hochfrequenztechnik

Werbung
HOCHFREQUENZTECHNIK
PROF. DR.-ING. ROMAN GRUDEN
DHBW
Stuttgart
Elektrotechnik
Kurs:
TEL13GR1
6. Semester
INHALT
1. Einführung
2. Grundlagen
3. Leitungstheorie
4. Leitungstypen
5. Ersatzschaltbilder passiver
Bauelemente
6. Antenneneffekt und Kopplungsmechanismen
Folie 2
Bildquelle: pressebox.de
EINFÜHRUNG
Was ist Hochfrequenztechnik?
Vorgehensweise und Verfahren, um elektrische Felder
zu erzeugen,
fortzuleiten,
zu erfassen
zu verarbeiten
Bauelemente, deren Funktion nicht mit den Methoden der
Niederfrequenztechnik zu erklären sind
Frequenzbereich:
Folie 3
10 kHz … 300 GHz (technische Grenzen)
mechanische Grenze
(Antennengröße)
physikalische Grenze
(Wechselwirkungen mit Molekülen)
EINFÜHRUNG
Anwendungen der Hochfrequenztechnik
Kommunikationstechnik
Folie 4
Flugfunk, Seefunk, usw.
Richtfunk
Sonstiges
Mobilfunk
Fernsehen
Medizintechnik (z.B. MRT)
Rundfunk
Haushalt (Mikrowellenherd)
Bluetooth
Analysemethoden
WLAN
(z.B. Mikrowellenspektroskopie)
usw.
Sensorik (Kfz, Industrie, usw.)
Sicherheitssysteme
EMV
usw.
Navigation,
Identifikation
und Ortung
Radar
GPS
RFID
usw.
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Lang- und Längstwellen (V)LF (Myriameter- bzw.
Kilometerwellen)
Frequenzbereich
10 … 30 kHz bzw. 30 … 300 kHz
Wellenlänge
30 … 10 km bzw. 10 … 1 km
physikalische und technische Eigenschaften
Ausbreitung als gering gedämpfte Bodenwellen
nur terrestrische Ausbreitung / Übertragung
tageszeitunabhängig
sehr geringe Bandbreite
Reichweite
mehrere 1000 km
Anwendung
U-Boot-Funk
Folie 5
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Mittelwellen MF (Hektometerwellen)
Frequenzbereich
300 … 3000 kHz
Wellenlänge
1 … 0,1 km
physikalische und technische Eigenschaften
Ausbreitung als gedämpfte Bodenwellen (tagsüber)
Ausbreitung als Boden- und Raumwelle (nachts)
nur terrestrische Ausbreitung / Übertragung
tages- und jahreszeitabhängig
starke atmosphärische Beeinflussung
Reichweite
100 … 200 km (nachts bis 1000 km)
Anwendungen
Rundfunk und See-Funk (Beispiele)
Folie 6
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Kurzwellen HF (Dekameterwellen)
Frequenzbereich
3 … 30 MHz
Wellenlänge
100 … 10 m
physikalische und technische Eigenschaften
Ausbreitung durch Reflexion der in die Ionosphäre abgestrahlten
Wellen
Tages-, Jahreszeit und Witterung beeinflussen
die Reflexionen (und damit die Reichweite).
die höchste und niederste Frequenz, die verwendet werden kann.
Reichweite
erdumspannend durch Mehrfachreflexion
Anwendungen
„Weltempfänger“ und RFID (Beispiele)
Folie 7
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Ultrakurzwellen VHF (Meterwellen)
Frequenzbereich
30 … 300 MHz
Wellenlänge
10 … 1 m
physikalische und technische Eigenschaften
gradlinige Ausbreitung mit Beugung entlang der Erdkrümmung
selten auftretende Reflektionen an der Atmosphäre
Reichweite
bis ca. 30% über die Sichtgrenze (Horizont)
Anwendungen
Rund-, Betriebs- und Flugfunk (Beispiele)
Folie 8
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Ultrakurzwellen UHF (Dezimeterwellen, Mikrowellen)
Frequenzbereich
300 … 3000 MHz
Wellenlänge
1 … 0,1 m
physikalische und technische Eigenschaften
quasi-optische Ausbreitung (es gelten optische Gesetze)
extrem selten auftretende Reflektionen an der Atmosphäre
hohe Bandbreite
Reichweite
Sichtgrenze (optischer Horizont)
Anwendungen
Mobilfunk, WLAN, Richtfunk, mobile
Satellitenkommunikation, RFID, GPS,
industrielle Sensoren (Beispiele)
Folie 9
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Höhere Mikrowellenbereiche
Frequenzbereiche
3 … 30 GHz
30 … 300 GHz
(SHF)
(EHF)
Wellenlänge
10 … 1 cm
1 … 0,1 cm
(Zentimeterwellen)
(Millimeterwellen)
physikalische und technische Eigenschaften
optische Ausbreitung (es gelten optische Gesetze)
sehr hohe Bandbreite
Absorption der Raumwelle durch Atmosphärenbestandteile
Reichweite
Folie 10
Sichtgrenze (optischer Horizont)
EINFÜHRUNG - UNTERTEILUNG UND
NUTZUNG DER FREQUENZBEREICHE
Höhere Mikrowellenbereiche - Anwendungen
WLAN, mobile Breitbandkommunikation
Richtfunk (öffentlich und Mobilkommunikation)
Satelliten-Richtfunk und Satelliten-Rundfunk
RFID (Logistik, Verkehrsleittechnik, Personenidentifikation, usw.)
Erd- und Umweltbeobachtungen (Spektrometer, SAR, usw.)
Sicherheitssysteme (Überwachungsradar, usw.)
KFZ-Sensoren (Spurführung, Fernabstandswarnung, usw.)
usw.
Folie 11
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Elektrisches Vektorfeld E
UC
Beispiel Plattenkondensator
elektrische Feldstärke 𝐸 =
-QC
π‘ˆC
𝑑
βˆ™π‘’
die Spannung U C bewirkt einen elektrischen Fluss Y
Y = 𝐢 βˆ™ π‘ˆC
C ist der Proportionalitätsfaktor
zwischen Fluss und Spannung
(Kapazität bzw. dielektrischer Leitwert)
𝐢=πœ€βˆ™
Folie 12
𝐴
𝑑
+QC
Y=πœ€βˆ™
E
d
𝐴
βˆ™πΈβˆ™π‘‘ =πœ€βˆ™π΄βˆ™πΈ
𝑑
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Elektrisches Vektorfeld E
die Ursache für den Fluss Y ist die Ladung Q auf den Platten
𝑄 = 𝐢 βˆ™ π‘ˆC
die elektrische Flussdichte beschreibt die Feldliniendichte
Y=
UC
𝐷 βˆ™ d𝐴
die Kapazität ist, bei gegebener Spannung, ein
Maß für die im Kondensator gespeicherte Energie
π‘ŠπΆ =
1
βˆ™
2
𝐷 βˆ™ 𝐸 βˆ™ d𝑉 =
1
βˆ™ 𝐢 βˆ™ π‘ˆ2
2
-QC
+QC
E
d
Folie 13
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Magnetisches Vektorfeld H
Luftspalt
zwischen den Polschuhen bzw. zwischen
Ständer und Läufer einer elektrischen
Polschuhe
Maschine besteht eine magnetische
Spannung U M
π‘ˆm = 𝐻 βˆ™ 𝑑
im Luftspalt herrscht die magnetische Feldstärke H
𝐻=
Folie 14
π‘ˆm
βˆ™π‘’
𝑑
Bildquelle: nach wupperindustrie.de
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Magnetisches Vektorfeld H
die magnetische Spannung zwischen den Polen bewirkt einen
magnetischen Fluss f
f = L βˆ™ π‘ˆm
f=
𝐡 βˆ™ d𝐴
Magnetische Spannung und magnetischer Fluss sind über den
magnetischen Leitwert L verknüpft.
B ist die magnetische Flussdichte.
Folie 15
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Strömungsfeld J
Wird der Raum zwischen zwei Kondensatorplatten mit einem
leitfähigen Stoff gefüllt, so fließt ein Strom I:
𝐼 = 𝐺 βˆ™ π‘ˆe
𝐼=
J Stromdichte
G elektrischer Leitwert
U e elektrische Spannung
Folie 16
𝐽 βˆ™ d𝐴
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Materialgleichungen
Die Feldgrößen sind über materialspezifische
Proportionalitätsfaktoren miteinander verknüpft:
E-Feld (dielektrisch)
H-Feld (magnetisch)
𝐷=πœ€βˆ™πΈ
𝐡=πœ‡βˆ™π»
𝐡1 > 𝐡2
E = const. 𝐷1 > 𝐷2
Y1
e1
Y2
e2
Y1 = Y2 ߝ1 > πœ€2
E, H Feldstärken
Strömungsfeld (el.)
m1
𝐽=πœŽβˆ™πΈ
𝐽1 > 𝐽2
f1 = f2
s1
m2
s2
πœ‡1 > πœ‡2 H = const.
D, B, J Flussdichten
I1 = I2
E = const.
𝜎1 > 𝜎2
e, m, s Materialparameter
Folie 17
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Quellen- und Wirbelfelder
Elektrische Quellenfelder
bestehen in der Umgebung elektrischer Ladungen.
Nachweis durch Kraftwirkung auf Körper
Feldlinien besitzen Anfangs- und Endpunkte
Elektrische und magnetische Wirbelfelder
elektrische Wirbelfelder treten in der Umgebung
zeitlich veränderlicher magnetischer Flüsse auf
magnetische Wirbelfelder treten in der Umgebung
von Stromflusslinien auf (zeitlich konstant oder
veränderlich)
Folie 18
B/E
E/B
Bildquellen: nach wikipedia
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Newton- und Laplacefelder
Newtonfelder
existieren in der räumlich unbegrenzten Umgebung von
Ladungen oder einer Raumladungsdichte.
Laplacefelder
existieren in der Umgebung von Elektroden, die eine
Potenzialdif ferenz untereinander aufweisen.
Folie 19
GRUNDLAGEN – ARTEN VON FELDERN
Statische- und veränderliche Felder
statisches Feld
quasistatisches Feld (langsam veränderliches Feld)
statische Lösungen können bedingt verwendet werden
Ausbreitungsweg der Felder muss viel kleiner als die Wellenlänge sein
schnell veränderliches Feld
endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit der Felder wirkt sich aus
Signallaufzeiten verursachen Phasenverschiebungen
Wechselwirkungen zwischen magnetischen und elektrischen Feldern
können nicht mehr vernachlässigt werden
Auftreten typischer Hochfrequenzeffekte
Folie 20
Skineffekt
elektromagnet. Wellen breiten sich im Raum oder in Leitungsstrukturen aus
GRUNDLAGEN – MAXWELLSCHE
GLEICHUNGEN
Allgemeines
Beschreibung der elektrischen und magnetischen Felder sowie
deren Wechselwirkung mit Materie
die Gleichungen sind zeit- und ortsabhängig
es ergibt sich ein Anfangs-Randwert-Problem
Die Maxwellschen Gleichungen können in
differenzieller und
integraler Form angegeben werden.
Folie 21
GRUNDLAGEN – MAXWELLSCHE
GLEICHUNGEN
1. Maxwellsche Gleichung
Differentialform
die Gesamtstromdichte 𝐽ges verursacht ein magnetisches
Wirbelfeld
rot 𝐻 = 𝐽 +
πœ•π·
πœ•π‘‘
mit
𝐽ges = 𝐽 +
πœ•π·
πœ•π‘‘
= 𝜎 𝐸 + πœ€0 πœ€r
πœ•πΈ
πœ•π‘‘
Integralform (Durchflutungsgesetz)
das Umlaufintegral des H-Feldes um die Fläche A entspricht
dem durch diese Fläche fließenden Strom I
𝐢 (𝐴)
Folie 22
𝐻 βˆ™ d𝑠 =
𝐴
𝐽+
πœ•π·
πœ•π‘‘
βˆ™ d𝐴
GRUNDLAGEN – MAXWELLSCHE
GLEICHUNGEN
2. Maxwellsche Gleichung
Differentialform
die zeitliche Änderung der magnetischen Flussdichte erzeugt
ein elektrisches Wirbelfeld
rot 𝐸 = −
πœ•π΅
πœ•π‘‘
Integralform (Induktionsgesetz)
die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses durch die
Fläche A entspricht dem Umlaufintegral des elektrischen
Feldes um diese Fläche
𝐸 βˆ™ d𝑠 = −
𝐢 (𝐴)
d
d𝑑
𝐴
𝐡 βˆ™ 𝑑𝐴
Folie 23
GRUNDLAGEN – MAXWELLSCHE
GLEICHUNGEN
3. Maxwellsche Gleichung
Differentialform
die Raumladungsdichte r ist die Ursache eines elektrischen
Quellenfeldes
div 𝐷 = ρ
Integralform (Gaußsches Gesetz des elektrischen Feldes)
der durch die geschlossene Hüllkurve eines Volumens V
gehende elektrische Fluss Y ist proportional zu der im
Volumen eingeschlossenen Ladungsmenge Q
𝐴(𝑉 )
Folie 24
𝐷 βˆ™ d𝐴 =
𝑉
𝜌 βˆ™ d𝑉 = 𝑄
GRUNDLAGEN – MAXWELLSCHE
GLEICHUNGEN
4. Maxwellsche Gleichung
Differentialform
ein magnetisches Feld ist immer quellenfrei und somit ein
reines Wirbelfeld
div 𝐡 = 0
Integralform (Gaußsches Gesetz des magnetischen Flusses)
der durch die geschlossene Hüllkurve eines Volumens V
gehende magnetische Fluss f verschwindet
𝐴(𝑉 )
𝐡 βˆ™ d𝐴 = 0
Folie 25
GRUNDLAGEN – WELLEN
Wellengleichung
elektromagnetische Wellen benötigen zur Ausbreitung keine
Materie
aus den ersten beiden Maxwellschen Gleichungen in
nichtleitenden Medien (𝜎 = 0) erhält man die Wellengleichung
für nichtleitfähige Gebiete
πœ•2𝐸
πœ•π‘‘2
Wellengleichung:
βˆ†πΈ = πœ‡πœ€
Wellengleichung für Phasoren:
βˆ†πΈ = −πœ” 2 πœ‡πœ€ 𝐸
Phasor:
𝑒 𝑑 = 𝑒 βˆ™ e π‘—πœ”π‘‘
Folie 26
mit
πœ•
πœ•π‘‘
→ π‘—πœ”
GRUNDLAGEN – WELLEN
Wellengleichung
die homogene ebene Welle (HEW) ist die einfachste Lösung
der Differenzialgleichung
𝐸 π‘₯ = 𝐸 βˆ™ e −π‘—π‘˜π‘₯ βˆ™ 𝑒 y
Polarisationsrichtung
Ausbreitungsrichtung x
Bildquelle: uni-kiel.de
HEW im Zeitbereich
𝐸 π‘₯ , 𝑑 = 𝐸 βˆ™ cos πœ”π‘‘ − π‘˜π‘₯ + πœ‘ 0 βˆ™ 𝑒 y
Folie 27
GRUNDLAGEN – WELLEN
Wellenvektor, Wellenzahl und magnetische Feldstärke
die Wellenzahl k ist abhängig von der Wellenlänge
der Wellenvektor π‘˜ entspricht betraglich der Wellenzahl und
zeigt in Richtung der Wellenausbreitung (hier x)
π‘˜ = π‘˜ βˆ™ 𝑒x =
2πœ‹
βˆ™ 𝑒x
πœ†
für die magnetische Feldstärke gilt
𝐻 π‘₯ = −𝐻 βˆ™ e −π‘—π‘˜π‘₯ βˆ™ 𝑒 z
Folie 28
GRUNDLAGEN – WELLEN
Feldwellenwiderstand
eine charakteristische Größe des Mediums, in dem sich die
Welle bewegt ist der Feldwellenwiderstand Z F
𝑍F =
𝐸
=
𝐻
πœ‡0 βˆ™ πœ‡r
= 𝑍 F0 βˆ™
πœ€0 βˆ™ πœ€r
πœ‡r
πœ€r
Z F0 ist der Feldwellenwiderstand des freien Raumes
𝑍 F0 =
πœ‡0
= 120 βˆ™ πœ‹ Ω ≈ 377 Ω
πœ€0
Folie 29
GRUNDLAGEN – WELLEN
Poynting-Vektor und Polarisation
elektromagnetische Wellen transportieren Energie
im Zeitbereich wird der zeitliche Verlauf der
Leistungsflussdichte mit dem Poynting-Vektor beschrieben
𝑆 𝑑 =𝐸 𝑑 × π» 𝑑
der Poynting-Vektor 𝑆 zeigt in die Ausbreitungsrichtung (hier
x) und gibt die pro Flächeneinheit transportierte Leistung an
die Richtung des
elektrischen Feldvektors 𝐸 bestimmt
die Polarisation
Folie 30
Bildquelle: uni-kiel.de
GRUNDLAGEN – WELLEN
Kugelwellen
Ebene Wellen sind idealisierte Modelle, weil sie
nicht von einem Sender abgestrahlt werden können und
unendlich viel Energie enthalten müssten.
In der Realität breiten sich Wellen
kugelförmig vom Sender aus und
die Amplitude fällt abhängig von der Entfernung zum Sender ab.
Im Fernfeld fallen die Amplituden der Feldgrößen ∝
1
π‘Ÿ
ab.
Folie 31
GRUNDLAGEN – WELLEN
Kugelwellen
für die Feldgrößen einer Kugelwelle gilt im Fernfeld für 𝐸tr ⊥ 𝐻tr
𝐸 π‘Ÿ, πœ—, πœ‘ = 𝐸tr
e −π‘—π‘˜π‘Ÿ
πœ—, πœ‘ βˆ™
π‘˜βˆ™π‘Ÿ
𝐻 π‘Ÿ, πœ— , πœ‘ = 𝐻tr
e −π‘—π‘˜π‘Ÿ
πœ—, πœ‘ βˆ™
π‘˜βˆ™π‘Ÿ
𝑆=
Folie 32
πœ—, πœ‘
𝐸tr
𝐻tr
𝑆
1
1
βˆ™ 𝐸 × π» ∝ 2 βˆ™ 𝑒r
2
π‘Ÿ
Winkel im Kugelkoordinatensystem
elektrischer Feldstärkevektor in Transversalrichtung
magnetischer Feldstärkevektor in Transversalrichtung
Strahlungsdichte (Poynting-Vektor)
GRUNDLAGEN – WELLEN
Kugelwellen
die Oberfläche einer sich räumlich ausdehnenden Kugel steigt
proportional zu π‘Ÿ 2
bei einer dämpfungsfreien Welle darf sich die Wirkleistung
jedoch nicht ändern
integriert man die Strahlungsdichte der Kugeloberfläche, so
erhält man
𝑃=
1
βˆ™
2
ℜ 𝐸 × π» βˆ™ d𝐴 = const.
𝐴
Folie 33
GRUNDLAGEN – WELLEN
Kugelwellen
eine Kugelwelle kann somit einen beliebig großen Raum mit
endlicher Energie erfüllen
im Fernfeld kann die Kugelwelle lokal einer ebenen Welle
angenähert werden
Ebene Welle als
Ausschnitt einer
Kugelwelle
Kugelwelle
(Ausbreitung in x-y-Richtung)
Folie 34
ebene Welle
(Ausbreitung x-Richtung)
Bildquelle: nach fh-offenburg.de
GRUNDLAGEN – SKINEFFEKT
Ursache des Skineffekts
Der wechselnde Stromfluss erzeugt
magnetische Wirbelfelder,
die Wirbelströme I W verursachen.
Die Wirbelströme wirken dem Strom im
inneren des Leiters entgegen
und „drängen“ somit den Strom an den Rand
des Leiters (Stromverdrängung).
Folie 35
Bildquelle: wikipedia
GRUNDLAGEN – SKINEFFEKT
Auswirkungen des Skineffekts
Skin-Effekt bei Hochfrequenzleitungen
durch die Stromverdrängung wird der effektive Querschnitt verkleinert
erhöht mit steigender Frequenz den Widerstand 𝑅~ 𝑓
HF-Litze
Senken des Widerstands durch
die Parallelschaltung vieler Leitungen (HF-Litze)
Beschichtung der Leiter mit Ag oder Au
Leitungsquerschnitt
Eindringtiefe:
𝛿=
Folie 36
1
πœ‹·π‘“·πœ‡·πœŽ
Bildquellen: wikipedia
EINFÜHRUNG UND GRUNDLAGEN
Übungsblatt 1
Folie 37
Bildquelle: online-zeichenkurs.de
LEITUNGSTHEORIE
Ersatzschaltbild eines Leitungsabschnitts
𝑖E 𝑑
𝑖A 𝑑
𝑖 π‘₯, 𝑑
𝑅
𝑒 π‘₯, 𝑑
𝑒E 𝑑
𝑅′ =
Widerstandsbelag
dπ‘₯
(ohmsche Verluste)
𝑒A 𝑑
𝐺
dx
𝐼 π‘₯, 𝑑
𝑅′ βˆ™ dπ‘₯
Folie 38
𝐢
𝐿′ βˆ™ dπ‘₯
𝐼 π‘₯ + dπ‘₯, 𝑑
𝐼GC
π‘ˆRL
π‘ˆ π‘₯, 𝑑
𝐺′ =
Leitwertbelag
dπ‘₯
(dielektrische Verluste)
x
𝐺 ′ βˆ™ dπ‘₯
dx
𝐢′ =
Kapazitätsbelag
dπ‘₯
(elektrische Feldenergie)
𝐿
π‘ˆ π‘₯ + dπ‘₯, 𝑑
𝐢 ′ βˆ™ dπ‘₯
𝐿′ =
Induktivitätsbelag
dπ‘₯
(magnetische Feldenergie)
LEITUNGSTHEORIE
Ersatzschaltbild eines Leitungsabschnitts
da sich der Leitungsabschnitt d x elektrisch kurz verhält,
können quasistatische Bedingungen angenommen werden
nach Kirchhoff ergibt sich mit Hilfe der Maschenregel
−
dπ‘ˆ π‘₯
= 𝐼 π‘₯ βˆ™ 𝑅 ′ + π‘—πœ”πΏ′
dπ‘₯
und mit Hilfe der Knotenregel
−
d𝐼 π‘₯
= π‘ˆ π‘₯ βˆ™ 𝐺 ′ + π‘—πœ”πΆ ′
dπ‘₯
Folie 39
LEITUNGSTHEORIE
Telegraphengleichung
fasst man die beiden Gleichungen zusammen, so ergibt sich
die Telegraphengleichung (lineare, homogene DGL 2. Ordnung)
d2 π‘ˆ π‘₯
= π‘ˆ π‘₯ βˆ™ 𝑅 ′ + π‘—πœ”πΏ′ βˆ™ 𝐺 ′ + π‘—πœ”πΆ ′
dπ‘₯ 2
die Ausbreitungskonstante g ist definiert als
𝛾 = 𝛼 + 𝑗𝛽 =
Folie 40
𝑅 ′ + π‘—πœ”πΏ′ βˆ™ 𝐺 ′ + π‘—πœ”πΆ ′
𝛼 = Re 𝛾
Dämpfungskonstante
𝛽 = Im 𝛾
Phasenkonstante
LEITUNGSTHEORIE
Telegraphengleichung
die Telegraphengleichung ist eine eindimensionale
Wellengleichung
d2 π‘ˆ π‘₯
− 𝛾2 βˆ™ π‘ˆ π‘₯ = 0
dπ‘₯ 2
die Lösung ist eine Überlagerung gegenläufiger, exponentiell
gedämpfter Spannungswellen
π‘ˆ π‘₯ = π‘ˆh βˆ™ e −𝛾 βˆ™π‘₯ + π‘ˆr βˆ™ e 𝛾 βˆ™π‘₯
π‘ˆh = π‘ˆh βˆ™ e 𝑗 πœ‘ h
π‘ˆr = π‘ˆr βˆ™ e 𝑗 πœ‘ r
Folie 41
LEITUNGSTHEORIE
Wellenimpedanz (Leitungswellenwiderstand)
Die Wellenimpedanz Z L ergibt sich aus
den überlagerten Spannungen auf der Leitung (Lösung der DGL) und
dem Strom durch die Leitung: 𝐼 π‘₯ = −
𝑍L =
dπ‘ˆ π‘₯
dπ‘₯
𝑅 ′ + π‘—πœ” 𝐿′
𝐺 ′ + π‘—πœ”πΆ ′
für verlustfreie Leitungen gilt
𝑍L =
Folie 42
𝐿′
𝑐 0 βˆ™ 𝐿′
=
𝐢′
πœ€r βˆ™ πœ‡r
βˆ™
1
𝑅 ′ +π‘—πœ”πΏ′
LEITUNGSTHEORIE
Abgeschlossene Leitung
l
𝑍E
I0
π‘ˆ π‘₯ = π‘ˆh βˆ™ e−π›Ύβˆ™π‘₯ + π‘ˆr βˆ™ eπ›Ύβˆ™π‘₯
I(x)
𝑍L
𝑍A =
U(x)
U0
π‘ˆ0
𝐼0
𝐼 π‘₯ =
x=0
π‘ˆh βˆ™ e−π›Ύβˆ™π‘₯ − π‘ˆr βˆ™ eπ›Ύβˆ™π‘₯
𝑍L
bei x = 0 gilt
π‘ˆ0 = π‘ˆ 0 = π‘ˆh + π‘ˆr
und somit gilt für die Amplituden der Wellen
π‘ˆh =
1
2
βˆ™ π‘ˆ0 + 𝐼0 βˆ™ 𝑍 L
π‘ˆr =
1
2
βˆ™ π‘ˆ0 − 𝐼0 βˆ™ 𝑍 L
Folie 43
LEITUNGSTHEORIE
Abgeschlossene Leitung
l
𝑍E
I0
cosh 𝛾 βˆ™ π‘₯ =
I(x)
𝑍L
𝑍A =
U(x)
U0
π‘ˆ0
𝐼0
1
βˆ™ eπ›Ύβˆ™π‘₯ + e−π›Ύβˆ™π‘₯
2
1
sinh 𝛾 βˆ™ π‘₯ = βˆ™ eπ›Ύβˆ™π‘₯ − e−π›Ύβˆ™π‘₯
2
x=0
π‘ˆ π‘₯ = π‘ˆ0 βˆ™
1
1
βˆ™ e 𝛾 βˆ™π‘₯ + e −𝛾 βˆ™π‘₯ + 𝐼0 βˆ™ 𝑍 L βˆ™ βˆ™ e 𝛾 βˆ™π‘₯ − e −π›Ύβˆ™π‘₯
2
2
π‘ˆ π‘₯ = π‘ˆ0 βˆ™ cosh 𝛾 βˆ™ π‘₯ + 𝐼0 βˆ™ 𝑍 L βˆ™ sinh 𝛾 βˆ™ π‘₯
𝐼 π‘₯ = 𝐼0 βˆ™ cosh 𝛾 βˆ™ π‘₯ +
Folie 44
π‘ˆ0
βˆ™ sinh 𝛾 βˆ™ π‘₯
𝑍L
LEITUNGSTHEORIE
Abgeschlossene Leitung
Eingangsimpedanz Z E
einer verlustbehafteten
Leitung
l
𝑍E
I0
I(x)
𝑍L ,g
𝑍A =
U(x)
𝑍
cosh 𝛾 βˆ™ 𝑙 + L βˆ™ sinh 𝛾 βˆ™ 𝑙
𝑍A
𝑍E = 𝑍A βˆ™
𝑍
cosh 𝛾 βˆ™ 𝑙 + A βˆ™ sinh 𝛾 βˆ™ 𝑙
𝑍L
U0
x=0
bei einer angepassten abgeschlossenen Leitung ( 𝑍 A = 𝑍 L ) gilt
für beliebige Leitungslängen
𝑍E = 𝑍A = 𝑍L
Folie 45
LEITUNGSTHEORIE
Verlustfreie Leitungen
in der Praxis können Leitungen oft als verlustfrei betrachtet
werden (gute Näherung)
Kriterien verlustfreier Leitungen
𝛾 = π‘—πœ” βˆ™ 𝐿′ βˆ™ 𝐢 ′ → 𝛼 = 0 und 𝛽 = πœ” βˆ™ 𝐿′ βˆ™ 𝐢 ′
Eingangsimpedanz Z E einer verlustfreien Leitung
𝑍L
βˆ™ tan 𝛽 βˆ™ 𝑙
𝑍A
𝑍E = 𝑍A βˆ™
𝑍
1 +𝑗 A βˆ™ tan 𝛽 βˆ™ 𝑙
𝑍L
1 +𝑗
Folie 46
π‘ˆ0
𝐼0
LEITUNGSTHEORIE
Allgemeiner verlustfreier Abschluss
Spannungsmaximum
π‘ˆmax = max π‘ˆh βˆ™ e 𝑗𝛽 βˆ™π‘₯ + π‘ˆr βˆ™ e −𝑗𝛽 βˆ™π‘₯
= π‘ˆh + π‘ˆr
Spannungsminimum
π‘ˆmin = min π‘ˆh βˆ™ e 𝑗𝛽 βˆ™π‘₯ + π‘ˆr βˆ™ e −𝑗𝛽 βˆ™π‘₯
= π‘ˆh − π‘ˆr
die Welligkeit s (auch Stehwellenverhältnis VSWR) oder der
Anpassungsfaktor m sind Maße für die Anpassung
𝑠=
1
π‘ˆmax
𝐼max
= π‘‰π‘†π‘Šπ‘… =
=
π‘š
π‘ˆmin
𝐼min
Folie 47
LEITUNGSTHEORIE
Allgemeiner verlustfreier Abschluss
l
der Abstand zwischen I max
und U max (oder U min und
I min ) beträgt
I(x)
𝑍L ,b
𝑍E
I0
𝑍A = 𝑅A + 𝑗𝑋A
U(x)
U0
l
x=0
2
𝐼 𝑙
π‘ˆ 𝑙
U, I
π‘ˆmax
𝐼max
der Abstand zwischen U max
und I min oder U min und I max
ist null
Folie 48
𝐼min
2l
3l
2
l
l
2
π‘ˆmin
x
LEITUNGSTHEORIE
Spezielle Leitungsabschlüsse - Anpassung
l
I0
π‘ˆmax = π‘ˆmin
π‘‰π‘†π‘Šπ‘… 𝑍 A = 𝑍 L → 1
I(x)
𝑍L ,b
𝑍E
𝑍A = 𝑍L
U(x)
U0
die gesamte Leistung wird
an den Verbraucher übertragen
x=0
U, I
j
arg π‘ˆ 𝑙
= arg 𝐼 𝑙
𝐼0
𝐼 π‘₯
x
Folie 49
π‘ˆ0
π‘ˆ π‘₯
l
3l
4
l
l
l
2
4
x
LEITUNGSTHEORIE
Spezielle Leitungsabschlüsse - Kurzschluss
l
mit Z A = 0 W ergibt sich
für die Eingangsimpedanz
einer verlustfreien Leitung
𝑍L , 𝛽
I0
I(x)
𝑍A = 0 W
U(x)
𝑍 E = 𝑗𝑍 L βˆ™ tan 𝛽 βˆ™ 𝑙 = 𝑗𝑋 E
U0=0V
𝑍E = 𝑗𝑋E
x=0
gegenläufige Wellen überlagern
sich zu einer stehenden Welle
Phasenverschiebung U/I ist
die Leitung verhält sich rein
kapazitiv oder induktiv
(abhängig von l und x)
Folie 50
πœ‹
2
XE
induktiv
l
l
2
3l
4
l
x
4
kapazitiv
LEITUNGSTHEORIE
Spezielle Leitungsabschlüsse - Kurzschluss
l
π‘ˆmax = π‘ˆ0 und π‘ˆmin = 0
I0
I(x)
𝑍L , 𝛽
π‘‰π‘†π‘Šπ‘… 𝑍 A = 0 → ∞
𝑍A = 0 W
U(x)
die gesamte Leistung
wird reflektiert
U0=0V
𝑍E = 𝑗𝑋E
x=0
U, I
𝐼 π‘₯
j
𝐼0
π‘ˆ0
πœ‹
2
arg π‘ˆ 𝑙
π‘ˆ π‘₯
arg 𝐼 𝑙
x
l
3l
4
l
Folie 51
l
l
2
4
x
LEITUNGSTHEORIE
Spezielle Leitungsabschlüsse - Leerlauf
l
mit 𝑍𝐴 = ∞ ergibt sich
für die Eingangsimpedanz
einer verlustfreien Leitung
𝑍L , 𝛽
I0 = 0 A
I(x)
𝑍A = ∞ W
U(x)
𝑍 E = −𝑗𝑍 L βˆ™ cot 𝛽 βˆ™ 𝑙 = 𝑗𝑋 E
U0
𝑍E = 𝑗𝑋E
x=0
gegenläufige Wellen überlagern
sich zu einer stehenden Welle
Phasenverschiebung U/I ist
die Leitung verhält sich rein
kapazitiv oder induktiv
(abhängig von l und x)
Folie 52
πœ‹
2
XE
l
3l
4
l
induktiv
4
l
x
2
kapazitiv
LEITUNGSTHEORIE
Spezielle Leitungsabschlüsse - Leerlauf
l
π‘ˆmax = π‘ˆ0 und π‘ˆmin = 0
I(x)
𝑍L , 𝛽
π‘‰π‘†π‘Šπ‘… 𝑍 A = ∞ → ∞
I0 = 0 A
𝑍A = ∞ W
U(x)
die gesamte Leistung
wird reflektiert
U0
𝑍E = 𝑗𝑋E
x=0
U, I
π‘ˆ π‘₯
j
π‘ˆ0
𝐼0
πœ‹
2
arg 𝐼 𝑙
𝐼 π‘₯
arg π‘ˆ 𝑙
x
l
3l
4
l
Folie 53
l
l
2
4
LEITUNGSTHEORIE
Reflexionsfaktor
Der Reflexionsfaktor r(x) ist das Verhältnis zwischen hin - und
rücklaufender Welle auf einer Leitung.
verlustbehaftet
π‘Ÿ π‘₯ =
verlustfrei
π‘ˆr βˆ™e −π›Ύβˆ™π‘₯
π‘ˆh
π‘Ÿ π‘₯ =
βˆ™e π›Ύβˆ™π‘₯
π‘ˆr βˆ™e −π‘—π›½βˆ™π‘₯
π‘ˆ h βˆ™e π‘—π›½βˆ™π‘₯
l
U(l)
π‘ŸE = π‘Ÿ π‘₯ = 𝑙
Folie 54
I(x)
𝑍A =
U(x)
π‘Ÿ π‘₯
π‘ˆr
π‘ˆh
βˆ™ e −𝑗2𝛽 βˆ™π‘₯
I0
𝑍E
𝑍L ,b
=
U0
x=0
π‘ŸA = π‘Ÿ π‘₯ = 0
π‘ˆ0
𝐼0
x
LEITUNGSTHEORIE
Reflexionsfaktor
Reflexionsfaktor r A einer verlustfreien Leitung bei x = 0
π‘ŸA =
𝑍A − 𝑍L
𝑍A + 𝑍L
↔ 𝑍A = 𝑍L βˆ™
1 + π‘ŸA
1 − π‘ŸA
Reflexionsfaktor r E einer verlustfreien Leitung bei x = l
π‘ŸE = π‘Ÿ π‘₯ = 𝑙 = π‘ŸA βˆ™ e −𝑗2𝛽 βˆ™π‘™
der Betrag des Reflexionsfaktors längs der Leitung ist konstant
und verursacht nur eine Phasendrehung
π‘ŸA = π‘ŸE = π‘Ÿ π‘₯
= const. πœ‘ = −2𝛽 βˆ™ 𝑙 = −4πœ‹ βˆ™
𝑙
l
Folie 55
LEITUNGSTHEORIE
Impedanztransformationen mit Leitungen
eine Veränderung des
Ortes auf der Leitung (x)
hat eine Drehung des
Reflexionsfaktors um den
Ursprung zur Folge
l
4
𝑙=
l
2
𝑙=
Folie 56
l
I0
𝑍E
I(x)
𝑍L ,b
𝑍A =
U(x)
math. neg. π‘Ÿ π‘₯
U0
math. pos.
x=0
-Transformator
l
4
→ πœ‘ = 180° → π‘ŸπΈ = −π‘Ÿπ΄
- Transformator
l
2
Im 𝑍
→ πœ‘ = 360° → π‘ŸπΈ = π‘Ÿπ΄
𝑍A
1
𝑍E
Im π‘Ÿ
Transformation in die
Reflexionsfaktorebene
Re 𝑍
0
π‘ˆ0
𝐼0
rA
-1
r(x)
rE
Transformation in die
Impedanzebene
-1
1
Re π‘Ÿ
LEITUNGSTHEORIE
Impedanztransformationen mit Leitungen
l
Sonderfälle
I(x)
𝑍L ,b
Anpassung (AP)
𝑍A
U(x)
𝑍A = 𝑍L
π‘ŸA = 0
U0
x=0
Kurzschluss (KS)
Im 𝑍
𝑍A = 0
π‘ŸA = −1
0
1
𝑍A =0
𝑍A →∞
Re 𝑍
Im π‘Ÿ
-1
1
KS
𝑍A =𝑍L
Leerlauf (LL)
Folie 57
I0
𝑍E
𝑍A → ∞
π‘ŸA = 1
AP
LL
Re π‘Ÿ
-1
LEITUNGSTHEORIE
Zusammenhang zwischen Reflexionsfaktor,
Stehwellenverhältnis und normierter Impedanz
das Stehwellenverhältnis s und der Betrag des
Reflexionsfaktors sind ein Qualitätsmaß für die Anpassung
𝑠=
1
1+ π‘Ÿ
=
π‘š 1− π‘Ÿ
↔
π‘Ÿ =
𝑠−1
𝑠+1
der Reflexionsfaktor ergibt sich aus der normierten Impedanz
z, wenn der Bezugswiderstand der Wellenimpedanz entspricht
π‘Ÿ 𝑧 =
Folie 58
𝑧−1
𝑧+1
mit 𝑧 =
𝑍
𝑍L
LEITUNGSTHEORIE
Smith-Diagramm
Phillip H. Smith
US-amerikanischer
Ingenieur
(1905 – 1987)
Folie 59
Bildquellen: Smithchart Amateur Radio Society, wikipedia
LEITUNGSTHEORIE
Smith-Diagramm und Impedanztransformation
das Smith-Diagramm stellt das Innere des Einheitskreises der
Reflexionsfaktorebene dar
die konforme Abbildung transformiert Punkte aus der
Impedanzebene in die Refexionsfaktorebene und zurück
𝑋
𝑍L
1
r-Ebene
z-Ebene
𝑧−1
π‘Ÿ 𝑧 =
𝑧+1
𝑧
-1
0
𝑅
𝑍L
-1
1
Folie 60
2
1
π‘Ÿ
Im π‘Ÿ
1
Re π‘Ÿ
1+π‘Ÿ
𝑧 π‘Ÿ =
1−π‘Ÿ
-1
LEITUNGSTHEORIE
Smith-Diagramm und Impedanztransformation
der Bereich Re 𝑧 ≥ 0
−∞ < Im 𝑧 < +∞ der z-Ebene wird in
π‘Ÿ ≤ 1 der r-Ebene abgebildet
Admittanztransformation
𝑦=
1
1
βŸΉπ‘Ÿ
= π‘Ÿ 𝑦 = −π‘Ÿ 𝑧
𝑧
𝑧
π‘Ÿ 𝑧 =π‘Ÿ
1
𝑦−1
=−
𝑦
𝑦+1
𝑦 π‘Ÿ =
1−π‘Ÿ
1+π‘Ÿ
Folie 61
LEITUNGSTHEORIE
Stichleitungen
Stichleitungen sind offene oder kurzgeschlossene Leitungen,
die zur Anpassung verwendet werden
abhängig von der Länge der Stichleitung verändert sich die
die Reaktanz
die Leitungslänge ist abhängig
von der Wellenlänge des Systems
vom Transformationsziel
Schaltungsart
Admittanz (parallele Leitung)
Impedanz (serielle Leitung)
Folie 62
Bildquelle: Detlefsen
LEITUNGSTHEORIE
Nicht-sinusförmige Signale auf Leitungen
sinusförmige Signale sind in der Praxis Ausnahmen
nicht-sinusförmige Signale
Rechtecksignale (Digitaltechnik)
stochastische Signale (Nachrichtentechnik)
Ein- und Ausschwingvorgänge
Wie werden nicht-sinusförmige Signale behandelt?
periodische Signale
Fourierreihenentwicklung
nicht-periodische Signale
Fouriertransformation
Folie 63
LEITUNGSTHEORIE
Sprungsignale auf Leitungen - Anpassung
aufgrund der
Anpassung
gibt es keine
Reflexion
π‘ˆE =
π‘ˆ0
2
𝑅i = 𝑍L
l
𝑍L , 𝑐
𝑒0 𝑑
𝑒E 𝑑
weil gilt 𝑍 E = 𝑅 i
u A ist aufgrund der Signallaufzeit um
t D verzögert
𝑑D =
𝑙
𝑙
=
βˆ™ πœ€r
𝑐 c0
𝑅A = 𝑍L
𝑒A π‘₯, 𝑑
𝑒A 𝑑
x
π‘ˆ0
2
𝑒E 𝑑
0
π‘ˆ0
2
𝑒A 𝑑
tD
0
Folie 64
t
t
LEITUNGSTHEORIE
Sprungsignale auf Leitungen – resistive Fehlanpassung
𝑅i = 𝑍L
Reflexionen
aufgrund der
Fehlanpassung am
Ausgang
(Anpassung am
Eingang!!!)
l
𝑍L , 𝑐
𝑒0 𝑑
𝑅A ≠ 𝑍L
𝑒E 𝑑
𝑒A π‘₯, 𝑑
x
𝑅A > 𝑍L ⇒ π‘ŸA > 0
0,5 βˆ™ π‘ˆ0 βˆ™ 1 + π‘ŸA
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
𝑒E 𝑑
0,5 βˆ™ π‘ˆ0 βˆ™ 1 + π‘ŸA
tD
t
2tD
0
𝑒A 𝑑
0,5 βˆ™ π‘ˆ0 βˆ™ 1 + π‘ŸA
tD
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
t
tD
t
2tD
𝑒A 𝑑
0,5 βˆ™ π‘ˆ0 βˆ™ 1 + π‘ŸA
0
Folie 65
𝑅A < 𝑍L ⇒ π‘ŸA < 0
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
𝑒E 𝑑
0
𝑒A 𝑑
0
t
tD
LEITUNGSTHEORIE
Sprungsignale auf Leitungen – reaktive Fehlanpassung
𝑅i = 𝑍L
kapazitiver
Abschluss
Kurzschluss bei
𝑑 = 𝑑 D oder 𝑑 = 2𝑑 D
Leerlauf bei
𝑑→∞
induktiver
Abschluss
Folie 66
π‘ˆ0
l
𝑍L , 𝑐
𝑒0 𝑑
𝑒E 𝑑
𝑒A π‘₯, 𝑑
0
𝑒A 𝑑
x
kapazitiver Abschluss
𝐿
𝐢
induktiver Abschluss
𝑒E 𝑑
𝑒E 𝑑
π‘ˆ0
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
0
Kurzschluss bei
𝑑→∞
π‘ˆ0
Leerlauf bei
𝑑 = 𝑑 D oder 0,5 βˆ™ π‘ˆ0
𝑑 = 2𝑑 D
𝑋L/C ≠ 𝑍L
tD
1−e
t
2tD
𝑑−2𝑑
− 𝜏 D
RC
𝑒A 𝑑
e
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
0
π‘ˆ0
tD
1−e
tD
t
0
2tD
t
𝑒A 𝑑
e
0,5 βˆ™ π‘ˆ0
𝑑−𝑑
−𝜏 D
RC
𝑑−2𝑑
− 𝜏 D
RL
tD
−
𝑑−𝑑D
𝜏RL
t
LEITUNGSTHEORIE
Sprungsignale auf Leitungen – Fehlanpassung an
𝑅i ≠ 𝑍L
l
Quelle
und Last
𝑅A ≠ 𝑍L
𝑅i − 𝑍L
π‘Ÿi =
𝑅i + 𝑍L
𝑍L , 𝑐
𝑒0 𝑑
𝑒E 𝑑
x
π‘ˆ∞ = π‘ˆE 𝑑 → ∞
𝑅A
= π‘ˆ0 βˆ™
𝑅i + 𝑅A
π‘ˆ∞
𝑒A π‘₯, 𝑑
2tD
0
𝑒A 𝑑
Uh1
Uh2
2tD
4tD
3tD
𝑅A − 𝑍L
𝑅A + 𝑍L
π‘ˆ∞ = π‘ˆA 𝑑 → ∞
𝑅A
= π‘ˆ0 βˆ™
𝑅i + 𝑅A
tD
Ur1
𝑒E 𝑑
4tD
π‘ŸA =
π‘ˆ∞
𝑒A 𝑑
Ur2
t
0
t
Folie 67
tD
3tD
t
3tD
t
LEITUNGSTHEORIE
Recheck-Signale auf Leitungen
𝑅i ≠ 𝑍L
l
𝑅A ≠ 𝑍L
𝑍L , 𝑐
𝑒0 𝑑
𝑒E 𝑑
𝑒0 𝑑
𝑒A π‘₯, 𝑑
tp
x
t
0
2tD
Uh2
tp
4tD
Folie 68
Uh1
2tD
4tD
tD
Ur1
𝑒E 𝑑
0
𝑒A 𝑑
𝑒A 𝑑
3tD
Ur2
t
0
t
tD
LEITUNGSTHEORIE
Übungsblatt 2
Folie 69
Bildquelle: online-zeichenkurs.de
LEITUNGST YPEN
die erste Aufgabe von Leitungen ist die Signalübertragung
zwischen Schaltungskomponenten
idealerweise ohne Verluste und Reflexionen
Reflexionen
Schaltungskomponente 1
Verluste
Schaltungskomponente 2
Anforderungen zur Vermeidung von Verlusten und Reflexionen
hoch leitfähige Materialien
verlustarme Dielektrika
Anpassung
Folie 70
LEITUNGST YPEN
die zweite Aufgabe von Leitungen ist es, ein bestimmtes
Schaltverhalten zu erzeugen
hierbei werden Reflexionen gezielt eingesetzt
mit Leitungen können passive Bauelemente und somit diverse
Schaltungen realisiert werden
Filter
Leistungsteiler
Koppler
Anpassschaltungen
usw.
Folie 71
LEITUNGST YPEN
Überblick
Einleitersystem
(Hohlleiter)
symmetrische Leitungen
- Zweidrahtleitung
- Streifenleitung
Folie 72
Zweileitersysteme
- Koaxialleiter
- Zweidrahtleitung
- Mikrostreifenleitung
- Streifenleitung
Dreileitersysteme
unsymmetrische Leitungen
- Koaxialleiter
- Mikrostreifenleiter
LEITUNGST YPEN
Koaxialleitung
Anwendungen und Eigenschaften
HF-Standardverbindungsleitung
Verhinderung von Störeinkopplungen durch geschlossenen Aufbau
geringe Verluste (auch bei größeren Distanzen)
verzerrungsarme Signalausbreitung
hohe mechanische Flexibilität (bei Verwendung von Litzen)
Aufbau
H
di
E
da
er
er
Folie 73
Bildquelle: nach forumla.de
LEITUNGST YPEN
Koaxialleitung – Wellenwiderstand
Wellenwiderstand einer verlustlosen Leitung
𝑐 0 βˆ™ 𝐿′
𝑍L =
πœ€r βˆ™ πœ‡ r
mit
πœ‡ r = 1 wenn keine magnetischen Materialien verwendet werden
𝐿′ =
πœ‡0
2πœ‹
βˆ™ ln
𝑑a
𝑑i
Wellenwiderstand einer verlustlosen Koaxialleitung
𝑍L =
Folie 74
60Ω
𝑑a
βˆ™ ln
πœ€r
𝑑i
LEITUNGST YPEN
Koaxialleitung – Verluste
Ohmsche Verluste
aufgrund des Skin-Effekts steigt der Widerstandsbelag mit der
Frequenz
1
2
2
1
𝑅′ =
βˆ™
+
mit 𝛿 =
2πœ‹ βˆ™ 𝜎 βˆ™ 𝛿 𝑑 a 𝑑 i
πœ‹·π‘“·πœ‡·πœŽ
Dielektrische Verluste
dielektrische Materialien werden durch den Verlustfaktor 𝛿 V
charakterisiert
𝐺′ = πœ” βˆ™ 𝐢′ βˆ™
𝐺
= πœ” βˆ™ 𝐢 ′ βˆ™ tan𝛿 V
πœ”βˆ™πΆ
Folie 75
LEITUNGST YPEN
Koaxialleitung – Frequenzbereich
oberhalb der Grenzfrequenz f g von Koaxialleitungen breiten
sich unerwünschte Wellentypen aus, wie sie in Hohlleitern
vorkommen
Bestimmung der Grenzfrequenz
Der mittlere Umfang l mU zwischen innerem und äußerem Leiter
entspricht der Wellenlänge l g der Grenzfrequenz.
𝑙 mU = 2πœ‹ βˆ™
𝑑i + 𝑑a
𝑐
𝑐0
= πœ†g =
=
4
𝑓g 𝑓g βˆ™ πœ€ r
𝑓g =
Folie 76
2 βˆ™ 𝑐0
πœ‹ βˆ™ 𝑑i + 𝑑a βˆ™ πœ€r
𝑙mU
LEITUNGST YPEN
Mikrostreifenleitung – Aufbau
die Welle breitet sich in zwei Medien (Substrat und Luft) mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit ( c und c 0 ) aus
𝐻
er
𝐸
h
die Ausbreitungsgeschwindigkeit c ist frequenzabhängig
c0
𝑐 πœ” =
πœ€ r,eff πœ”
die Mikrostreifenleitung hat die Breite b und die Dicke d
Folie 77
LEITUNGST YPEN
Mikrostreifenleitung – Wellenwiderstand
Wellenwiderstand und effektive Permittivität von
Mikrostreifenleitungen können nicht analytisch bestimmt
werden
hierzu werden nummerische Verfahren verwendet
einfache Beispiellösung für niedrige Frequenzen
𝑍L =
𝑍 F0
πœ‹βˆ™
8 βˆ™ πœ€r + 1
mit
Folie 78
βˆ™ ln
8
4 βˆ™ β„Ž 14 + πœ€ r 4 βˆ™ β„Ž
1+
βˆ™
βˆ™
+
𝑏′
11
𝑏′
𝑏′ = 𝑏 +
𝑑
πœ‹
βˆ™ ln
8
πœ€r 4 βˆ™ β„Ž
βˆ™
11
𝑏′
14 +
4βˆ™e
d 2
1
+
𝑏
h
πβˆ™ +1,1
𝑑
2
2
+
1+
2
1
πœ€r
βˆ™ πœ‹2
LEITUNGST YPEN
Mikrostreifenleitung – effektive Permittivität
einfache Beispiellösung für die effektive Permittivitätszahl
πœ€ r, eff =
und
πœ€r,eff =
πœ€ r +1
2
πœ€r+1
2
+
+
πœ€ r −1
2
πœ€r−1
2
βˆ™
1
βˆ™
12 βˆ™ β„Ž
1+
𝑏
+ 0, 04 βˆ™ 1 −
𝑏 2
β„Ž
1
12βˆ™β„Ž
für
für
1+ 𝑏
𝑏
β„Ž
≤1
𝑏
β„Ž
≥1
nummerische Berechnungsprogramme gibt es als Freeware Tools wie beispielsweise TX-Line
Folie 79
LEITUNGST YPEN
Mikrostreifenleitung – Frequenzbereich und
Eigenschaften
Grenzfrequenz
𝑓g =
c0
4βˆ™β„Ž βˆ™ πœ€ r −1
Anwendung in der planaren Schaltungstechnik
Vorteile
einfach und kostengünstig
miniaturisiert herstellbar und mit SMD-Bauteilen kombinierbar
Nachteile
Abstrahlverluste bei hohen Frequenzen (bei offenem Aufbau)
mechanisch nicht flexibel
relativ hohe Verluste
Folie 80
LEITUNGST YPEN
Streifenleitung (Stripline) – Aufbau, Wellenwiderstand
und Grenzfrequenz
Aufbau und Feldverlauf
𝐻 h‘
h
er
h‘
𝐸
bs
Grenzfrequenz
𝑓g =
c0
2 βˆ™ 𝑏s βˆ™ πœ€ r
Folie 81
LEITUNGST YPEN
Streifenleitung (Stripline) – Wellenwiderstand
Näherungslösung für den Wellenwiderstand
30Ω
8 βˆ™ β„Ž 16 βˆ™ β„Ž
𝑍L =
βˆ™ ln 1 +
βˆ™
+
πœ€r
πœ‹ βˆ™ 𝑏′ πœ‹ βˆ™ 𝑏′
8βˆ™β„Ž
πœ‹ βˆ™ 𝑏′
2
+ 6,27
mit der effektiven Streifenleitungsbreite b‘
𝑏′ = 𝑏 +
Folie 82
𝑑
βˆ™ ln 𝑒 βˆ™
πœ‹
1
β„Ž
4βˆ™
+1
𝑑
2
+
1
𝑏
4βˆ™πœ‹
+ 1,1
𝑑
6
3+
𝑑
β„Ž
LEITUNGST YPEN
Streifenleitung (Stripline) – Anwendung
Bei Multilayerplatinen werden Mikrostreifenleitungen (oberste
Lage) und Streifenleitungen (tiefere Ebenen) kombiniert.
Folie 83
Bildquelle: aerospacepal.com
LEITUNGST YPEN
Zweidrahtleitung
Zweidrahtleitungen sind symmetrisch aufgebaut
𝐻
a
di
𝑍L =
𝑍 F0
πœ‹βˆ™ πœ€ r
βˆ™ arcosh
π‘Ž
𝑑i
𝐸
Anwendung im Bereich der Netzwerkverkabelung mit den
baulichen Optionen
die Adern (isolierter Leiter) werden verseilt
(Vermeidung magnetischer Einkopplungen)
Verseilung von verseilten Leitungspaaren
Schirmung aus metallischem Geflecht oder
Aluminiumfolie zur Vermeidung elektrischer
Einkopplungen
Folie 84
Bildquelle: computerwoche.de
LEITUNGST YPEN
Übungsblatt 3
Folie 85
Bildquelle: online-zeichenkurs.de
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Passive Bauelemente (Widerstand, Kondensator und Spule)
verhalten sich in der Praxis nicht ideal.
Die vom idealen Verhalten abweichenden Effekte werden mit
Ersatzschaltbildern beschrieben.
Die Wahl des geeigneten Ersatzschaltbildes hängt
vom Frequenzbereich ab, in dem die Bauelemente betrieben werden.
von der Art des Einsatzes ab.
Bei hohen Frequenzen
tritt das Bauelement mit der Umgebung in Wechselwirkung.
spielt die Einbausituation eine Rolle.
Folie 86
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Widerstände
in der HF -Technik werden meist SMD-Widerstände verwendet
die kleine Bauweise eignet sich gut für hohe Frequenzen
die fehlenden Anschlüsse verringern die parasitären Eigenschaften
der Widerstandswert ist frequenzunabhängig, wenn die Dicke
der Widerstandsschicht d viel kleiner als die Eindringtiefe d ist
𝛿≫𝑑
Bildquelle: voelkner.de
Folie 87
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Widerstände
Schutzschicht
𝑯
𝑱
L
R
Widerstandsschicht
Keramikträger
C
Anschlüsse
𝑬
𝑱
𝑅 + π‘—πœ”πΏ
𝑍R =
π‘—πœ”πΆ βˆ™ 𝑅 + π‘—πœ”πΏ + 1
𝑬
Folie 88
𝑯
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Widerstände – Bauformen in der HF-Technik
Kohleschichtwiderstand
große parasitäre Reaktanz
Kapazitäten zwischen Kohlewendel und Anschlusskappen
Induktivitäten der Anschlussdrähte
deshalb nur bis ca. 100 MHz einsetzbar
Drahtwiderstände sind wegen der großen Eigeninduktivität für
die HF-Technik nicht geeignet
SMD-Widerstand sind als HF -Bauelemente ideal
kleine Bauform
keine Anschlussdrähte
Folie 89
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Kondensatoren
in der HF -Technik werden meist Chip-Kondensatoren
verwendet (Gründe wie bei SMD -Widerständen)
aufgrund des Stromflusses und des damit verbundenen
magnetischen Feldes, entstehen Induktivitäten
Folie 90
Bildquelle: wima.de
Bildquelle: compotec-electronic.com
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Kondensatoren
die Anschlusskontakte verursachen ohmsche Verluste
der keramische Träger und die dielektrischen
Zwischenschichten verursachen dielektrische Verluste
Ersatzschaltbilder ohne induktive Effekte
Serien-ESB
C
Parallel-ESB
R
C
R
Folie 91
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Kondensatoren
Ersatzschaltbild mit induktivem Effekt
C
R
L
Serienschwingkreis mit der Impedanz Z C
𝑍 C = 𝑅 + 𝑗 πœ”πΏ −
1
πœ”πΆ
der Güte Q C und der Resonanzfrequenz f 0
𝑄C =
Folie 92
1
πœ”π‘…πΆ
𝑓0 =
1
2πœ‹ 𝐿𝐢
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Kondensatoren
vollständiges Ersatzschaltbild eines Kondensators
ohm‘sche Verluste im
Dielektrikum durch
Leckströme
ohm‘sche Verluste
der Leitungen
RD
RCu
L
C
Induktivitäten
der Leitungen
Folie 93
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Kondensatoren – Bauformen in der HF-Technik (Bsp.)
Scheiben- und Plattenkondensatoren
Vorteil:
hohe Kapazität bei kleiner Bauform durch HDK -Werkstoffe
Nachteil: hoher Verlustfaktor tan d V und große Temperaturabhängigkeit
HF-Einsatz als Abblockkondensatoren
kein HF-Einsatz als frequenzbestimmende Bauelemente in
Filterschaltungen und Oszillatoren
Wickelkondensatoren (Folienkondensatoren)
kleine Bauform mit großen Plattenflächen
kleine parasitäre Induktivitäten
guten HF-Eigenschaften für Filter und Oszillatoren
Folie 94
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Spulen
in der HF -Technik werden meist SMD-Spulen verwendet
(Gründe wie bei SMD-Widerständen und Chip-Kondensatoren)
um hohe Induktivitäten bei kleiner Bauform zu erreichen,
werden Materialien mit hoher Permeabilität verwendet
L
R
C
Bildquelle: Würth Elektronik
Folie 95
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Spulen
Parallelschwingkreis mit der Impedanz Z S
𝑍S =
𝑅 + π‘—πœ”πΏ
π‘—πœ”πΆ βˆ™ 𝑅 + π‘—πœ”πΏ + 1
der Güte Q S
𝑄S =
πœ”πΏ
𝑅
und der Resonanzfrequenz f 0
𝑓0 =
Folie 96
1
2πœ‹ 𝐿𝐢
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Spulen
vollständiges Ersatzschaltbild einer Spule mit Kern
Ohm‘sche Verluste
der Leitungen und
Wicklungen
spannungsabhängige
Kernverluste
RCu
RFe
L
C
Folie 97
Kapazitäten, die
sich zwischen
den Wicklungen
bilden
ERSATZSCHALTBILDER
PASSIVER BAUELEMENTE
Übungsblatt 4
Folie 98
Bildquelle: online-zeichenkurs.de
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Wellentypenwandlung
Antennen wandeln Leitungs- in Freiraumwellen und umgekehrt
𝑍L
𝑍F0
Sender
𝑍L
Empfänger
Freiraumwelle
Leitungswelle
Sendesignal wird im Idealfall
reflexionsfrei von der
Antenne aufgenommen.
Leitungswelle
Empfangsantenne erzeugt
eine Leitungswelle im
Empfänger.
Folie 99
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Nah- und Fernfeld
π‘₯<
π‘₯ ≥ 2…4 βˆ™ πœ†
πœ†
2πœ‹
Sender
x
Leitungswelle
Reaktives Nahfeld
Folie 100
Strahlendes
Nahfeld
Fernfeld
Fresnel-Zone
Fraunhofer-Zone
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Nah- und Fernfeld
Der Übergang vom Nah- zum Fernfeld einer Antenne
ist abhängig von der Wellenlänge.
ist Abhängig von der Antennengröße.
ist kontinuierlich.
beträgt 2 βˆ™ πœ† bei elektrisch kleinen Antennen.
beträgt
2
2βˆ™π·A
πœ†
bei elektrisch großen Antennen.
Nah- und Fernfeld müssen mathematisch unterschiedlich
behandelt werden
für die einzelnen Zonen existieren verschiedene
Näherungsverfahren
Folie 101
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Nah- und Fernfeld
Definition des Fernfeldes (Fraunhofer -Zone)
Die drei Vektoren (𝐸, 𝐻 und 𝑆 ) stehen senkrecht aufeinander und
weisen keine Phasendifferenz auf (Δπœ‘ = 0).
Der Feldwellenwiderstand entspricht dem Feldwellenwiderstand des
freien Raums (𝑍F = 𝑍F0 = 120 βˆ™ πœ‹ Ω).
Definition des reaktiven Nahfeldes
in diesem Bereich erfolgt keine Abstrahlung
elektrische und magnetische Energie ist im Nahfeld gespeichert
Nahfeld enthält starke reaktive Feldanteile
Bildleistung pendelt zwischen Antenne und Umgebung
Folie 102
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Störsignalübertragung
Signalübertragungen können auch unerwünscht stattfinden
hierbei handelt es sich um Störsignalübertragung über
Verkopplung auf parasitärem Wege
die Übertragung von Störsignalen kann durch die
Maxwell‘schen Gleichungen beschrieben werden
galvanisch
induktiv
kapazitiv
leitungsgekoppelt
strahlungsgekoppelt
Störquelle
Folie 103
Störsenke
Kopplungsweg bzw. -mechanismus
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Galvanische Kopplung
Störsignalübertragung durch gemeinsame Impedanz
unterschiedlicher Stromkreise
Beispiel: gemeinsame Masseleitung
u01(t)
RL1
ZK
u02(t)
Folie 104
RL2
gemeinsame
Masse
mit 𝑍K ≠ 0
𝑍K = 𝑅K + π‘—πœ”πΏK
Ohm‘scher
Anteil
Induktiver
Anteil
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Induktive Kopplung
Störsignalübertragung durch das quasi -statische magnetische
Nahfeld bei großen Strömen
u01(t)
π‘―πŸ
𝑙1 β‰ͺ πœ†
RL1
Störsenke
𝑙2 β‰ͺ πœ†
u02(t)
RL2
Störquelle
Folie 105
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Kapazitive Kopplung
Störsignalübertragung durch das quasi -statische elektrische
Nahfeld bei großen Spannungen
Beispiel: sich kreuzende Leiterbahnen
Platine - Draufsicht
Platine - Seitenansicht
πœ‘1
𝑬
Folie 106
πœ‘2
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Leitungskopplung
Störsignalübertragung zwischen parallelen Strukturen, wenn
deren Länge groß genug für eine Wellenausbreitung ist
die elektromagnetischen Felder nicht mehr als quasi -statisch
angenommen werden können
Beispiel: parallele Leiterbahnen
Berücksichtigung der Felder
𝐿′1 βˆ™ dπ‘₯
𝐢1′ βˆ™ dπ‘₯
′
𝐢12
βˆ™ dπ‘₯
dx
keine Trennung von magnetischem
und elektrischem Einfluss, wie bei rein
kapazitiver bzw. induktiver Kopplung
𝐿′2 βˆ™ dπ‘₯
𝐢2′ βˆ™ dπ‘₯
dx
Folie 107
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Strahlungskopplung
Störsignalübertragung durch Ausbreitung elektromagnetischer
Wellen zwischen entfernten Strukturen
Fernfeldstörung
Schaltungsstrukturen wirken als Sende- oder Empfangsantenne
Beispiel: Kühlkörper, Masseflächen, Mikrostreifenleitungen usw.
Mikrostreifenleitungen
Störquelle
elektromagnetische
Welle
Störsenke
Folie 108
ANTENNEN-EFFEKT UND
KOPPLUNGSMECHANISMEN
Übungsblatt 5
Folie 109
Bildquelle: online-zeichenkurs.de
LITERATUR UND QUELLEN
Detlefsen, J. und Siart, U.: Grundlagen der
Hochfrequenztechnik. 4. Aufl., München: Oldenbourg 2012
Franz, J.: EMV. 5. Aufl., Wiensbaden: Springer Vieweg 2013
Griffiths, D.J.: Elektrodynamik. 3. Aufl., München: Pearson
Studium 2011
Gustrau, F.: Hochfrequenztechnik. 2. Aufl., München: Carl
Hanser 2013
Gustrau, F. und Kellerbauer, H.: Elektromagnetische
Ver träglichkeit. München: Carl Hanser 2015
Folie 110
LITERATUR UND QUELLEN
Küpfmüller, K. et al.: Theoretische Elektrotechnik. 19. Aufl.,
Berlin Heidelberg: Springer Vieweg 2013
o.A.: Erläuterung der Bewer tungsverfahren nach BEMFV .
Referat 414, Bonn: Bundesnetzagentur 2013
Schwab, A.J.: Begriffswelt der Feldtheorie. 6. Aufl.,
Heidelberg: Springer 2002
Stadler, E.: Hochfrequenztechnik: Würzburg: Vogel 1973
Folie 111
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 1
Einführung und Grundlagen
1. Gegeben ist eine Zweidrahtleitung aus zwei dünnen, unendlich langen und
parallel verlaufenden Leitern im Abstand d = 1 cm. Die Ströme in jedem Leiter
betragen I = 10 mA. Die Leiter verlaufen in y-Richtung und liegen in der Ebene
z = 0.
a. Skizzieren Sie die Verteilung des magnetischen Feldes in einer
Querschnittsebene.
βƒ— auf der x-Achse.
b. Berechnen Sie die magnetische Feldstärke 𝐻
2. Gegeben ist eine homogene ebene Welle (HEW), die sich in einem
homogenen Dielektrikum (µr = 1; r ≠ 1) ausbreitet. Die elektrischen und
magnetischen Feldstärkevektoren lauten
𝐸⃗ (π‘₯, 𝑑) = 𝐸0 βˆ™ cos(πœ” βˆ™ 𝑑 − π‘˜ βˆ™ π‘₯) βˆ™ 𝑒y
βƒ— (π‘₯, 𝑑) = 4
𝐻
A
βˆ™ cos(πœ” βˆ™ 𝑑 − π‘˜ βˆ™ π‘₯) βˆ™ 𝑒z
m
mit f = 314,16 MHz und einem Feldwellenwiderstand von 300
.
Berechnen Sie
a.
b.
c.
d.
die Amplitude E0 der elektrischen Feldstärke.
die relative Dielektrizitätszahl r des Mediums.
die Wellenzahl k.
die Ausbreitungsgeschwindigkeit c der Welle.
3. Meerwasser hat bei einer Frequenz von f = 400 MHz die Dielektrizitätszahl
r = 81, die Permeabilitätszahl von µr = 1 und den spezifischen Widerstand
= 0,23 ·m.
Welches betragliche Verhältnis haben die Amplituden des Leitungsstroms und
des Verschiebungsstroms?
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 1
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 2
Leitungstheorie
1. Ein Generator mit dem Innenwiderstand 𝑅i = 50 Ω speist über eine Leitung
(ohne ohmsche Verluste) mit dem Wellenwiderstand 𝑍L = 50 Ω (πœ€r = 2,25)
einen 50 -Verbraucher. Durch ungünstiges Platinenlayout ergibt sich eine
parasitäre Reiheninduktivität von 1,2 nH. Die Schaltung wird mit einer
Frequenz von 9,95 GHz betrieben. Auf der Leitung wird durch Messung ein
Minimum der Spannungsamplitude von 20 mV bei xmin = -4,7 cm festgestellt.
a.
b.
c.
d.
e.
Skizzieren Sie die Schaltung mit allen notwendigen Angaben.
Wie groß ist die Phasenkonstante ?
Berechnen Sie die normierte Impedanz zA des Verbrauchers.
Berechnen Sie den Reflexionsfaktor am Leitungsende.
Welcher Anteil der maximal möglichen Wirkleistung wird an den
Verbraucher abgegeben?
f. An welchem Ort der Leitung (xmax) wird die Spannungsamplitude
maximal?
g. Berechnen Sie die maximale Spannungsamplitude.
2. Lösen Sie das Beispiel 2 zum Smith-Diagramm (allgemeine
Impedanztransformation über eine Leitung) rechnerisch.
3. Passen Sie mit Hilfe des Smith-Diagramms die Abschlussimpedanz
𝑍A = (120 − 𝑗80) Ω an eine Impedanz von 50 an (f = 1 GHz). Verwenden
Sie hierfür eine serielle Leitung und eine kurzgeschlossene Stichleitung
(ZL = 50
).
a. Bestimmen Sie die Längen der Leitungen.
b. Durch welche Bauelemente kann die Stichleitung ersetzt werden?
πœ†
4. Ein Lastwiderstand ZA = 960 soll über eine -Leitung mit einstellbarem
4
Wellenwiderstand ZL an einen Spannungsgenerator mit dem Innenwiderstand
R0 = 50 angepasst werden. Die Anpassung erfolgt mit einer in Reihe
geschalteten 50 -Leitung variabler Länge l und einer festen Serieninduktivität
L = 75 nH. Das Dielektrikum der Leitungen hat die relative Permittivität
r = 2,1. Die Schaltung soll mit einer Frequenz von 138 MHz betrieben
werden.
a. Skizzieren Sie die vollständige Schaltung mit allen notwendigen
Angaben.
b. Welchen Wert hat die Eingangsimpedanz ZE, wenn die Anpassung
hergestellt ist?
c. Berechnen Sie die normierte Impedanz der Serieninduktivität.
d. Welche Wellenlänge liegt auf den Leitungen vor?
e. Welchen Wert muss die Zwischenimpedanz Zz (Eingangsimpedanz der
πœ†
-Leitung) haben, damit die Anpassung erreicht werden kann?
4
(Wählen Sie die Lösung so, dass gilt 𝑍𝑧 < 50Ω)
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 2
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 2
Leitungstheorie
πœ†
f. Wie muss der Wellenwiderstand der -Leitung eingestellt werden?
4
πœ†
g. Berechnen Sie das Stehwellenverhältnis der -Leitung.
4
h. Bestimmen Sie die Länge der 50 -Leitung so, dass am Generator
Leistungsanpassung erreicht wird.
5. An einem Spannungsgenerator mit dem Innenwiderstand RI sei eine
verlustlose Zweidrahtleitung der Länge l und dem Wellenwiderstand ZL
angeschlossen. Es gilt 𝑅I = 𝑍L . Skizzieren Sie
a. die vollständige Schaltung mit allen Angaben.
b. den Spannungsverlauf über der Zeit im Leerlauffall, wenn mit dem
Spannungsgenerator zum Zeitpunkt t = 0 s ein Sprung von 0 V auf die
Spannung U = UG erzeugt wird.
6. Ergänzen Sie die Schaltung aus Aufgabe 5 durch einen Abschlusswiderstand
RA = 200 . Der Leitungswellenwiderstand sei ZL = 50 , die Leitungslänge
sei l = 0,2 m, die relative Dielektrizitätszahl sei r = 2,25, die
Generatorleerlaufspannung sei UG = 1 V und der Innenwiderstand des
Spannungsgenerators sei RI = 150 .
a. Skizzieren Sie das Gitterdiagramm, wenn mit dem Spannungsgenerator
zum Zeitpunkt t = 0 s ein Sprung von 0 V auf die Spannung U = UG
erzeugt wird.
b. Berechnen Sie die Spannungsamplituden der hin- und rücklaufenden
Wellen (bis U3h).
c. Skizzieren Sie die Spannungsverläufe über der Zeit am Eingang und
am Ausgang.
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 2
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 3
Leitungstypen
1. Eine Koaxialleitung für hohe Leistungen ist mit einem homogenen
Dielektrikum gefüllt in dem sich eine TEM-Welle mit 89% der
Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Der Außenradius beträgt 21,5 mm und der
Innenradius 8,85 mm.
Wie groß ist die Grenzfrequenz der Koaxialleitung?
2. Bei einer Netzwerkverkabelung wird eine Zweidrahtleitung mit einem
Wellenwiderstand von 100 verwendet.
Wie groß muss das Verhältnis von Abstand der zwei Leiter zu deren
Durchmesser sein?
3. In einer Multilayerplatine aus Epoxidharz ( r = 3,71) mit der Substratdicke von
1 mm werden Streifenleitungen und Mikrostreifenleitungen verwendet. Die
Streifenleitung wurde in der Mitte der Substratdicke verlegt. An dieser Stelle ist
die effektive Substratbreite 1 cm. Berechnen Sie die Grenzfrequenzen der
a. Streifenleitung und der
b. Mikrostreifenleitung
4. Gegeben sind zwei Koaxialleitungen mit den Wellenwiderständen ZL1 = 75
und ZL2 = 125 und den Außenradien Ra1 = Ra2 = 2 mm, die mit dem gleichen
Material gefüllt sind. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in der Leitung
beträgt 81 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit.
a. Berechnen Sie die relative Dielektrizitätszahl des Füllmaterials.
b. Berechnen Sie die Innenradien der Koaxialleitungen.
Zur Anpassung bei einer Frequenz von f = 10 GHz soll eine dritte
Koaxialleitung mit gleichem Außenleiterradius wie die Leitungen 1 und 2 und
dem Innenradius von Leitung 2 als /4-Transformator verwendet werden.
c. Berechnen Sie den erforderlichen Leitungswellenwiderstand ZL3.
d. Wie groß muss die relative Permittivitätszahl des Mediums in Leitung 3
sein?
e. Berechnen Sie die geometrische Länge des Leitungsstückes 3.
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 1
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 4
Ersatzschaltbilder passiver Bauelemente
1. Ein Chipkondensator mit der Kapazität C = 27 pF soll für den Einsatz bei einer
Frequenz von 950 MHz getestet werden. Zur vereinfachten Betrachtung sollen
nur die elektrischen Felder im Bereich des Dielektrikums mit der relativen
Dielektrizitätszahl r = 1000 - j betrachtet werden. Rand- und Streueffekte
sowie ohm’sche Verluste der Zuleitungen mit der Induktivität L = 420 pH sind
zu vernachlässigen
a. Skizzieren Sie das geeignete Ersatzschaltbild, wenn alle Bauelemente
in Serie geschaltet sind.
b. Bestimmen Sie die Dickes d des Kondensators, wenn die
Elektrodenfläche 2 mm2 beträgt.
c. Berechnen Sie die dielektrischen Verluste.
d. Wie groß ist die elektrische Feldstärke, wenn der Betrag der Amplitude
der Klemmenspannung 20 mV beträgt?
2. Es sollen die Hochfrequenzeigenschaften zweier unmagnetischer Silberdrähte
( = 65·106 S/m) mit kreisrundem Querschnitt (D1 = 1,5 mm und D2 = 0,2 mm)
bei f = 220 MHz analysiert werden.
a. Berechnen Sie die Eindringtiefe in den Drähten.
b. Berechnen Sie für beide Drähte den längenbezogenen
Hochfrequenzwiderstand.
c. Begründen Sie Sie die unterschiedlichen Werte aus Aufgabenteil b in
Bezug auf die Tatsache, dass die Eindringtiefe beider Drähte gleich ist.
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 1
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Übungsblatt 5
Koppelmechanismen
1. Zwischen zwei sich im Winkel von 90° kreuzende Leitungen mit der Breite b =
10 mm und den Leitungslängen l1 = 80 mm und l2 = 100 mm befindet sich Luft.
Die untere Leitung verläuft 10 mm über der Massefläche und der Abstand
zwischen den Leitungen beträgt 0,2 mm. Der Quellenwiderstand und der
Lastwiderstand sind jeweils 50 . An der oberen Leitung, die mit einem
Widerstand von 1 M abgeschlossen ist, liegt eine Spannung von 5 V an; ihre
Frequenz kann zwischen 0 und 60 MHz variiert werden kann.
a. Skizzieren Sie den Aufbau der Schaltung.
b. Um was für eine Kopplungsart handelt es sich?
c. Skizzieren Sie das Ersatzschaltbild der Schaltung.
d. Berechnen Sie die Bauelemente des Ersatzschaltbildes.
e. Stellen Sie die Gleichung der Störspannung auf, die in die untere
Leitung zu messen ist.
2. Der Fernfeldabstand vierer Antennen mit folgenden technischen Daten ist zu
vergleichen:
Antenne 1: Frequenz 900 MHz; Aperturweite 0,2 m
Antenne 2: Frequenz 900 MHz; Aperturweite 0,5 m
Antenne 3: Frequenz 1,8 GHz; Aperturweite 0,1 m
Antenne 4: Frequenz 1,8 GHz; Aperturweite 0,2 m
a. Berechnen Sie die Fernfeldabstände aller Antennen.
b. Diskutieren Sie die Ergebnisse von Aufgabenteil a
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 1
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Liste der verwendeten Symbole
Formelzeichen
a
A
b
bS
b‘
B
B
c
C
C‘
d
d
D
DA
E
f
f0
fg
G
G‘
h
H
I
IW
J
k
π‘˜βƒ—
l
L
L‘
m
P
Q
QC
QL
r
r
rA
R
RCu
RD
RFe
Ri
R‘
s
𝑆
t
tD
Abstand
Fläche
Breite
Substratbreite
effektive Breite
magnetische Flussdichte
Blindleitwert (Suszeptanz)
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle
Kapazität (dielektrischer Leitwert)
Kapazitätsbelag
Dicke
Plattenabstand, Luftspalt
elektrische Flussdichte
Aperturweite der Antenne
elektrische Feldstärke
Frequenz
Resonanzfrequenz
Grenzfrequenz
Wirkleitwert (Konduktanz)
Leitwertbelag
Höhe, Substratdicke
magnetische Feldstärke
Stromstärke
Wirbelstrom
Stromdichte
Wellenzahl
Wellenvektor
Länge
Induktivität
Induktivitätsbelag
Anpassungsfaktor
Wirkleistung
elektrische Ladung
Güte des Kondensators
Güte der Spule
Reflexionsfaktor
radialer Abstand in Kugelkoordinaten
Reflexionsfaktor am Leitungsende
Wirkwiderstand (Resistanz)
ohm’sche Leitungsverluste
ohm’sche Verluste im Dielektrikum
spannungsabhängige Kernverluste
Innenwiderstand
Widerstandsbelag
Welligkeit (Stehwellenverhältnis)
Poynting Verktor
Zeit
Signallaufzeit
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 1 von 3
[m]
[m2]
[m]
[m]
[m]
[Vs/m2]
[S]
[m/s]
[F]
[F/m]
[m]
[m]
[As/m2]
[m]
[V/m]
[Hz]
[Hz]
[Hz]
[S]
[S/m]
[m]
[A/m]
[A]
[A]
[A/m2]
[1/m]
[1/m]
[m]
[H]
[H/m]
[dimensionslos]
[W]
[As]
[dimensionslos]
[dimensionslos]
[dimensionslos]
[m]
[dimensionslos]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ /m]
[dimensionslos]
[W/m2]
[s]
[s]
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Liste der verwendeten Symbole
UC
Ue
Uh
Um
Ur
V
WC
X
XE
y
Y
z
Z
ZA
ZC
ZE
ZF
ZK
ZL
ZS
V
r
r,eff
g
r
h
r
Spannung am Kondensator
elektrische Spannung
hinlaufende Spannungswelle
magnetische Spannung
rücklaufende Spannungswelle
Volumen
Energie (im Kondensator gespeichert)
Blindwiderstand (Reaktanz)
Blindwiderstand am Leitungseingang
normierte Admittanz
Scheinleitwert (Admittanz)
normierte Impedanz
Scheinwiderstand (Impedanz)
Lastimpedanz
Impedanz des realen Kondensators
Eingangsimpedanz einer Leitung
Feldwellenwiderstand
Koppelimpedanz
Wellenimpedanz
Impedanz der realen Spule
[V]
[V]
[V]
[A]
[V]
[m3]
[Ws]
[ ]
[ ]
[dimensionslos]
[S]
[dimensionslos]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
[ ]
Eindringtiefe
Verlustfaktor
Permittivität (dielektrische Leitfähigkeit)
Dielektrizitätszahl
effektive Dielektrizitätszahl
Wellenlänge
Grenzwellenlänge
magnetischer Leitwert
Permeabilität
Permeabilitätszahl
Raumladungsdichte
elektrische Leitfähigkeit
Phasenwinkel
Phasenwinkel der hinlaufenden Welle
Phasenwinkel der rücklaufenden Welle
magnetischer Fluss
elektrischer Fluss
Kreisfrequenz
[m]
[dimensionslos]
[As/Vm]
[dimensionslos]
[dimensionslos]
[m]
[m]
[Vs/A]
[Vs/Am]
[dimensionslos]
[As/m3]
[S/m]
[°]
[°]
[°]
[Vs]
[As]
[1/s]
Indizes, Funktionen und sonstige Zeichen
𝑒
∇
Einheitsvektor
Nabla-Operator
[dimensionslos]
πœ•
πœ•
πœ•
∇= + +
Ausbreitungskonstante
𝛾=
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
πœ•π‘₯
Seite 2 von 3
πœ•π‘¦
′
√(𝑅 +
πœ•π‘§
π‘—πœ”πΏ′ ) βˆ™ (𝐺 ′ + π‘—πœ”πΆ ′ )
5./6. Semester
Hochfrequenztechnik – Liste der verwendeten Symbole
Naturkonstanten
c0
e
0
0
ZF0
Lichtgeschwindigkeit
Elementarladung
elektrische Feldkonstante
magnetische Feldkonstante
Feldwellenwiderstand des freien Raums
Prof. Dr.-Ing. Roman Gruden
Seite 3 von 3
299.792.458 m/s
1,602·10-19 As
8,85·10-12 As/Vm
1,27·10-6 Vs/Am
120·
5./6. Semester
Herunterladen