Wigmore Hall feiert in der Spielzeit 2015/16 ihr 115. Jubiläum mit der Aufführung sämtlicher SchubertLieder und vielen außergewöhnlichen Konzerten in erstklassiger Besetzung Höhepunkte dieser Spielzeit: • Eröffnungskonzert mit Iestyn Davies und The English Concert • Schubert: The Complete Songs: Aufführung des gesamten Liederwerks Schuberts über zwei Spielzeiten • Konzertreihe Celebrating Magdalena Kožená: Erstmals treten die Mezzosopranistin und Sir Simon Rattle, der damit sein Debüt als Pianist in der Wigmore Hall gibt, gemeinsam auf britischem Boden auf • Singer in Residence: Christian Gerhaher • Artists in Residence: Christophers • Wigmore Hall-Debüt von Elīna Garanča • Engagement für außergewöhnliche Nachwuchskünstler mit den Konzertreihen Igor Levit und Introducing James Baillieu • Konzertreihe Henry Purcell: A Retrospective mit Auftritten von Iestyn Davies und Andreas Scholl sowie Konzerten mit The Sixteen, Vox Luminis und Trevor Pinnock • Der Friedrich Cerha Focus Day widmet sich dem großen zeitgenössischen Komponisten aus Österreich The Sixteen, Jean-Guihen Queyras und Harry In der Londoner Wigmore Hall steht die Spielzeit 2015/16 ganz im Zeichen außergewöhnlicher künstlerischer Projekte und virtuoser Auftritte von Künstlern von Weltrang. Das Programm, das John Gilhooly (OBE), Leiter der Wigmore Hall, am 10. Februar 2015 vorgestellt hat, bietet dem Konzertpublikum ein breit gefächertes Repertoire mit beeindruckenden Interpretationen sowohl internationaler Größen der Kammermusikszene als auch vielversprechender Nachwuchskünstler und beweist, dass die Wigmore Hall ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt nicht nur des britischen, sondern auch des internationalen Kulturlebens ist. Im Eröffnungskonzert der Spielzeit 2015/16 am Samstag, den 12. September, wird Iestyn Davies zu hören sein, dessen erstes in der Wigmore Hall eingespieltes Livealbum 2014 mit einem Gramophone Award ausgezeichnet wurde. Der britische Countertenor wird gemeinsam mit The English Concert und Harry Bicket ausgesuchte Arien von Händel darbieten. Mit der neuen Saison beginnt auch die Umsetzung eines der wohl ambitioniertesten Projekte in der Geschichte der Wigmore Hall: Unter dem Motto Schubert: The Complete Songs werden im Laufe von zwei Spielzeiten alle Lieder von Franz Schubert – immerhin mehr als 600! – aufgeführt. Die Veranstaltungen dieser Reihe widmen sich Schuberts Kompositionen in chronologischer Reihenfolge, angefangen bei den wenig bekannten frühen Liedern bis hin zu seinem legendären Spätwerk. Der österreichische Bariton Florian Boesch macht am 22. September den Anfang, am Klavier begleitet von einem der führenden Spezialisten für Schubert-Lieder, Graham Johnson. Des Weiteren sind in diesem Zyklus u. a. Simon Keenlyside, Ian Bostridge und Angelika Kirchschlager zu erleben. Die bereits seit drei Jahren geplante Konzertreihe wurde in intensiver Zusammenarbeit mit einem neuen Partner, den Organisatoren der Schubertiade Schwarzenberg und Hohenems, umgesetzt. Mit der Konzertreihe Celebrating Magdalena Kožená wird in der Wigmore Hall eine der vielseitigsten und einfühlsamsten Gesangssolistinnen der Gegenwart gewürdigt. Die tschechische Mezzosopranistin wird am 2. und 5. Oktober gemeinsam mit Mitsuko Uchida Lieder von Schumann, Wolf, Dvořák und Schönberg singen. Außerdem wird sie an einem ganz besonderen Konzertabend musikalisch von ihrem Ehemann Sir Simon Rattle begleitet, der damit sein Wigmore Hall-Debüt als Pianist gibt. Vorgetragen werden Strawinskys äußerst selten aufgeführte Drei Lieder von William Shakespeare, Janáčeks Říkadla (Kinderreime) sowie Zwei Gesänge für eine Altstimme, Viola und Klavier op. 91 von Brahms. Am 8. März ist Magdalena Kožena abermals mit dem Barockensemble La Cetra und Monteverdis Il combattimento di Tancredi e Clorinda, Berios Sequenza III für Frauenstimme sowie einem neuen Werk des tschechischen Komponisten Vit Zouhar zu erleben. Am Ende der Reihe steht ein Neubeginn, und zwar mit dem ersten Konzert der Wigmore Hall, das außerhalb des angestammten Konzertsaales stattfindet: In der stimmungsvollen Wilton‘s Music Hall im Londoner East End singt Magdalena Kožená Lieder aus dem Kabarettrepertoire der 1920er und 30er Jahre. Die Wigmore Hall fördert mit ihrem ausgefeilten Programm vor allem besondere Künstlerprofile und die unterstützt Künstler durch Artist in Residence-Programme. Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras, der mittlerweile zum einem richtiggehenden Publikumsliebling der Wigmore Hall avanciert ist, wird in der nächsten Spielzeit als Artist in Residence vier Konzerte bestreiten sowie eine Meisterklasse für Absolventen der Londoner Konservatorien geben. Am 19. September tritt er gemeinsam mit Emmanuel Pahud und Eric Le Sage auf. Außerdem wird Jean-Guihen Queyras mit Isabelle Faust und Alexander Melnikow Klaviertrios von Schumann, Sciarrino und Schubert spielen (22. Dezember), einen Auftritt mit Alexandre Tharaud bestreiten (13. März) und zusammen mit Lisa Batiashvili, Antoine Tamestit und Jonathan Biss Kammermusikwerke von Dvořák, Martinů und Schumann interpretieren (17. Mai). Mit Christian Gerhaher heißt die Wigmore Hall für vier Konzerte sowie eine Lunchtime Masterclass-Veranstaltung einen weltweit bekannten Meister der Liedinterpretation willkommen. Als Singer in Residence singt er am 8. November Werke aus der Wiener Klassik und der Wiener Schule: Beethovens An die ferne Geliebte, Schönbergs expressionistisches Werk Das Buch der hängenden Gärten sowie verschiedene Lieder von Haydn, Berg und Beethoven. Am 8. Februar begrüßt der Sänger die Sopranistin Christiane Karg zu einem gemeinsamen Schumann-Abend. The Sixteen und Harry Christophers wirken als Artists in Residence nicht nur in der Reihe Purcell: A Retrospective mit, sondern bringen auch Werke eines weiteren Pioniers der Barockmusik ins Rampenlicht der Wigmore Hall: Am 3. November sind sie mit einer umfangreichen Auswahl von Monteverdis Kirchenmusik zu erleben, darunter das Dixit Dominus aus der Sammlung Selva morale e spirituale, die heute als die Krönung von Monteverdis Sakralmusikschaffen gilt, Cavallis Magnificat sowie Monteverdis Motette Confitebor Primo. Auch das außergewöhnliche Talent zweier junger Künstler wird gewürdigt. Die Konzertserie mit Igor Levit beginnt mit zwei Soloauftritten des in Deutschland lebenden Pianisten mit russischen Wurzeln. Intelligenz und Mut zur Fantasie beweist der Künstler bereits in seiner Programmzusammenstellung: Am 5. November kombiniert er in einem Konzert Beethovens Diabelli-Variationen mit Werken von Georg Muffat und Schostakowitsch. Sein zweiter Auftritt am 5. November steht im Zeichen der Meister Bach und Busoni. Im Sommer 2016 wird er mit Julia Fischer in drei Konzerten alle von Beethoven komponierten Sonaten für Klavier und Violine zur Aufführung bringen (4., 5. und 6 Juli). Introducing James Baillieu widmet sich einem weiteren Schwerpunktthema der Wigmore Hall - der Kunst der Gesangsbegleitung. Der hochtalentierte Pianist, der vom Daily Telegraph bereits in einem Atemzug mit Gerald Moore und Graham Johnson genannt wird, tritt im Laufe der neuen Spielzeit in insgesamt elf Konzerten auf. Das Spektrum reicht von der Schubert Gala am 31. Mai anlässlich des 115. Wigmore HallJubiläums bis hin zu gemeinsamen Auftritten mit Künstlern wie Henk Neven, Iestyn Davis, Allan Clayton, Johnny Herford und Ailish Tynan. Andere Veranstaltungen im Zeichen des Liedes sind z. B. das Wigmore Hall-Debüt der lettischen Mezzosopranistin Elīna Garanča (11. Dezember), ein von Waltraud Meier gestalteter Liederabend mit Kompositionen von Mahler und Wagner (15. Dezember), ein Programm, in dem Patricia Petibon ausschließlich Werke französischer Komponisten zu Gehör bringt (16. Dezember), sowie Liederabende mit Mark Padmore und Paul Lewis (22. Januar) bzw. Matthias Goerne und Daniil Trifonov (8. Juni). Der Auftritt von Behzod Abduraimov am 16. September läutet den Beginn der Konzertreihe London Pianoforte Series ein, in deren Rahmen auch Nelson Goerner (28. September), Bertrand Chamayou (23. Oktober), Richard Goode (12. November), Christian Zacharias (16. November), Piotr Anderszewski (9. Februar), Daniil Trifonov (14. Februar und 9. Juni) und Sir András Schiff (2., 6. und 9. April) auftreten werden. Ihre Serie mit Mozarts Werken für Violine und Klavier, The Mozart Odyssey führen Alina Ibragimova und Cédric Tiberghien an zwei Abenden (27. Oktober und 30. Januar) zum Abschluss, während Francesco Piemontesi einen neuen Aufführungszyklus aller Klaviersonaten des Komponisten beginnt (25. Januar und 13. Juli). Am 27. Januar würdigen Michael Collins und die City of London Sinfonia Mozarts Geburtstag mit einem Konzert, in dem auch die Gran Partita und das Klarinettenkonzert in A-Dur aufgeführt werden, und das Aurora Orchestra erfreut Mozart-Liebhaber mit einem Morgen- und einem Nachtkonzert (24. April und 17. Juni). Der Zyklus Henry Purcell: A Retrospective bietet in seiner zweiten Saison neun Konzerte, in denen die Werke des in London geborenen Komponisten interpretiert werden. Am 13. Oktober führt ein handverlesenes Ensemble aus erstklassigen Sängern und Instrumentalisten um Trevor Pinnock Dido and Aeneas auf. Zudem treten Vox Luminis mit geistlichen Werken auf (25. Oktober), The Sixteen und Harry Christophers mit Welcome Songs für Charles II und James II (3. März und 7. Juni) sowie Iestyn Davies, Andreas Scholl und The English Concert an einem Abend mit Duetten und Arien für Countertenor (19. November). Llŷr Williams wiederum geht in die zweite Phase seines drei Spielzeiten umfassenden Zyklus zu Beethovens Klaviersonaten (Konzerte dieser Saison am 3. Oktober, 13. Januar und 19. April). Der walisische Pianist, der bereits vor fünf Jahren mit einem ersten vollständigen Zyklus aller Klaviersonaten von Beethoven beeindruckte, brilliert durch seine ausgereiften Interpretationen, die mit jedem Auftritt noch weiter an Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit gewinnen. Der Cellist Steven Isserlis wird sich am 17. Februar mit Leib und Seele der Musik Johann Sebastian Bachs hingeben: An diesem Abend kommen alle sechs Suiten für Violoncello solo zur Aufführung. In der vom Eggner Trio bestrittenen Konzertreihe zu Haydn und Dvořák erstrahlen deren Kompositionen für Klaviertrios in neuem Licht. In dem 1997 in Wien gegründeten Ensemble haben sich drei Brüder zusammengefunden, die alle auch gleichzeitig erfolgreiche Solokarrieren verfolgen. Mit ihren Konzerten, deren intensive Interpretationen vor Energie sprühen, haben sie sich in der Wigmore Hall bereits eine treue Fangemeinde erspielt. Außerdem feiert die Wigmore Hall neunzigsten Geburtstag von Friedrich Cerha und widmet diesem Künstler, der zu den wichtigsten österreichischen Komponisten der Gegenwart zählt, einen ganzen Tag, an dem sich alles um dessen eher ruhige und elegische Werke dreht. An diesem Friedrich Cerha Focus Day wird in der Wigmore Hall eine umfangreiche Retrospektive zum Kammermusikschaffen des Wiener Komponisten stattfinden, aufgeführt von befreundeten Kollegen und Musikern, darunter das Ensemble Modern, Andreas Schablas und HK Gruber. In der Reihe für zeitgenössische Musik sind Auftritte der Birmingham Contemporary Music Group, des ensemble intercontemporain, von Apartment House, des JACK Quartet und Anssi Karttunen geplant. Außerdem erfahren nicht weniger als 40 Auftragskompositionen der Wigmore Hall, wie die von Sir Harrison Birtwistle, John Casken, Aurélio Edler-Copes, Nico Muhly und Sean Shepherd, 2015/2016 ihre Uraufführung. Am 15. und 17. September startet das Borodin Quartett einen Konzertzyklus zu Beethoven und Schostakowitsch sowie die aus acht Konzerten bestehende Reihe Bartók Chamber Music, die an die lange Verbindung zwischen der Wigmore Hall und der Kammermusik des ungarischen Komponisten anknüpft. Der kanadische Violinist James Ehnes beginnt am 18. September mit Bartóks virtuosen Sonaten für Violine und am 10. Januar 2016 mit weiteren Violinwerken des Komponisten. Zudem erklingen Bartóks Klavierstücke durch Cédric Tiberghien (24. November und 24. Mai), alle sechs Streichquartette durch das Heath Quartet (11. und 13. Mai), die Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug unter Mitwirkung von Cédric Tiberghien, François-Frédéric Guy, Colin Currie und Sam Walton (19. März) sowie ein Konzert des jungen ungarischen Violinisten Barnabás Kelemen (11. Juni). Die Konzertreihe für Frühe Musik und Barock wird stetig erweitert und gehört mit inzwischen mehr als 40 Konzerten pro Spielzeit zu den wichtigsten Programmen für Alte Musik in ganz Großbritannien. Am 9. Oktober gibt Robert Levin einen Mozart-Abend, Stile Antico feiert am 27. November sein 10-jähriges Jubiläum in der Wigmore Hall, La Compagnia del Madrigale dagegen sein Debüt (7. Februar), das Dunedin Consort führt die sechs Brandenburgischen Konzerte von Bach auf (26. Februar) und Les Arts Florissants sind unter der künstlerischen Leitung von William Christie am 4. April zu erleben. Der 115. Spielzeit ging eine besonders lange und intensive Planungs- und Vorbereitungsphase voraus. Innerhalb von zehn Jahren haben sich die Besucherzahlen in der Wigmore Hall von 120.000 auf 200.000 in der vergangenen Spielzeit 2014/15 nahezu verdoppelt, sodass die meisten Konzerte inzwischen vor ausverkauftem Haus gespielt werden. In der kommenden Spielzeit sind in der Wigmore Hall insgesamt 920 Veranstaltungen geplant, hiervon allein 460 Konzerte sowie 460 Veranstaltungen mit Bildungsschwerpunkt. Die selbst im Vergleich mit anderen international renommierten Institutionen außergewöhnlich hohe Anzahl von Konzerten und das durchgehend hohe künstlerische Niveau verdankt die Wigmore Hall nicht zuletzt den jährlichen Sponsorengeldern in Höhe von 1,6 Mio. britischen Pfund sowie vielen weiteren Initiativen zur Beschaffung von Fördergeldern. „Die Wigmore Hall spielt mit ihrem nationalen Symbolcharakter und als führendes internationales Konzerthaus für Kammermusik und Gesang eine bedeutende Rolle für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft Großbritanniens. Menschen aus aller Welt interessieren sich für unsere Veranstaltungen, und wir möchten diesem Anspruch als führende kulturelle Institution unbedingt gerecht werden. Die Wigmore Hall möchte sich in jeder Hinsicht ständig weiterentwickeln und einen noch größeren und einflussreicheren Platz im Musikbetrieb einnehmen.“ (John Gilhooly) Bei Fragen zu Presseinformationen, Bildmaterial und Eintrittskarten wenden Sie sich bitte an: Isobel Pyrke oder Victoria Bevan [email protected] bzw. [email protected] +44 20 3077 4930 Wigmore-hall.org.uk