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Mini-Organ mit
Maxi-Wirkung
Wichtige Fragen und Antworten
zur Schilddrüsengesundheit
Jodversorgung
Erkrankungen der Schilddrüse
Untersuchung und Behandlung
Diese Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit
Dr. Mathias Beyer, Praxis für Endokrinologie,
Karolinenstr. 1, 90402 Nürnberg, erstellt.
Inhalt
1. Die Schilddrüse – klein, aber wichtig
4
2. Schilddrüse und Jod
8
3. Erkrankungen der Schilddrüse
13
4. Untersuchung der Schilddrüse
18
5. Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen
21
6. Medizinische Begriffe rund um die Schilddrüse
25
3
1. Die Schilddrüse – klein, aber wichtig
Wo liegt die Schilddrüse und was hat sie für eine
Funktion?
Die Schilddrüse besteht aus zwei walnussgroßen Gewebeanteilen, die im unteren Halsdrittel beidseits der Luftröhre
liegen und durch einen schmalen Mittelteil miteinander
verbunden sind.
Kehldeckel
Kehlkopf
Zungenbein
Schildknorpel
Schilddrüse
Luftröhre
Durch diese Anordnung wird die Form des Organs manchmal
mit einem Schmetterling oder Hufeisen verglichen (bei der
Ansicht von vorn). Oberhalb der Schilddrüse liegt der beim
Menschen gut tastbare Kehlkopfknorpel.
Nachdem man die Schilddrüse wegen ihrer räumlichen
Nähe zur Luftröhre vor langer Zeit einmal der Lunge zugeordnet hatte, entdeckten frühe Wissenschaftler, dass sie
eigenständig Jod sammelt. Unter anderem damit stellt
sie Substanzen her, die direkt ins Blut abgegeben werden
(Hormone) und somit jedes andere Organ des Menschen
erreichen und eine Wirkung entfalten können.
4
So wurde im frühen 20. Jahrhundert über die Forschungen
an der Schilddrüse die Endokrinologie geboren, die Lehre
der Drüsen, die ihre Produkte (Hormone) direkt ins Blut
und nicht wie z. B. die Speicheldrüsen in Körperhöhlen
hinein abgeben.
Einiges zu den Schilddrüsenhormonen
Die Schilddrüse stellt zwei Schilddrüsenhormone her:
J
CH2 – CH – COOH
–
O ––
NH2
–
HO ––
–
–
J
J
Schilddrüsenhormon T3
J
– CH2 – CH – COOH
–
–
O–
J
NH2
–
HO ––
–
–
J
J
Schilddrüsenhormon T4
Das T3 mit 3 Jodatomen und T4 mit 4 Jodatomen. Davon
ist das T3 die deutlich stärker wirksame Form. Der größere
Teils des T3 stammt allerdings nicht aus der Schilddrüse
selbst, sondern wird in anderen, auf Schilddrüsenhormone
angewiesenen Organen dadurch erzeugt, das dem T4 ein
Jodatom „abmontiert“ wird und so das T3 entsteht. Eine
normale Schilddrüse produziert täglich etwa 100 µg T4
und 10 µg T3. „Draußen“ außerhalb der Schilddrüse entstehen dann noch einmal ca. 15 µg T3 mit einer eigenen
Bedarfsanpassung (weniger bei Hungerzuständen und
schweren Erkrankungen).
5
Regelvorgänge
Die Schilddrüse darf in unserem Körper nicht einfach nach
Lust und Laune arbeiten. Sie wird – so ähnlich wie eine
Heizung durch ihr Thermostat – durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) in ihrer Tätigkeit gesteuert. Die Hypophyse liegt etwas unterhalb des Gehirns (etwa 5 – 6 cm
hinter der Nasenwurzel) und ist wiederum durch einen
schmalen Strang mit übergeordnet steuernden Regionen
des Gehirns verbunden.
Die Hirnanhangsdrüse gibt als sogenanntes Steuerhormon
das TSH („Thyreoidea stimulierendes Hormon“ von lat.
Thyreoidea = Schilddrüse) ins Blut ab. Die TSH-Ausschüttung richtet sich nach der jeweils erforderlichen Menge
an Schilddrüsenhormonen und hält damit die Herstellung
des T4 weitgehend konstant.
Hypothalamus
TRH
Adenohypophyse
TSH
Schilddrüse
T3
T3
5'-Dejodase
Schilddrüsen-Regelkreis
6
T4
Peripherie
Diese Regelvorgänge sind zwar eher etwas träge von
ihren Zeitabläufen her, bieten aber dem Arzt eine gute
Möglichkeit, in einem ersten Überblick die Funktion der
Schilddrüse zu beurteilen: Unter der Voraussetzung einer
normal arbeitenden Hypophyse spricht ein im normalen
Bereich gemessenes TSH deutlich gegen eine Funktionsstörung der Schilddrüse, ein zu hohes TSH für eine zumindest
drohende Unterfunktion.
Messung von Hormonen
Die Messung der Schilddrüsenhormone selbst ist nicht
so banal wie zum Beispiel die Bestimmung des Kaliums
oder Natriums und unterliegt zahlreichen Störeinflüssen.
Deswegen muss jedes Labor seine eigenen Normwerte
herausgeben und ständig wieder nachweisen, dass die
Ergebnisse der Bestimmungen nicht von generellen Vorgaben abweichen (Richtlinie der Bundesärztekammer).
Die Interpretation dieser Hormonmessungen erfordert
wiederum ausreichende Kenntnisse des anfordernden
Arztes bezüglich der Blutabnahmebedingungen, des
Umgangs mit den Blutproben und idealerweise auch den
Anfälligkeiten der Bestimmungsmethode.
7
2. Schilddrüse und Jod
Prinzipielles
Der Schilddrüsenstoffwechsel ist untrennbar mit dem
Jodhaushalt verbunden. Jedes Molekül der Schilddrüsenhormone benötigt 4 (L-Thyroxin, T4) oder 3 (Trijodthyronin,
T3) Jodatome zu seiner Herstellung. Ca. 150 – 200 µg Jodid
sollten täglich über die Nahrung der Schilddrüse zugeführt
werden, um eine normale Produktion zu gewährleisten.
In der Schwangerschaft und Stillzeit steigt dieser Bedarf
noch um etwa 25% an.
Personengruppe
Alter
Jod (Mikrogramm
(µg)/Tag)
Säuglinge
0 – 4 Monate
40
4 – 12 Monate
80
1 – 4 Jahre
100
4 – 7 Jahre
120
7 – 10 Jahre
140
10 – 13 Jahre
180
Jugendliche und
Erwachsene
13 – 51 Jahre
200
Erwachsene
51 Jahre und älter
180
Kinder
Schwangere
230
Stillende
260
Tabelle: Jodbedarf in der Bevölkerung, Quelle: www.jodmangel.de
8
Wird dieser Bedarf dauerhaft nicht gestillt, folgt daraufhin
nicht etwa sofort eine Unterfunktion der Schilddrüse,
sondern eine Begünstigung von Wachstumsvorgängen, die
wiederum eine Vergrößerung und oft auch Knotenbildung
stimulieren.
In den meisten natürlichen Lebensmitteln ist der Jodgehalt
sehr gering, da bereits nach den Eiszeiten die jodhaltigen
Erdschichten abgetragen oder ausgewaschen wurden. Die
Jodversorgung der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten durch stärkere Verwendung von Jodsalz zuhause
und in der großtechnischen Lebensmittelherstellung sowie
der Verwendung von Jodid bei der Viehhaltung gebessert.
Die Rate der Vergrößerungen und Knotenbildungen der
Schilddrüsen ist zumindest bei Schulkindern und jüngeren
Erwachsenen rückläufig. Trotzdem müssen sich Politik und
Verbände (zum Beispiel die wissenschaftlichen Organisationen der Endokrinologen) weiter für die konsequente
Versorgung der Bevölkerung mit Jodid einsetzen. In den
zur Debatte stehenden Mengen kann Jod übrigens auch
Menschen mit (evtl. noch nicht erkannten) Überfunktionszuständen und autoimmun bedingten Erkrankungen der
Schilddrüse nicht schaden.
Was kann man selbst für die eigene
Jodversorgung tun?
Trotz der Tatsache, dass die durchschnittliche Jodaufnahme in der Bevölkerung von etwa 50 µg/Tag in
den 1970er Jahren mittlerweile auf ca. 120 – 150 µg/Tag
angestiegen ist, liegen in Deutschland viele Menschen
immer noch unterhalb einer von der WHO als kritische
Grenze angesehenen Jodaufnahme von 150 µg/Tag.
Deswegen tun wir gut daran, selbst ein paar Regeln für
eine „jodgesunde“ Ernährung zu beachten:
9
• Zweimal pro Woche Seefisch essen (z.B. Seelachs,
Scholle, Schellfisch, Kabeljau, Rotbarsch, Lachs)
• Täglich Milch und Milchprodukte verzehren (Jod wird
dem Viehfutter in Spuren zugesetzt)
• Ausschließliche Verwendung von Jodsalz oder Jodsalz
mit Fluorid im Haushalt
• In Kantinen, Betriebsrestaurants, Mensen, Gaststätten
etc. darauf achten, dass die Speisen mit Jodsalz zubereitet sind
• Verzehr von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln (vor
allem Back- und Fleischwaren)
• Bei streng veganer Ernährung sowie in Schwangerschaft
und Stillzeit (nach Rücksprache mit dem Arzt) Jodtabletten einnehmen
Jodgehalt verschiedener Lebensmittel (in 100 g)
Schellfisch
250 µg
Seelachs
250 µg
Miesmuschel 130 µg
Kabeljau
120 µg
Rotbarsch
80 µg
Spinat
5 µg
Hühnerei
10 µg
Milch
9 µg
Radieschen
8 µg
Kartoffeln
4 µg
Haferflocken 4 µg
Bachforelle 4 µg
Fisch und Meeresfrüchte gehören
zu den wichtigen
Jodlieferanten.
10
Kann Jod irgendeinen Schaden anrichten?
Jod kommt in der Natur als Element vor, es ist als Ion
oder Salz zu klein, um als Auslöser für eine allergische
Reaktion erkannt zu werden. Mit der Zufuhr von Jod wird
lediglich ein Mangelzustand beseitigt, der durch die Natur
vorgegeben ist. Damit können Nebenwirkungen ausgeschlossen werden.
Bei bestimmten Erkrankungen der Schilddrüse (M. Basedow,
„heiße Knoten“, Hashimoto-Thyreoiditis) sind haushaltsübliche Jodmengen ungefährlich. In diesen Situationen gibt
man allerdings kein zusätzliches Jod in großen Mengen
(in Tablettenform, durch jodhaltige Röntgenkontrastmittel
oder Algenpräparate). Beim Röntgen fragen die Radiologen
vor der Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels routinemäßig nach der Schilddrüse.
Jodiertes Salz
wird bereits von
80 Prozent
aller Haushalte
verwendet.
11
Jod und Schwangerschaft bzw. Stillzeit
Sowohl wegen einer sehr viel höheren Schilddrüsenhormonproduktion als auch wegen des ab dem zweiten
Schwangerschaftsdrittel bestehenden Jodbedarfs des
Kindes lässt sich der Jodbedarf von Schwangeren meist
nicht mehr über die Nahrung decken. Schilddrüsenhormone und damit auch das Jod als Bausubstanz sind für die
geistige und körperliche Entwicklung des Kindes und für
den reibungslosen Verlauf der Schwangerschaft wichtig.
In der Stillzeit wird die Jodversorgung des Säuglings nur
durch eine ausreichende Jodaufnahme der Mutter gewährleistet.
Deswegen sind (nach ärztlicher Rücksprache) Jodpräparate in Tablettenform erforderlich. Diese Regel gilt auch
für Schwangere und Stillende mit einem Autoimmungeschehen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis oder
Morbus Basedow).
Jodtabletten in der
Schwangerschaft
liefern genug Jod
für zwei.
12
3. Erkrankungen der Schilddrüse
Was für Schilddrüsenerkrankungen kommen vor?
Die häufigsten Schilddrüsenerkrankungen sind
• Vergrößerungen und Knotenbildungen (früher: „Kropf“)
• Funktionsstörungen (Über- oder Unterfunktion)
• Entzündungen der Schilddrüse (meist durch Autoimmunvorgänge)
Was ist ein Kropf?
Früher bezeichnete man eine sichtbare Vergrößerung
oder Knotenbildung der Schilddrüse als Kropf (lateinisch
Struma). Durch einen langfristigen Jodmangel bilden
sich in der Schilddrüse Wachstumsfaktoren, die zu einer
Vergrößerung des Organs führen und oft auch zu einer
knotigen Umwandlung.
Der Umstand, dass man heutzutage den Kropf nicht mehr
als typisches Bild auf unseren Straßen sieht, darf nicht
darüber hinweg täuschen, dass immer noch ein großer
Teil der Bevölkerung im mittleren und hohen Erwachsenenalter Knoten in der Schilddrüse hat. Es ist die Aufgabe
der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, Patienten
mit Knoten zu erkennen. Dabei ist eine Blutuntersuchung
alleine nicht ausreichend. Insbesondere ab dem 40. Lebensjahr sollte die Tastuntersuchung oder besser der Ultraschall
der Schilddrüsenregion zur routinemäßigen vorsorglichen
Diagnostik gehören.
Ein Kropf lässt sich zwar nicht vererben, kommt aber in
manchen Familien häufiger vor, evtl. über eine genetisch
bedingte verminderte Verwertbarkeit des Jodangebotes.
13
Eine vergrößerte
Schilddrüse ist häufig
von außen erkennbar
so wie hier.
Doch Kropf oder
Knoten können
auch im Verborgenen
wachsen.
Heiße und kalte Knoten
Bei im Ultraschall darstellbaren Knoten ab einer gewissen
Größe ist es sinnvoll, diese mithilfe eines Szintigramms zu
untersuchen, welches uns eine Art Landkarte der Verteilung der Hormonproduktion über der Schilddrüse liefert.
Dabei wird der Knoten, der verstärkt Jod aufnimmt und
daraus unkontrolliert Schilddrüsenhormone herstellt, als
heißer oder autonomer Knoten bezeichnet (Autonomes
Adenom). Diese Knoten führen oft nach einiger Zeit
zu einer Überfunktion, sind praktisch nie bösartig und
reichern nicht nur Jod, sondern auch das bei der Szintigraphie verwendete Technetium an. Sie erscheinen dann in der
entsprechenden bildlichen Darstellung rot hervorgehoben.
Kalte Knoten hingegen sind inaktiv. Sie bestehen aus einem
Gewebe, welches kein oder nur wenig Jod aufnehmen kann,
damit auch kein Technetium speichert und im Szintigramm
als Aussparung auffällt.
14
Dabei kann es sich um gealtertes Gewebe, Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume), entzündliche Regionen, aber
auch in seltenen Fällen bösartige Knoten handeln.
Deswegen müssen kalte Knoten immer sorgfältig untersucht,
beobachtet und manchmal auch operativ entfernt werden.
Was ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse?
Eine Autoimmunerkrankung entsteht dadurch, dass Zellbestandteile eines Organs unserem Immunsystem (=Abwehrsystem) die Fehlinformation liefern, dass sie nicht „dazugehören“. Daraufhin produziert dieses Immunsystem seiner
Aufgabe entsprechend Abwehrstoffe (Antikörper), die eine
Entzündung in Gang setzen und versuchen, die „Fremdkörper“ zu beseitigen.
Bei der Schilddrüse sind die Hashimoto-Thyreoiditis und
die Basedow’sche Krankheit (Morbus Basedow) solche
Autoimmungeschehen. Typischerweise ist der Morbus
Basedow mit einer Überfunktion verbunden, die Hashimoto-Entzündung mit einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Diagnostisch lassen sich Antikörper gegen verschiedene
Zellbestandteile der Schilddrüsenzellen messen. Die Diagnosestellung der jeweiligen Erkrankung wird immer durch
die Kombination aus Beschwerdebild der Patienten, Ultraschall und Labordiagnostik erfolgen.
Nach heutigem Wissen ist…
• das alleinige Vorhandensein der Antikörper bei normaler
Schilddrüsenfunktion nicht als Erkrankung zu werten
• die Ursache des Autoimmunvorgangs unklar und zurzeit
nicht behandelbar, wir können hier nur die Symptome
(Funktionsstörung der Schilddrüse) behandeln.
• Jodid in unserer Nahrung bezüglich der HashimotoThyreoiditis unproblematisch
• eine Ernährungsumstellung ohne nachweisbare Wirkung
auf den Autoimmunprozess
15
Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Definitionsgemäß kommt es bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu einem vermehrten Angebot an Schilddrüsenhormonen im Kreislauf mit dazu passenden Symptomen
und Befunden (siehe Tabelle). Als Hauptursachen kommen
„heiße“ Knoten oder der Morbus Basedow in Betracht.
Symptome einer Hyperthyreose
• Herzklopfen, hoher Puls
• Schwitzen, Zittern, Schlafstörungen
• Nervosität, Konzentrationsstörungen
• Zyklusstörungen, Libidomangel
• Durchfälle, Gewichtsverlust u. a.
Beim Arzt fallen zusätzlich noch EKG-Veränderungen auf
(z. B. Herzrhythmusstörungen) sowie oft erhöhte Leberwerte, bisweilen ein Blutdruckanstieg. Die Bestimmung der
Schilddrüsenhormone und des TSH sichern die Diagnose.
Es ist wichtig, bei entsprechenden Symptomen oder medizinischen Befunden an eine Schilddrüsenüberfunktion zu
denken und diese ggf. auszuschließen. Gerade bei älteren
Menschen bildet sich nicht immer das Vollbild der Symptome aus, sodass hier manchmal erst die Labordiagnostik
Klarheit bringt.
Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Eine zu niedrige Produktion der Schilddrüse führt zu
einer Verlangsamung der Körperfunktionen mit oft nur
unspezifischen, d. h. zu vielen Krankheitsbildern passenden
Symptomen (siehe Tabelle). Als Ursache kommen Entzündungen der Schilddrüse, Operationen oder Radiojodbehandlungen in Betracht.
16
Symptome einer Hypothyreose
• Müdigkeit, Antriebsschwäche
• Konzentrationsstörungen
• Kühle Haut, dünnes Haar, raue Stimme
• Pulsverlangsamung, Wassereinlagerungen
• Verstopfung, Gewichtszunahme
• Bei Säuglingen Gedeihstörungen aller Art
Beim Arzt fallen außer Erhöhungen des Blutdrucks und
EKG-Veränderungen manchmal Erhöhungen der Blutfettwerte auf, die wiederum ein erhöhtes Risiko für Gefäßablagerungen nach sich ziehen.
Es ist gerade bei leichten Unterfunktionen oft schwierig,
Beschwerden eindeutig der Schilddrüsensituation zuzuordnen. Wichtig ist, früh genug an dieses Organ zu denken
und eine entsprechende Untersuchung zu veranlassen.
Ständige Müdigkeit
kann ein Zeichen
für Schilddrüsenunterfunktion sein.
17
4. Untersuchung der Schilddrüse
Sprechende und tastende Medizin
Nicht nur bei der Untersuchung der Schilddrüse steht am
Anfang jeder Diagnostik das Patientengespräch. Die Vorgeschichte (Anamnese) und evtl. Beschwerden werden
dokumentiert. Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung geht es um das Abtasten der Schilddrüsenregion,
Fühlen der Haut (trocken, feucht, kalt oder warm?) und
den Puls.
Auch ohne einen
Verdacht sollte
der Hausarzt regelmäßig bei jedem die
Schilddrüse abtasten.
Ultraschalluntersuchung
Seit den Anfängen der Ultraschalldiagnostik (Sonographie) hat sich dieses Instrumentarium rasant entwickelt. Mit der Sonographie lassen sich Schilddrüsen seit
vielen Jahren schmerzlos und unkompliziert darstellen.
Auch wenn einheitliche Standards zur Vergleichbarkeit
verschiedener Untersucher fehlen, sind bei ausreichender
Erfahrung des Untersuchenden Ergebnisse und Verläufe
exakt dokumentierbar und damit für andere Untersucher
gut nachzuvollziehen.
18
Ultraschall der Schilddrüse
• Gesamtgröße (Volumen) der Schilddrüse?
• Echomuster und Durchblutung der Schilddrüse?
• Knoten? Wenn ja, wie groß?
• Struktur und Durchblutung der Knoten?
• Verdrängung von Nachbarorganen?
• Lymphknotenschwellungen?
Genauen Aufschluss über Gewebeveränderungen gibt die Ultraschalluntersuchung.
Szintigraphie der Schilddrüse
Insbesondere bei Knoten in der Schilddrüse muss der Arzt
die Entscheidung treffen, ob eine Szintigraphie erforderlich
ist. Dazu wird eine sehr geringe Menge einer schwach
radioaktiven Substanz (Technetium) in eine Vene gespritzt,
die sich kurzzeitig in der Schilddrüse ansammelt und dort
mit einer Spezialkamera von außen dargestellt werden
kann. Der Trick dabei ist, dass die Einlagerung des Technetiums und damit die Strahlung durch die Haut dort am
größten ist, wo die Schilddrüse am meisten arbeitet (und
umgekehrt). Es ergibt sich so etwas wie eine Landkarte der
19
Schilddrüsenaktivität, es lassen sich „heiße“ (mehr arbeitende) und „kalte“ (weniger aktive) Knoten unterscheiden.
Kalte (potenziell bösartige) Knoten können dann ggf. mit
einer Feinnadelpunktion näher untersucht werden. Hierbei
wird mit einer dünnen Nadel unter Ultraschallkontrolle
durch die Haut in den Knoten gestochen (fast schmerzlos).
Die Zytologie untersucht das gewonnene Material nach
Hinweisen auf bösartige Veränderungen.
Labordiagnostik
Unabhängig von Gewebeveränderungen kann die Funktion der Schilddrüse verändert sein. Sowohl das TSH als
Steuerhormon der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) als auch
die Schilddrüsenhormone T4 und T3 sind seit längerer Zeit
messbar. Die Schilddrüsenhormone werden im Blut durch
Eiweiße transportiert. Wirksam sind jedoch nur die freien,
nicht an Eiweiße gebundenen Hormone. Deswegen werden
heutzutage überwiegend die freien Hormone FT3 und FT4
bestimmt.
Wenn der Verdacht auf einen Autoimmunvorgang der
Schilddrüse besteht, können auch die entsprechenden
Antikörper nachgewiesen werden.
20
5. Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen
Schilddrüsenvergrößerung und Knotenbildung
Jodmangelbedingte Vergrößerungen und die Bildung von
Knoten können medikamentös durch Jodgaben, Schilddrüsenhormone oder eine Kombination aus beiden Substanzen
behandelt werden. Die Kontrolle der Therapie erfolgt durch
den Ultraschall und die Labordiagnostik.
Wenn die Vergrößerung oder Knotenbildung zu ausgeprägt
sind, der Verdacht auf eine Bösartigkeit besteht oder ein
Knoten unter den medikamentösen Maßnahmen noch
wächst, ist manchmal eine Operation unumgänglich. Bei
heißen Knoten oder einer insgesamt zu stark produzierenden Schilddrüse kann alternativ eine Radiojodtherapie
zur Verkleinerung oder Normalisierung der Funktion dienen.
Behandlung der Überfunktion der Schilddrüse
Es gibt Medikamente, die in der Lage sind, in den Herstellungsprozess der Schilddrüsenhormone einzugreifen.
Dies geschieht unter sorgfältigen Kontrollen des TSH und
der freien Schilddrüsenhormone. Diese Behandlung ist
oft über Wochen, beim Morbus Basedow teilweise über
Jahre erforderlich. Wenn abzusehen ist, dass ein Absetzen
der Medikamente weiterhin zur Überfunktion führt, sind
auch hier eine Operation oder eine Radiojodtherapie zu
erwägen.
Wichtig:
Während der Schilddrüsenüberfunktion kann der Mensch
eine Menge Kalorien zu sich nehmen, ohne Gewicht zuzunehmen. Wenn die Überfunktion dann beseitigt ist und der
Stoffwechsel wieder normal läuft, wird ein beibehaltenes
Essverhalten zur Gewichtszunahme führen.
21
Behandlung einer Unterfunktion der Schilddrüse
Man kann heutzutage Schilddrüsenhormone in exakt der
gleichen Form herstellen, wie das sonst die Schilddrüse
machen würde. Damit ist es möglich, Unterfunktionen der
Schilddrüse durch praktisch natürliche Substanzen in Tablettenform auszugleichen. Diese Behandlung wird vom Arzt
durch geeignete Laborwerte regelmäßig kontrolliert und
der Patient muss die Tabletten regelmäßig einnehmen. Die
Einnahme erfolgt täglich entweder morgens vor dem Frühstück oder abends vor dem Zubettgehen. In den meisten
Fällen ist dieser Ersatz der Eigenproduktion sehr langfristig
oder sogar lebenslang erforderlich.
Radiojodtherapie als Alternative zur Operation
Radioaktives Jod (Radiojod) ist eine Sonderform des Jods, die
wie das in der Natur vorkommende Jodid vom Körper aufgenommen und im Wesentlichen in der Schilddrüse gespeichert wird. Diesen Umstand nutzt die Radiojodtherapie:
Eine geringe Menge dieses Jods wird verabreicht, um
selektiv nur die Anteile der Schilddrüse erreichen und zu
eliminieren, die (zu viel) arbeiten und damit einen hohen
Jodbedarf haben. Daraus ergibt sich der Anwendungsbereich dieser Methode, die sowohl bei heißen Knoten
als auch bei generell überfunktionierenden Schilddrüsen
anwendbar ist. Kalte Knoten hingegen werden vom radioaktiven Jod nicht getroffen.
Nach der Operation eines Schilddrüsenkarzinoms lässt
sich die Radiojodtherapie zur kompletten Elimination des
Schilddrüsenrestgewebes nutzen.
Kapsel mit schwach radioaktivem Jod für
die Radiojod-Behandlung.
22
Operationsverfahren
Eine Operation der Schilddrüse kann dann erforderlich
werden, wenn
• eine zu große Schilddrüse oder ein Knoten unter medikamentösen Maßnahmen größer wird
• beim Morbus Basedow eine Hyperthyreose auch unter
Therapie immer wieder auftritt
• mechanische Behinderungen beim Schlucken oder Atmen
entstehen
• ein Knoten Kriterien einer Bösartigkeit aufweist
Dabei soll die Operation so durchgeführt werden, dass
eine Zweitoperation in der gleichen Schilddrüsenregion
vermieden wird, um Risiken und Nebenwirkungen so gering
wie möglich zu halten (Beeinträchtigungen von Stimmband- und Nebennierenfunktion). In der Regel werden
nicht einzelne Knoten herausoperiert, sondern die jeweils
betroffene Schilddrüsenhälfte bzw. beim Morbus Basedow
oder bösartigen Erkrankungen die gesamte Schilddrüse.
Bei der Operation achtet der Chirurg sorgfältig auf Stimmbandnerven und Nebenschilddrüsen, trotzdem können
selten diesbezügliche Störungen auftreten (Heiserkeit,
niedrige Calciumwerte im Blut), die sich nicht immer nach
der Operation zurück bilden. Es hat sich in den letzten
Jahrzehnten durchgesetzt, die Stimmbandnerven während
der Operation durch das so genannte „Neuro-Monitoring“
zu überwachen.
Nach der Operation oder Radiojodtherapie
Es ist wichtig zu wissen, dass nach beiden Behandlungsverfahren in vielen Fällen eine Unterfunktion der Schilddrüse
besteht, die allerdings problemlos durch die Einnahme von
23
Schilddrüsenhormonen ausgeglichen werden kann. Die
jeweiligen Tabletten werden in den unterschiedlichsten
Dosierungen hergestellt, deren Höhe später durch etwa
jährliche Untersuchungen anzupassen ist.
Wenn nach einer Operation noch genug eigenes Schilddrüsengewebe vorhanden ist, sind medikamentöse Gaben
von Schilddrüsenhormonen ggf. in Verbindung mit Jod
trotzdem als Vorbeugemaßnahme sinnvoll.
Schilddrüsenhormone und andere Medikamente bzw.
Hormone
Die Gabe von Schilddrüsenhormonen ist in Verbindung
mit anderen Medikamenten oder Hormonen (Stichwort
Verhütung, Wechseljahre) in aller Regel problemlos beizubehalten. Der verschreibende Arzt sollte allerdings von
der Einnahme sämtlicher übriger Medikamente Kenntnis
haben.
Schilddrüsenhormone und Schwangerschaft
Die Entwicklung des ungeborenen Kindes ist besonders in
der frühen Schwangerschaft von der richtigen Menge an
Schilddrüsenhormonen der Mutter abhängig. Erst ab der
ca. 12. Schwangerschaftswoche produziert die kindliche
Schilddrüse eigene Hormone, der mütterliche Bedarf an
Schilddrüsenhormonen steigt in den ersten Schwangerschaftswochen an. Deswegen muss der Stoffwechsel einer
Schwangeren, die Schilddrüsenhormone einnimmt, sorgfältig kontrolliert werden.
Eine Überfunktion der Mutter kann auch in der Schwangerschaft mit geeigneten Medikamenten behandelt werden,
es sollte die Überwachung jedoch am besten durch einen
Spezialisten (Endokrinologen) erfolgen.
24
6. Medizinische Begriffe rund um
die Schilddrüse
Autonomes Adenom
Knoten, der sich im Szintigramm als mehrspeichernd darstellt (s. auch „Heißer Knoten“). Er produziert ohne die
Regulation der Hirnanhangdrüse unkontrolliert Schilddrüsenhormone; dies führt in vielen Fällen zur Überfunktion der Schilddrüse.
Antikörper
Abwehrstoffe des Immunsystems
Autoimmunvorgang
Antikörper richten sich gegen körpereigene Organe (z.B.
die Schilddrüse), das angegriffene Organ kann in seiner
Funktion beeinträchtigt werden.
Autoimmunthyreoiditis
Schilddrüsenentzündung, die durch körpereigene Abwehrstoffe (Autoantikörper) verursacht wird. Es werden Entzündungszellen in die Schilddrüse eingelagert, oft tritt
eine Funktionsstörung auf.
Basedow´sche Krankheit (Morbus Basedow)
Schilddrüsenüberfunktion, ausgelöst durch Autoimmunkrankheit; häufig kombiniert mit einem Hervortreten
der Augäpfel oder anderen Beschwerden der Augen; nach
dem Arzt Karl Adolf von Basedow benannt.
25
Carbimazol
Schilddrüsenblockierendes Medikament (Thyreostatikum),
das bei einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt wird
Endokrine Drüsen
Hormonproduzierende Drüsen wie Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Eierstöcke, Hoden, Nebenniere, Hypophyse
(Hirnanhangdrüse)
Endokrinologe
Arzt, der sich mit den Erkrankungen der endokrinen Drüsen
beschäftigt; Spezialist für Hormonstörungen
Euthyreose, euthyreote Stoffwechsellage
Normale Schilddrüsenfunktion, gekennzeichnet durch normale Schilddrüsenhormonwerte
Feinnadelpunktion
Gewebeentnahme mittels einer feinen Nadel zur anschließenden feingeweblichen Untersuchung
Hashimoto-Thyreoiditis
Autoimmun bedingte, chronische Schilddrüsenentzündung
(Thyreoiditis), die zur Unterfunktion der Schilddrüse führt;
nach dem japanischen Entdecker Hashimoto benannt
26
„Heißer“ oder „warmer“ Knoten
Knoten in der Schilddrüse, der besonders viel Jod aufnimmt
und speichert; verursacht oft eine Schilddrüsenüberfunktion. Im Szintigramm zeigt er sich mit den „warmen“
Farben rot und gelb (s. auch: „Autonomes Adenom); bösartige Veränderungen sind nahezu auszuschließen.
Hirnanhangdrüse
Hypophyse; zum Gehirn gehörende Drüse, die andere endokrine Drüsen im Körper steuert
Hormone
Botenstoffe, die von endokrinen Drüsen produziert werden;
übermitteln Informationen im Körper. Dadurch, dass sie
direkt ins Blut abgegeben werden, können sie sämtliche
Organe erreichen.
Hyperthyreose
Überfunktion der Schilddrüse
Hypophyse
Hirnanhangdrüse
Hypothyreose
Unterfunktion der Schilddrüse
Immunthyreoiditis
Schilddrüsenentzündung, die vom eigenen Immunsystem
verursacht wird, meist identisch mit Hashimoto-Thyreoiditis.
27
Jod
Spurenelement, „Rohstoff“ für die Schilddrüse, um die
Schilddrüsenhormone T3 und T4 zu produzieren.
Jodprophylaxe
Vorbeugende Einnahme von Jod, Vermeidung von Jodmangel und seinen Folgen.
„Kalter“ Knoten
Funktionsarmer Knoten in der Schilddrüse, der wenig oder
kein Jod aufnimmt und keine Schilddrüsenhormone produziert; in seltenen Fällen bösartige Veränderung möglich.
Im Szintigramm zeigt er sich mit den „kalten“ Farben blau
und violett.
Karzinom
Bösartiges Gewebe, Krebs
Kropf
Struma, vergrößerte und/oder knotige Schilddrüse
L-Thyroxin (Levothyroxin oder T4)
Schilddrüsenhormon, welches in komplett identischer
Form hergestellt werden kann, um eine Unterfunktion oder
Knotenbildung der Schilddrüse zu behandeln. Jedes
Molekül benötigt zu seiner Herstellung 4 Jodatome.
Nebenschilddrüsen
Kleine Drüsen in unmittelbarer Nähe der Schilddrüse;
regulieren mit ihrem Hormon, dem Parathormon, den
Kalziumstoffwechsel bzw. halten die Kalziumwerte im
Blut konstant.
28
Neuromonitoring
Elektrische Stimulation und damit Funktionskontrolle des
Stimmbandnervs während der Schilddrüsenoperation. Verfahren zur Vermeidung von Stimmbandkomplikationen
während der Operation.
Nuklearmediziner
Arzt, der radioaktive Substanzen zur Diagnose und Therapie (nicht nur bei Schilddrüsenerkrankungen) einsetzt.
Propylthiouracil
Schilddrüsenblockierendes Medikament (Thyreostatikum),
wird bei einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt, bevorzugt in Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Unverträglichkeit von Carbimazol
Radiojod
Radioaktive Form von Jod, es können für unterschiedliche
Zwecke mehrere verschiedene Isotope (Unterformen) mit
unterschiedlichen Zerfallszeiten hergestellt werden.
Radiojodtherapie
Behandlungsmethode, bei der radioaktives Jod in geringer
Menge gezielt eingesetzt wird; das Radiojod wird in Form
einer Kapsel geschluckt und erreicht über die Blutbahn die
Schilddrüse. Dort werden durch die radioaktive Strahlung
krankhaft veränderte Schilddrüsenzellen zerstört.
Sonographie
Ultraschalluntersuchung, erlaubt bei der Schilddrüse die
Volumenbestimmung, die Darstellung von Blutgefäßen
und evtl. Knoten.
29
Struma
Kropf, Vergrößerung der Schilddrüse.
Struma nodosa
Knotenkropf, Vergrößerung mit knotigen Veränderungen
der Schilddrüse.
Substitutionstherapie
Ersatz eines fehlenden Stoffes durch Medikamente, zum
Beispiel Ersatz der Schilddrüsenhormone bei einer Unterfunktion.
Szintigramm
Ergebnis der Szintigrafie
Szintigraphie
Untersuchungsmethode, bei der eine zuvor injizierte
schwach radioaktive Substanz bildlich im Körper dargestellt wird. Verteilung und Speicherung dieser Substanz
in der Schilddrüse erlauben Aussagen zur Funktion der
Schilddrüse.
TAK
Thyreoglobulin-Antikörper oder TG-Antikörper, können bei
autoimmun bedingten Schilddrüsenerkrankungen im Blut
erhöht sein.
Thiamazol
Schilddrüsenblockierendes Medikament (Thyreostatikum),
wird bei einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt
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Thyreoglobulin (TG)
Speichereiweiß der Schilddrüsenhormone
Thyreoiditis
Schilddrüsenentzündung
Thyreostatika
Schilddrüsenblocker, Medikamente zur Behandlung der
Schilddrüsenüberfunktion, die die Bildung oder Aufnahme
von Schilddrüsenhormonen hemmen.
Thyroxin bindendes Globulin (TBG)
Transporteiweiß für Schilddrüsenhormone. Wirksam sind
die nicht an das TBG gebundenen, so genannten „freien“
Schilddrüsenhormone.
TPO-Antikörper (anti-TPO)
Antikörper gegen Thyreoidale Peroxidase, die bei autoimmun bedingten Erkrankungen der Schilddrüse im Blut
erhöht sein können. Sie wurden früher als so genannte
Mikrosomale Antikörper (MAK) gemessen.
TRAK
Antikörper gegen den TSH-Rezeptor der Schilddrüsenzellen, die bei der autoimmun bedingten Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow im Blut erhöht sein können.
TRH
Thyreotropin Releasing Hormon, das vom Zwischenhirn
(Hypothalamus) produziert wird. Es steuert die TSH-Ausschüttung der Hirnanhangdrüse.
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Trijodthyronin, Liothyronin, T3
Bezeichnung für eines der beiden Schilddrüsenhormone. Im
Vergleich zum Levothyroxin (T4 oder L-Thyroxin) ist dies
die auf den Stoffwechsel stärker wirksame Form. Jedes
Molekül benötigt zu seiner Herstellung 3 Jodatome.
TSH
Thyreoidea stimulierendes Hormon, ein Hormon der
Hirnanhangdrüse, das die Schilddrüse (so ähnlich wie das
Thermostat einer Heizung) steuert.
Zyste
Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum, der sich in einem Organ
entwickelt hat. Kommt in der Schilddrüse auch in Form
von nur teilweise zystischen Knoten häufig vor.
Zytologische Untersuchung
Untersuchung einzelner Zellen auf krankhafte Veränderungen. Bei der Schilddrüse wird das Material einer
Feinnadelpunktion auf diese Weise untersucht.
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Notizen
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Notizen
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Herausgeber
Forum Schilddrüse e.V.
Wissenschaftlicher Beirat
PD. Dr. med. J. Feldkamp (Vorsitzender), Internist, Bielefeld;
Dr. med. M. Beyer, Internist, Nürnberg;
Dr. rer. nat. Ch. Eckert-Lill, Apothekerin, Berlin;
Prof. Dr. med. P.E. Goretzki, Chirurg, Neuss;
Prof. Dr. med. F. Grünwald, Nuklearmediziner, Frankfurt;
Prof. Dr. med. A. Grüters, Pädiaterin, Berlin;
Prof. Dr. M. Luster, Nuklearmediziner, Marburg;
PD Dr. med. Beate Quadbeck, Internistin, Düsseldorf;
Dr. med. habil. W. Reske, Internist, Dresden
332977-042144
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