DER GROSSE PFLANZ KALENDER GRÄBER GANZJÄHRIG ANSPRECHEND GESTALTEN Die richtige Wahl der Pflanzen ist entscheidend, damit ein Grab das ganze Jahr über ansprechend aussieht. Dieser Pflanzkalender hilft Ihnen bei der Auswahl und liefert viele hilfreiche Tipps aufgeschlüsselt nach Monaten. kurz-natursteine.de DER GROSSE PFLANZKALENDER FRÜHLING kurz-natursteine.de MÄRZ BEINWELL (Symphytum) Wer an schattigen Stellen größere Gräber schnell und einfach grün gestalten möchte, greift auf Beinwell zurück. Die je nach Art blauen oder überwiegend weißen Blüten erscheinen ab dem Frühsommer. Durch ihren hängenden Wuchs sieht die Pflanze aus, als würde sie selbst trauern. Beinwell wuchert geradezu und bedeckt schnell die Fläche, die man ihm überlässt. MITTAGSBLUME (Delosperma congestum) Wer ein Grab zur Pflege nur selten aufsuchen kann, kommt früher oder später auf die Idee, sukkulente Pflanzen einzusetzen, die mit längeren Trockenperioden gut zurechtkommen. Winterharte Mittagsblumen der Sorten „Golden Nugget“, „Kelardis“ oder „Lesotho Pink“ bilden dichte Polster, die im Frühsommer mit weißen, gelben oder lila Blüten übersät sind. APRIL LILIEN Lilien stehen für Reinheit und Unschuld, finden sich aber auch in der christlichen Symbolik. Auf Gräbern sind sie dennoch eher selten zu sehen. Neben der klassischen weißen Lilie gibt es eine riesige Auswahl an Rotund Gelb-Tönen. Während Madonnen- und Türkenbundlilien im Herbst gesteckt werden müssen, können alle anderen Lilien-Arten auch im Frühjahr gepflanzt werden. STROHBLUMEN Wer unsicher ist, was er sich an Sommerflor zulegen soll, dem seien die gerade wieder in Mode kommenden Strohblumen ans Herz gelegt. Neuere Sorten wie „Totally Yellow“ blühen unermüdlich bis in den Spätsommer hinein. Tipp: Lassen Sie Platz beim Pflanzen, ein Exemplar kann bis zu 45 cm breit und hoch werden. Die früher häufig in Trockensträußen verwendeten Blüten sind nicht von Dauer, wenn man sie an der Pflanze belässt, denn dann bilden sich natürlich Samen. STORCHSCHNABEL (Geranium x cantabrigiense) Manche kräftige Farben erscheinen für eine Grabbepflanzung unangebracht. Da bieten sich die dezenten rosa Storchschnäbel an. Im Gegensatz zu einem klassischen Bodendecker, wie dem Dickmännchen, sind sie auch für sonnige Stellen geeignet. Die angenehm duftenden Blüten sitzen im Sommer über dem Laub und werden gerne von Insekten angeflogen. MAI EISBEGONIEN (Begonia semperflorens) Eisblumen gehören zu den am häufigsten eingesetzten Grabpflanzen. Entgegen dem Namen vertragen Eisbegonien keinen Frost. Der Name bezieht sich vielmehr auf ihre leicht abbrechenden Blätter. Wer schon einmal versucht hat, eine Eisbegonie heil nach Hause zu bringen weiß, dass man die Pflanzen behandeln muss als wären sie aus Eis. HUSARENKNOPF (Sanvitalia procumbens) Für die saisonale Grabgestaltung sind vor allem niedrigere Pflanzen gefragt. Hier gibt es kaum einen dankbareren Sommerblüher als den Husarenknopf. Die Pflanzen bilden im Laufe des Jahres breite, niedrige Polster mit vielen gelben Blüten. Selbst wenn man sie zu den ersten Frösten im Spätherbst entfernt, hängen sie immer noch mit Blüten voll. DER GROSSE PFLANZKALENDER SOMMER kurz-natursteine.de JUNI THYMIAN Bei Thymian denkt man in erster Linie an seine Verwendung als Würzkraut oder Heilpflanze. Die zahlreichen Thymian-Arten sind aber auch perfekte immergrüne Bodendecker, die Trockenheit und Hitze gut wegstecken und den ganzen Sommer über ihre weißen oder lila Blüten zeigen. Auch jede Biene im Umkreis freut sich über das Angebot. EIDECHSENSCHWANZ (Houttuynia cordata) Von dieser Pflanze ist nur die Sorte „Chameleon“ im Umlauf, weswegen sie auch als Chamäleonpflanze bezeichnet wird. Die sonst völlig grünen Blätter sind zunächst weiß und mit rotem Rand. Die Pflanze vermehrt sich über unterirdische Ausläufer (Rhizome). Ausgegraben erinnern sie an Eidechsenschwänze. Ausgepflanzt ist sie winterhart. JULI KRIECHSPINDEL, SPINDELSTRAUCH (Euonymus fortunei) Die Kriechspindel wird vor allem wegen ihrer bunten Blätter eingesetzt. Es gibt zahlreiche gelb- und weiß-grüne Sorten. Man findet sie als Kleinsträucher, Bodendecker, niedrige Hecken oder einfach als bunte Tupfer in einer Schale. Rückschnitt wird sehr gut vertragen. Auch einen Grabstein kann man teilweise von ihr bedecken lassen. LEWISIA Ihren deutschen Namen Bitterwurzel benutzt eigentlich niemand. Lewisien haben meist rosa Blüten, es gibt sie aber auch in weiß, gelb und orange. Sie wirken gut in Verbindung mit dekorativen Steinen und sind als Stauden ausdauernd. Die feuchten Winter unserer Breiten überleben sie in der Regel nur mit einem Dach über dem Kopf. AUGUST BERG-ASTERN Berg-Astern sind pflegeleichte und trockenheitsresistente Stauden. Im Frühjahr in dekorativen Schotter eingesetzt, zeigen sie im Sommer ihre volle Farbenpracht. Wem die typischen Pflanzen zu groß und zu bunt sind, kann Gräser mit Astern kombinieren. Berg-Astern bieten sich an, weil sie nicht zu hoch werden. KALLA (Zantedeschia) Eigentlich ist die Kalla eine Zimmerpflanze. Wenn man sie aber regelmäßig gießt, hat man vor allem bei den weiß- und cremefarbenen Sorten einen sehr eleganten Grabschmuck. Ihre trichterförmigen Blüten sehen aus als wären sie aus Porzellan. Einige Kallas haben im Sommer Ruhepause, es gibt aber genug sommerblühende Sorten. GARTENVERBENEN Zu den typischen weiß, rosa und lila blühenden Sorten sind viele mit tollen Rot-Tönen dazugekommen. Von Gärtnereien als Sommerflor verkauft, können Verbenen im Laufe des Sommers große Teile des Grabs einnehmen. Sie blühen bis in den Herbst, wenn man alte Blütenstände konsequent entfernt und so die Samenbildung verhindert. DER GROSSE PFLANZKALENDER HERBST kurz-natursteine.de SEPTEMBER STATICE (Limonium latifolium) Jetzt wäre noch Gelegenheit im hinteren Teil des Grabs zwei, drei Exemplare dieser ungewöhnlichen Staude zu setzen: Die Gattung Limonium ist vor allem Floristen wohlbekannt, da sich die Blüten gut zum Trocknen eignen. Die feingliedrigen Blütenstände der Art latifolium bilden im Sommer eine Art weißen Wattebausch, der viel mehr Platz benötigt, als die Staude selbst. Es kann passieren, dass frisch gepflanzte Statice erst ab dem zweiten Jahr blüht. ZIERKOHL (Delosperma congestum) Erika, Silberblatt, Gitterkraut, Christrosen und Chrysanthemen werden im Herbst als Pflanzenschmuck angeboten und oft für die Grabbepfanzung verwendet. Wer es etwas extravaganter mag, kann sich in den Gärtnereien auf die Suche nach Zierkohl machen. Vor allem die weiß-blättrigen Sorten sind gut mit Trockengebinden oder Heidekraut kombinierbar. Leichter Frost schadet den Pflanzen nicht, im Gegenteil, das soll die Farbe besser hervorbringen. Bis der Winter richtig da ist auf Raupenfraß achten! OKTOBER ALPENVEILCHEN (Cyclamen persicum) Bei richtiger Pflege blühen Zimmer-Alpenveilchen bis zum Frühjahr. Oft nicht bekannt: Durch Auslese entstandene Sorten („Outstanding“, „Veranda“) halten es gut im Freien aus und ertragen sogar leichte Fröste. Wenn der Winter einzieht, können die Pflanzen auf die heimische Fensterbank umziehen. Auf das Grab sollte aber nicht von morgens bis abends die Sonne scheinen, das mögen Alpenveilchen nicht. PURPURGLÖCKCHEN (Heuchera) Als Übergang zum Winter machen sich Purpurglöckchen gut. Sie sind der Inbegriff von Blattschmuckpflanzen. Es gibt keine Staude, die ähnlich variantenreiche Blattformen und -farben hervorbringt. Auch wenn man ihnen das nicht ansieht – Purpurglöckchen sind ausgesprochen robust und winterhart. Einige Sorten entwickeln unter dem Kälteeinfluss sogar ihre schönsten Blattfarben. NOVEMBER VORBEREITUNGEN FÜR DEN WINTER Spätestens ab der zweiten Novemberhälfte wird das Grab für den Winter vorbereitet. Entfernen Sie Verblühtes und Laub, schneiden Sie Stauden zurück und entsorgen Sie einjährige Sommerblüher. Spätblüher können von Gestecken und einer Winterabdeckung abgelöst werden. Als Eindeckung eignen sich Tannenzweige, z. B. Weißtanne, Rotfichte oder Nordmanntanne. Da die Winter heute wesentlich wärmer sind als früher, sollte die Zweigschicht nicht zu schwer und dicht sein. Denn eine dicke Schicht kann an warmen Tagen, insbesondere bei Bodendeckern, zu Fäulnis führen. Eine dünne einlagige Schicht hingegen kann bei frostempfindlichen Gewächsen sinnvoll sein. Achten Sie auf gute Luftzirkulation. Das beugt Fäulnis vor. Bildquellen: Heuchera: Gustaf Eriksson - Own Work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heuchera_x2.jpg • Eidechsenschwanz: Jamian - Own Work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AHouttuynia_cordata_‘Chameleon‘_J1.jpg Berg-Astern: Andy king50 - Own Work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18276861 • Spindelstrauch: Opiola Jerzy (Poland) - Own Work, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=750629