Steine - Sankt Katharinen

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Steine:
Nierensteine (Nephrolithiasis) treten in Mitteleuropa bei 5% der Bevölkerung auf, Männer sind etwas
häufiger betroffen als Frauen. Die Steine werden in der Niere aus verschiedenen Kristallen gebildet,
am häufigsten sind Calciumoxalatsteine (59%). Die Größe kann von wenigen Millimeter großen
Nierenkelchsteinen bis zu das ganze Hohlsystem der Niere ausfüllenden Ausgusssteinen reichen.
Beim Abgang eines Nierensteins in den Harnleiter kommt es zur typischen Nierenkolik mit heftigen
Flankenschmerzen und Übelkeit/Brechreiz. Je nach Steinlage, Steingröße, Infektsituation und
Begleiterkrankungen des Patienten sind verschiedene Therapien notwendig.
DJ-Einlage:
Wenn ein Stein zu groß ist, um den Harnleiter bis zur Blase zu passieren, kann es zunächst
notwendig sein, die gestaute Niere zu entlasten. Dies erfolgt in der Regel durch die Einlage eines
Doppel-J-Katheters. Dieser dünne Kunststoffschlauch kann von der Blase aus in einer kurzen
Narkose in den Harnleiter eingelegt werden. So wird der Harnaufstau beseitigt, der Harnleiterstein
kann mit der Kathetereinlage passiert oder zurück in die Niere geschoben werden. In der weiteren
Therapie kann dann der Stein mittels ESWL oder URS behandelt werden.
Perkutane Nierenfistel (Nephrostomie):
Wenn der Harnleiter von der Blase aus nicht zu sondieren ist, wird in akuten Situationen eine andere
Form der Harnableitung notwendig. Bei Vorliegen einer akuten Infektion oder im Rahmen eines
Nierenversagens wird in diesem Fall eine perkutane Nierenfistel (Nephrostomie) eingelegt. Dies
erfolgt durch ultraschallgesteuerte Punktion der Niere von der Flanke aus. Auch dieser Eingriff erfolgt
in Narkose.
ESWL:
Mittels Extrakorporaler Stosswellen-Lithotrispie können Steine nicht-invasiv und ohne Narkose
zertrümmert werden. Dabei werden elektromagnetisch erzeugte Ultraschallwellen in den Körper
geleitet. An Grenzflächen kommt es zur Freisetzung der Energie; dies geschieht beim Auftreffen der
Welle auf einen Stein. Das davor gelegene Gewebe wird ohne Beschädigung passiert. Das
Fokussieren der Stosswellen auf den Stein erfolgt mittels Röntgenortung. Steine, die sich durch die
ESWL nicht zerkleinern lassen, können mittels URS oder PNL behandelt werden.
Endoskopie/Ureterenoskopie:
Steine, die im Harnleiter liegen, können endoskopisch entfernt werden. Hierzu bieten wir die
Harnleiterspiegelung (Ureteroenoskopie) an, mit der Steine je nach Größe komplett geborgen oder
aber vor Ort mittels Laser zertrümmert werden können. So können auch größere Steine vollständig
entfernt werden.
Auch die Entfernung von Steinen aus der Niere ist mittels Harnleiterspiegelung möglich. Dazu stehen
uns drei flexible Instrumente zur Verfügung. Mit den dünnen flexiblen Geräten können dank einer
maximalen Biegung von mehr als 270° alle Bereiche in der Niere und im Harnleiter erreicht werden.
Per Videotechnik erhält man so Einblick in alle Wickel des Harntrakts. Über zwei Arbeitskanäle
können gleichzeitig eine Laserfaser und ein Steinfasskörbchen oder eine Zange eingeführt werden.
So können Steine vor Ort mit dem Steinlaser zertrümmert und anschließend vollständig entfernt
werden. Selbst kleinste Auffälligkeiten können so entdeckt und behandelt werden.
Auch bei der Diagnostik von Engstellen oder Tumorverdacht im oberen Harntrakt lassen sich die
semiregide und die flexible Harnleiter- und Nierenspiegelung einsetzen.
PNL/PCNL:
Große Steine bis hin zu Ausguss-Steinen der Niere können mittels perkutaner Nephrolitholapaxie
(PNL oder PCNL) entfernt werden. Dabei wird wie bei der Nierenfisteleinlage ein Ultraschall
gesteuerter Zugang in die Niere von der Flanke aus geschaffen. Über diesen Zugang kann mit einem
Nephroskop unter Sicht der Stein mittels Laser oder Ultraschall zerkleinert und abgesaugt werden. Bei
der PNL handelt es sich um ein minimal-invasives Verfahren, das in Narkose durchgeführt wird.
Blasensteine:
Blasensteine bilden sich häufig im Rahmen einer Blasenentleerungsstörung z.B. bei
Prostatavergrößerung. Eine Therapie des Blasensteins schließt daher auch die Therapie der
Prostatavergrößerung mit ein. Je nach Stein- und Prostatagröße können die Steine über die
Harnröhre entfernt werden. Dabei können größere Steine in der Blase mit dem Holmium-Laser
zerkleinert werden.
Große Steine in Kombination mit einer deutlich vergrößerten Prostata werden über einen
Unterbauchschnitt mit Eröffnung der Blase entfernt.
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