Medizin pressiva bzw. Therapie mit Biologica auf. Man darf aber

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Medizin
pressiva bzw. Therapie mit Biologica auf.
Man darf aber nicht vergessen, dass auch unter Corticosteroiden schwerwiegende Infektionen vorkommen [6]. Die Infektanfälligkeit
steigt bei Steroideinnahme bei den Dosen ab
20 Milligramm pro Tag an. Diese Proble­matik
wird leider in der Praxis oft unterschätzt,
und die Therapie mit Corticoiden wird unnötig zu lang und in hohen Dosen aufrecht
erhalten. Aus diesem Grund muss konstatiert
werden, dass Corticosteroide zwar effektive
Substanzen darstellen, aber hauptsächlich
zur Induktion einer Remission. Besonders
gefährlich ist die Kombinationstherapie aus
Corticosteroiden und Immunsuppressiva
bzw. aus Immunsuppressiva und Biologica
oder aus allen drei genannten Medikamenten (immunsuppressive Trippel-Therapie).
Die Problematik der infektiösen Komplikationen spielt bei Biologika eine zentrale Rolle.
Diese biotechnologisch hergestellten Medikamente können sehr stark in die fehlgeleitete Abwehrreaktion des Immunsystems eingreifen. Die starke entzündungshemmende
Wirkung, die in der Regel schnell einsetzt,
ist oft von einer starken Immunsuppression
begleitet. Zum aktuellen Zeitpunkt stehen
den Patienten drei verschiedene Anti-TNFAlpha-Inhibitoren (Remicade, Adelimumab,
Golimumab) und seit Juli diesen Jahres ein
Anti-Integrin-Inhibitor (Vedolizumab) zur
Verfügung [7].
Bei Patienten unter Biologika kommt es in
ca. sechs Prozent der Fälle zu schwerwiegenden Infektionen. In der täglichen Praxis
beobachten wir unter Immunsuppression,
insbesondere mit Biologika, eine vermehrte
Reaktivierung viraler Infektionen. Typische
Bespiele für Virusinfektionen sind Herpesviridae, Hepatitis B, Papillomaviren, EpsteinBarr-Viren (EBV), Polyomaviren, Parvo- und
Adenoviren [8].
Unter Anti-TNF-Alpha-Inhibitoren kann
darüber hinaus eine im Körper „ruhende“
Tuberkulose-Infektion reaktiviert werden.
Unter TNF-α-Blocker ist die Progressions-
rate zur Tbc-Exacerbation um mindestens
den Faktor zwei bis vier erhöht. Aus diesem
Grund spielt ein sorgfältiges Tbc-Screening
(Anamnese,
Röntgen-Thorax-Aufnahme,
Quantiferon-Test, Tuberkulin-Hauttest) vor
Beginn jeder Biologika-Therapie eine entscheidende Rolle [9].
Die Behandlung der Patienten mit TNFAlpha-Inhibitoren kann auch mit einer
Hepatitis-B-Virusinfektion-Reaktivierung
(das heißt Wiederauftreten der Hepatitis-BReplikation mit einem Anstieg der SerumHBV-DNA und der ALT als Zeichen der
Leberentzündung) einhergehen. Die Reaktivierung einer Hepatitis-B-Infektion (HBV)
unter Immunsuppression stellt ein sehr relevantes, aber leider oft unterschätztes klinisches Problem dar. Das Risiko der Reaktivierung ist abhängig vom serologischen Status
und von der Intensität der Immunsuppression. Das größte Risiko für eine HBV-Reakti­
vierung wird bei HBs-Antigen-positiven
Patienten beobachtet. In der Praxis soll auf
alle Fälle vor Einleitung einer immunsuppressiven Therapie ein serologischer Hepatitis-B-Status erhoben werden. Patienten
ohne serologischen Hinweis für eine Infektion mit Hepatitis B sollten vor dem Beginn
der immunsuppressiven Therapie gegen das
Hepatitis-B-Virus geimpft werden [10]. Es ist
außerdem ratsam, eine Hepatitis-C-Infektion
auszuschließen.
Ein klassisches Beispiel für eine Reaktivierung einer viralen Infektion unter immunsuppressiver Therapie ist eine Cytomegalovirus-Colitis (CMV). Bei betroffenen Patienten
(meistens Colitis-ulcerosa-Patienten) lassen
sich die viralen Partikel mittels Immunhistochemie sowie mittels PCR-Diagnostik in der
Darmschleimhaut nachweisen. In solchen
Fällen spielen bei der Behandlung dieser Superinfektion die Reduktion der immunsuppressiven Therapie und die Einleitung einer
gezielten antiviralen Therapie (zum Beispiel
mit Ganciclovir) eine zentrale Rolle [11].
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