Anti-Toxoplasma-gondii-IIFT Katze (IgG/IgM)1 T. gondii positiv (Trophozoiten) T. gondii negativ (Trophozoiten) Erster in Deutschland nach TierSG zugelassener Test zum Nachweis der Toxoplasmose bei Katzen Effiziente Automatisierungslösungen Technische Daten Antigensubstrat Probenverdünnung Toxoplasma-gondii-Trophozoiten Felines Serum oder Plasma Qualitative Auswertung: 1:100 (IgG und IgM) Semiquantitative Auswertung: 1:10 / 100 / 1000 etc. (IgG und IgM) Reagenzien Gebrauchsfertig, mit Ausnahme des PBS-Tween-Puffers (für Verdünnungen und Waschschritte) Testablauf 30 min (Probe) / 30 min (Konjugat), Raumtemperatur Mikroskopie Objektiv 40 x Lichtquelle: EUROIMMUN-LED oder Quecksilberdampflampe, 100 W Anregungsfilter: 488 nm, Farbteiler: 510 nm, Sperrfilter: 520 nm Stabilität Alle Bestandteile des Testsatzes sind ab dem Tag der Herstellung mindestens 18 Monate haltbar Packungsformat 10 Objektträger, jeder mit 5 oder 10 Testfeldern, der Testsatz enthält alle notwendigen Reagenzien Bestell-Nr. FI 2410-1005 GF oder MF FI 2410-1010 GF oder MF Klinische Bedeutung Toxoplasmose ist eine weltweit vorkommende Zoonose. Erreger dieser Erkrankung ist das Sporozoon Toxoplasma gondii. Die einzigen Endwirte sind Hauskatzen und andere Feliden, in deren Darm durch eine sexuelle Entwicklungsphase Oozysten entstehen. Während der asexuellen Entwicklung, die auch in Vögeln und anderen Warmblütern stattfinden kann, vermehren sich die Toxoplasmen in Gehirn, Muskeln, Leber, Milz und anderen Organen, wo sie sich verkapseln. Die Übertragung erfolgt in der Regel peroral: entweder durch Aufnahme von Oozysten aus verunreinigtem Wasser oder verunreinigten Nahrungsmitteln (durch Kot infizierter Katzen) oder von Fleischprodukten (rohes Fleisch infizierter Tiere enthält Zysten mit lebensfähigen Trophozoiten). Katzen infizieren sich meist durch den Verzehr infizierter Nager oder anderen rohen Fleisches, seltener durch aufgenommene Oozysten oder intrauterin. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion bei Katzen asymptomatisch. Konnatal infizierte Welpen entwickeln häufig eine ausgeprägte klinische Symptomatik und versterben. Während der Vermehrung im Darmepithel kann es zu Durchfall kommen. Werden extraintestinale Gewebe befallen, sind meist Lunge, Leber, ZNS, Pankreas oder das Auge betroffen. Entsprechend zeigen diese Katzen Lethargie, Anorexie, Fieber, Ikterus, Dyspnoe, Ataxie oder Uveitis. Neben der klinischen Bedeutung für die Katze spielt die feline Toxoplasmose vor allem eine Rolle als Zoonose. Infizierte Katzen scheiden nach Primärinfektion oder nach Reaktivierung einer latenten Infektion (etwa durch Immunsuppression oder Reinfektion) über einen Zeitraum von 1 – 3 Wochen Oozysten mit dem Kot aus. Nach 2 – 4 Tagen in der Umwelt werden diese infektiös und können auf peroralem Wege zur Infektion von Menschen oder anderen Warmblütern führen. Postnatale Infektionen sind dabei meist symptomlos. Bei immunsupprimierten Individuen kommt es jedoch, auch durch Reaktivierungen, zu schwerwiegenden Erkrankungen, wie etwa Enzephalitiden bei AIDS-Patienten. Daneben können Toxoplasmen bei schwangeren Frauen und bei tragenden Warmblütern intrauterin übertragen werden. Je nach Zeitpunkt der Infektion, Infektionsdosis und Immunstatus von Mutter und Fetus kann es zu Aborten, Missbildungen oder anderen Folgeschäden des Neugeborenen kommen. 1 Zugelassen nach § 17 c TierSG (Zulassungsnummer: FLI-B 567). EUROIMMUN AG · Seekamp 31 · 23560 Lübeck · Telefon: 0451 5855 0 · E-Mail: [email protected] · www.vet.euroimmun.de Stellenwert Aufgrund der vielgestaltig ausgeprägten Symptomatik ist das klinische Bild wenig charakteristisch. Der Nachweis von Toxoplasma-Oozysten im Kot gelingt aufgrund der kurzen Ausscheidungszeit selten und morphologisch sind sie nicht von Hammondia- oder Besnoitia-Oozysten zu unterscheiden. Sensitiver als Flotation und Mikroskopie sind die in den letzten Jahren etablierten PCR-Verfahren, welche zudem eine Unterscheidung der verschiedenen Oozysten im Kot erlauben. Der Nachweis von spezifischen Antikörpern in Serum oder Plasma per IIFT, ELISA oder Agglutinationstest stellt ein wichtiges diagnostisches Mittel dar. Ein positiver Nachweis von IgG-Antikörpern ist ein Hinweis auf eine Infektion. Da die Zysten und damit die IgG-Antikörper lebenslang persistieren, kann ein akutes Krankheitsgeschehen nur durch den Nachweis von IgM-Antikörpern oder einem vierfachen IgG-Titeranstieg zwischen zwei im Abstand von 2 - 4 Wochen genommenen Proben belegt werden. IgM-Antikörper sind in der Regel nur im Zeitraum von 2 - 16 Wochen nach Infektion nachweisbar. Spezifisches IgG erscheint hingegen 3 - 4 Wochen nach Infektion und persistiert wahrscheinlich lebenslang. Es ist dabei zu beachten, dass bis zu 20 % der infizierten Katzen keine detektierbaren IgM-Antikörperspiegel entwickeln und dass Fälle von reaktivierten Toxoplasmosen beschrieben wurden, bei denen kein spezifisches IgM nachgewiesen werden konnte. Testprinzip und Testdurchführung Das vorliegende Testsystem dient ausschließlich der Invitro-Bestimmung feliner Antikörper in Serum oder Plasma von Katzen. Die Bestimmung kann qualitativ oder quantitativ erfolgen. BIOCHIPs, die mit Toxoplasma gondii-Trophozoiten beschichtet sind, werden mit verdünnten Proben inkubiert. Bei positiven Reaktionen binden sich spezifische Antikörper der Klassen IgG und IgM an die Antigene. Gebundene Antikörper werden in einem zweiten Inkubationsschritt mit Fluorescein-markierten Anti-Katze-Antikörpern angefärbt und unter dem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht. Inkubation mit der TITERPLANE®-Technik Reagenzträger ;;; ;; ;; ;; ;; ;;; ;; ;; ;; ;; Mit BIOCHIPs bestückter Objektträger Objektträger mit EUROIMMUN-BIOCHIPs werden mit Hilfe der TITERPLANE®-Technik inkubiert, bei der mehrere Proben gleichzeitig und direkt nebeneinander unter identischen Bedingungen bearbeitet werden. Die Inkubation der Substrate mit den Positiv- und Negativ-Kontrollen, die in jedem Testsatz enthalten sind, zeigt an, ob der Test korrekt durchgeführt wurde, und hilft bei der Auswertung. ; ;; ;; ;; ;;; ;; ;; ;; ;; ; ;; ;; ;; ;;; ;; ;; ;; ;; Referenzbereich Titer < 1 : 100 (IgG, IgM). In einem Kontrollkollektiv aus gesunden Katzen (Herkunft der Proben: Deutschland) wurden folgende Toxoplasma-gondii-Antikörperprävalenzen ermittelt: IgG: 35,7 % (n = 42), IgM: 9,8 % (n = 41). Sensitivität und Spezifität Testsystem Ig-Klasse Probenanzahl, Probenherkunft Spezifität Sensitivität IgG n = 56, Deutschland 97 % 100 % IgM n = 36, Deutschland 100 % 100 % Anti-Toxoplasma-gondii-IIFT Katze Informationen zur Sensitivität und Spezifität liegen nur relativ zu einem anderen serologischen Test vor und können von der klinischen Sensitivität und Spezifität abweichen. Literatur 1. 2. 3. Elmore SA, Jones JL, Conrad PA, Patton S, Lindsay DS, Dubey JP. Toxoplasma gondii: epidemiology, feline clinical aspects, and prevention. Trends Parasitol 26 (2010) 190-196. Lappin MR. Update on the Diagnosis and Management of Toxoplasma gondii Infection in Cats. Top Companion Anim Med 25 (2010) 136-141. Salant H, Spira DT, Hamburger J. A comparative analysis of coprologic diagnostic methods for detection of Toxoplama gondii in cats. Am J Trop Med Hyg 82 (2010) 865-870. EUROIMMUN AG · Seekamp 31 · 23560 Lübeck · Telefon: 0451 5855 0 · E-Mail: [email protected] · www.vet.euroimmun.de FI_2410F_D_DE_A04, 12/2015