Steckbrief - Gundermann - Glechoma hederacea – Lamiaceae (Lippenblütengew.) Zusammengestellt von Angela Marmor Weitere Namen (volkstümliche) Gundelrebe, Donnerrebe, Soldatenpetersilie, Erdefeu, Blauhuder, Huder, Gunelreif, Guck durch den Zaun, Erdkränzl, Kränzelkraut, Erdhopfen Besonderheiten zum Pflanzennamen Die Gundelrebe wurde dem germanischen Gott Donar gewidmet (Donnerrebe), da man in den blauen Blüten die Farbe des Blitzes zu sehen glaubte. Gund ist das altgermanische Wort für Eiter, Beule, faulige Flüssigkeit oder Gift. Als Gundkräuter bezeichneten die Urahnen Heilpflanzen mit denen sie schlecht heilende Wunden behandelten. Gundelrebe könnte aber auch von „gundareba“ kommen, dem althoch-deutschen Name für eine nahe am Boden wachsende Pflanze. Beschreibung Der vierkantige Stängel ist kriechend, an den Knoten wurzelnd, mit aufsteigenden Blütentrieben. Die immergrünen (manchmal rot überlaufenen) Blätter sind gegenständig, rundlich nierenförmig, gestielt und am Blattrand stumpf gesägt. Sie sind sehr stark mit Blattadern durchzogen und die Blattflächen zwischen den Adern wölben sich stark. In den Blattachseln 2-3 hellviolette Blüten in Scheinquirlen. Die Oberlippe ist flach, vorne ausgerandet, die Unterlippe ist dreilappig, mit größerem Mittellappen, dunkel punktiert. Wichtiges Erkennungsmerkmal Lange dünne Ranken die überall neu wurzeln; flächendeckend zu jeder Jahreszeit, vierkantige fädige Stängel, glänzende Blattoberseite Vorkommen Die Gundelrebe liebt feuchte, nährstoffreiche Böden. Man findet sie in Wäldern, Auwäldern, Hecken, auf Wiesen, Weiden, Rasen, in Gärten. In fast ganz Europa, Asien verbreitet, in Nordamerika eingebürgert Blütezeit April - Juni Höhe 5-20 cm 1-2 Steckbrief - Gundermann - Glechoma hederacea – Lamiaceae (Lippenblütengew.) Zusammengestellt von Angela Marmor Verwechslungsmöglichkeiten Inhaltsstoffe Geschmack und Würze Ernte und Aufbewahrung Verwendung in der Küche Verwendung in der Volksheilkunde Wissenswertes Im Frühjahr mit Knoblauchsrauke und Nelkenwurz, die beide nicht giftig sind sondern selbst verwertet werden können. Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Vitamin C, Mineralstoffe (insbesondere Kalium), Saponin u.a. Duftet ungewöhnlich aromatisch, schmeckt minzeartig, leicht bitter, herb-aromatisch; Blüten schmecken zart süßlich Vom zeitigen Frühling bis in den Spätherbst die jungen Blätter frisch, Tiefkühlen möglich Blüten frisch das ganze blühende Kraut (besonders für arzneiliche Verwendung) Frische Blätter besonders als Gewürzkraut und Aromaspender (als Wildgemüse wäre der Geschmack zu intensiv). Verwendung von jungen Blättchen (und Blüten) wie Petersilie in Salaten, Frühlingskräutersuppen, in Saucen, Suppen, Eintöpfen. In Kräuterbutter oder Quark, zu Kartoffeln, Käse, in Omeletten, Fleischfüllungen; Getränke. Blüten als essbare Dekoration zu Salaten, Aufstrichen oder als Aroma für Gemüse oder Speiseöl Als Saft oder Teeaufguss innerlich bei Husten sowie Magenverstimmungen mit Durchfällen äußerlich zur Behandlung schlecht heilender Wunden In der TCM wird die Pflanze zur Behandlung von Störungen im Dickdarm, in der Blase und in der Lunge eingesetzt. Für manche Tiere scheint der Gundermann giftig zu sein (wurde insbesondere bei Pferden beobachtet). Beim Menschen wurde bisher nichts Derartiges bekannt. In einem alten englischen Rezept ist die Herstellung von Gundermann-Schnupftabak beschrieben: Die sorgfältig getrockneten Blätter werden zu feinem Pulver zerrieben. Bei dumpfen Kopfschmerzen, die länger anhalten, soll eine Prise davon helfen. 2-2