DIE MACHT DES SCHICKSALS (La forza del destino) Giuseppe Verdi Uraufführung: Petersburg 1862; Libretto: Francesco Maria Piave nach Angelo Perez de Saavedra Der Marchese von Calatrava – Bass; Leonora und Carlos di Vargas, seine Kinder – Sopran, Bariton; Don Alvaro, ein Abkömmling der Inkas – Tenor; Preziosilla, eine junge Zigeunerin – Mezzosopran; Pater Guardian – Bass; Fra Melitone – Bass; Ein Alkalde – Bass; Ein Arzt – Bass; Trabucco, Maultiertreiber und Hausierer – Tenor; Curra, Leonoras Zofe – Mezzosopran; Offiziere, Soldaten, spanisches und italienisches Landvolk, Mönche, Maultiertreiber, Bettler, Wirt und Wirtin Spanien und Italien, Mitte des 18. Jahrhunderts 1. Akt: Leonora liebt Alvaro, der von den Inkas abstammt und von ihrem adelsstolzen Vater abgelehnt wird. Die Liebenden haben deshalb beschlossen, in dieser Nacht zu fliehen. Leonora verabschiedet sich von ihrem nichtsahnenden Vater. Als Alvaro kommt, zögert Leonora, die Heimat zu verlassen. Unvermutet erscheint der Marchese und befiehlt, Alvaro festzunehmen. Als dieser seine Pistole wegwirft, um den Vater seiner Geliebten nicht zu gefährden, löst sich ein Schuss. Der Marchese, tödlich getroffen, verflucht Leonora, die Alvaro mit sich fortzieht. 2. Akt: Die Liebenden haben sich auf der Flucht verloren. Leonora ist mit dem Maultiertreiber Trabucco als Mann verkleidet nach Hornachuelos, einem kleinen Dorf, gekommen. Carlos, Leonoras Bruder, der die Entflohenen verfolgt, erscheint und forscht Trabucco nach Leonora aus, erfährt jedoch nichts. Als es Nacht geworden ist, flieht Leonora aus dem Lager. Die Flüchtige ist vor das Kloster Madonna degli Angeli gekommen und will Pater Guardian sprechen. Dieser weist ihr eine Einsiedelei unweit des Klosters an. Feierlich wird sie von den Mönchen eingekleidet, die schwören, ihr Geheimnis niemals zu verraten. 3. Akt: Alvaro, inzwischen Hauptmann in spanischen Diensten, gedenkt der verlorenen Liebe und seines unglücklichen Lebens. Er hört Hilferufe und befreit Carlos, der von Feinden überfallen wurde. Beide schwören sich ewige Freundschaft. Es wird zum Angriff auf den Gegner geblasen. Der sich Federico Herreros nennende Alvaro wird schwer verwundet und bittet Carlos, der sich als Felice de Bornos vorgestellt hat, im Fall seines Todes ein Päckchen Briefe zu verbrennen. Als Carlos dies tun will, entdeckt er Leonoras Bild. Er hat den Mann, den er suchte, gefunden und schwört Rache. Alvaro wird gesund, Carlos fordert ihn zum Duell. Wachen trennen die Kämpfer. Alvaro, der von Carlos erfahren hat, dass Leonora noch lebt, ist entschlossen, seine Tage in einem Kloster zu beenden und flieht. Im Lager erscheint Fra Melitone, der die Soldaten zur Busse mahnt und ihre Lebensweise missbilligt. Wütend gehen die Italiener auf den Frater los, der nur mit Mühe entrinnen kann. 4. Akt: Alvaro ist in das Kloster degli Angeli eingetreten, wird dort eines Tages von Carlos gefunden und erneut zum Duell gefordert. Alvaros Bitten um Frieden sind vergebens. Als Carlos ihn ohrfeigt, kann er sich nicht mehr beherrschen und stürzt, mit ihm kämpfend, davon. Leonora tritt betend aus ihrer Hütte und hört Waffenlärm. Alvaro eilt herbei, um von dem Einsiedler Hilfe für den tödlich verletzten Carlos zu erbitten. Freudig begrüssen sich die beiden, Leonora stürzt davon, um ihrem Bruder beizustehen. Selbst jetzt kann Carlos nicht verzeihen: Er ersticht seine Schwester die in den Armen des verzweifelten Alvaro stirbt. Pater Guardian beruhigt und tröstet Alvaro, der wie Leonora auf ein Wiedersehen im Himmel hofft. Auszug aus „Das grosse Handbuch der Oper“ von Heinz Wagner. ACS-REISEN AG