Institut für medizinische & molekulare Diagnostik AG Falkenstrasse 14 · CH-8008 Zürich · Telefon 0041 44 250 50 20 Helicobacter pylori 1. Bedeutung 1983 n Warren und Marshall die erfolgreiche Kultur von n Bakterien aus Magenbiopsien von Patienten mit chronischer n damit eine neue a der Gastroenterologie [1]. Schon Gastritis und r die Existenz solcher morphologisch hundert Jahre zuvor waren Berichte r Mikroorganismen im Belag der Magenmukosa von n erschienen, da sich die Bakterien aber nicht kultivieren liessen, gerieten sie in Vergessenheit. n wurde t als Das mikroaerophile, begeisselte, gramnegative Vertreter der Gattung Campylobacter betrachtet, r aber in ein neu geschaffenes Genus als Spezies Helicobacter pylori umklassiert. Helicobacter pylori kolonisiert und infiziert die Magenschleimhaut. Die Infektion n sind 50-60% der Kinder schon im erfolgt meistens unbemerkt. In Alter von zehn Jahren und 80-90% der Erwachsenen, in den Industriestaaten 20n und etwa 50% der n infiziert. Die Infektion t bei 30% der praktisch allen Betroffenen zu einer chronischen Gastritis, die klinisch stumm bleibt. Bei einem Teil der Infizierten entwickeln sich jedoch nach e in Duodenum oder Magen bzw. eine chronische, atrophische Jahren e n gilt und zum Magenkarzinom entarten kann. Gastritis, die als r 95% der Patienten mit Duodenal- und 50-80% derjenigen mit Magenulkus sind mit Helicobacter pylori infiziert [2,3]. Als wichtigste Faktoren, die Helicobacter pylori das n im unwirtlichen , werden Beweglichkeit, hohe Produktion von Milieu des Magens Urease und spezifische e des Erregers erachtet. Nebst der Virulenz des Stammes bestimmen Faktoren von seiten des Wirtes sowie exogene Begleitrisiken den Verlauf der Infektion. Von den zahlreichen, von Helicobacter pylori bekannten n t in [3]) finden neuerdings zwei Zytotoxine bzw. die r sie codierenden Gene besonderes Interesse: 1. das vacA Gen, dessen Produkt, das sog. g cytotoxin oder VacA Protein, in eukaryoten Zellen in vitro die Bildung von Vakuolen und damit das Absterben der Zelle verursacht. n vorhanden, etwa 50% der Isolate Das vacA Gen ist zwar in allen produzieren aber nur schwach aktives oder gar kein Zytotoxin. Diese Variationen im p konnten auf Subtypen von vagA Genotypen t werden. Das 2. ist das cagA Gen (cytotoxin associated gene). Dieses Gen liegt in 50-60% r Virulenz assoziiert [4,5,6]. Die beiden Gene aller Isolate vor und ist mit g der Virulenzunterschiede gelten als aussichtsreiche Kandidaten zur , die den Verlauf der Infektion beeinflussen und zwischen den einzelnen e sogar mit einer bestimmten Erscheinungsform (Gastritis, Ulkus, Karzinom) korrelieren. Die heutigen Kenntnisse weisen in diese Richtung, e von klinischer Bedeutung [6,7]. erlauben aber noch keine Institut für medizinische & molekulare Diagnostik AG Falkenstrasse 14 · CH-8008 Zürich · Telefon 0041 44 250 50 20 Die g . Die wichtigsten g von Helicobacter pylori ist nicht -orale und der oral-orale. Iatrogene g mit Wege sind der unzureichend desinfizierten Magensonden und Endoskopen ist dokumentiert, aber von untergeordneter Bedeutung. In Proben aus der Umwelt konnte bisher r kontaminiertes Helicobacter pylori nicht nachgewiesen werden. Infektionen Wasser oder Lebensmittel sind daher wenig wahrscheinlich [2,3]. 2. Nachweismethoden Die meisten Methoden zum Direktnachweis von Helicobacter pylori invasiv (endoskopisch) gewonnene Proben. Es sind dies: Histologie (% Se 90->95, % t Sp 95-99), Kultur (Se 75-90, Sp 100) und Urease Schnelltest (Se 85-95, Sp 90-95). Die Kultur ist aufwendig und r diagnostische h r wissenschaftliche Studien an Zwecke zu wenig empfindlich. Sie ist g von Antibiotika-Empfindlichkeit, Virulenzfaktoren, Isolaten (z.B. molekulare Analysen). Als indirekte, nicht invasive Methoden werden Atemtest (Se >90, Sp 90-95) und Serologie (Se 80-95, Sp 80-95) verwendet. Die Serologie gibt praktisch nur Auskunft r Infekt ja oder nein. Nach Therapie reagiert sie, anders t [2,3]. als der Atemtest, nur sehr Vor kurzem wurde ein EIA Test zum Antigennachweis im Stuhl kommerzialisiert (Se 95%, Sp 92%) [10]. Die PCR ist rasch, sehr spezifisch (100%) und empfindlich (>95%). Sie eignet sich somit auch r die Untersuchung von Stuhlproben. Zahlreiche Systeme r verschiedene Zielsequenzen haben sehr gute Resultate h Virulenz gezeigt [8,9]. Die zu erwartende Verfeinerung der Diagnostik werden nur molekulare Methoden erbringen, da sich der Erreger ausserordentlich homogen t [11]. 3. Therapie Zahlreiche Kombinationen (Metronidazol, Tetrazyklin, Omeprazol, Makrolide, Amoxicillin etc.), evt. mit Zugabe von Wismutsalzen, empfohlen [12]. 4. Untersuchungsmaterialien Folgende Materialien sind r eine Untersuchung auf Helicobacter pylori geeignet: Biopsie von Magen-/Duodenalschleimhaut Magensaft Stuhl (nativ oder in Cary-Blair-Medium) Isolat Institut für medizinische & molekulare Diagnostik AG Falkenstrasse 14 · CH-8008 Zürich · Telefon 0041 44 250 50 20 Literatur: [1] J.R. Warren, B. Marshall. Unidentified curved bacilli on gastric epithelium in active chronic gastritis. Lancet 1983, 1:1273-1275. [2] Y. Glupczynski. Infection with Helicobacter, p. 581-591, Vol. 3. Microbial Infections, 9th edition. L. Collier, A. Balows, M. Sussmann (ed.). Arnold, London 1998. [3] B.E. Dunn, H. Cohen, M.J. Blaser. Helicobacter pylori. Clin. Microbiol. Rev. 1997, 10:720-741. [4] T.L. Cover, M.K. Tummuru, P. Cao, S.A. Thompson, M.J. Blaser. Divergence of genetic sequences for the vacuolating cytotoxin among Helicobacter pylori strains. J. Biol. Chem. 1994, 269:10566-10573. [5] L.J. Van Doorn, C. Figueiredo, R. Rossau, G. Jannes, M. Van Asbroeck, J.C. Sousa, F. Carneiro, W.G.V. Quindt. Typing of Helicobacter pylori vacA gene and detection of cagA gene by PCR and reverse hybridization. J. Clin. Microbiol. 1998, 36:1271-1276. [6] J. Rudi, C. Kolb, M. Maiwald, D. Kuck, A. Sieg, P.R. Galle, W. Stremmel. Diversity of Helicobacter pylori vacA and cagA genes and relationship to VacA and CagA protein expression, cytotoxin production and associated diseases. J. Clin. Microbiol. 1998, 36:944-948. A. Tucci, L. Poli, R. Cevenini. PCR-based restriction pattern typing of the vacA gene provides evidence for a homogenous group among Helicobacter pylori strains associated with peptic ulcer disease. J. Clin. Microbiol. 1999, 37:912-915. [8] C.L. Clayton, H. Kleanthous, P.J. Coates, D.D. Morgan, S. Tabaqchali. Sensitive detection of Helicobacter pylori by using polymerase chain reaction. J. Clin. Microbiol. 1992, 30:192-200. [9] N.P. Mapstone, F.A. Lewis, D.S. Tompkins, D.A.F. Lynch, A.T.R. Axon, M.F. Dixon, P. Quirke. PCR identification of Helicobacter pylori in faeces from gastritis patients. Lancet 1993, 341:447. Helicobacter pylori (HP): European multicentre study. Gut 1998, 43(S2), A47, Abstr. 06/156. [11] M.J. Blaser. All Helicobacter pylori strains are not created equal: should all be eliminated? Lancet 1997, 349:1020-1022. [12] D.N. Gilbert, R.C. Moellering, M.A. Sande. The Sanford guide to antimicrobial therapy. Antimicrobial Therapy Inc., Hyde Park, USA, 2000.