Probeklausur: Mikroökonomik A In dieser Klausur können insgesamt

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Mikroökonomik A, Wintersemester 2010/2011
Dr. Stefan Behringer/Dr. Alexander Westkamp
Probeklausur
21.01.2011
Probeklausur: Mikroökonomik A
In dieser Klausur können insgesamt 60 Punkte erzielt werden. Da Sie insgesamt 120 Minuten
Zeit haben, müssen Sie also alle 2 Minuten 1 Punkt erzielen um die volle Punktzahl zu
erreichen. Die Punkte für die einzelnen Aufgabenteile werden im Folgenden immer angegeben.
Die Klausur besteht aus 7 Aufgaben, die alle zu beantworten sind.
Erlaubte Hilfsmittel: Taschenrechner.
1. Teil (Behringer)
Aufgabe 1: Kurze Fragen (10 Punkte)
a) "Die Nutzenfunktion u(x) ist konkav in x". Erklären Sie, warum die einzig ökonomisch
relevante Information in dieser Aussage ist, dass u(x) quasi-konkav in x ist. (3 Punkte)
b) Betrachten Sie die Produktionsfunktion:
F (K, L) = (K + 1)L
mit Arbeit L zum Preis w und Kapital K zum Preis v. Bestimmen Sie den Relativpreis w/v, bei dem die Steigung der Isoquante gleich der Steigung der Isokostenlinie
ist. Charakterisieren Sie mit Hilfe dieses Relativpreises den Unterschied zwischen “innerer Lösung” und “Randlösung” des Kostenminimierungsproblems. Beschreiben Sie was
passiert, wenn Kapital sehr teuer ist. (Hinweis: Kein vollständiger Kuhn-Tucker Ansatz
nötig) (3 Punkte)
c) In einer Ökonomie mit nur zwei Gütern X und Y gibt es einen Konsumenten mit einer
unkompensierten (Marschall’schen) Nachfrage
X(pX , pY , M ) = 2 +
pY
,
pX
wobei pX der Preis für Gut X, pY der Preis von Gut Y und M das Einkommen des
Konsumenten sei.
i) Zeigen Sie, dass diese Funktion homogen vom Grad 0 in den Argumenten ist. (1
Punkt)
ii) Berechnen Sie den Einkommenseffekt und zeigen Sie, dass der Substitutioneffekt
negativ ist. (2 Punkte)
iii) Können Sie aus den Angaben schließen, dass die beiden Güter Nettosubstitute
sind? (Nutzen Sie die Kreuz-Slutzky Gleichung). (1 Punkt)
Aufgabe 2: Haushaltstheorie (8 Punkte)
Betrachten Sie einen Konsumenten mit der Nutzenfunktion U (x, y) = ln x + 2 ln y und der
Budgetrestriktion px x + py y = M.
a) Berechnen Sie die unkompensierten (Marshall’schen) Nachfragen für x und y und finden
Sie die indirekte Nutzenfunktion. (4 Punkte)
b) Nutzen Sie die Slutzky Gleichung für x, um den Substitutionseffekt zu finden. (4 Punkte)
Aufgabe 3: Produktions- und Kostentheorie (12 Punkte)
Ein gewinnmaximierendes Unternehmen agiert als Preisnehmer in einem kompetitiven Markt.
Die Kosten sind zu einem Teil fix, zum anderen Teil variabel:
1
2
C(Q) = F + V C(Q) = F + Q3 − aQ2 + bQ
3
3
für eine Produktion von Q.
2
a) Wie hoch sind die durchschnittlichen variablen Kosten AV C und die Grenzkosten M C?
(2 Punkte)
b) Ab welcher Outputmenge steigen die durchschnittlichen variablen Kosten? (1 Punkt)
c) Bis zu welcher Outputmenge Q > 0 liegen die Grenzkosten M C unter den durchschnittlichen variablen Kosten AV C? (1 Punkt)
d) Wie lautet die Angebotsfunktion des Unternehmens? (2 Punkte)
e) Falls F = 12, a = 3 und b = 5, welchen Output produziert das Unternehmen bei einem
Marktpreis von P = 1? Wie groß ist der Profit? (2 Punkte)
f) Falls F = 12, a = 3 und b = 5, welchen Output produziert das Unternehmen bei einem
Marktpreis von P = 5? Wie groß ist der Profit?
Deckt der Profit die Fixkosten? Wie groß ist die Produzentenrente? (4 Punkte)
3
2. Teil (Westkamp)
Aufgabe 4: Betrachten Sie eine Tauschökonomie mit zwei Agenten A und B, deren Nut1
2
√
3
3
zenfunktionen durch uA (xA1 , xA2 ) = xA1 xA2 und uB (xB1 , xB2 ) = xB1
xB2
gegeben sind. Die
Anfangsausstattungen seien eA = (10, 0) und eB = (0, 10).
Berechnen Sie die Nachfragefunktionen der beiden Konsumenten, geben Sie die Markträumungsbedingungen an und bestimmen Sie einen Gleichgewichtspreisvektor. (4 Punkte)
Aufgabe 5: Peter konsumiert lediglich Hamburger und Bier. Sein Nutzen bei Konsum von
h Hamburgern und b Litern Bier ist u(h, b) = − h1 + b. Peters Einkommen beträgt M = 100.
Der Bierpreis pb beträgt immer 1.
a) Berechnen Sie Peters Nachfrage nach Hamburgern in Abhängigkeit vom Hamburgerpreis ph . Bestimmen Sie die Änderung der Konsumentenrente wenn der Preis für einen
Hamburger von 4 auf 16 steigt. (2 Punkte)
b) Berechnen Sie für die gleiche Preisänderung die kompensatorische und die äquivalente
Variation. Erläutern Sie Ihr Ergebnis. (1 Punkt)
Aufgabe 6: Eine Gemeinschaft von n Bauern hat ein Problem mit Füchsen, die den Viehbestand gefährden. Jeder der Bauern hat einen Nutzen (in Euro) von 10J − J 2 , wenn insgesamt
J Jäger angestellt werden um dem Problem Herr zu werden. Der Gesamtnutzen der Dorfgemeinschaft, wenn insgesamt J Jäger angestellt werden ist also 10nJ − nJ 2 . Sofern nichts
anderes angegeben ist, nehmen Sie für Ihre Lösung an, dass Jäger in einer beliebigen Anzahl
angestellt werden können.
a) Geben Sie eine Formel für die sozial optimale Anzahl an Jägern als Funktion der Anzahl
der Bauern, n, und des Lohns eines Jägers, w, an. (2 Punkte)
b) Angenommen der Lohn eines Jägers beträgt 24 Euro. Wieviele Mitglieder muss die
Dorfgemeinschaft mindestens haben, damit im sozialen Optimum mindestens 1 Jäger
eingestellt wird? (1 Punkt)
c) Nehmen Sie nun an, jeder Bauer entscheidet eigenständig über die Anzahl der angestellten Jäger. Wieviele hoch darf der Lohn eines Jägers höchstens sein, damit im privaten
Optimum mindestens 1 Jäger angestellt wird? Berücksichtigen Sie bei Ihrer Lösung,
dass die Anzahl der Jäger eine positive ganze Zahl sin muss. (2 Punkte)
d) Nun wird der Dorfälteste, der selber auch einer der n Bauern ist, dazu bestimmt über
die Anzahl der Jäger zu entscheiden. Wenn er J Jäger anstellt erhält er eine Subvention
in Höhe von s(J) und muss den gesamten Lohn aller eingestellten Jäger, wJ, zahlen.
Geben Sie eine Formel für s(J) an, so dass der Dorfälteste immer die sozial optimale
Anzahl an Jägern einstellt. Zeigen Sie, dass die von Ihnen gewählte Lösung dieses Ziel
auch wirklich erreicht. (2 Punkte)
Aufgabe 7: Betrachten Sie einen Markt mit einem Konsumenten mit Nutzenfunktion V (q) =
1 2
1 2
10q − 10
q und einem Produzenten mit Kostenfunktion C(q) = 50
q . Sowohl der Konsument,
als auch der Produzent verhalten sich als Preisnehmer.
4
a) Berechnen Sie die Angebots- sowie Nachfragefunktion und bestimmen Sie damit Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtspreis. (3 Punkte)
Der Staat erhebt nun ab der 5. verkauften Einheit eine Mengensteuer in Höhe von T (d.h. bis
q = 5 werden keine Steuern fällig, ab q = 5 wird jede zusätzliche Einheit mit einem Betrag
von T besteuert). Nehmen Sie an, dass die Firma die Steuern an den Staat abführen muss
und dass T ∈ ( 15 , 8).
b) Bestimmen Sie den Nettoumsatz der Firma in Abhängigkeit der abgesetzten Menge q,
des von den Konsumenten gezahlten Stückpreises p und der Mengensteuer T . (2 Punkte)
c) Bestimmen Sie die von der Firma angebotene Menge in Abhängigkeit des von den Konsumenten gezahlten Stückpreises p und der Mengensteuer T . [Hinweis: Beachten Sie die
notwendigen Fallunterscheidungen.] (4 Punkte)
d) Zeigen Sie, dass es kein Gleichgewicht geben kann in dem keine Steuern gezahlt werden.
(2 Punkte)
e) Bestimmen Sie den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge in Abhängigkeit
von T . (3 Punkte)
f) Wie hoch ist der Anteil der Mengensteuer, der auf die Konsumenten überwälzt wird?
Wie hoch sind die Steuereinnahmen im Gleichgewicht? (2 Punkte)
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