Die ZUCKERkrankheit Diabetes mellitus: Das Wort „Diabetes" leitet sich ursprünglich aus dem Griechischen ab und bedeutet „hindurchfließen", das „mellitus" stammt aus dem Lateinischen und heißt „honigsüß". Damit wurde das Symptom eines vermehrten Ausscheidens von Zucker aus dem Urin beschrieben :arrow: ZUCKERkrankheit. Zum Glück haben sich zur Freude der Ärzte in der Zwischenzeit die Diagnoseverfahren verändert, heute muss kein Mediziner mehr die Erkrankung auf die damalige Art und Weise diagnostizieren, nämlich indem der Urin der Betroffenen verkostet wird. ZUCKERkrankheit. Zum Glück haben sich zur Freude der Ärzte in der Zwischenzeit die Diagnoseverfahren verändert, heute muss kein Mediziner mehr die Erkrankung auf die damalige Art und Weise diagnostizieren, nämlich indem der Urin der Betroffenen verkostet wird. Selbstverständlich ist mit dem „Ausscheiden von Zucker“ weder der uns bekannte ungesunde Haushaltszucker gemeint, noch der Honig, wie wir ihn kennen. Es ist vielmehr der Blutzucker, von dem die Rede ist und dem die Zuckerkrankheit das Wort „Zucker“ verdankt. Mitunter wird auch von Traubenzucker oder Glukose gesprochen. Woran mag es jedoch dann liegen, dass die Zuckerlobby seit vielen Jahren krampfhaft versucht, das Wort „Zucker“ aus dem Wort „Zuckerkrankheit“ entfernen zu lassen, wenn doch scheinbar kein Zusammenhang besteht. Und warum erscheinen gerade in letzter Zeit wieder vermehrt pseudowissenschaftliche Berichte, dass Zucker weder krank noch süchtig macht? Aus welchem Grund möchte uns die Zuckerindustrie mit Werbeslogans à la „der Mensch benötigt Zucker zum Überleben“ in die Irre führen und uns so unter falschem Vorwand zum Konsum des „weißen Giftes“ verleiten? Die Tatsache, dass Zucker eine entscheidende Rolle bei Zahnkaries spielt, weiß heute jedes Kind – das alleine kann es also nicht sein, was der Zuckerlobby solche Sorge bereitet. Die Ursache mag vielleicht darin begründet sein, dass immer mehr Länder dem Zucker den Kampf ansagen, ob in Form einer Zuckersteuer, oder auch strengeren Produktkennzeichnungspflichten. Der Zusammenhang von übermäßigem Zuckerkonsum und einer drastischen Zunahme von Fettleibigkeit und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes lässt sich schließlich kaum mehr leugnen. Das erfordert von der Zuckerindustrie eine gezielte Gegenkampagne samt Imagekorrektur, welche unter Zuhilfenahme früherer Marketingmanager der Tabakindustrie (…!) auch professionell umgesetzt wird. Leider sind auch immer öfter sogenannte Ernährungsspezialisten Teil der infamen Strategie, sogar die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) verniedlicht gerne die Gefahr, die von Zucker ausgeht, und redet sich auf eine angeblich unzureichende Studienlage aus. Was natürlich völliger Nonsens ist, denn Forschungsergebnisse betreffend der katastrophalen Auswirkung von erhöhtem Zuckerkonsum gibt es mehr als ausreichend. Erst vor Kurzem (2016) wurde zum Beispiel im „British Journal of Sports Medicine“ 1 veröffentlicht, dass der Konsum von gesüßten Getränken das Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich erhöht – und das sogar unabhängig von einem etwaigen Übergewicht! Interessant erscheint in diesem Zusammenhang auch die Daten-Auswertung von Simin Liu von der „Harvard School of Public Health“ in Bezug auf Krankenstand und Ernährungsgewohnheiten in der Bevölkerung. Die Daten wurden über einen langen Zeitraum, nämlich zwischen 1909 und 1997 in den USA gesammelt. Fazit: Mit dem Zuckeranteil in der Ernährung stieg auch die Zahl der Diabetesfälle! „Der Anteil der Fette und Eiweiße in der Ernährung spielt hingegen für das Diabetesrisiko keine Rolle“, sagt der amerikanische Epidemiologe. Davon völlig unbeeindruckt, und damit die Verniedlichung der Zuckergefahr trotz alldem ein seriöses Gesicht bekommt, zieht die Zuckerlobby dann gewichtige Persönlichkeiten wie den Präsident des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel in Deutschland hinzu, der interessanterweise zugleich Vorstandsmitglied im International Life Sciences Institute Europe (Ilsi) ist. Dieses Institut wird von Firmen wie Coca-Cola, Nestlé und Monsanto getragen und beeinflusst die Gesetze im Sinne der Lebensmittelindustrie. Doch zurück zum Zucker: Neben seiner ständigen Verharmlosung in diversen Medien geht die größte Gefahr des Zuckers jedoch von einer gehörigen Fehleinschätzung der täglichen Konsumationsmenge aus. Man hört sehr häufig, dass doch nur übermäßiger Zuckerkonsum ungesund sei. Und selbst Diabetikern rät man dazu, auf Zucker nicht zu verzichten, solange es sich „im Rahmen hält“. Ernstzunehmende Warnungen und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO, welche in ihrer engeren Auslegung gesunden Erwachsenen zu nicht mehr als 25 g Zucker täglich rät, werden besonders gerne von heimischen „Fachleuten“ ignoriert. In Deutschland und den USA konsumieren Erwachsene übrigens bereits die vierfache Menge, nämlich 100 g Zucker pro Tag! 25 g Zucker sind in etwa 6 Stück Zuckerwürfel. Wer nun der Auffassung ist, dass 6 Stück Würfelzucker ja eigentlich eine ganze Menge ist, dem seien folgende Vergleichsbeispiele (Durchschnittswerte) ans Herz gelegt: 1 Liter Orangensaft: 33 Würfelzucker 100 g Nutella: 7 Würfelzucker 250 g Fruchtjoghurt: 13 Würfelzucker 100 g Ketchup: 11 Würfelzucker 100 g Schokolade: 19 Würfelzucker Eine Red Bull Dose enthält 10 Stück Würfelzucker, in einer Steinofen-Tiefkühlpizza stecken 8 Stück Würfelzucker, und eine einzige Packung der als gesund angepriesenen Cerealien enthält bis zu 51 Stück Würfelzucker! Diese Liste ließe sich lange fortsetzen und soll versinnbildlichen, dass es selten der Zucker im Kaffee oder Tee ist, der uns Sorgen bereiten sollte, sondern vielmehr derversteckte Zucker. Der oftmals genau dort steckt, wo man ihn absolut nicht vermuten würde! Denn ohne den Geschmacksträger Zucker ist die Lebensmittelindustrie heute kaum mehr in der Lage, auch nur einigermaßen wohlschmeckende Produkte zu kreieren. Ganz besonders perfide in diesem Zusammenhang sind auch die unzähligen Namen, hinter denen sich der Zucker und seine Derivate in den Produkten der Industrie verstecken, einige davon seien im Anschluss erwähnt: Maltodextrin Maltose Dextrin Dextrose Maissirup Glukosesirup Gerstenmalz Sucanat Invertzucker Ahornsirup Melasse Zuckerrübensirup Palmzucker Johannesbrotsirup Agavensirup Die Zuckerlüge Ein weit und gerne verbreiteter Irrtum ist, dass der Mensch Zucker zum Überleben benötigt. Hier wird mit einer Art Wortspiel gearbeitet, denn Zucker ist bekanntlich nicht gleich Zucker. Wir brauchen ganz bestimmt keinerlei Zucker, wie er im Handel erhältlich ist, ganz im Gegenteil! Unsere Organe benötigen zwar Glukose (= Traubenzucker), jedoch können wir diesen aus vielen unterschiedlichen Nahrungsmitteln selbst produzieren. Zucker gehört also absolut nicht zu den Grundnahrungsmitteln, das ist schlicht und ergreifend ein Märchen der mächtigen Zuckerindustrie! Zucker liefert uns zwar jede Menge Kalorien, nämlich exakt 387 auf 100 g, doch sind diese gänzlich wertlos für unseren Körper. Daher spricht man auch von sogenannten „leeren Kalorien“. Zucker besteht aus Glukose und Fruktose, er ist deshalb ein sogenannter Zweifachzucker. Da er jedoch weder Nährstoffe noch Mineralstoffe besitzt, ist er eigentlich komplett nutzlos. Wer nun denkt, dass er mit braunem Zucker besser dran ist, geht der Marketingabteilung der Zuckerindustrie erneut auf den Leim. Selbiger hat vielleicht ein besseres Image, ist jedoch nur durch Farbstoffreste braun gefärbt, die beim weißen Zucker entfernt werden. Ernährungsphysiologisch gibt es so gut wie keinen Unterschied. Perfide, nicht wahr? Doch zurück zur ZUCKERkrankheit und warum entgegen den „Vertuschungsversuchen“ der Zucker selbstverständlich mitverantwortlich am Entstehen von Diabetes Typ-2 ist. Und somit mit Fug und Recht einen Ehrenplatz im Wort ZUCKERkrankheit innehat! Schließlich ist Zucker äußerst prominentes Mitglied im diabolischen Quartett Zucker Weißmehl Polierter Reis Kartoffelpüree Wer sich, vor allem als Diabetiker, regelmäßig mit diesen Nahrungsmitteln versorgt, ist zugleich ein Lieblingskunde der Pharmaindustrie – auf immer und ewig, ohne Aussicht auf Entrinnen! Und wer noch nicht zuckerkrank ist, hat mit dieser Art von Ernährung beste Chancen zum baldigen „Clubeintritt“. Zusammen mit aktuell um die 420 Millionen weiteren Unglücklichen sorgt man dann dafür, dass die Kassen der Gesundheitsindustrie (eigentlich sollte man eher Krankenindustrie dazu sagen) stets prall gefüllt bleiben, während diejenigen der Krankenkassen, die das ganze Elend finanzieren müssen, immer leerer werden. Doch warum sind der Zucker und seine „Gefährten“ neben ihrer Wertlosigkeit für unseren Körper eigentlich so ungesund, und mitverantwortlich an einer regelrechten Pandemie in Form von Fettleibigkeit und Diabetes? Zucker und Insulin (Dickmacher-Hormon) Zucker und weitere isolierte Kohlenhydrate, wie vor allem auch Weizen und stärkehaltige Nahrungsmittel, regen unmittelbar nach dessen Verzehr unsere Bauchspeicheldrüse zur Produktion einer großen Menge Insulin an. Das Hormon Insulin hat die Aufgabe, die rasch zu Zucker (Traubenzucker = Glukose) verwandelten Kohlenhydrate aus dem Blut zu entfernen und gleichzeitig in die Zellen zu transportieren. Je mehr dieser Kohlenhydrate wir zu uns nehmen, desto häufiger muss rasch eine große Menge Insulin bereitgestellt werden. Und dieser Umstand führt nach einiger Zeit zu einem chronisch erhöhten Insulinspiegel. Die Zellen büßen in Folge nach und nach ihre „Insulin-Sensibilität“ ein, das führt zu einer Insulinresistenz. Diese Unempfindlichkeit gegenüber den Betazellen mündet schnurstracks in die unbarmherzigen Klauen der Zuckerkrankheit Diabetes Typ-2, sofern man nicht rechtzeitig die Notbremse zieht und sein Ernährungsverhalten ändert! Insulin unterstützt zudem die Fetteinlagerung und blockiert die Fettverbrennung. Dieser Umstand sorgt dann für die Speicherung von überschüssiger Energie als Fettgewebe. Übergewicht und ein hoher Insulinspiegel sind nahezu ident, dennInsulin macht fett und sorgt dafür, dass man auch fett bleibt. Ein tödlicher Kreislauf hat begonnen. Zuckerkonsum gefährdet ganz generell unsere Gesundheit. Je mehr Zucker wir zu uns nehmen, desto mehr Insulin produziert unsere Bauchspeicheldrüse. Das aktiviert das zentrale Nervensystem und sowohl Blutdruck wie auch Herzfrequenz steigen an. Sogar die Sterberate steigt mit dem Zuckerkonsum, wie US Forscher anhand einer Studie mit 11.733 Probanden herausfanden. Bei den Studienteilnehmern, die viel Zucker zu sich genommen hatten, war das Risiko, an einer Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu sterben, um 38 Prozent erhöht! Bei noch höherem Zuckerverzehr verdoppelte sich die Sterberate aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2 Die gute Nachricht ist jedoch: Bei einer Zuckerreduktion stellt sich üblicherweise bereits nach kurzer Zeit eine wesentliche Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands ein. Zucker und Sucht Wenn übrigens diverse „Ernährungsspezialisten“ meinen, dass Zucker weder krank noch süchtig macht und damit indirekt Menschen zum „Weiternaschen“ auffordern, grenzt das in meinen Augen beinahe an eine Art Körperverletzung! Denn dass als eine der Folgen von Zuckerkonsum opioidartige Entzugserscheinungen auftreten, wurde unter anderem bereits 2009 im „Journal of Nutrition“ ³ publiziert. Dass man bei Abstinenz des oben beschriebenen „diabolischen Quartetts“ inklusive des Haupttäters Zucker nicht nur rasch abnimmt, sondern auch eine beginnende Insulinresistenz rückgängig machen kann. Es gibt viele wohlschmeckende und gesündere Alternativen zu Zucker und Weißmehl. Und auch Kartoffeln & Reis lassen sich auf eine Art und Weise zubereiten, die vom Körper bedeutend besser verstoffwechselt wird als die herkömmlichen Varianten. 1: Imamura, Fumiaki, et al. „Consumption of sugar sweetened beverages, artificially sweetened beverages, and fruit juice and incidence of type 2 diabetes: systematic review, meta-analysis, and estimation of population attributable fraction.“ (2015): h3576. 2: Quanhe Yang, PhD1; Zefeng Zhang, MD, PhD1; Edward W. Gregg, PhD2; W. Dana Flanders, MD, ScD3; Robert Merritt, MA1; Frank B. Hu, MD, Ph. „Added Sugar Intake and Cardiovascular Diseases Mortality Among US Adults“. 3: Avena, Nicole M., Pedro Rada, and Bartley G. Hoebel. „Sugar and fat bingeing have notable differences in addictive-like behavior.“ The Journal of nutrition 139.3 (2009): 623-628.