06 Beweglichkeit

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Beweglichkeit
1. Begriff
4. Dehnmethoden
Die Beweglichkeit wird von der Gelenkigkeit (Gelenke)
und Dehnfähigkeit (Muskeln, Sehnen, Bänder) bestimmt.
Im Schulsport geht es vor allem darum, die Notwendigkeit des Dehnens zu veranschaulichen und die verschiedenen Möglichkeiten des Dehnens zu erarbeiten sowie
funktional (Auf- und Abwärmen) einzusetzen.
a) Gehaltenes Dehnen
Der zu dehnende Muskel wird sanft und bei korrekter
Gelenkstellung gedehnt, ohne über die Schmerzgrenze zu gehen. Die gleichmäßige Dehnung wird
ohne ruckhaftes Wippen oder Federn erreicht und für
ca. 20 Sekunden gehalten. 2 - 3 Wiederholungen, je
nach Zeit und nachfolgender Belastungsintensität reichen aus.
2. Gesundheitliche Bedeutung
Beide, sowohl die Gelenkigkeit als auch die Dehnfähigkeit, werden entscheidend durch Bewegung beeinflusst.
Bei Bewegungsmangel sinkt der Stoffwechsel in den
Knorpelschichten der Gelenke, was frühzeitige Abnutzung zur Folge hat, da sich der Knorpel nicht regenerieren
kann. Wird die Dehnfähigkeit der Muskeln nicht beansprucht, so neigen diese Muskeln zur Verkürzung, im
Laufe der Zeit auch zur Verhärtung, was später nur durch
Physiotherapie gelindert werden kann.
3. Phasische und tonische Muskulatur
a) Phasische Muskulatur
Diese Muskulatur neigt zur Abschwächung und muss
deshalb ständig durch Bewegung aktiviert oder trainiert
werden. Geschieht dies nicht, dann kommt es zur Fehlund Überbelastung von anderen Muskeln, Sehnen,
Bändern, Bandscheiben und Gelenken, die diese fehlende Arbeit der phasischen Muskulatur ausgleichen
müssen. Dies führt zu Schmerz und langfristig zu irreparablen Schäden. Die Muskulatur, die zur Abschwächung neigt, ist auf AH 2, Seite 13 abgebildet.
b) Tonische Muskulatur
Diese Muskulatur reagiert auf die Abschwächung der
phasischen Muskulatur und neigt zur Verkürzung mit
langfristig unangenehmen Folgen wie Muskelverhärtung und großen Einschränkungen bei der Beweglichkeit, was nicht schmerzfrei abgeht. Diese Muskulatur
muss ständig gedehnt werden, um Gelenkschäden zu
vermeiden. Die betroffene Muskulatur ist auf AH 2,
Seite 13 abgebildet.
b) Anspannungs-Entspannungs-Dehnen
Kurzzeitiges Anspannen (ca. 6 s) des zu dehnenden
Muskels und seine völlige Entspannung (ca. 2 s),
danach lässt er sich leichter dehnen (ca. lös). Hierbei
reichen meist 2 Wiederholungen.
c) Dehnen nach der CHRS-Methode
C steht für Contract = der zu dehnende Muskel wird
kurz angespannt und arbeitet gegen einen Widerstand
(6 Sekunden).
H steht für Hold = der Muskel hält für ca. 2 Sekunden
seine Spannung statisch, also ohne sich weiter zu verkürzen.
R steht für Relax = der Muskel wird für ca. 2 Sekunden völlig entspannt.
S steht für Stretch = der Muskel wird für ca. 16 Sekunden gedehnt.
Es erfolgen 2 - 3 Wiederholungen ohne Pause dazwischen.
5. Regeln für das Stretching
a) Dehne langsam und kontrolliert, vermeide explosive
und ruckhafte Dehnung.
b) Achte auf korrekte Winkelstellung der beteiligten
Gelenke, da sonst alles mögliche gedehnt wird, aber
nicht der Muskel, um den es eigentlich geht.
c) Sanft dehnen, extreme Dehnung in den Schmerzbereich vermeiden.
d) Konzentration auf die Entspannung des gedehnten
Muskels.
e) Unterstützung der Dehnung durch Kontraktion des
Antagonisten. Das bewirkt eine Reflex-Entspannung
des zu dehnenden Muskels, d. h. er lässt sich leichter
dehnen.
f) Die Dehnung lässt sich durch Ausatmung mit kurzer
Atempause unterstützen, da die Muskulatur so beruhigend entspannt wird, was die Dehnung insgesamt
erleichtert.
g) Die Dehnung sollte zwischen 15 und 20 Sekunden
dauern.
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