Seminar Sprachliche Universalien“ ” Wintersemester 2007/2008 PD Dr. Ralf Vogel Haider (2001): Parametrisierung in der Generativen ” Grammati“ Die Generative Grammatik versteht sich als Forschungsprogramm mit dem Ziel ” der Modellierung der kognitiven Fähigkeit zum Erwerb und Gebrauch der komplexen Symbolverarbeitungsfertigkeit, über die Grammatik als formale Wissensbasis einer Sprache gesteuert wird. [. . . ] wie jede empirische Wissenschaft sucht sie nach den Invarianten des Gegenstandsbereichs und den Grenzen seines Variationsraumes.“ Die Theorie der Invarianten ist für Chomsky (1981, Lectures on Government ” and Binding) die Theorie der Universalgrammatik ( UG“). [Sie] ist gleichzeitig auch ” die Theorie des kognitiven Ausgangszustandes, der jeden Menschen, in Sonderheit jedes kind, in die Lage versetzt, rasch und effektiv aus der angebotenen sprachlichen Erfahrung die Wissensinhalte zu extrahieren, die die Grammatik der jeweiligen Sprache determinieren.“ (Haider, 2001, 283) sprachliche Symbolverarbeitungsfertigkeit: UG Erfahrung Einzelsprachliches Wissen Kognitives System Abbildung 1: UG, Grammatik und sprachliche Erfahrung Die Universalgrammatik ist also keine Grammatik im eigentlichen Sinne, da sie keine Grammatik einer bestimmten Sprache ist. 1 Vielmehr ist die UG diejenige kognitive Fähigkeit, die bei Menschen, und zwar schon bei kleinen Kindern, vorhanden ist und den Erwerb einer Sprache möglich macht. Die Gestalt der UG können wir aber nur durch das Studium der Sprachen entschlüsseln. Was alle Sprachen gemeinsam haben, ihre Invarianten, ist auch, was alle Sprecher – zum Teil aufgrund gemeinsamer biologischer Grundlagen – gemeinsam haben. Die UG beinhaltet also diejenigen sprachlich-typologischen Universalien, die nicht auf etwas anderes als die biologische Grundausstattung der Menschen zurückzuführen sind. Die Grammatik einer einzelnen Sprache ist aber selbst nun auch nicht direkt beobachtbar, sondern muss indirekt, über die Analyse der von ihr gesteuerten sprachlichen Performanz erschlossen werden. Wir gelangen also zu einem Modell der UG über drei Schritte: 1. Beobachtung einzelner Sprachen =⇒ 2. Rekonstruktion der Grammatiken einzelner Sprachen =⇒ 3. Rekonstruktion der UG ( Invarianten“) aus dem Vergleich von Grammatiken. ” Man nimmt in der Generativen Grammatik weiter an, dass eine Grammatik aus Teilsystemen modular aufgebaut ist. Diese einzelnen Module füttern“ einander, aber sie interagieren nicht in der Weise, ” dass sie einander unmittelbar beeinflussen. Es handelt sich um eine reine Input-OutputBeziehung. (1) Modul A =⇒ Modul B =⇒ Modul C Diese modulare Architektur macht ein eindeutiges Identifizieren der zugrundeliegenden Grammatik aus den sprachlichen Erscheinungen noch schwieriger. Ein beobachtetes Charakteristikum einer Sprache ist ja nun nicht einfach das Resultat der Wirkungsweise eines bestimmten Moduls oder eines bestimmten Prinzips innerhalb eines Moduls. Sie muss vielmehr immer als Resultat modularer Interaktion verstanden werden. Dazu kommt ferner, dass die Module in begrenztem Rahmen Variation aufweisen – wäre dem nicht so, wären ja die Grammatiken aller Sprachen gleich. Parametrisierung Diese begrenzte Variabilität wird über das Mittel der Parametrisierung erfasst: – Invariante Prinzipien enthalten justierbare Bestimmungsstücke mit begrenztem Wertebereich. 2 – Je nach einzelsprachlich gesteuerter Justierung des Parameterwerts ergibt sich eine andere Instantiierungsform eines invarianten Prinzips in der Grammatik der jeweiligen Sprache. Haider diskutiert im Folgenden drei Beispiele einer solchen Parametrisierung. 1. Subjazenz Italienisch verletzt offenbar eine Generalisierung, die für Deutsch und Englisch zutrifft: Extraktion aus eingebetteten Fragesätzen ist zulässig: (2) a. tuo fratello, a cui mi domando, che storie abbiano raccontato – dein Bruder, dem mich frage-ich, welche Geschichten haben-sie erzählt – Dein Bruder, von dem ich mich frage, welche Geschichten sie ihm erzählt haben.“ ” b. *dein Bruder, dem ich mich frage, welche Geschichten sie – erzählt haben. c. *your brother to whom I wonder which stories they have told – . Zur Erfassung einer ganzen Familie solcher struktureller Beschränkungen hatte Chomsky (1973) ursprünglich das Subjazenzprinzip formuliert: Subjazenzprinzip Zwischen einem extrahierten Element und seiner Ausgangsposition dürfen keine zwei Grenzknoten liegen. Das extrahierte Element ist in (2) das Relativpronomen (‘a cui’, ‘dem’, ‘to whom’). Die Ausgangsposition ist mit ‘–’ markiert in (2). Das Subjazenzprinzip soll als universwales Prinzip Teil der UG sein. Wie kann dann der Unterschied zwischen Italienisch auf der Einen, und Deutsch und Englisch auf der anderen Seite abgeleitet werden, wenn dieses Prinzip eine sprachliche Invariante beschreiben soll? Die Antwort liegt im Begriff des Grenzknotens“: ” – Das Subjazenzprinzip gilt universal, aber – Welche syntaktischen Domänen als Grenzknoten fungieren, kann zwischen Sprachen variieren. Wir markieren die entsprechenden Grenzknoten mit verschiedenen Typen von Klammern: (3) a. b. tuo fratello [ a cui { mi domando [ che storie { abbiano raccontato }]}] dein Bruder [dem {ich mich frage [ welche Geschichten { sie erzählt haben }]}] die eckige Klammer umschliesst ganze Sätze, die geschweifte Klammer umschliesst Sätze ohne die erste Konstituente (und ggf. eine Satz-einleitende Konjunktion/Komplementierer). 3 (4) Grenzknoten – vorläufig: Italienisch: [ Deutsch, Englisch: { Der zweite Fall, bei dem Grenzknoten eine Rolle spielen, sind komplexe Nominalphrasen. Hier verhalten sich die drei Sprachen äquivalent. Die Nominalphrasengrenze ist mit runder Klammer angezeigt. (5) *tuo fratello, (dein Bruder) [ a cui { temo ( possibilità [ che { abbiano racconta tutto – }])}] dem fürchte-ich die Möglichkeit dass haben-sie erzählt alles – (6) *Dein Bruder [dem {ich (die Möglichkeit, [dass { sie alles erzählt haben}]) fürchte }] Für Englisch gilt das Entsprechende. In allen drei Sprachen ist also ‘(’ ein Grenzknoten: (7) Grenzknoten: Italienisch: [,( Deutsch, Englisch: {,( Das Subjazenzprinzip gilt nun in allen drei Sprachen (invariant, Teil der UG). Der Raum für die zwischensprachliche Variation ergibt sich aus der einzelsprachlich parametrisierten Bestimmung der Grenzknoten-Kategorie. 2. pro-drop Anhand des Italienischen hat Rizzi (1982, 1986) eine typologisch gemeinte Generalisierung aufgestellt. Es geht um die Eigenschaft des Itlienischen, dass pronominale Subjekte weggelassen können (sogenanntes pro-drop bzw. die Null-Subjekt-Eigenschaft): (8) (Lei/lui) ha comprato il libro Sie/er hat gelesen das Buch Rizzi postulierte, dass Sprachen mit dieser Eigenschaft (a) noch drei weitere Eigenschaften hätten – das pro-drop-Syndrom“: ” (a) Referentiell interpretierbare Null-Subjekte (b) Absenz von Subjektsexpletiva (c) Extraktionsmöglichkeit für Subjekte aus W-Sätzen und sog. that-t-Kontexten (d) Postverbale Subjekte (in VO-Sprachen) 4 Rizzi formulierte dies als universale Implikation nach Greenbergscher Taxonomie: (a) → (b), (c), (d) Diese Korrelation konnte nicht aufrecht erhalten werden. Insbesondere die Eigenschaften (c) und (d) korrelieren nicht mit den Eigenschaften (a) und (b). Haider: In den Sprachen der Welt finden wir Null-Subjekte in zwei Varianten: 1. Null-klitika (Italienisch) 2. Null-Topics (Chinesisch) Ferner ist zu beachten, in welchen Kontexten Null-Subjekte zugelassen sind. – Sind Null-Subjekte generell erlaubt? – Oder ist die Möglichkeit von Null-Subjekten eingeschränkt auf semantisch nicht gehaltvolle Subjekte (Expletiva). – Der Null-Subjekt-Parameter“ lässt sich dann in Bezug auf diese Dimension so for” mulieren, dass Null-Subjekte für referentielle, nicht-referentielle oder gar keine Nominalphrasen erlaubt sind: (9) Kontexte für Null-Subjekte – Parametrisierung: [+REF] + – – (10) (11) (12) [–REF] Sprachtyp + + – pro-drop (Italienisch) Expletiv-drop (Isländisch) Kein pro-drop (Deutsch) Italienisch piove regnet Es regnet.“ ” Isländisch a. ı́ gœr rigndi gestern regnete Gestern regnete es.“ ” b. Þak rigndi ı́ gœr Es regnete gestern c. *Rigndi ı́ gœr d. *ı́ gœr rigndi Þak Deutsch a. Es regnete gestern. b. Gestern regnete es. c. *Regnete gestern. d. *Gestern regnete 5 Gleichzeitig erlaubt Isländisch imm Unterschied zum Italienischen keine Null-Pronomina (also [+REF]): (13) Italienisch (Lei/lui) ha comprato il libro Sie/er hat gelesen das Buch (14) Isländisch *ı́ gœr hefur *(hann) keypt bókina Gestern hat (er) gekauft Buch-das Die Notation ‘*(hann)’ in (14) besagt, dass das Pronomen ‘hann’ nicht weggelassen werden darf. Die Klammern ohne Asterisk in (13) bei ‘(Lei/lui)’ besagen, dass das Pronomen weggelassen werden kann. Die Weglassbarkeit referentieller Nullsubjekte im Italienischen wird damit in Verbindung gebracht, dass Pronomina im Italienischen sogennate Klitika sind: sie sind phonetisch reduziert und lehnen sich an das finite Verb an, wie an dem pronominalen Objekt-Klitikum L’“ in (15-b) zu sehen: ” (15) a. b. Ho mangiato la minestra habe-ich gegessen die Minestra (Suppe) L’ho mangiato Sie-habe-ich gegessen Das Null-Subjekt-Pronomen ist nun nach Haider das Pendant zu einem Objekt-Pronomen wie in (15-b). Es kann phonetisch leer bleiben, weil am finiten Verb ja bereits durch die KongruenzMorphologie alle relevanten merkmale realisiert sind. Ein an das Verb klitisertes SubjektPronomen würde bloss bereits vorhandene Merkmale noch einmal dem Verb hinzufügen. (dies trift nicht auf Genus zu, das nur am Pronomen realisiert ist, nicht am finiten Verb) Das Null-Subjekt-Pronomen ist also hier ein Null-Klitikum. Da ein Zusammenhang mit der Kongruenzflexion des Verbs hergestellt wird, wird vorhergesagt, dass bei infiniten verben ohne Kongruenzflexion ein Null-Subjekt nicht möglich ist. Dies ist der Fall: (16) A proposito di Mario, ritengo Was Mario angeht, glaube ich considerevoli a. poter lui/*pro disporre di fondi können er/*pro verfügen über Finanzmittel ansehnliche considerevoli b. che lui/pro possa disporre di fondi dass er/pro kann verfügen über Finanzmittel ansehnliche dass er über ansehnliche Finanzmittel verfügt.“ ” Eine Null-Topik-Sprache ist Chinesisch. 6 Hier können Pronomen weggelassen werden, wenn sie sich auf eine im Diskurs vorerwähnte Person oder Sache beziehen: (17) a. b. Zhangsan shuo [ Lisi shuan — ] Zhangsan sagt Lisi liebt — Zhangsan sagt Lisi liebt x (= ‘ihn/sie/es’)“ (x ist im vorangehenden Diskurs ” erwähnt und Diskurstopik, und nicht identisch mit Zhangsan) Zhangsan shuo [ — shuan Lisi ] Zhangsan sagt — liebt Lisi x (= ‘sie/er’) liebt Lisi“ (x ist im vorangehenden Diskurs erwähnt und Diskur” stopik, oder identisch mit Zhangsan) Wie man den pro-drop-Parameter nun am Besten definiert, ist umstritten. Zum Einen kann man sie als Kongruenz-Eigenschaft des finiten Verbs zusammenbringen. pro-drop-Parameter (vorläufig) Sprachen unterscheiden sich darin, ob ein finites Verb mit einem phonetisch leeren Subjekt kongruieren kann. Kritisch muss man zu hHaiders Darstellung an dieser Stelle anmerken, dasss die chinesischen Fakten werden hier nicht gut integriert werden. Es scheint mir sinnvoller hier zu trennen zwischen einem Topik-drop-Parameter, der alle Pronomina betrifft, und einem Subjekt-drop-Parameter, der Subjekte betrifft in Sprachen, in denen Personal-Pronomina ohnehin schon phonetisch reduziert sind. Das anhand des Isländischen aufgeworfene Problem, dass Null-Subjekte möglich sein können, wenn sie nicht-referentiell sind, ist wiederum unabhängig von diesen beiden Parametern. Wir haben also einen Null-Argument-Parameter: es gibt drei Situationen, in denen Konstituenten, die üblicherweise pronominal realisiedrt werden, phonetisch leer sein können: 1. Subjekt-Pronomen bei finiter Verbflexion mit ausreichend Kongruenz-Morphologie. 2. Expletive (nicht-referentielle) Pronomen. 3. Topikalische (diskursprominente) Pronomen. Kann jede Eigenschaft ohne die beiden anderen auftreten? Weitestgehend. Allerdings gibt es zwei Implikationen, die Null-Subjekte betreffen: – Wenn eine Sprache Null-Subjekte hat, dann hat sie auch Null-Expletiva. – Wenn eine Sprache referentielle Null-Subjekte hat, und keine Null-Objekte, dann hat sie klitische Personalpronomen. Die zweite Implikation habe ich indirekt aus der Argumentation erschlossen. Sie müsste empirisch überprüft werden. 7 Das universale Prinzip ist hier wohl, dass es Null-Pronomina geben kann. Die Parametrisierung bezieht sich dann wie dargestellt auf die zwischen Sprachen unterschiedlichen Kontexte, in denen Null-Pronomina möglich sein können. Verb-Zweit In allen germanischen Sprachen – einschließlich Jiddisch und Afrikaans, aber ausschließlich Englisch – nimmt das finite Verb eine bestimmte Position im Satz ein, nämlich direkt hinter dem ersten Satzglied, oder der ersten Satz-Konstituente. In der generativen Syntax lässt sich diese Erscheinung gut mit den allgemeinen Annahmen über syntaktische Strukturen vereinbaren. Eine Phrase besteht in der an Chomsky orientierten generativen Syntax aus drei Elementen: (18) Phrase Spezifikator Zwischen-Projektion Kopf Komplement Eine beliebbige Phrase XP hat also eine Zwischen-Projektion X0 , einen Kopf X0 , einen Spezifikator YP und ein Komplement ZP: (19) XP YP X0 X0 ZP Spezifikator (und damit die Zwischenprojektion) und Komplement sind nicht obligatorisch, lediglich einen Kopf muss es immer geben. Die Spezifikator- und Komplement-Position können genau einmal belegt werden. Insbesondere ist dies die typische Struktur sogenannter einer funktionalen Projektion, wie sie beispielsweise durch ein Hilfsverb aufgespannt wird – im Folgenden als Kategorie I für Inflection“ bezeichnet, da es um die Position des finiten verbs geht: ” 8 (20) IP NP I0 John I0 will VP V0 NP kiss Mary Für das Verb-Zweit-Phänomen nimmt man an, dass ein deklarativer Hauptsatz beispielsweise ebenfalls eine solche funktionale Projektion darstellt (hier neutral als FP dargestellt), wobei eine Konstituente in der Spezifikator-Position steht und das finite Verb in der Kopf-Position: (21) FP XP F0 F0 [. . . ] Verbf in Die F0 -Position kann vom finiten Verb besetzt sein (im deklarativen Hauptsatz), aber auch von einem Nebensatz-einleitenden Komplementierer. (22) a. b. Das sah er ein . . . dass er das einsah Im letzteren Fall bleibt der Spezifikator von FP leer und die Kopfposition ist mit dass“ ” gefüllt. Wenn die Spezifikator-Position auch im deklarativen Hauptsatz leer bleibt, bekommen wir eine Verb-Erst-Stellung wie in Entscheidungsdfragen im Deutschen oder deklarativen Hauptsätzen im Irischen, einer VSO-Sprache: (23) Sah er das ein? (24) Irisch: a. Gwelodd Siôn ddraig sah Siôn Drachen Siôn sah einen Drachen“ ” b. Gwnaeth Siôn weld draigg tat Siôn sehen Drachen 9 Sion sah einen Drachen“ ” Auch im Inrischen sehen wir, dass die Charakterisierung als VSO-Sprache eigentlich ungenau ist. Denn nur das finite Verb steht satzinitial. Wie in (24-b) zu sehen ist, steht das infinite Verb in einer SVO-typischen Position. Die Erststellung im Irischen (und allgemein den keltischen Sprachen) wie die Verb-ZweitStellung im Germanischen können also auf das eine universale Prinzip zurückgeführt werden, dass Phrasenstrukturen universal nach dem oben skizzierten Schema aufgebaut sind. Was ist ein möglicher Parameter? Während für empirisch orientierte Universalienforschung nach Greenberg die Frage völlig unerheblich ist, wieviele Universalien es gibt, oder auf welche sprachlichen Aspekte sich Universalien beziehen, ist dies in der generativen Grammatik eine wichtige Frage. Denn hier geht es immer auch darum, ein einigermaßen plausibles Szenario für die Gestalt des postulierten angeborenen Sprachorgans“ und den Spracherwerb anzugeben. ” Je größer diese angeborene UG ist, also je mehr universale Prinzipien mit entsprechend vielfältigen Parametrisierungen es gibt, desto schwieriger ist der Spracherwerb, weil der Suchraum“ für die Zielgrammatik immer größer wird. ” Im aktuellen minimalistischen Programm“ der generativen Syntax (Chomsky, 1995) ” spielt das oben skizzierte Konzept der funktionalen Projektionen eine Schlüsselrolle. Der Strukturaufbau soll universal der gleiche sein. Lexikalische Einheiten bilden zunächst eine Grund-Struktur, auf der eine Schicht funktionaler Projektionen aufgesetzt ist. Lexikalische Einheiten werden nun sukzessive aufgrund verschiedenster Mechanismen in funktionale Projektionen hineinbewegt. Sprachen unterscheiden sich nun darin, ob diese bewegung geschieht, bevor die entstandene Struktur phonetisch interpretiert wird oder danach. Auf diese Weise entstehen unterschieldiche Wortstellungstypen. Aber in einem abstrakteren Sinne sind alle Sprachen gleich. Literaturverzeichnis Chomsky, Noam (1973). ‘Conditions on transformations.’ In: S. Anderson & P. Kiparsky (eds.), ‘A Festschrift for Morris Halle,’ Holt, Rinehart and Winston, New York. 10 — (1995). The Minimalist Program. MIT Press, Cambridge, Massachusetts. Haider, Hubert (2001). ‘Parametrisierung in der Generativen Grammatik.’ In: Martin Haspelmath, Eckehard König, Wulf Oesterreicher, & Wolfgang Raible (eds.), ‘Sprachtypologie und sprachliche Universalien – Language Typology and Language Universals. Ein internationales Handbuch – An International Handbook.’, pp. 283–294. Mouton de Gruyter, Berlin. Rizzi, Luigi (1982). Issues in Italian Syntax. Foris, Dordrecht. — (1986). ‘Null Objects in Italian and the theory of pro.’ Linguistic Inquiry 17:501–557. 11