Das Pantherchamäleon im Zoo Zürich

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DasPantherchamäleonimZooZürich
AbschlussarbeitVerhaltensbiologie
Von:
ArianeDorffer
JuliaSchmidt
LeonieWidmer
DaphneZubler
Zürich2016
Betreutdurch:
Dipl.Zool.FranziskaHeinrich
Dr.med.vet.PhilippZerbe
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung........................................................................................................................................2
1.1
Motivation...............................................................................................................................2
1.2
Ausgangslage...........................................................................................................................2
1.3
FragestellungundHypothesen...............................................................................................3
2
MaterialundMethoden.................................................................................................................4
3
Resultate........................................................................................................................................5
4
Diskussion.......................................................................................................................................9
5
Schlussfolgerung...........................................................................................................................11
6
Danksagung..................................................................................................................................12
7
Literaturverzeichnis......................................................................................................................13
7.1
AbschriftdesInterviewsmitFrancescoBiondi.....................................................................14
7.2
PlanderMasoala-Halle.........................................................................................................16
1
1 Einleitung
1.1 Motivation
Jederzeit blitzschnell alle Farben und Muster der Umgebung zu imitieren und dadurch beinahe
gänzlich in die Umgebung einzutauchen, das wäre praktisch! Tatsächlich gehört dies nicht zu den
FähigkeiteneinesChamäleons.Dochwaskönnensiedenndann?WofürdieFarbveränderungenund
wieverhaltensiesichwirklichinihremLebensraum?DiebreitgefächertenFragenzeigtenunsschnell:
WirwusstenkaumetwasüberdiesefriedlichenTiere.AusdiesemGrundwolltenwirunbedingtviel
erfahrenundselbstbeobachten.DieFaszinationderMasoala-Halle,inderdieTierefreiumherlaufen,
-fliegen und -klettern können, und das exotische Klima darin erweckten dazu grosses Interesse. All
diesmachtedieWahlunseresThemassehreinfachunddazukamesschliesslichauch.
1.2 Ausgangslage
PantherchamäleonsgibtesseitdemJahr2003imZooZürichinderMasoala-Halle.Siesindtagaktiv
undverhaltensichterritorial.InihremnatürlichenLebensraumbewohnensiedieBäumeundBüsche
derNord-undOstküsteMadagaskarssowieeinigevorgelagerteInseln.SiefressenInsektenundanderewirbelloseTiere.ImZooZürichwerdendieChamäleonsimSchnittallezweiTagemitca.2000
Heimchengefüttert.ZudemwirdihreNahrungregelmässigmitHeuschreckenergänzt.Zurzeitgibtes
inderHalleetwa30bis40adulteIndividuen.ZudemwurdendiesenSommer30Jungtiereausgesetzt.
InderWildniskommtdasChamäleonhäufigvor.Konkretheisstdas,dassdiePopulationalsstabilgilt
undalsLC(LeastConcern)eingestuftwird.DankseinergrossenAnpassungsfähigkeitistesauchunwahrscheinlich,dassesausseinenLebensräumenvertriebenwird.AuchstelltderTierhandelzurzeit
keinegrosseBedrohungdar.(TheIUCNRedListofThreatendSpecies,2016)
Chamäleons haben eine Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren, wobei die Tiere im Zoo bis zu
siebenJahrealtwerdenkönnen.WeibchenhabeneineKörperlängevonbiszu40cm,Männchenbis
zu55cm.(ZOOh!Zürich,2016)
Eine Besonderheit der Chamäleons ist, dass sie ihre Augen unabhängig voneinander bewegen können.DurchdieAnordnungderAugenhabendieTiereeinenormgrossesSichtfeldundeinentoten
Winkel von gerademal 18°. Zusätzlich zu dem grossen Sichtfeld haben die Chamäleons eine sehr
grosseSehschärfe.(DasPantherchamaeleon.de,2016)
Eine weitere Spezialität der Chamäleons ist die Farbveränderung. Diese entsteht durch mehrere
SchichtenbestimmterHautzelltypenunterderOberhaut,inwelchesieFarbpigmentefliessenlassen
können.DieFarbänderungwirddurchäussereEinflüssewieTemperatur,HungeroderStimmungdes
Chamäleonsbeeinflusstundgeschiehtunbewusst.SiedientnichtderTarnung.Chamäleonssindsehr
2
unauffällig durch ihre langsamen Bewegungen. Zusätzlich wippen sie leicht
vor und zurück, wenn sie sich fortbewegen, sodass sie aussehen, wie ein Blatt, welches im Wind
schaukelt.(DasPanthercamaeleon.de,2016)
1.3 FragestellungundHypothesen
AufgrundunseresVorwissensstelltenwirunsfolgendeFrage:
F1:WassinddiebevorzugtenAufenthaltsorteeinesChamäleons?
DarausergabensichfolgendeHypothesen:
Null-Hypothese:AlleTieresindgleichmässiginderMasoala-Halleverteilt,unabhängigvonAlterund
Geschlecht.
Alternativ-Hypothese: Chamäleons bevorzugen sonnige Plätze auf einer bestimmten Höhe und haltensichinderNähevonFutterstellenauf.DabeigibtesUnterschiedejenachAlterundGeschlecht
derTiere.
3
2 MaterialundMethoden
FürunsereForschungsarbeitenhabenwirfolgendeMaterialienbenötigt:
•
Bambusstock(3m)mitMarkierungenalle50cm
•
Block
•
Schreibmaterialien
•
Thermometer
•
Hygrometer
•
PlanderMasoala-HallemitSektoreneinteilung(sieheAnhang)
•
LaptopmitExcel
•
Uhr
WirhabenmithilfedesPlansderMasoala-HalleRoutenerstellt,welchewirinZweierteamsabgelaufensind.WährendzweiTagenführtenwirjedehalbeStundeeinenRundgangdurch.Dabeinotierten
wirdieverschiedenenParameterallerChamäleons,diewirfanden.DieeinzelnenParameterwaren:
•
Geschlecht
•
Alter
•
Höhe
•
Sektor(A-Hund1-9)
•
DistanzzuanderenChamäleons(Radius2m)
•
DistanzzuFutterstellen(Radius2m)
•
AufenthaltsOrt(kleinerAst,grosserAst,kleinesBlatt,grossesBlatt,Boden)
Zusätzlich notierten wir Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei jedem Rundgang. Wir konnten die
Männchen aufgrund ihrer Färbung und der Grösse von den Weibchen unterscheiden. Adulte und
juvenileTiereunterschiedenwiraufgrundihrerGrösse.AlsadultdefiniertenwirTieremiteinerMindestkörperlängevon10cm.
DieHöhederTierehabenwirmithilfedesBambusstockesermittelt,ebensodieDistanzzudenanderenTierenundFutterstellen.Wirhabenjeweilsauf50cmaufgerundet.DenSektorkonntenwirauf
derKarteablesen.
UmdieChamäleonsundihrVerhaltenbesserkennenzulernen,führtenwireinInterviewmitdem
TierbetreuerFrancescoBiondidurch.ErvermittelteunswertvolleInformationenbezüglichderAufenthaltsortederPantherchamäleonsinderMasoala-Halle.
DieDatennahmenwirstetszwischen8Uhr30und12Uhraufunddannwiederzwischen13Uhr30
und17Uhr.
4
3 Resultate
Unsere Messungen haben ergeben, dass die Durchschnittshöhe der adulten Männchen bei 2.64m
liegt.BeidenadultenWeibchenliegtsiebei2.29m.DiemännlichenJungtierehaltensichtieferauf
alsdieadulten:bei2.28müberdemBodenimDurchschnitt.DieweiblichenJungtierehaltensichmit
einem Durchschnitt von 2.3m höher auf als die männlichen Jungtiere. Somit übersteigt ihre durchschnittlicheSitzhöheauchdiejenigederadultenWeibchenknapp(Abb.1).
ImVerlaufedesMorgenssteigtdiedurchschnittlicheSitzhöhedermännlichenTiere(adultundjuvenil)von2.0mauf2.55müberdemBoden.BeidenWeibchen(adultundjuvenil)steigtdieSitzhöhe
nurganzgeringvon2.07mauf2.12m.AmNachmittagsinktdiedurchschnittlicheSitzhöhederweiblichen Chamäleons wieder von 2.56m auf 2.38m. Bei den Männchen steigt sie dann kurzfristig auf
3.06mundsinktdanachmarkantauf1.0mab.BeidenweiblichenIndividuensteigtdieSitzhöhekurzzeitigauf2.79m,fälltdannabersehrschnellwiederauf2.0mab.ÜberdenTemperaturverlaufkönnenwirsagen,dassdieTemperaturvon21°Cauf24°Cgestiegenistzwischen08Uhr30und11Uhr
30.ImZeitrahmenvon11:30–14:30UhrkönnenwirnichtsüberdenTemperaturverlaufaussagen,
daunsdienötigenDatendazufehlen.Nach14Uhr30sinktdieTemperaturvon25°Cauf24°C.Woraufhinsiewiedervon24°Cauf25°Csteigtvon14:45–17:30Uhr(Abb.2).
Zudemhabenwirfestgestellt,dasssichdieChamäleonsmeistensaufkleinenÄstenaufgehaltenhaben, nämlich zu 95%. Auf einem grossen Ast, einem kleinen Blatt oder einem grossen Blatt jeweils
nurzu1%,aufdemBodenzu2%.(Abb.3)
61% der Chamäleons, welche wir gefunden haben, haben sich nicht in der Nähe von Futterstellen
aufgehalten,39%inderNähevonFutterstellen.(Abb.4)
In Abbildung 5 ist eindeutig erkennbar, dass wir nicht bei jedem Rundgang gleichviele Tiere zu Gesichtbekamen.DievertikaleLiniesymbolisiertdieGrenzezwischendemerstenunddemzweitenTag.
Mansieht,dassdieAnzahlgesichteterTieregegenMittageinenHöhepunkterreichtundanschliessendwiederabfällt.AmerstenTagbeträgtdieserHöhepunkt36Tiere,amzweitenTag30.ProRundgangamTag1wurdendurchschnittlich26.7Tierenotiert,amTag2istdieserDurchschnittkleiner,
nämlich24.57Tiere.(Abb.5)
Abbildung6zeigt,dassdiePantherchamäleonsimZooZürichbestimmteSektorenöfterbehausenals
andere.DieSektorenG1undH1zeigenmit82und100TiereneinbesondershäufigesAuftreten.Mit
nureinemgefundenenTiersinddieSektorenF1,F2,F6undF7jenemitdenkleinstenErgebnissen,
wobeialleSektorenohneverzeichneteFundenichtaufgelistetwurden.(Abb.6)
5
Höhenverteilung
8.0
Sitzhöhe[m]
7.0
6.0
5.0
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
MA
WA
MJ
WJ
Abb. 1: Die durchschnittliche Sitzhöhe der Pantherchamäleons, aufgeteilt in männlich adult (MA),
weiblichadult(WA),männlichjuvenil(MJ)undweiblichjuvenil(WJ).AusderGrafikistdieVerteilung
derausderx-AchseaufgeführtenHöhenzuentnehmen.DerMedianzeigtdabeidiedurchschnittliche
HöhederjeweiligenGruppean.Dieunterebzw.obereBegrenzungderBoxveranschaulichtdaserste
bzw.dritteQuartilderSitzhöhen,dieWhiskerweiterevorgekommeneSitzhöhen.
30
3.5
25
3
2.5
20
2
15
1.5
10
1
5
0.5
0
0
Sitzhöhe[m]
Temperatur[°C]
SitzhöheimZusammenhangmitderTemperatur
Temperatur
Weibchen
Männchen
Zeit[h]
Abb.2:TagesverlaufderTemperaturinderMasoala-HalleundderSitzhöhederChamäleons,unterteiltinweiblichundmännlich.
6
Aufenthaltsort
kleinerAst
grosserAst
kleinesBlam
grossesBlam Boden
1%1% 2%
1%
95%
Abb.3:ProzentualeVerteilungderAufenthaltsorteallergefundenenIndividuen.
NähezurFuAerstelle
nahzuFumerstelle(<2m)
enoerntvonFumerstelle(>2m)
39%
61%
Abb.4:VerteilungderExemplare,dieinderNäherespektiveinderFernevonFutterstellenzufinden
waren.
7
GefundeneIndividuenproRundgang
AnzahlTiere
40
30
20
10
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Rundgang
Abb.5:AlleverzeichnetenIndividuen,unterteiltnachRundgängen,derStrichsymbolisiertdenneuen
Tag. Die gestrichelte Linie veranschaulicht die beiden Tage, an denen wir Messungen durchgeführt
haben.SomitsindRundgang1bis10amerstenund11bis17amzweitenTagerfasstworden.
GefundeneIndividuenproSektor
120
AnzahlTiere
100
80
60
40
20
0
G1 H1 F1 E1 H2 F2 G3 H3 F3 G4 H4 F4 F5 F6 G7 H7 F7 H8 H9
Sektor
Abb.6:VerteilungderPantherchamäleonsinderMasoala-Halle.
8
4 Diskussion
Mit unseren Daten konnten wir unsere Null-Hypothese eindeutig widerlegen. Wir konnten zeigen,
dasssowohlUnterschiedezwischendemGeschlecht,alsauchdemAltererkennbarsind.Wirnehmen
an,dassdiverseFaktorendabeieineRollespielen.DadieMännchenmeistgrössersindalsdieWeibchen,sitzensietendenziellweiteroben.DieGefahrvonFeindengefressenzuwerdennimmtmitder
GrössederTiereab.Jungtieresinddeshalbeherweiteruntenanzutreffen.Siekönnensichsobesser
vor Fressfeinden schützen. Zudem konnten wir zeigen, dass sich die Pantherchamäleons nicht
gleichmässigindergesamtenMasoala-Halleverteilen,sonderngewisseSektoreneindeutigbevorzugenundinanderenkaumzufindensind.Daskönntedaranliegen,dassindenebenerwähnten,bevorzugten Sektoren (G1, H1, H9, H8) die Sonne früher und intensiver scheint. Diese liegen auf der
OstseitederMasoala-HalleundwerdendahervonderSonnealsersteserreicht.Fastallebeliebten
StandortewarenamRandederHalleoderinunmittelbarerNähedesBesucherweges.DadieSonne
nicht mehr so lange scheint wie im Hochsommer, sind die Tiere noch mehr auf die verbleibenden
Sonnen-undLichtstundenangewiesen.SonnigePlätzefindensichannichtsehrdichtbewachsenen
StelleninderMasoala-Halle,alsoamRandderHalleundandengrösserenWegen.Zudemwerden
die Jungtiere im Sektor G1 ausgesetzt, daher halten sich dort nach wie vor sehr viele auf. Es wäre
bestimmtspannendherauszufinden,obsichdiesePräferenzimLaufeeinesKalenderjahresverändert
oder nicht, da sich auch der Einfallswinkel der Sonne je nach Jahreszeit verändert. Allerdings kann
man dies wohl kaum lediglich auf die Sonneneinstrahlung zurückführen. Auch andere Faktoren des
MikroklimashabeneinenEinfluss.DieWahldesAufenthaltsorteswirdnatürlichnochvonweiteren,
hiernichtaufgeführteFaktorenbeeinflusst.
UnsereDatenunterstützenzwardengrösstenTeilunsererAlternativ-Hypothese,könnendieseaber
nichtvorbehaltlosbestätigen.WirsindvorBeginnderBeobachtungsphasedavonüberzeugtgewesen,
dasssichChamäleonsvermehrtinderNähevonFutterstellenfindenwürdenalsananderenStellen.
DochallemAnscheinnachistdieserFaktornurvonsekundärerBedeutungfürdieIndividuen.Hinzu
kommt,dasssieauchzwischendenFütterungen,dienurallezweiTagestattfinden,punktuellgefüttertwerden.EinemöglicheErklärungdazuist,dasFutterderChamäleons:DieHeimchen.ZwarwerdendieseindiegenanntenFutterstellengegeben,jedochsindsiebefähigt,sichvondaausweiterzubewegen.SomitmüssendieChamäleonsdieHeimchenjagen.DassdieInsektendeshalbnichtdort
bleiben, wo man sie hingesetzt hat, erscheint uns verständlich.Somit sehen wir mit 39% (nahe bei
einerFutterstelle)zu61%(mehrals2mvoneinerFutterstelleentfernt)keineneindeutigenZusammenhangzwischenbevorzugtemAufenthaltsortundFutterstellen.
Abbildung2lässtvermuten,dassdieSitzhöhederTieremassgeblichvonderTemperaturabhängt.So
isteineerstaunlicheÄhnlichkeitderbeidenVerläufesichtbar.AuchdiesenUmstand führenwirauf
9
dieSonneneinstrahlungzurück,dennmitdemFortschreitendesTagessteigt
nicht nur die Temperatur, sondern auch die Intensität der Sonne nimmt zu. Chamäleons sind als
wechselwarmeTieresehrstarkaufWärmeundsomitSonneneinstrahlungangewiesen.Dahergehen
wir davon aus, dass sie sich durch höhere Positionen mehr Energie durch die Sonne erhoffen. Wir
gehen weiter davon aus, dass der Aufenthaltsort wohl kaum einzig und allein von der Temperatur
abhängig sein kann, da die wechselwarmen Tiere sich ja vor allem morgens nach der kalten Nacht
aufwärmen müssten. Die Nacht verbringen die Pantherchamäleons in Bodennähe. Da sie sich sehr
langsambewegen,dauerteseineWeile,bissieinhöhereLagendurchdringenkönnen.Dieskönnte
durchaus ein weiterer Faktor sein, den es zu berücksichtigen gilt. Allerdings sind die Tiere weiter
obenfürVögelsehrleichtzuentdecken.InderenBeuteschemapassendiedeutlichkleinerenWeibchen und Jungtiere. Dieser Umstand erklärt unserer Meinung nach die markant höher sitzenden
männlichenTiere.
WennwirdieArbeitdesletztenJahres(2015)betrachten,fälltauf,dassvieleResultatemitunseren
Ergebnissen übereinstimmen. Sektoren H1 und G1 waren damals wie heute sehr bliebt. Auch die
adultenMännchensassenhöher,wobeisichdiesedamalszwischen0und10mbefanden.Inunseren
UntersuchungenbefandensichdieMännchenzwischen0und8m.Auchfandensiedamalsfastnur
ChamäleonsaufkleinenÄsten.EinUnterschiedfindetsichbeiderDurchschnittshöhederTiere.SowieadultundjuvenileMännchenalsauchadulteundjuvenileWeibchenhattenbeiunserenBerechnungen einen höheren Wert. Er ist 0,8m höher als ein Jahr zuvor. Dieser Unterschied, könnte mit
demWachsenderVegetationerklärtwerden.
10
5 Schlussfolgerung
Abschliessendkannmansagen,dassdieAufenthaltsortederPantherchamäleonsimZooZürichtatsächlichvondiversenFaktorenabhängigzuseinscheinen.DerDurchschnittallervonunsbeobachtetenIndividuensassaufeinerHöhevonknappüberzweiMetern.AuchdieUnterschiedeinBezugauf
dieSitzhöheinAbhängigkeitvonGeschlechtundAlterderTierekonntenwirbeiunserenTiereneindeutigfeststellen.
Wirhabenbemerkt,dasssichdeutlichmehrTiereaufderSonnenseitederMasoala-Halleaufhalten
alsindenanderenBereichen.
UnsereDatenzeigen,dassdieWahldesAufenthaltsorteskaumetwasmitderNähezueinerderFutterstellenzutunhat.
Des Weiteren lassen unsere Daten vermuten, dass die bevorzugte Sitzhöhe der Exemplare von der
Temperatur,dieindiesemMomentherrscht,abhängigist.DieswirdauchinderDiskussionbestätigt.
AlsnächstenSchrittkönntemandieselbenMessungenzuunterschiedlichenJahreszeitendurchführen,umzusehen,obmanzudenselbenResultatengelangt.
11
6 Danksagung
WirmöchtenunsbeiderStiftungSchweizerJugendforschtganzherzlichbedanken!Sieermöglichte
uns eine einmalige, unvergessliche Studienwoche. Insbesondre danken wir auch Frau Anina Gyger
undFrauIsabelleSteiner,dieihreZeitindiesesProjektinvestierthaben.UnsereGruppebedanktsich
von ganzem Herzen bei unseren Betreuern Frau Franziska Heinrich und Herr Philipp Zerbe für ihre
Geduld und für die Tatsachen, dass sie ihre Freizeit für uns geopfert haben und uns die ganze Zeit
übermitRatundTatzurSeitestanden.Einganzspezielles«Merci»gehtauchanFrancescoBiondifür
dasaufschlussreicheInterview,dievielenTippsunddiefantastischenFührungen.Nichtzuletztwaren
unsdieunzähligenMitarbeiterdesZoosZüricheinegrosseHilfe.Danke,dassihrunsdieseunvergesslicheWocheermöglichthabt.DankefürdieErfahrungen,diewirniemalsvergessenwerden!
12
7 Literaturverzeichnis
DasPanthercamaeleon.de.(12.November2016).Von
http://daspantherchamaeleon.de/index.php/haut-farbwechselabgerufen
DasPantherchamaeleon.de.(12.November2016).Von
http://daspantherchamaeleon.de/index.php/chamaeleonaugeabgerufen
TheIUCNRedListofThreatendSpecies.(4.Dezember2016).Von
http://www.iucnredlist.org/details/172955/0abgerufen
ZOOh!Zürich.(12.November2016).Von
http://www.zoo.ch/de/naturschutz-tiere/tier-pflanzenlexikon/panthercham%C3%A4leonabgerufen
13
Anhang
7.1
AbschriftdesInterviewsmitFrancescoBiondi
WissensieobdieChamäleonsbestimmteOrtebevorzugen?
Was wir vor allem halt bemerkt haben ist, dass sie sich halt nach dem Sonnenaufgang richten. Die
Sonne erwärmt sich halt von dieser Seite da hinten am schnellsten und zieht nachher nach vorne.
UndaufdieserSeitehabenwireigentlichdiemeistenChamäleons,selbst,wennwirsieversetzten.
Wirhabenauchschonwelcheversetzt.Waswirauchgemerkthaben,durchdassdasswirauchgewisse Orte freigeschnitten haben, dass wir Licht reingelassen haben, haben sich die Chamäleons dann
dortauchwiedereinwenigangesiedelt.ZumBeispielvornedieRankeoderderOrt,denwirChamäleon-Ecke nennen, dort schneiden wir regelmässig frei, dann sitzen sie auch wieder mehr an den
Orten,diewireigentlichgeplanthatten.WirsteuerndasGanzeaberaucheinwenigdurchdasFüttern.ÜberalldortwodueigentlichdenNestfarn,dassindsolcheTrichterfarnesiehst,dortplatzieren
wirregelmässigHeimchen.
AlsoistesschoneinwenigdavonabhängigwosieFutterkriegen?
Ja genau, wir probieren dort eigentlich perfekte Standorte zu schaffen, oder einigermassen gute
Standorte,woesgeschütztistvordenBesuchernundwoesgleichzeitig,regelmässigallezweiTage
Nahrungbekommt.
UndsehensieauchUnterschiedevondenGeschlechternher.AlsoobdieMännchenirgendwoanderssindalsdieWeibchen?
Nein,eigentlichnicht.Neingeschlechtsspezifisch,kannmandasnichtsagen,dassistabsolutindividuell.
WieistdasgenaumitderErnährung?
AlsoimSchnittallezweiTageca.2000HeimchenundzwischendrinwerdenpunktuellHeuschrecken
mitderPinzettegefüttert.NatürlichkannmannichtjedesTierindividuellfüttern,dasistunmöglich,
manfüttertdie,diemansieht.
WirhabenhierauchschonChamäleonsgefunden,vondenenwirüberzeugtsind,dasssiesozusagen
«Wildwüchse» sind, die sind aber deutlich kleiner. Sie sind selbst in der Halle geschlüpft und auch
aufgewachsen
AlsowissensienichtwievieleChamäleonsesgenausind?
Nein.DasisteineungefähreZahl.LetztenSommerhabenwireinmalig47Tieregezählt,undnachher
nie wieder so viele. Aber ich denke der Schnitt ist so zwischen 30 und 40, ohne Jungtiere gezählt.
Jungtieresindhaltschwerzuzählen,weilmangarnichtvonallenweiss.
14
WiewerdendenndieJungtierenormalerweiseaufgezogen?
InderChamäleon-Zuchthinten.WirhabenbeiunserenGelegenetwa75%Schlupfrate.Dasistschon
sehrviel.Wirhabennichtmitsovielegerechnet.AmAnfangwerdensieinkleinenHolzterrariengehalten, teilweise zufünft oder sechst. Bis zu sechs Zentimeter kann man sie gut zusammen halten,
danachbeginntdasTerritorialverhaltenundmanmusssietrennen.Sobaldsiezickiguntereinander
werden kommen sie in zu zweit in grössere Terrarien. Wir versuchen sie so lange wie möglich hier
drinzubehalten,weilesschoneinRisikoist,dasssievonVögelngefressenwerden.
WiealtwerdendennChamäleonsungefähr?
AlsoinfreierWildbahn2-3Jahre.Zootierhaltungisthaltoptimiert.WirhattenschonWeibchendie5
JahrealtwurdenundMännchendie6oder7Jahrealtwurden.WennsieeinProblemhaben,dann
werdensiegepflegt.DaspassiertinderfreienWildbahnnicht.ImWinterhabenwiraberauchProbleme,vorallemmitderHäutung,weileszutrockenist,dannmüssenwirsiebaden.DieMännchen
haben oft verfranzte Nasen, weil sie sich die Nasen am Boden entlang reiben. Wir achten darauf,
dasswirdieTieresoaltwiemöglichaussetztenkönnen.Aberdasgehthaltnichtimmer,weilesim
Sommermanchmalrichtigüberfülltist,dannschautman,dassmandieGrösstenaussetztsobalddie
Kleinennachrücken.
DieAufzuchthateineautomatischeBewässerung,aberwirsprühentrotzdemnochdreimalvonHand,
so können wir Probleme frühzeitig erkennen. Hohe Luftfeuchtigkeit ist sehr entscheidend. Die Eier
derChamäleonssindeherlänglich,nichtrund.Wasinteressantist,istdieTatsache,dassdasEiauch
wächst.
WiewerdendenndieChamäleonsmedizinischversorgt?
JaalsoReptilienallgemein,dasistsoeineSache.WasganzspeziellistanReptilien,istdiewahnsinnig
starke Regenerationsfähigkeit. Die Selbstheilung dieser Tiere ist fast unschlagbar. Wenn wir jetzt
versuchenBehandlungenzumachen,danngibteskeineNorm.WirsindnochdabeidieNormzudefinieren.ManhateinDurchschnittsgewichtbeiMännchenvon500-600Gramm,trotzdemhatteich
auch schon leichtere, die topfit waren. Oftmals wird den Tieren einfach ein wenig Schmerzmittel
gegebenundmanachtetdrauf,dassessichschont.VielmalssindaberauchdieTierärzteratlos.Man
kannjaauchnichteinBeingipsen,dasisteinDingderUnmöglichkeit,manhoffteinfach,dassesso
zusammenwächst, dass das Tier noch lebensfähig ist. Sonst muss es euthanasiert werden. Der EntscheidobeinTiernochlebensfähigist,liegteinStückweitauchbeiuns.
15
7.2 PlanderMasoala-Halle
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