DasPantherchamäleonimZooZürich AbschlussarbeitVerhaltensbiologie Von: ArianeDorffer JuliaSchmidt LeonieWidmer DaphneZubler Zürich2016 Betreutdurch: Dipl.Zool.FranziskaHeinrich Dr.med.vet.PhilippZerbe Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung........................................................................................................................................2 1.1 Motivation...............................................................................................................................2 1.2 Ausgangslage...........................................................................................................................2 1.3 FragestellungundHypothesen...............................................................................................3 2 MaterialundMethoden.................................................................................................................4 3 Resultate........................................................................................................................................5 4 Diskussion.......................................................................................................................................9 5 Schlussfolgerung...........................................................................................................................11 6 Danksagung..................................................................................................................................12 7 Literaturverzeichnis......................................................................................................................13 7.1 AbschriftdesInterviewsmitFrancescoBiondi.....................................................................14 7.2 PlanderMasoala-Halle.........................................................................................................16 1 1 Einleitung 1.1 Motivation Jederzeit blitzschnell alle Farben und Muster der Umgebung zu imitieren und dadurch beinahe gänzlich in die Umgebung einzutauchen, das wäre praktisch! Tatsächlich gehört dies nicht zu den FähigkeiteneinesChamäleons.Dochwaskönnensiedenndann?WofürdieFarbveränderungenund wieverhaltensiesichwirklichinihremLebensraum?DiebreitgefächertenFragenzeigtenunsschnell: WirwusstenkaumetwasüberdiesefriedlichenTiere.AusdiesemGrundwolltenwirunbedingtviel erfahrenundselbstbeobachten.DieFaszinationderMasoala-Halle,inderdieTierefreiumherlaufen, -fliegen und -klettern können, und das exotische Klima darin erweckten dazu grosses Interesse. All diesmachtedieWahlunseresThemassehreinfachunddazukamesschliesslichauch. 1.2 Ausgangslage PantherchamäleonsgibtesseitdemJahr2003imZooZürichinderMasoala-Halle.Siesindtagaktiv undverhaltensichterritorial.InihremnatürlichenLebensraumbewohnensiedieBäumeundBüsche derNord-undOstküsteMadagaskarssowieeinigevorgelagerteInseln.SiefressenInsektenundanderewirbelloseTiere.ImZooZürichwerdendieChamäleonsimSchnittallezweiTagemitca.2000 Heimchengefüttert.ZudemwirdihreNahrungregelmässigmitHeuschreckenergänzt.Zurzeitgibtes inderHalleetwa30bis40adulteIndividuen.ZudemwurdendiesenSommer30Jungtiereausgesetzt. InderWildniskommtdasChamäleonhäufigvor.Konkretheisstdas,dassdiePopulationalsstabilgilt undalsLC(LeastConcern)eingestuftwird.DankseinergrossenAnpassungsfähigkeitistesauchunwahrscheinlich,dassesausseinenLebensräumenvertriebenwird.AuchstelltderTierhandelzurzeit keinegrosseBedrohungdar.(TheIUCNRedListofThreatendSpecies,2016) Chamäleons haben eine Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren, wobei die Tiere im Zoo bis zu siebenJahrealtwerdenkönnen.WeibchenhabeneineKörperlängevonbiszu40cm,Männchenbis zu55cm.(ZOOh!Zürich,2016) Eine Besonderheit der Chamäleons ist, dass sie ihre Augen unabhängig voneinander bewegen können.DurchdieAnordnungderAugenhabendieTiereeinenormgrossesSichtfeldundeinentoten Winkel von gerademal 18°. Zusätzlich zu dem grossen Sichtfeld haben die Chamäleons eine sehr grosseSehschärfe.(DasPantherchamaeleon.de,2016) Eine weitere Spezialität der Chamäleons ist die Farbveränderung. Diese entsteht durch mehrere SchichtenbestimmterHautzelltypenunterderOberhaut,inwelchesieFarbpigmentefliessenlassen können.DieFarbänderungwirddurchäussereEinflüssewieTemperatur,HungeroderStimmungdes Chamäleonsbeeinflusstundgeschiehtunbewusst.SiedientnichtderTarnung.Chamäleonssindsehr 2 unauffällig durch ihre langsamen Bewegungen. Zusätzlich wippen sie leicht vor und zurück, wenn sie sich fortbewegen, sodass sie aussehen, wie ein Blatt, welches im Wind schaukelt.(DasPanthercamaeleon.de,2016) 1.3 FragestellungundHypothesen AufgrundunseresVorwissensstelltenwirunsfolgendeFrage: F1:WassinddiebevorzugtenAufenthaltsorteeinesChamäleons? DarausergabensichfolgendeHypothesen: Null-Hypothese:AlleTieresindgleichmässiginderMasoala-Halleverteilt,unabhängigvonAlterund Geschlecht. Alternativ-Hypothese: Chamäleons bevorzugen sonnige Plätze auf einer bestimmten Höhe und haltensichinderNähevonFutterstellenauf.DabeigibtesUnterschiedejenachAlterundGeschlecht derTiere. 3 2 MaterialundMethoden FürunsereForschungsarbeitenhabenwirfolgendeMaterialienbenötigt: • Bambusstock(3m)mitMarkierungenalle50cm • Block • Schreibmaterialien • Thermometer • Hygrometer • PlanderMasoala-HallemitSektoreneinteilung(sieheAnhang) • LaptopmitExcel • Uhr WirhabenmithilfedesPlansderMasoala-HalleRoutenerstellt,welchewirinZweierteamsabgelaufensind.WährendzweiTagenführtenwirjedehalbeStundeeinenRundgangdurch.Dabeinotierten wirdieverschiedenenParameterallerChamäleons,diewirfanden.DieeinzelnenParameterwaren: • Geschlecht • Alter • Höhe • Sektor(A-Hund1-9) • DistanzzuanderenChamäleons(Radius2m) • DistanzzuFutterstellen(Radius2m) • AufenthaltsOrt(kleinerAst,grosserAst,kleinesBlatt,grossesBlatt,Boden) Zusätzlich notierten wir Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei jedem Rundgang. Wir konnten die Männchen aufgrund ihrer Färbung und der Grösse von den Weibchen unterscheiden. Adulte und juvenileTiereunterschiedenwiraufgrundihrerGrösse.AlsadultdefiniertenwirTieremiteinerMindestkörperlängevon10cm. DieHöhederTierehabenwirmithilfedesBambusstockesermittelt,ebensodieDistanzzudenanderenTierenundFutterstellen.Wirhabenjeweilsauf50cmaufgerundet.DenSektorkonntenwirauf derKarteablesen. UmdieChamäleonsundihrVerhaltenbesserkennenzulernen,führtenwireinInterviewmitdem TierbetreuerFrancescoBiondidurch.ErvermittelteunswertvolleInformationenbezüglichderAufenthaltsortederPantherchamäleonsinderMasoala-Halle. DieDatennahmenwirstetszwischen8Uhr30und12Uhraufunddannwiederzwischen13Uhr30 und17Uhr. 4 3 Resultate Unsere Messungen haben ergeben, dass die Durchschnittshöhe der adulten Männchen bei 2.64m liegt.BeidenadultenWeibchenliegtsiebei2.29m.DiemännlichenJungtierehaltensichtieferauf alsdieadulten:bei2.28müberdemBodenimDurchschnitt.DieweiblichenJungtierehaltensichmit einem Durchschnitt von 2.3m höher auf als die männlichen Jungtiere. Somit übersteigt ihre durchschnittlicheSitzhöheauchdiejenigederadultenWeibchenknapp(Abb.1). ImVerlaufedesMorgenssteigtdiedurchschnittlicheSitzhöhedermännlichenTiere(adultundjuvenil)von2.0mauf2.55müberdemBoden.BeidenWeibchen(adultundjuvenil)steigtdieSitzhöhe nurganzgeringvon2.07mauf2.12m.AmNachmittagsinktdiedurchschnittlicheSitzhöhederweiblichen Chamäleons wieder von 2.56m auf 2.38m. Bei den Männchen steigt sie dann kurzfristig auf 3.06mundsinktdanachmarkantauf1.0mab.BeidenweiblichenIndividuensteigtdieSitzhöhekurzzeitigauf2.79m,fälltdannabersehrschnellwiederauf2.0mab.ÜberdenTemperaturverlaufkönnenwirsagen,dassdieTemperaturvon21°Cauf24°Cgestiegenistzwischen08Uhr30und11Uhr 30.ImZeitrahmenvon11:30–14:30UhrkönnenwirnichtsüberdenTemperaturverlaufaussagen, daunsdienötigenDatendazufehlen.Nach14Uhr30sinktdieTemperaturvon25°Cauf24°C.Woraufhinsiewiedervon24°Cauf25°Csteigtvon14:45–17:30Uhr(Abb.2). Zudemhabenwirfestgestellt,dasssichdieChamäleonsmeistensaufkleinenÄstenaufgehaltenhaben, nämlich zu 95%. Auf einem grossen Ast, einem kleinen Blatt oder einem grossen Blatt jeweils nurzu1%,aufdemBodenzu2%.(Abb.3) 61% der Chamäleons, welche wir gefunden haben, haben sich nicht in der Nähe von Futterstellen aufgehalten,39%inderNähevonFutterstellen.(Abb.4) In Abbildung 5 ist eindeutig erkennbar, dass wir nicht bei jedem Rundgang gleichviele Tiere zu Gesichtbekamen.DievertikaleLiniesymbolisiertdieGrenzezwischendemerstenunddemzweitenTag. Mansieht,dassdieAnzahlgesichteterTieregegenMittageinenHöhepunkterreichtundanschliessendwiederabfällt.AmerstenTagbeträgtdieserHöhepunkt36Tiere,amzweitenTag30.ProRundgangamTag1wurdendurchschnittlich26.7Tierenotiert,amTag2istdieserDurchschnittkleiner, nämlich24.57Tiere.(Abb.5) Abbildung6zeigt,dassdiePantherchamäleonsimZooZürichbestimmteSektorenöfterbehausenals andere.DieSektorenG1undH1zeigenmit82und100TiereneinbesondershäufigesAuftreten.Mit nureinemgefundenenTiersinddieSektorenF1,F2,F6undF7jenemitdenkleinstenErgebnissen, wobeialleSektorenohneverzeichneteFundenichtaufgelistetwurden.(Abb.6) 5 Höhenverteilung 8.0 Sitzhöhe[m] 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 MA WA MJ WJ Abb. 1: Die durchschnittliche Sitzhöhe der Pantherchamäleons, aufgeteilt in männlich adult (MA), weiblichadult(WA),männlichjuvenil(MJ)undweiblichjuvenil(WJ).AusderGrafikistdieVerteilung derausderx-AchseaufgeführtenHöhenzuentnehmen.DerMedianzeigtdabeidiedurchschnittliche HöhederjeweiligenGruppean.Dieunterebzw.obereBegrenzungderBoxveranschaulichtdaserste bzw.dritteQuartilderSitzhöhen,dieWhiskerweiterevorgekommeneSitzhöhen. 30 3.5 25 3 2.5 20 2 15 1.5 10 1 5 0.5 0 0 Sitzhöhe[m] Temperatur[°C] SitzhöheimZusammenhangmitderTemperatur Temperatur Weibchen Männchen Zeit[h] Abb.2:TagesverlaufderTemperaturinderMasoala-HalleundderSitzhöhederChamäleons,unterteiltinweiblichundmännlich. 6 Aufenthaltsort kleinerAst grosserAst kleinesBlam grossesBlam Boden 1%1% 2% 1% 95% Abb.3:ProzentualeVerteilungderAufenthaltsorteallergefundenenIndividuen. NähezurFuAerstelle nahzuFumerstelle(<2m) enoerntvonFumerstelle(>2m) 39% 61% Abb.4:VerteilungderExemplare,dieinderNäherespektiveinderFernevonFutterstellenzufinden waren. 7 GefundeneIndividuenproRundgang AnzahlTiere 40 30 20 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Rundgang Abb.5:AlleverzeichnetenIndividuen,unterteiltnachRundgängen,derStrichsymbolisiertdenneuen Tag. Die gestrichelte Linie veranschaulicht die beiden Tage, an denen wir Messungen durchgeführt haben.SomitsindRundgang1bis10amerstenund11bis17amzweitenTagerfasstworden. GefundeneIndividuenproSektor 120 AnzahlTiere 100 80 60 40 20 0 G1 H1 F1 E1 H2 F2 G3 H3 F3 G4 H4 F4 F5 F6 G7 H7 F7 H8 H9 Sektor Abb.6:VerteilungderPantherchamäleonsinderMasoala-Halle. 8 4 Diskussion Mit unseren Daten konnten wir unsere Null-Hypothese eindeutig widerlegen. Wir konnten zeigen, dasssowohlUnterschiedezwischendemGeschlecht,alsauchdemAltererkennbarsind.Wirnehmen an,dassdiverseFaktorendabeieineRollespielen.DadieMännchenmeistgrössersindalsdieWeibchen,sitzensietendenziellweiteroben.DieGefahrvonFeindengefressenzuwerdennimmtmitder GrössederTiereab.Jungtieresinddeshalbeherweiteruntenanzutreffen.Siekönnensichsobesser vor Fressfeinden schützen. Zudem konnten wir zeigen, dass sich die Pantherchamäleons nicht gleichmässigindergesamtenMasoala-Halleverteilen,sonderngewisseSektoreneindeutigbevorzugenundinanderenkaumzufindensind.Daskönntedaranliegen,dassindenebenerwähnten,bevorzugten Sektoren (G1, H1, H9, H8) die Sonne früher und intensiver scheint. Diese liegen auf der OstseitederMasoala-HalleundwerdendahervonderSonnealsersteserreicht.Fastallebeliebten StandortewarenamRandederHalleoderinunmittelbarerNähedesBesucherweges.DadieSonne nicht mehr so lange scheint wie im Hochsommer, sind die Tiere noch mehr auf die verbleibenden Sonnen-undLichtstundenangewiesen.SonnigePlätzefindensichannichtsehrdichtbewachsenen StelleninderMasoala-Halle,alsoamRandderHalleundandengrösserenWegen.Zudemwerden die Jungtiere im Sektor G1 ausgesetzt, daher halten sich dort nach wie vor sehr viele auf. Es wäre bestimmtspannendherauszufinden,obsichdiesePräferenzimLaufeeinesKalenderjahresverändert oder nicht, da sich auch der Einfallswinkel der Sonne je nach Jahreszeit verändert. Allerdings kann man dies wohl kaum lediglich auf die Sonneneinstrahlung zurückführen. Auch andere Faktoren des MikroklimashabeneinenEinfluss.DieWahldesAufenthaltsorteswirdnatürlichnochvonweiteren, hiernichtaufgeführteFaktorenbeeinflusst. UnsereDatenunterstützenzwardengrösstenTeilunsererAlternativ-Hypothese,könnendieseaber nichtvorbehaltlosbestätigen.WirsindvorBeginnderBeobachtungsphasedavonüberzeugtgewesen, dasssichChamäleonsvermehrtinderNähevonFutterstellenfindenwürdenalsananderenStellen. DochallemAnscheinnachistdieserFaktornurvonsekundärerBedeutungfürdieIndividuen.Hinzu kommt,dasssieauchzwischendenFütterungen,dienurallezweiTagestattfinden,punktuellgefüttertwerden.EinemöglicheErklärungdazuist,dasFutterderChamäleons:DieHeimchen.ZwarwerdendieseindiegenanntenFutterstellengegeben,jedochsindsiebefähigt,sichvondaausweiterzubewegen.SomitmüssendieChamäleonsdieHeimchenjagen.DassdieInsektendeshalbnichtdort bleiben, wo man sie hingesetzt hat, erscheint uns verständlich.Somit sehen wir mit 39% (nahe bei einerFutterstelle)zu61%(mehrals2mvoneinerFutterstelleentfernt)keineneindeutigenZusammenhangzwischenbevorzugtemAufenthaltsortundFutterstellen. Abbildung2lässtvermuten,dassdieSitzhöhederTieremassgeblichvonderTemperaturabhängt.So isteineerstaunlicheÄhnlichkeitderbeidenVerläufesichtbar.AuchdiesenUmstand führenwirauf 9 dieSonneneinstrahlungzurück,dennmitdemFortschreitendesTagessteigt nicht nur die Temperatur, sondern auch die Intensität der Sonne nimmt zu. Chamäleons sind als wechselwarmeTieresehrstarkaufWärmeundsomitSonneneinstrahlungangewiesen.Dahergehen wir davon aus, dass sie sich durch höhere Positionen mehr Energie durch die Sonne erhoffen. Wir gehen weiter davon aus, dass der Aufenthaltsort wohl kaum einzig und allein von der Temperatur abhängig sein kann, da die wechselwarmen Tiere sich ja vor allem morgens nach der kalten Nacht aufwärmen müssten. Die Nacht verbringen die Pantherchamäleons in Bodennähe. Da sie sich sehr langsambewegen,dauerteseineWeile,bissieinhöhereLagendurchdringenkönnen.Dieskönnte durchaus ein weiterer Faktor sein, den es zu berücksichtigen gilt. Allerdings sind die Tiere weiter obenfürVögelsehrleichtzuentdecken.InderenBeuteschemapassendiedeutlichkleinerenWeibchen und Jungtiere. Dieser Umstand erklärt unserer Meinung nach die markant höher sitzenden männlichenTiere. WennwirdieArbeitdesletztenJahres(2015)betrachten,fälltauf,dassvieleResultatemitunseren Ergebnissen übereinstimmen. Sektoren H1 und G1 waren damals wie heute sehr bliebt. Auch die adultenMännchensassenhöher,wobeisichdiesedamalszwischen0und10mbefanden.Inunseren UntersuchungenbefandensichdieMännchenzwischen0und8m.Auchfandensiedamalsfastnur ChamäleonsaufkleinenÄsten.EinUnterschiedfindetsichbeiderDurchschnittshöhederTiere.SowieadultundjuvenileMännchenalsauchadulteundjuvenileWeibchenhattenbeiunserenBerechnungen einen höheren Wert. Er ist 0,8m höher als ein Jahr zuvor. Dieser Unterschied, könnte mit demWachsenderVegetationerklärtwerden. 10 5 Schlussfolgerung Abschliessendkannmansagen,dassdieAufenthaltsortederPantherchamäleonsimZooZürichtatsächlichvondiversenFaktorenabhängigzuseinscheinen.DerDurchschnittallervonunsbeobachtetenIndividuensassaufeinerHöhevonknappüberzweiMetern.AuchdieUnterschiedeinBezugauf dieSitzhöheinAbhängigkeitvonGeschlechtundAlterderTierekonntenwirbeiunserenTiereneindeutigfeststellen. Wirhabenbemerkt,dasssichdeutlichmehrTiereaufderSonnenseitederMasoala-Halleaufhalten alsindenanderenBereichen. UnsereDatenzeigen,dassdieWahldesAufenthaltsorteskaumetwasmitderNähezueinerderFutterstellenzutunhat. Des Weiteren lassen unsere Daten vermuten, dass die bevorzugte Sitzhöhe der Exemplare von der Temperatur,dieindiesemMomentherrscht,abhängigist.DieswirdauchinderDiskussionbestätigt. AlsnächstenSchrittkönntemandieselbenMessungenzuunterschiedlichenJahreszeitendurchführen,umzusehen,obmanzudenselbenResultatengelangt. 11 6 Danksagung WirmöchtenunsbeiderStiftungSchweizerJugendforschtganzherzlichbedanken!Sieermöglichte uns eine einmalige, unvergessliche Studienwoche. Insbesondre danken wir auch Frau Anina Gyger undFrauIsabelleSteiner,dieihreZeitindiesesProjektinvestierthaben.UnsereGruppebedanktsich von ganzem Herzen bei unseren Betreuern Frau Franziska Heinrich und Herr Philipp Zerbe für ihre Geduld und für die Tatsachen, dass sie ihre Freizeit für uns geopfert haben und uns die ganze Zeit übermitRatundTatzurSeitestanden.Einganzspezielles«Merci»gehtauchanFrancescoBiondifür dasaufschlussreicheInterview,dievielenTippsunddiefantastischenFührungen.Nichtzuletztwaren unsdieunzähligenMitarbeiterdesZoosZüricheinegrosseHilfe.Danke,dassihrunsdieseunvergesslicheWocheermöglichthabt.DankefürdieErfahrungen,diewirniemalsvergessenwerden! 12 7 Literaturverzeichnis DasPanthercamaeleon.de.(12.November2016).Von http://daspantherchamaeleon.de/index.php/haut-farbwechselabgerufen DasPantherchamaeleon.de.(12.November2016).Von http://daspantherchamaeleon.de/index.php/chamaeleonaugeabgerufen TheIUCNRedListofThreatendSpecies.(4.Dezember2016).Von http://www.iucnredlist.org/details/172955/0abgerufen ZOOh!Zürich.(12.November2016).Von http://www.zoo.ch/de/naturschutz-tiere/tier-pflanzenlexikon/panthercham%C3%A4leonabgerufen 13 Anhang 7.1 AbschriftdesInterviewsmitFrancescoBiondi WissensieobdieChamäleonsbestimmteOrtebevorzugen? Was wir vor allem halt bemerkt haben ist, dass sie sich halt nach dem Sonnenaufgang richten. Die Sonne erwärmt sich halt von dieser Seite da hinten am schnellsten und zieht nachher nach vorne. UndaufdieserSeitehabenwireigentlichdiemeistenChamäleons,selbst,wennwirsieversetzten. Wirhabenauchschonwelcheversetzt.Waswirauchgemerkthaben,durchdassdasswirauchgewisse Orte freigeschnitten haben, dass wir Licht reingelassen haben, haben sich die Chamäleons dann dortauchwiedereinwenigangesiedelt.ZumBeispielvornedieRankeoderderOrt,denwirChamäleon-Ecke nennen, dort schneiden wir regelmässig frei, dann sitzen sie auch wieder mehr an den Orten,diewireigentlichgeplanthatten.WirsteuerndasGanzeaberaucheinwenigdurchdasFüttern.ÜberalldortwodueigentlichdenNestfarn,dassindsolcheTrichterfarnesiehst,dortplatzieren wirregelmässigHeimchen. AlsoistesschoneinwenigdavonabhängigwosieFutterkriegen? Ja genau, wir probieren dort eigentlich perfekte Standorte zu schaffen, oder einigermassen gute Standorte,woesgeschütztistvordenBesuchernundwoesgleichzeitig,regelmässigallezweiTage Nahrungbekommt. UndsehensieauchUnterschiedevondenGeschlechternher.AlsoobdieMännchenirgendwoanderssindalsdieWeibchen? Nein,eigentlichnicht.Neingeschlechtsspezifisch,kannmandasnichtsagen,dassistabsolutindividuell. WieistdasgenaumitderErnährung? AlsoimSchnittallezweiTageca.2000HeimchenundzwischendrinwerdenpunktuellHeuschrecken mitderPinzettegefüttert.NatürlichkannmannichtjedesTierindividuellfüttern,dasistunmöglich, manfüttertdie,diemansieht. WirhabenhierauchschonChamäleonsgefunden,vondenenwirüberzeugtsind,dasssiesozusagen «Wildwüchse» sind, die sind aber deutlich kleiner. Sie sind selbst in der Halle geschlüpft und auch aufgewachsen AlsowissensienichtwievieleChamäleonsesgenausind? Nein.DasisteineungefähreZahl.LetztenSommerhabenwireinmalig47Tieregezählt,undnachher nie wieder so viele. Aber ich denke der Schnitt ist so zwischen 30 und 40, ohne Jungtiere gezählt. Jungtieresindhaltschwerzuzählen,weilmangarnichtvonallenweiss. 14 WiewerdendenndieJungtierenormalerweiseaufgezogen? InderChamäleon-Zuchthinten.WirhabenbeiunserenGelegenetwa75%Schlupfrate.Dasistschon sehrviel.Wirhabennichtmitsovielegerechnet.AmAnfangwerdensieinkleinenHolzterrariengehalten, teilweise zufünft oder sechst. Bis zu sechs Zentimeter kann man sie gut zusammen halten, danachbeginntdasTerritorialverhaltenundmanmusssietrennen.Sobaldsiezickiguntereinander werden kommen sie in zu zweit in grössere Terrarien. Wir versuchen sie so lange wie möglich hier drinzubehalten,weilesschoneinRisikoist,dasssievonVögelngefressenwerden. WiealtwerdendennChamäleonsungefähr? AlsoinfreierWildbahn2-3Jahre.Zootierhaltungisthaltoptimiert.WirhattenschonWeibchendie5 JahrealtwurdenundMännchendie6oder7Jahrealtwurden.WennsieeinProblemhaben,dann werdensiegepflegt.DaspassiertinderfreienWildbahnnicht.ImWinterhabenwiraberauchProbleme,vorallemmitderHäutung,weileszutrockenist,dannmüssenwirsiebaden.DieMännchen haben oft verfranzte Nasen, weil sie sich die Nasen am Boden entlang reiben. Wir achten darauf, dasswirdieTieresoaltwiemöglichaussetztenkönnen.Aberdasgehthaltnichtimmer,weilesim Sommermanchmalrichtigüberfülltist,dannschautman,dassmandieGrösstenaussetztsobalddie Kleinennachrücken. DieAufzuchthateineautomatischeBewässerung,aberwirsprühentrotzdemnochdreimalvonHand, so können wir Probleme frühzeitig erkennen. Hohe Luftfeuchtigkeit ist sehr entscheidend. Die Eier derChamäleonssindeherlänglich,nichtrund.Wasinteressantist,istdieTatsache,dassdasEiauch wächst. WiewerdendenndieChamäleonsmedizinischversorgt? JaalsoReptilienallgemein,dasistsoeineSache.WasganzspeziellistanReptilien,istdiewahnsinnig starke Regenerationsfähigkeit. Die Selbstheilung dieser Tiere ist fast unschlagbar. Wenn wir jetzt versuchenBehandlungenzumachen,danngibteskeineNorm.WirsindnochdabeidieNormzudefinieren.ManhateinDurchschnittsgewichtbeiMännchenvon500-600Gramm,trotzdemhatteich auch schon leichtere, die topfit waren. Oftmals wird den Tieren einfach ein wenig Schmerzmittel gegebenundmanachtetdrauf,dassessichschont.VielmalssindaberauchdieTierärzteratlos.Man kannjaauchnichteinBeingipsen,dasisteinDingderUnmöglichkeit,manhoffteinfach,dassesso zusammenwächst, dass das Tier noch lebensfähig ist. Sonst muss es euthanasiert werden. Der EntscheidobeinTiernochlebensfähigist,liegteinStückweitauchbeiuns. 15 7.2 PlanderMasoala-Halle 16