Bartgeier - WWF Panda Club

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WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Bartgeier
Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz
© Michel Gunther / WWF-Canon
WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke
Tel.: +41 (0)44 297 21 21
[email protected]
www.pandaclub.ch
Steckbrief
Grösse:
Etwa 1.20 m (Kopf bis Schwanzspitze); Flügelspannweite bis 3 m
Gewicht:
5-7 kg
Alter:
30-40 Jahre (Wildnis)
Nahrung:
Knochen, Aas
Lebensraum:
Gebirge in Asien, Afrika und Europa
Spezielles:
grösster Greifvogel Europas
Bedrohung:
Menschen, zu wenig oder vergiftete Nahrung
Bestand:
etwa 140 Tiere im gesamten Alpenraum (2010)
Anzahl Unterarten:
2
Lebensraum
Bartgeier haben ihr Nest (Horst) meist oberhalb der Baumgrenze in felsigen Gebieten. Für die Futtersuche
mögen sie aber auch Wiesen.
Das Gebiet eines Bartgeierpaars ist zwischen 200 – 400 km2 gross. Zum Vergleich: Der Kanton Schaffhausen ist
etwa 300 km 2 gross.
Kleine Gebiete sind möglich, wo es viel Futter hat. Grosse Gebiete werden nötig, wenn es wenig Futter hat. In
der Schweiz hat es Platz für ungefähr 10–20 Tiere.
Bartgeier baden sehr gerne, sei es in Tümpeln, Flüsschen und sogar in eisenhaltigem Schlamm. Dieser Schlamm
hat eine rote Farbe. Aus diesem Grund verfärben sich die Federn am Hals und vorne an der Brust rot.
© Mark Schulman / WWF-Canon
Nahrung
Bartgeier ernähren sich fast nur von den Knochen toter Tiere (Aas). Diese Tiere töten sie jedoch nie selber.
Dank seinem sauren Magensaft kann der Bartgeier sogar grosse Knochenstücke mühelos verdauen. Besonders
gerne mag er das fetthaltige Knochenmark im Inneren der Knochen.
Um an das Knochenmark zu gelangen, fliegt der Bartgeier mit grossen Knochen in eine Höhe von bis zu 150
Metern und lässt sie dann auf einen Felsen fallen. Dadurch zersplittern die Knochen.
Da der Bartgeier keine Tiere tötet, braucht er Lebensräume, in denen viele Rehe, Hasen, Hirsche und andere
Tiere leben. Nur hier sterben genügend Tiere an einer Krankheit, verhungern oder verunfallen, so dass die
Bartgeier genügend Futter finden.
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© Daniel Hegglin
Zusammenleben
Bartgeier sind tagaktive, aber sehr scheue Vögel. Wenn immer möglich, vermeiden sie Begegnungen mit
Menschen.
Nachdem die Jungtiere das Gebiet der Eltern verlassen haben, unternehmen sie weite Streifzüge. Erst mit 4
Jahren suchen sie sich ein eigenes Gebiet und einen Partner. Haben sie diesen gefunden, bleiben sie ein Leben
lang mit ihm zusammen.
Das Paar verteidigt sein Gebiet sehr heftig gegen andere Bartgeier.
© Mark Schulman / WWF-Canon
Nachwuchs
Bartgeier bauen ihr Nest (Horst) oft in tiefen Felsnischen oder in einer Höhle. Das Nest ist mit Gras, Ästen,
Schafwolle oder Resten von Tierfellen gepolstert.
Das Weibchen legt zwischen Dezember und Februar zwei Eier. Diese werden während 52 – 58 Tagen
ausgebrütet.
Obwohl immer zwei Eier gelegt werden, überlebt meistens nur eines der Jungtiere. Das Stärkere tötet das
Schwächere oft innerhalb der ersten Wochen. Das zweite Ei dient daher nur als Absicherung, falls dem ersten
etwas zustossen sollte.
Die Jungen kommen anfangs Frühling zur Welt. Dann gibt es für die Bartgeier auch am meisten Nahrung, da
viele Wildtiere den Winter nicht überlebt haben.
Nach ungefähr vier Monaten unternimmt der junge Bartgeier seinen ersten Flug. Bald darauf ist er selbstständig
und verlässt das Revier seiner Eltern.
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© Daniel Hegglin
Bedrohung
Früher fühlten sich die Menschen durch die Bartgeier bedroht. Man dachte, sie jagen Schafe und würden sogar
kleine Kinder packen und fressen. Das stimmt natürlich nicht. Aus Angst wurden die Bartgeier oft getötet.
Auch vergiftete Köder waren tödlich für die Bartgeier. Diese wurden nicht nur wegen ihnen ausgelegt, sondern
auch, um andere Wildtiere wie Wölfe, Füchse oder Krähen damit zu töten.
Vor 200 Jahren wurden die Wildtiere stark gejagt. Deshalb hatte es in den Alpen viel zu wenig Wildtiere. Viele
Bartgeier überlebten die langen Wintermonate nicht, da sie nicht genügend Nahrung fanden.
Heute sterben viele Bartgeier, weil sie in Stromleitungen oder in die Seile von Bahnen oder Skiliften fliegen.
© Daniel Hegglin
Das macht der WWF
Der Bartgeier war über längere Zeit im ganzen Alpenraum ausgestorben.
Der WWF hilft seit 1978 bei der Wiederansiedlung des Bartgeiers mit und unterstützt Projekte mit Geld. Er
informiert ausserdem die Menschen über den Bartgeier, damit sie keine Angst mehr vor ihm haben.
© Mark Schulman / WWF-Canon
Das kannst du tun
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Mach mit an den internationalen Beobachtungstagen, die einmal pro Jahr stattfinden. Melde dich unter
www.bartgeier.ch, wenn du auf einer Wanderung einen Bartgeier gesehen hast.
Halte in der Schule einen Vortrag über die Bartgeier und ihre Probleme.
Organisiere eine Standaktion. Das dabei verdiente Geld kannst du dem WWF spenden. Der WWF
unterstützt damit Projekte, die auch den Bartgeiern helfen.
© Martin Harvey / WWF-Canon
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