Gesund essen - gesund leben

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Gesund essen.
Gesund leben.
Ernährungstipps und
Wohlfühl-Rezepte
Vorwort
Ziel einer gesunden, ausgewogenen Essensphilosophie ist es, weder dem
Kind seinen Hamburger, noch dem Liebhaber von Hausmannskost seinen
Schweinsbraten zu verbieten. Was aber klar sein muss ist, dass solche
Schmankerl in Maßen genossen werden sollten. Diese Tatsache ist vielen
Menschen noch zu wenig bewusst – wie wäre es sonst zu erklären, dass
rund die Hälfte der Bevölkerung an Zivilisationskrankheiten leidet, die auf
falscher Ernährungs- und Lebensweise beruhen.
Diese Broschüre soll Ihnen helfen, sich über ein vernünftiges Maßhalten zu
informieren. Eine ausgewogene Ernährung ist ein wesentlicher Beitrag zu
Ihrem Wohlbefinden.
Mag.a Doris Hummer
Bildungslandesrätin
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
Gesundheitsreferent
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Gesund essen. Gesund leben.
4
ä
Vielfältig ist besser als eintönig
ä
Gemeinsam ist besser als einsam
Gesund essen. Gesund leben.
In der Satzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die menschliche
Gesundheit folgendermaßen umschrieben:
Gesundheit ist ein Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen.
Die Weltgesundheitsorganisation sieht also die Gesundheit als ein komplexes
Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist an, das ein überaus vielschichtiges Zusammenspiel des menschlichen Organismus und seiner Umgebung
erfordert, um die Gesundheit zu erhalten.
Auf der einen Seite steigen sowohl Ernährungsbewusstsein und Ernährungswissen, auf der anderen Seite bleibt das Ernährungsverhalten aber weitgehend
unverändert. Die Fehlernährung vieler Menschen ist daher nicht allein auf
mangelndes Wissen und fehlende Information zurückzuführen.
Derzeit leidet zirka die Hälfte der Bevölkerung an Zivilisationskrankheiten,
welche vorwiegend auf falsche Ernährungs- und Lebensweise zurückzuführen sind. Dazu zählen Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhter Fett- und
Cholesterinspiegel, Diabetes mellitus, Gicht, Karies, Verdauungsprobleme,
Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch zirka dreißig Prozent aller Krebserkrankungen resultieren direkt oder indirekt aus falscher Ernährung.
Die vielen ernährungsbedingten Erkrankungen weisen auf einen hohen
Stellenwert der ausgewogenen Ernährung zur Vorbeugung und Erhaltung der
Gesundheit hin. Ob Senioren, Erwachsene, Jugendliche oder Kinder –
Abwechslung beim Essen und Trinken ist für alle wichtig.
Unsere Essgewohnheiten werden durch eine Vielzahl unterschiedlicher
Einflussfaktoren geprägt, die durch Aufklärung und Information nur teilweise
beeinflusst werden. Nicht zuletzt dadurch, weil beim Essen Verhaltensmuster
wirksam sind, die sich oft über Jahrzehnte und über Generationen gefestigt
haben, obwohl sie vielleicht mittlerweile im Widerspruch zur aktuellen
Lebenssituation stehen. Gewohnheiten und damit auch Essgewohnheiten
strukturieren auch den Alltag und sind identitätsstiftend.
Die Wirkung des Essverhaltens wird umso stärker beachtet, je schneller und
sicherer die Folgen eintreten. Fehlernährung hat aber nur selten unmittelbare, sinnlich wahrnehmbare Konsequenzen.
Die vorliegende Broschüre will all jene ansprechen, die an ihrer Gesundheit
interessiert sind, sie erhalten und festigen möchten.
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Gesund essen. Gesund leben.
Die wichtigsten Grundsätze für bedarfsgerechtes Essen und Trinken sind
in den „10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ [2005]
zusammengefasst.
Es gibt keine „gesunden“, „ungesunden“ oder „verbotenen“ Lebensmittel.
Auf die Menge, Auswahl und Kombination kommt es an.
1 Vielseitig essen – genießen Sie
die Lebensmittelvielfalt
Tipp
ä Bevorzugen Sie regionale und saisonale Produkte, z.B. Erdäpfel aus dem
Mühlviertel und frische, heimische Erdbeeren im Mai/Juni.
2 Reichlich Flüssigkeit –
ist absolut lebensnotwendig
Flüssigkeitsmangel begünstigt Leistungsabfall, Verdauungsschwierigkeiten, Kreislaufprobleme ...
Tipps
ä Trinken Sie auch, wenn Sie keinen Durst haben, rund 1,5 Liter Flüssigkeit –
vorzugsweise Wasser – jeden Tag.
ä An heißen Tagen darf’s noch ein bisschen mehr als sonst sein.
ä Wasser, Kräuter- oder Früchtetee, Soda-, Tafel- oder
Mineralwasser, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sind
am besten als Durstlöscher geeignet.
ä Probieren Sie auch einmal neue Teesorten.
ä Gegen den täglichen maßvollen Konsum von Kaffee, Schwarzem Tee
(3 - 4 Tassen) und andere koffeinhaltige Getränke ist nichts einzuwenden.
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Gesund essen. Gesund leben.
ä Schränken Sie Kinder und Jugendliche keinesfalls in
ihrem Verlangen nach Flüssigkeit ein, sie brauchen
mehr.
ä Zuckerreiche Limonaden sind als Durstlöscher jedoch
ungeeignet.
ä Stellen Sie ein Getränk in greif- und sichtbare Nähe.
ä Zu jeder Mahlzeit ein Getränk ist ideal.
Kinder-Bowle
(8 Gläser)
Zutaten:
300 g Weintrauben
oder anderes Obst der Saison
400 g Ananas (ev. 1 kleine Dose)
300 ml (Mineral-)Wasser
4 Teelöffel Honig
Saft von 1 Zitrone
1/2 l Trauben- oder
schwarzer Johannisbeersaft
Zubereitung:
Im Mixer oder mit dem Pürierstab
Ananas zusammen mit dem Wasser
und Honig pürieren.
Saft mit dem Trauben- und Zitronensaft vermischen.
Die geviertelten Weintrauben in den
Ananassaft rühren und das Getränk
in Gläser füllen.
3 Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte –
Nimm „5 am Tag“
... möglichst frisch, nur kurz gegart oder auch
als Saft – idealerweise zu jeder Mahlzeit.
Tipps
ä Bringen Sie Farbe in Ihr Essen aus der Gemüse- und Obstgruppe – durch
täglich 5 Portionen. Diese wertvollen Vitamin- und Mineralstoffspender
sind kalorienarm, reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
ä Genießen Sie mindestens einmal pro Tag frischen Salat oder Rohkost. In
Zeiten geringen frischen Angebots bevorzugt Tiefkühlgemüse statt Konserven.
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Gesund essen. Gesund leben.
ä Tiefkühlgemüse und -obst sind eine Alternative, wenn kein frisches ver-
fügbar ist. Es wird gleich nach der Ernte tiefgefroren und ist darum qualitativ besser zu bewerten als lange gelagertes rohes Obst oder Gemüse.
ä Achten Sie auf schonende Zubereitung, wie Dünsten, Dämpfen etc. und
eine sparsame Fettzugabe.
ä Knabbern Sie Karotten- oder andere Rohkoststreifen als Alternative zu
Kartoffelchips und gesalzenen Erdnüssen.
ä Werten Sie Speisen mit Gemüse auf: Suppen mit viel Gemüse, Faschiertes
mit geraspeltem Gemüse, Soßen mit Wurzelgemüse oder geriebenen Kartoffeln binden.
ä Bieten Sie Obst auch als Kompott oder Fruchtmus an. Wenn Sie auf Fertig-
produkte zurückgreifen, verwenden Sie Dosenkompott ohne Zuckerzusatz.
ä Essen Sie mehrmals im Monat Hülsenfrüchte
(Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja). Sie haben den
höchsten Eiweißgehalt unter den pflanzlichen
Lebensmitteln, viel Vitamin B1, Folsäure, Kalium,
Magnesium, Calcium und Ballaststoffe. Hülsenfrüchte lassen sich gut für Gerichte (z.B. Eintöpfe,
Aufstriche, Salate oder auch zum Binden von Suppen) verwenden.
ä Vitamin- und Mineralstoffpräparate sind kein Ersatz für frisches Gemüse
und Obst.
Saftiger Obstkuchen
Zutaten:
4 Stk. Eier
130 g Butter
80 g Staubzucker
50 g Kristallzucker
50 ml Milch
100 g Mehl
30 g Buchweizenmehl
70 g Dinkelvollkornmehl
Backpulver
1 kg Früchte der Saison
(Marillen, Zwetschken, ...)
1 Pkg. Vanillezucker
Bröseln für die Form
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(12 Stück)
Zubereitung:
Eiklar und Kristallzucker zu steifem Schnee
schlagen. Abtrieb aus Dotter, Staubzucker,
Vanillezucker und Butter herstellen, Milch
unterrühren. Mehle mit dem Backpulver vermengen. Schnee und Mehlmischung unter den
Abtrieb heben. Rechteckige Backform mit
etwas zerlassener Butter bepinseln und mit
Bröseln ausstreuen. Masse einfüllen und die
entkernen, halbierten Früchte darauf verteilen.
Im vorgeheizten Rohr bei 170 °C ca. 45 Minuten
goldbraun backen.
Tipp: Den Kuchen mit Mandelblättchen bestreuen.
Gesund essen. Gesund leben.
4 Reichlich Getreideprodukte
und Kartoffeln
... sie enthalten kaum Fett, aber
reichlich Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente, verdauungsfördernde
Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Tipps
ä Bevorzugen Sie Vollkornprodukte.
ä Nutzen Sie die Getreidevielfalt – Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen,
Roggen, Hirse, Grünkern, Dinkel, Mais, Quinoa, Amaranth und Naturreis –
auch für Ihre tägliche Speisekarte.
ä Die Hälfte Ihres täglichen Brotanteils sollte aus Vollkorn oder Mehrkorn
sein.
ä Schneiden Sie Ihr Brot dicker und tragen dafür den Belag oder Aufstrich
dünner auf. Lassen Sie sich davon überzeugen, dass Vollkorngebäck sehr
gut schmeckt.
ä Wer zum Frühstück lieber Brot isst, kann ein leckeres Müsli oder Getreide-
flocken mit Trockenobst, Nüssen, Frischobst, Milch, Joghurt oder Buttermilch auch mittags oder als Zwischenmahlzeit einplanen.
ä Für Ihre bewährten Rezepte von Kuchen und Mehlspeisen können Sie zu
Weißmehl – ein Drittel oder die Hälfte – Vollkornmehl zugeben. Es wertet
Ihre Speisen auf und bringt auch geschmackliches Vergnügen.
ä Brot und Kartoffeln werden fälschlicherweise als Dickmacher bezeichnet.
Nicht sie machen dick, sondern üppige Saucen, fetter Brotbelag oder deftige Zubereitungsarten (z.B. Pommes statt Petersilienkartoffeln).
ä Die in der Randschicht des Getreidekorns enthaltenen Ballaststoffe sind
kein unnötiger „Ballast“, sondern unentbehrlich. Sie binden Gallensäure
und regen die Darmtätigkeit an. Daher wirken sie gegen Verstopfung und
können verschiedenen Darmerkrankungen und dem in Österreich so häufigen Dickdarmkrebs vorbeugen. Ballaststoffe haben noch dazu einen
hohen Sättigungswert, da sie sorgfältig gekaut werden müssen und den
Magen füllen. Dadurch helfen sie bei der Gewichtsregulation.
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Gesund essen. Gesund leben.
Weizensalat
Zutaten:
120 g Weizen
1/2 grüner Paprika
1/2 roter Paprika
1 Karotte
1/2 kleine Zwiebel
1 Esslöffel Rapsöl
Pfeffer, Petersilie, Salz, Weinessig,
Paprikapulver
Zubereitung:
Weizen am Vortag in doppelt Wasser einweichen und am nächsten
Tag im Einweichwasser weichkochen. Lauwarm marinieren, kleingeschnittenes Gemüse dazugeben
und gut durchziehen lassen
5 Milch und Milchprodukte – täglich
Fisch – 1 bis 2 Mal pro Woche
Fleisch, Wurst, Eier – seltener
Tipps
ä Täglich 1/4 - 1/2 Liter fettarme Milch oder Milchprodukte wie Joghurt,
Buttermilch, Sauermilch und täglich etwas Schnittkäse oder Topfen
halten fit und stärken die Knochen. Am besten sind 2 Portionen „weiß“
(z.B. Joghurt, Buttermilch, Hüttenkäse) und 1 Portion „gelb“ (Käse). Bevorzugen Sie fettarme Produkte, Käse bis 35 % F.i.T. (Fett in der Trockenmasse) – sie enthalten weniger Kalorien.
ä Joghurt und Milchmixgetränke mit Obst der Saison bereichern Ihren
Speiseplan.
ä Das wertvolle Eiweiß dieser Gruppe und der hohe Anteil an Mineral-
stoffen und Vitaminen sind im Wachstum ebenso wichtig wie im höheren
Alter.
ä Kombinieren Sie verschiedene Pflanzeneiweiße miteinander. Der Vorteil
ist, dass im Körper dadurch die Aufnahme verbessert wird. Gute Ergänzungswirkung haben: Milch und Milchprodukte oder Eier mit Kartoffeln,
Getreide bzw. Hülsenfrüchte.
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Gesund essen. Gesund leben.
Beispielsweise:
ä Getreide und Milch/Käse/Ei: Getreide- oder Nudelauflauf mit Käse, Müsli,
Palatschinken, ...
ä Kartoffeln und Käse/Topfen/Ei: Folienkartoffeln mit Kräutertopfen oder
Spiegelei, Kartoffelgratin, Kartoffelpüree, ...
ä Getreide und Hülsenfrüchte: Linseneintopf mit Semmelknödel oder Voll-
kornbrot, ...
Topfen-Apfelknödel
Zutaten:
1/4 kg Magertopfen
1 Ei
3 Esslöffel Vollkornmehl
5 Esslöffel Vollkornbrösel
2 Äpfel
(4 Portionen)
Zubereitung:
Topfen mit Ei, Vollkornmehl und Vollkornbrösel mischen. Die geschälten Äpfel fein
reiben und sofort unter die Topfenmasse
geben. Mit den Händen ca. 12 kleine
Knödel formen und in siedendem Wasser
10 -15 Minuten ziehen lassen. Ev. in Bröseln
wälzen und mit Beerensauce oder Kompott
servieren.
Fischfilet in Sesamhülle auf Paprikaschaum
Zutaten:
4 Stk. Fischfilet (600 g)
40 g Mehl
10 g Sesam
15 g Öl
460 g roten Paprika
1 große Zwiebel
1/2 l Wasser
oder Gemüsebrühe
Kräuter, Gewürze, Zitrone
(4 Portionen)
Zubereitung:
Fischfilet mit Salz und Zitronensaft würzen.
Mehl und Sesam vermengen, die Fischfilets
darin wenden und in Öl beiderseits anbraten.
Zwiebel und roten Paprika in Würfel schneiden, dünsten und mit ca. 1/2 l Wasser oder
Gemüsebrühe aufgießen, würzen.
Auf kleiner Flamme weich dünsten und mit
dem Stabmixer alles pürieren.
Sauce nochmals kurz aufkochen und
zusammen mit dem Fisch und Petersilienkartoffeln oder Wildreis servieren.
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Gesund essen. Gesund leben.
Tipps
ä 1 - 2 Mal pro Woche Fisch – nicht nur paniert. Fisch ist eine Quelle für
leicht verdauliches Eiweiß, wichtige Fettsäuren und Jod.
ä Bevorzugen Sie fettreiche Seefische, die reichlich Omega-3-Fettsäuren
enthalten, wie z.B. Makrele, Lachs, Thunfisch, Hering oder heimische Kaltwasserfische wie Saibling oder Forelle.
ä Eine Vorstufe der Omega-3-Fettsäuren (= Alpha-Linolensäure) ist in
Raps-, Lein-, Walnuss- und Sojaöl enthalten.
Tipps
ä Sparen Sie bei der Fleischmenge – handteller-
große Fleischportionen sind ausreichend!
Dafür dürfen 2/3 Beilage, wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, Gemüse, Brot und
Salat am Teller sein.
ä Setzen Sie Innereien (Leber, Niere,
Hirn) wegen des hohen Cholesteringehalts nur selten auf den Speiseplan.
ä Kein rohes Fleisch für Schwangere und Stillende.
ä 2 - 3 Eier pro Woche und vergessen Sie dabei
nicht jene, die durch die Zubereitung in Speisen
enthalten sind, wie Kuchen, Panier, ...
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Gesund essen. Gesund leben.
6 Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Halten Sie den Konsum von Nahrungsfett in Grenzen. Ein
Zuviel begünstigt Übergewicht und fördert langfristig die
Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs.
Tipps
ä Fettreduktion ist der erste Schritt zu einer gesunden Ernährung, da Fett
der größte Kalorienlieferant ist.
ä Entfernen Sie sichtbares Fett bei Fleisch.
ä 1 - 2 Esslöffel Streichfett und 1 - 2 Esslöffel hochwertige Pflanzenöle pro
Tag sind für die Versorgung mit lebenswichtigen Fettsäuren genug.
ä Streich-, Back- und Bratfette wie Butter, Margarine, Schmalz und fettrei-
che Milchprodukte wie Schlagobers, Crème Fraiche sparsam verwenden.
ä Bevorzugen Sie Zubereitungsarten, für die man wenig oder gar kein Fett
benötigt – Dünsten, Garen, Grillen, ... oder verwenden Sie spezielles
Geschirr – beispielsweise beschichtete Pfannen, Römertopf, Alufolie, Bratenfolie.
ä Bevorzugen Sie für die Zubereitung pflanzliche Öle und bestreichen Sie Ihr
Brot nur hauchdünn mit Butter oder hochwertigen Pflanzenmargarinen.
ä Bevorzugen Sie hochwertige Pflanzenöle und -fette (Rapsöl, Ölivenöl, aber
auch Walnuss-, Soja-, Lein-, Sesam-, Maiskeim-, Sonnenblumen-, Weizenkeim-, Distel-, Kürbiskern-, Traubenkernöl) für die Zubereitung z.B.
von Salaten.
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Gesund essen. Gesund leben.
ä Kalt gepresste („native“) Öle sind hitzeempfindlich und nur für Salate
geeignet.
ä Ziehen Sie pflanzliche Fette (ausgenommen Kokosfett) den tierischen
Fetten vor. Schweineschmalz, Milchmargarine, Kokosfett, ... entsprechen
nicht den ernährungsphysiologischen Anforderungen und sollten vermieden werden.
ä Verwenden Sie einen Teelöffel zum Portionieren des Öls für die Zuberei-
tung der Speisen.
ä Vermeiden Sie ein Überhitzen der Öle – wenn das Fett raucht, ist es schon
zu stark erhitzt.
ä Paniertes und Frittiertes seltener genießen.
ä Saucen müssen nicht fett sein. Garen Sie Gemüse und pürieren Sie es oder
reiben Sie eine rohe Kartoffel dazu. Etwas Buttermilch dazu – fertig.
ä Achten Sie auf das „versteckte Fett“ nicht nur in Fleisch, Wurst, Käse, son-
dern auch in manchen Fertigprodukten, Süßwaren, Milchprodukten und im
Gebäck.
ä Statt zu fettreichen Kartoffelchips oder Erdnusssnips greifen Sie lieber zu
fettärmeren Knabbereien: Salzstangerl, Popcorn oder noch besser zu
Karotten- oder anderen Gemüse-Rohkoststreifen.
7 Zucker und Salz in Maßen
Seien Sie sparsam mit Salz und verwenden Sie
dafür reichlich Kräuter und Gewürze – sie sind
die „WÜRZE“ des Essens. Auch Zitronensaft
und Essig sind als Geschmacksgeber eine
Alternative.
Tipps
ä Alternativen zu Haushaltszucker – Honig, Rohzucker, Rohrzucker
oder Dicksäfte – bestehen letztlich auch fast aus reinem Zucker,
und sollten deshalb nur in kleiner Menge genossen werden.
ä Ein guter Ansatzpunkt um die Zuckerzufuhr zu reduzieren, ist
ein schrittweises Vermindern der Zuckerzugabe bei Tee, Kaffee,
Süßspeisen, ...
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Gesund essen. Gesund leben.
ä Speziell bei Mehlspeisen kann man ohne geschmackliche Einbuße die
Zuckermenge meist bis zu 50 % reduzieren und bei Süßspeisen durch
Zugabe von Obst oder Trockenfrüchten den Zucker überhaupt weglassen.
Beerensauce (4 Portionen)
Zutaten:
350 g Beerenmischung
250 ml Orangenoder Beerensaft
50 ml Wasser
15 g Vanillepuddingpulver
Zimt, Zucker
Zubereitung:
Obstsaft aufkochen, Wasser mit Vanillepuddingpulver verrühren und zum Obstsaft zugeben, aufkochen. Beerenmischung
hinzufügen, kurz aufkochen lassen, mit
Zucker und Zimt abschmecken.
Ideal zu Topfen-Apfelknödel, Eis, Pudding, ...
ä Ziehen Sie Wasser und Mineralwasser sowie kalorienfreie Limonaden den
zuckerreichen vor, weiters Tees und naturreine, verdünnte, ungesüßte
Fruchtsäfte. – sie löschen viel besser Ihren Durst.
ä Verwenden Sie mit Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen hergestellte
Produkte mit Bedacht.
ä Gesunde Ernährung erlaubt auch dann und wann eine kleine Süßigkeit.
Absolute Restriktion fördert nur den Heißhunger.
ä Süßigkeiten, Mehlspeisen, zucker- und/oder fettreiche Fastfoodprodukte,
Snacks, Knabbereien und Limonaden sollten seltener konsumiert werden –
maximal 1 Portion dieser süßen und fettreichen Snacks pro Tag.
ä Bevorzugen Sie jodiertes Speisesalz.
ä Küchenkräuter werten die Speisen mit Vitaminen und Mineralstoffen auf
und wirken verdauungsfördernd.
ä Berücksichtigen Sie den teilweise hohen Salzgehalt von verarbeiteten
Lebensmitteln, beispielsweise Wurst, Schinken, Käse, Brot, aber auch
Fertiggerichten und Fertigsuppen, Salz- und Knabbergebäck, gesalzene
Nüsse, Surfleisch, gepöckelte Lebensmittel, Geselchtes, in Salz Eingelegtes, ...
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Gesund essen. Gesund leben.
8 Schmackhaft und
schonend zubereiten
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst
niedriger Temperatur, so weit es geht kurz, mit
etwas Wasser und wenig Öl – dies erhält den
natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe
und verhindert die Bildung von Schadstoffen.
Tipps
ä Lagern Sie Gemüse und Obst kühl und dunkel.
ä Schneiden Sie Gemüse nur grob.
ä Langes Wässern, Kochen in viel Wasser und ohne Deckel vermindert die
Qualität der Speisen.
ä Rohkost rasch mit Salatmarinade mischen – dies verhindert den Abbau
von Vitaminen.
ä Bestreuen Sie Kartoffeln, Gemüse, Suppen und Salate vor dem Servieren
reichlich mit frischen Kräutern.
ä Salate können auch mit Pflanzensamen (Sonnenblumen-, Kürbiskerne,
Sesam) aufgewertet werden.
ä Halten Sie zubereitete Speisen niemals lange warm.
9 Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen
Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge isst mit! Zeit lassen
beim Essen, das macht Spaß, regt an, vielseitig zuzugreifen und fördert das
Sättigungsempfinden.
Tipps
ä Planen Sie zwischendurch kleine Imbisse ein, um Heißhunger zu vermeiden.
ä Wenn Sie essen, machen Sie nebenbei nichts anderes – das fördert das
Genussempfinden.
Ein einladend gedeckter Tisch und eine entspannte Atmosphäre fördern den
Appetit. Durch langsames Essen und gutes Kauen stellt sich das Gefühl der
Sattheit früher ein, als durch hastiges und übereiltes Hinunterschlingen – der
Genusswert steigt.
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Gesund essen. Gesund leben.
10 Achten Sie auf Ihr Gewicht und
bleiben Sie in Bewegung
Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich
wohl und mit reichlich Bewegung bleiben Sie in
Schwung und fördern Ihre Gesundheit. Bewegen Sie
sich im Alltag so oft wie möglich (zu Fuß gehen,
Treppen statt Lift, regelmäßiges Sportprogramm).
Tipps
ä Schon ab einer halben Stunde täglich fördern Sie nachhaltig Ihre Gesund-
heit und Ihr Wohlbefinden.
ä Um abzunehmen ist es wenig zielführend, einfach nur die Hälfte zu essen,
sondern langfristig erweist es sich als günstig, gezielt fettarme Lebensmittel auszuwählen.
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Normalgewicht oder nicht?
Zur Berechnung des Normalgewichts von Erwachsenen wird heute der BodyMass-Index (BMI) anstelle des früher üblichen Broca-Index (Körpergröße 100) verwendet.
BMI = Kilogramm : (Körpergröße in Metern)²
Ein Beispiel:
Sie wiegen 70 Kilogramm und sind 1,67 m groß:
70 : (1,67 x 1,67) = 25,1 BMI
Der wünschenswerte Normalwert für Ihren BMI ist altersabhängig:
Alter
19 - 24 Jahre
25 - 34 Jahre
35 - 44 Jahre
45 - 54 Jahre
55 - 64 Jahre
über 64 Jahre
Normalgewicht
BMI 19 bis 24
BMI 20 bis 25
BMI 21 bis 26
BMI 22 bis 27
BMI 23 bis 28
BMI 24 bis 29
[Quelle: National Research Council]
Untergewicht: Liegt Ihr BMI unter dem Wert von 18,5, sollten Sie unbedingt
die Ursache mit Ihrem Arzt abklären.
Normalgewicht: Liegt Ihr BMI in diesem Bereich, brauchen Sie aus gesundheitlicher Sicht weder zu- noch abnehmen.
Leichtes Übergewicht: Wenn Ihr BMI bis maximal 30 ist und Sie gleichzeitig
an erhöhten Blutfettwerten, Diabetes, Gicht oder Bluthochdruck leiden, dann
ist es empfehlenswert, Gewicht zu reduzieren. Doch auch ohne Risikofaktoren ist eine Gewichtsreduktion sinnvoll.
Massives Übergewicht/Adipositas: Liegt Ihr BMI über 30, ist eine Gewichtsreduktion unbedingt anzuraten. Wichtig dabei ist eine gleichzeitige Änderung
Ihrer täglichen Ess- und Trinkgewohnheiten sowie eine Lebensstiländerung.
Ab einem BMI von 30 ist Ihr Gewicht ein eigener Risikofaktor für Ihre
Gesundheit.
Nur bei etwa zwei von tausend Menschen sind der schwere Knochenbau oder
Hormonstörungen für das Übergewicht verantwortlich – d.h.: „Wird mehr
Nahrung aufgenommen als Energie benötigt wird, so wird das Zuviel als
Fettpölsterchen gespeichert und das Körpergewicht steigt. Wird zuwenig
Energie zugeführt, reagiert der Körper dementsprechend und greift Energiereserven in den Fettzellen an. Als Folge sinkt das Körpergewicht.“
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Normalgewicht oder nicht?
Auch der Bauchumfang zählt
Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Verringerung des Bauchumfangs um einen Zentimeter das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus um fünf
Prozent senken kann.
Messen Sie bitte Ihren Bauchumfang an der dicksten Stelle des Bauchs –
ohne den Bauch einzuziehen.
Normal: weniger als 80 cm bei Frauen; weniger als 94 cm bei Männern.
Adipositas: größer oder gleich 88 cm bei Frauen; größer oder gleich 102 cm
bei Männern; Liegen Sie in diesem Bereich, sollten Sie Ihr Körpergewicht bald
in einen gesunden Bereich bringen.
Waist to Height Ratio (WHtR)
Das Taille-zu-Höhe-Verhältnis „Waist to Height Ratio (WHtR)“ ermöglicht u.a.
eine genauere Bewertung des körperlichen Zustands von Sportlern. Ein WHtR
zwischen 0,4 und 0,5 wird allgemein als gesund eingestuft.
WHtR = Bauchumfang in cm : Körpergröße in cm
Ein Beispiel:
Eine Frau ist 168 cm groß und hat einen Bauchumfang von 83 cm. Ihre WHtR
beträgt demnach 0,49 und befindet sich somit im Normalbereich.
Grundsätzlich sollte das WHtR für beide Geschlechter bis zum 40. Lebensjahr
unter 0,50 liegen, zwischen 40 und 50 Jahren dürfen pro Jahr 0,01 Punkte
addiert werden. Bei über 50-Jährigen sollte der WHtR-Wert nicht über 0,60
liegen.
Für Jugendliche gelten Normalwerte zwischen 0,34 und 0,45, während für
Kinder kein Wert festgelegt ist.
[Quelle: forum.ernährung heute; Round-Table-Gespräch mit Experten vom 21.5.2010]
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Normalgewicht oder nicht?
Ihren eigenen Energiebedarf
können Sie leicht errechnen
Wer seinen ungefähren Energiebedarf berechnen möchte, multipliziert sein
Normalgewicht (= Körpergröße – 100; ein Spielraum von plus/minus 15 % ist
möglich) mit dem Faktor 30 bis 32, wenn er eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ausübt; mit der Zahl 37 bei mäßiger körperlicher Tätigkeit. Die so
errechnete Zahl ist nur ein Richtwert für den täglichen Energiebedarf in Kilokalorien.
Zu bedenken ist, dass Kinder, Jugendliche, Schwerarbeiter, Sportler, Schwangere, ... – d.h. Menschen je nach Alter, Geschlecht, Arbeitsbelastung und
Bewegung – einen anderen Energiebedarf haben bzw. entsprechend mehr
benötigen und mit zunehmendem Alter der Energiebedarf sinkt.
Bei Erwachsenen liegt der durchschnittliche Tagesenergiebedarf zwischen
1.800 und 2.600 Kilokalorien.
Wer abnehmen möchte, sollte seine tägliche Nahrungsenergiemenge um ca.
500 bis max. 1.000 Kilokalorien pro Tag reduzieren, aber mindestens 1.200
Kilokalorien am Tag zuführen, um eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu
gewährleisten.
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Bewegung
Bleiben Sie in Bewegung –
österreichische Empfehlungen für Bewegung
Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung, da der Wechsel vom Zustand
„körperlich inaktiv“ zum Zustand „geringfügig körperlich aktiv“ ein wichtiger
erster Schritt ist.
Bewegung Mittlere Intensität bedeutet, dass während der Bewegung noch
gesprochen, aber nicht mehr gesungen werden kann. Zu Bewegung mit
mittlerer Intensität zählen: Zügiges Gehen, Gartenarbeit, Wandern, Nordic
Walken, Schwimmen, Wassergymnastik, Tanzen.
Bewegung Höhere Intensität bedeutet, dass nur noch kurze Wortwechsel
möglich sind. Z.B.: Laufen, Skilanglaufen, Radfahren (19 - 25 km/h; rund
3 min/km), Bergwandern, Herz-Kreislauf-Training an Fitnessgeräten, Inline-Skaten.
Bei gesundheitswirksamer körperlicher Aktivität sind Dauer, Häufigkeit,
Intensität und Wochenumfang entscheidend.
Um die Gesundheit als Erwachsener zu fördern und aufrecht zu erhalten ...
... mindestens 150 Minuten pro Woche Bewegung mit mittlerer Intensität
oder 75 Minuten pro Woche Bewegung mit höherer Intensität oder eine
entsprechende Kombination aus Bewegung mit mittlerer und höherer
Intensität durchführen. Idealerweise sollte die Aktivität auf möglichst
viele Tage der Woche verteilt werden;
... an zwei oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegung (bsp.
Krafttraining, Gymnastik, Terraband) durchführen, bei denen alle großen
Muskelgruppen beansprucht werden.
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Bewegung
Tipps
ä Nützen Sie jede Gelegenheit, um
körperlich aktiv zu sein.
ä Koordinationstraining hilft, das
Verletzungsrisiko zu reduzieren –
z.B. Tanzen, Reaktionsspiele,
Balancieren, Laufen auf unterschiedlichem Untergrund.
ä Zum Start sollte jede Einheit mindestens
zehn Minuten durchgehend dauern.
ä 20 Minuten Bewegung mit mittlerer Intensität zählt gleich viel
wie zehn Minuten Bewegung mit höherer Intensität.
ä Für muskelkräftigende Bewegung gibt es keinen speziellen Zeitrahmen.
Die Übungen sollten jedoch so durchgeführt werden, dass nach der
letzten Wiederholung keine weitere ohne Hilfe möglich ist.
ä Beim Gewichtstraining sind 8 - 12 Wiederholungen wirksam. Nach jeweils
einer kurzen Pause von 2 - 3 Minuten kann diese Serie 2 - 3 Mal wiederholt werden. Bei Nichterreichung der Wiederholungszahl sollte das
Gewicht reduziert werden.
ä Krafttraining (z.B. mit Gewichten oder am Trainingsgerät bzw. mit Terra-
band) steigert die muskuläre Fitness und erhöht die Knochendichte.
ä Beweglichkeitstraining unterstützt z.B. den Erhalt und die Verbesserung
des Spielraums in den Gelenken.
ä Bewegung „beflügelt“, hilft das Körpergewicht zu reduzieren und zeigt
einen positiven Effekt unter Anderem bei Angstsymptomen und Depression.
ä Auch Bewegungsformen wie Stiegen steigen, Schnurspringen, Berg-
wandern, Tanzen wirken knochenstärkend.
Weitere ausführliche Informationen zu gesundheitswirksamer Bewegung finden Sie in der Broschüre:
Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung; Herausgeber: Bundesministerium für Gesundheit, Gesundheit Österreich GmbH, Fonds Gesundes Österreich, 2010.
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Regelmäßig essen
Statt der üblichen 3 Mahlzeiten ist es besser, 5 - 6 kleinere einzunehmen.
Feststehende Essenszeiten wirken auf den Verdauungsrhythmus regulierend.
Mehrere kleinere Mahlzeiten belasten den Organismus weniger und helfen
das Körpergewicht zu halten, weil Heißhunger und hastiges Zu-viel-Essen
vermieden werden.
Es entspricht auch der biologischen Leistungskurve, öfter zu
essen, weil weder der Erwachsene noch der Jugendliche oder
das Kind in der Lage sind, ohne Zwischenmahlzeiten die
volle Leistungsfähigkeit über mehrere Stunden beizubehalten. Als Jause eignen sich besonders Obst, Milchprodukte,
Vollkornbrot oder -gebäck mit WENIG Belag.
Die Leistungskurve
ä 5 - 6 kleinere Mahlzeiten mit
Genuss und über den Tag
verteilt sorgen für Ihr Leistungshoch, fördern die Konzentration und erhalten Ihre
Gesundheit. Sie vermeiden
dadurch Heißhunger.
ä Regelmäßige Mahlzeiten
(auch die Jause zählt dazu)
halten Ihren Blutzuckerspiegel konstant, eine Notwendigkeit für die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns.
ä Essen Sie regelmäßig, Ihre Figur wird es Ihnen danken.
ä Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und Trinken!
ä Mehrere kleine Mahlzeiten machen Ihre Ernährung abwechslungsreicher,
bekömmlicher und entsprechen damit den Bedürfnissen des Körpers.
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Der Genuss
Essen mit Lust und mit Genuss
ä Genießen kann man lernen,
ä Genuss braucht Zeit,
ä Genuss muss erlaubt sein,
ä Genuss geht nicht nebenbei,
ä weniger ist manchmal mehr,
ä man muss wissen was einem gut tut – jedem das Seine,
ä ohne Ausprobieren gibt es keinen Genuss,
ä Genuss darf alltäglich sein und unabhängig von bestimmten Anlässen.
[Quelle: Rainer Lutz, 1983]
Nicht nur Zunge und Nase bestimmen was schmeckt, auch Bedingungen wie
Anblick, Ambiente, aber auch Erwartungen und Einstellungen sowie Ge- und
Verbote.
Auf der Homepage: gesundegemeinde,ooe.gv.at > Rezepte finden Sie zahlreiche gesunde Rezepte zum Nachkochen für zu Hause oder in einer
Gemeinschaftsverpflegung.
24
Zusammensetzung der Nahrung
Es ist nicht nur wichtig, dass mit der Nahrung der tatsächliche Energiebedarf
gedeckt wird, sondern auch die Zusammensetzung der Nahrung ist entscheidend. Vor allem das richtige Verhältnis der Hauptnährstoffe Eiweiß, Fett
und Kohlenhydrate und eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen, Wasser und sekundären Pflanzenstoffen.
So viel Energie liefert:
1
1
1
1
g
g
g
g
Kohlenhydrate
Fett
Alkohol
Eiweiß
4,1
9,3
7,0
4,1
Kilokalorien (kcal)
kcal
kcal
kcal
oder
oder
oder
oder
17
39
30
17
Kilojoule (kJ)
kJ
kJ
kJ
D.h. 1 g konsumiertes Fett liefert, gefolgt von Alkohol, die meisten Kilokalorien.
Der empfehlenswerte prozentuelle Anteil am Gesamtenergiebedarf
für Erwachsene ist:
Kohlenhydrate
Fett
50 - 60 Prozent
max. 30 Prozent
Eiweiß
8 - 10 Prozent
Richtwert für die Fettzufuhr
Ihr Fettbedarf errechnet sich aus der Körpergröße in cm –100
Ein Beispiel:
Eine Person mit der Körpergröße von 170 cm benötigt 70 g Fett pro Tag
(170 cm –100 = 70 g Fett).
Die tägliche Fettzufuhr sollte folgendermaßen aufgenommen werden:
ä 10 - 20 g Streichfett in Form von Butter oder Pflanzenmargarine
ä 1 - 2 Esslöffel Kochfett wie Raps- oder Olivenöl
ä Maximal die Hälfte der täglichen Fettzufuhr kann „verstecktes Fett“ sein
z.B. aus Wurst, Käse, Fleisch, Knabbergebäck, Saucen, Schokolade,
Kuchen, Keksen, ...
25
Zusammensetzung der Nahrung
Unser Körper benötigt diese Nährstoffe:
ä Zur Deckung des Energiebedarfs
– zur Erhaltung der Körperfunktionen
– zur Erhaltung der Körpertemperatur
– für körperliche Tätigkeiten
ä Zum Aufbau und zur Erhaltung der Körpersubstanz
– Aufbau neuer Zellen bzw. Erneuerung alter
ä Als Schutz- und Reglerstoffe
– zur Regelung von Vorgängen im Körper, wie Aufbau der Knochen,
Muskeln, ...
– gegen Krankheiten
Das Ernährungsbewusstsein
beginnt bereits bei der Auswahl
der Nahrungsmittel.
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Die Ernährungspyramide
Zusammenfassung
Die Ernährungspyramide zeigt, dass auf kein Lebensmittel verzichtet werden
muss, denn es kommt auf die Auswahl und Verzehrmenge an!
Basis unserer Ernährung sollte sein: Getränke, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte,
Getreide(produkte), Brot, Erdäpfel und Milchprodukte.
Als Ergänzung dazu, aber in reduzierter Menge bzw. seltener: Fleisch, Geflügel,
Fisch, Ei, aber immer mit besonderem Augenmerk auf den Fettgehalt.
Die ideale Dosis
selten
sparsam
wöchentlich
täglich
täglich
täglich
täglich
Modifiziert nach Vorlage der österreichischen Ernährungspyramide vom Bundesministerium für Gesundheit
27
Die Ernährungspyramide
Wie viel normalgewichtige Erwachsene (1.800 - 2.300 kcal Tagesenergiebedarf) täglich essen dürfen, um mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen
optimal versorgt zu sein, sehen Sie hier:
Getränke
mindestens 1,5 - 2 Liter pro Tag –
bevorzugt kalorienarme, alkoholfreie Getränke
Wasser, Mineral- oder Sodawasser,
verdünnte ungezuckerte Obst- und
Gemüsesäfte, ungesüßte Kräuteroder Früchtetees. Kaffee, schwarzer
Tee, Limonade und Alkohol in
Maßen.
Wichtiger Inhaltsstoff: Wasser
Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst
3 Portionen Gemüse
und/oder Hülsenfrüchte
und 2 Portionen Obst pro Tag
Eine Portion entspricht:
Gemüse gegart (200 - 300 g),
Rohkost (100 - 200 g),
Salat (75 - 100 g),
Hülsenfrüchte (roh ca. 70 - 100 g
und gekocht ca. 150 - 200 g),
Obst (125 - 150 g),
Gemüse- oder Obstsaft (200 ml).
Eine geballte Faust entspricht einer
Portion Gemüse, Hülsenfrüchte
oder Obst.
Wichtige Inhaltsstoffe bei Gemüse: Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe,
sekundäre Pflanzenstoffe
Wichtige Inhaltsstoffe bei Hülsenfrüchten: pflanzliches Eiweiß, Stärke,
Ballaststoffe, Vitamine (v.a. B-Vitamine, Folsäure), Mineralstoffe
Wichtige Inhaltsstoffe bei Obst: Vitamine (v.a. Vitamin C), Mineralstoffe,
Ballaststoffe (v.a. in Trockenobst), sekundäre Pflanzenstoffe
28
Die Ernährungspyramide
Getreide(produkte), Erdäpfel
4 Portionen Getreide, Brot, Nudeln,
Reis oder Erdäpfel pro Tag
(5 Portionen für sportlich Aktive
und Kinder)
Eine Portion entspricht:
Brot oder Vollkornbrot (ca. 50 - 70 g),
Gebäck wie Weckerl, Semmel, Kornweckerl etc. (ca. 50 - 70 g),
Müsli oder Getreideflocken (50 - 60 g),
Teigwaren (roh ca. 65 - 80 g oder
gekocht ca. 200 - 250 g),
Reis oder Getreide (roh ca. 50 - 60 g
oder gekocht ca. 150 - 180 g),
Erdäpfel (gegart ca. 200 - 250 g)
Wichtige Inhaltsstoffe bei Getreide(produkten): Ballaststoffe, B-Vitamine
(v.a. Vitamin B1), pflanzliches Eiweiß, Eisen
Wichtige Inhaltsstoffe bei Erdäpfeln: pflanzliches Eiweiß, Stärke, Vitamin C
und B1, Kalium, Eisen
Milch(produkte), Käse
3 Portionen Milch
und Milchprodukte pro Tag
Eine Portion entspricht:
Milch (200 ml), Joghurt (180 - 250 g),
Topfen (200 g), Hüttenkäse (200 g),
Käse (50 - 60 g)
Wichtige Inhaltsstoffe: tierisches Eiweiß, Calcium, Vitamine (v.a. Vitamin B12)
Fette und Öle
1 - 2 Esslöffel Streichfette und 1 - 2 Esslöffel hochwertige Pflanzenöle,
Nüsse oder Samen pro Tag
Wichtige Inhaltsstoffe: Fett, Vitamine (Vitamin A, D , E, K), essenzielle
Fettsäuren (u.a. Linolsäuren, Linolensäure)
29
Die Ernährungspyramide
Fisch, Fleisch, Wurst, Eier
mindestens 1 - 2 Portionen Fisch
pro Woche
maximal 3 Portionen fettarmes
Fleisch oder fettarme Wurstwaren
maximal 3 Eier pro Woche
(einschließlich der in Lebensmittel
„versteckten“)
Eine Portion entspricht:
Fisch (à ca. 150 g),
3 Portionen fettarme Fleisch
und Wurstwaren (300 - 450 g)
Wichtige Inhaltsstoffe bei Fisch: tierisches Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren,
Jod, Selen
Wichtige Inhaltsstoffe bei Fleisch: tierisches Eiweiß, gut verfügbares
Eisen, B-Vitamine (v.a. Vitamin B1, B6, B12)
Wichtige Inhaltsstoffe bei Wurst: tierisches Eiweiß
Wichtige Inhaltsstoffe bei Eier: tierisches Eiweiß, Vitamine
Süßes
gezielt und mit Genuss –
maximal 1 Portion von süßen oder fetten Snacks pro Tag
[Empfehlung des Bundesministeriums für Gesundheit,
Gesundheit Österreich GmbH, Fonds Gesundes Österreich]
Abwechslung macht das Essen bunt,
macht Spaß und bringt den vollen Genuss!
30
Inhalt
Vorwort
3
Gesund essen. Gesund leben!
4
Vielseitig essen – genießen Sie die Lebensmittelvielfalt
6
Reichlich Flüssigkeit – ist absolut lebensnotwendig
6
Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte – Nimm „5 am Tag“
7
Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln
9
Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Wurst, Eier
10
Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
13
Zucker und Salz in Maßen
14
Schmackhaft und schonend zubereiten
16
Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen
16
Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung
17
Normalgewicht oder nicht?
18
Body-Mass-Index (BMI)
18
Auch der Bauchumfang zählt
19
Waist to Height Ratio (WHtR)
19
Ihren eigenen Energiebedarf können Sie leicht errechnen
20
Bewegung
21
Bleiben Sie in Bewegung – österreichische Empfehlungen für Bewegung
21
Regelmäßig essen
23
Die Leistungskurve
23
Der Genuss
24
Zusammensetzung der Nahrung
25
Zusammenfassung
27
Die Ernährungspyramide
27
31
LAND
Oberösterreich
Informationsbroschüre
Gesund essen.
Gesund leben.
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber:
Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Soziales und Gesundheit • Abteilung Gesundheit
4021 Linz, Bahnhofplatz 1
Tel.: 0732/7720-14133, Fax: 0732/7720-214355
E-Mail: [email protected]
www.gesundes-oberoesterreich.at
Inhalt: Mag.a Dr.in Andrea Michaela Ferge
Grafik: MMS Werbeagentur
Fotos: istockphoto, fotolia
Druck: BTS Druckkompetenz GmbH
DTP-[2013048]
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