Grundwissen Elektrizitätslehre – 8. Klasse Die elektrische Ladung Q eines Körpers beschreibt seinen Elektronenmangel (Q positiv, d.h. mehr Protonen als Elektronen) oder Elektronenüberschuss (Q negativ, d.h. mehr Elektronen als Protonen). Ein ungeladener Körper ist im Gleichgewicht, enthält also genauso viele Elektronen wie Protonen. Einheit: [Q] = 1 C = 1 Coulomb, dabei gilt 1 C = 1 As Q = n·e mit n = Anzahl der überschüssigen Protonen/Elektronen e = 1,6·10–19 C = Elementarladung, d.h. Ladung eines Protons/Elektrons Für die Ladung 1 C benötigt man einen Elektronenmangel von 6,2·1018 = 6,2 Trillionen Elektronen. Elektrischer Strom ist bewegte Ladung (z.B. von freien Elektronen im metallischen Leiter oder Bewegung von Ionen in Salzwasser). Die elektrische Stromstärke I gibt an, wie viel Ladung Q in der Zeit t an einer bestimmten Stelle durch einen Stromkreis fließt: I = Einheit: [I] = 1 A = Ampere A Nachweis: mit Amperemeter in Serie (d.h. an einem Punkt) messen Bei Gleichstrom zeigt die technische Stromrichtung vom Plus-Pol zum Minus-Pol, die Elektronen bewegen sich aber entgegengesetzt vom Minus-Pol zum Plus-Pol. Bei Wechselstrom dreht sich die Stromrichtung ständig um. Die elektrische Spannung U gibt an, wie stark der Antrieb des elektrischen Stroms ist. Einheit: [U] = 1 V = 1 Volt Nachweis: mit Voltmeter parallel (d.h. zwischen zwei Punkten) messen V Elektrischer Widerstand R gibt an, wie stark die Behinderung des Stroms in einem Bauteil ist (gute Leiter haben einen geringen Widerstand, schlechte Leiter einen hohen Widerstand, d.h. bei gleicher Spannung fließt durch den geringen Widerstand ein großer Strom, durch den hohen ein geringer). R= mit U = am Bauteil anliegende Spannung I = dadurch verursachte Stromstärke Nachweis: Spannung und Stromstärke messen, R berechnen Einheit: [R] = 1 Ω = 1 Ohm, dabei gilt 1 Ω = 1 A V Ist der Widerstand eines Bauteils konstant, dann gilt für ihn das Gesetz von Ohm, d.h. elektrische Spannung und Stromstärke sind zueinander proportional (d.h. wenn die Spannung verdoppelt wird, dann verdoppelt sich auch die Stromstärke). Das Gesetz von Ohm gilt z.B. für Konstantan und bei konstanter Temperatur für alle Metalle. U-I-Diagramme verschiedener Leiter: beim ohmschen Widerstand (links) sind Spannung und Stromstärke zueinander proportional, bei einer Glühbirne (rechts) steigt mit zunehmender Spannung die Temperatur und damit auch der Widerstand, die Stromstärke wächst daher langsamer. I I U U Bei einer Serienschaltung (Reihenschaltung) von zwei Widerständen fließt der elektrische Strom nacheinander durch die Widerstände. Die elektrische Stromstärke ist überall gleich: Iges = I1 = I2 Die Teilspannungen an den Widerständen sind zusammen Uges = U1 + U2 so groß wie die Gesamtspannung der Quelle: Der Gesamtwiderstand ist die Summe der Einzelwiderstände: Rges = R1 + R2 R1 R2 Bei einer Parallelschaltung von zwei Widerständen fließt der elektrische Strom entweder durch den einen oder den anderen Widerstand. Die Teilstromstärken durch die Widerstände sind zusammen Iges = I1 + I2 so groß wie die Gesamtstromstärke in der Zuleitung: An beiden Widerständen liegt die gleiche Spannung an: Uges = U1 = U2 R1 Der Kehrwert des Gesamtwiderstands ist die Summe der 1 1 1 = + Kehrwerte der Einzelwiderstände. Rges R1 R2 R2 Elektrische Energie E ist die Fähigkeit des Stroms, Arbeit verrichten zu können; z.B. wandelt eine Glühbirne elektrische Energie in Licht (etwa 3 %) und thermische Energie (97%) um oder ein Elektromotor elektrische Energie in Bewegungsenergie und thermische Energie. Einheit: [E] = 1 J = 1 Joule, dabei gilt 1 J = 1 Ws = 1 VAs = 1 Nm weitere gebräuchliche Einheit: 1 kWh = 1 Kilowattstunde = 1 kW · 1 h = 1000 W · 3600 s = 3,6 MJ E = U·I·t mit U = anliegender Spannung I = verursachter Stromstärke t = Zeit Elektrische Leistung P ist elektrische Arbeit (umgesetzte elektrische Energie) pro Zeit: P = Einheit: [P] = 1 W = 1 Watt, dabei gilt 1 W = 1 VA P = U·I Aus R = mit U = anliegender Spannung I = verursachter Stromstärke folgen die Formeln P = I2·R und P = .