Nationalpark Torres del Paine Nationalpark Torres del Paine Lage: Magallanes und Chilenische Antarktis, Chile Nächste Stadt: Puerto Natales Fläche: 2420 Km² Gründung: 1959 Chile, 1978 UNESCO Koordinaten 50° 58′ 59″ S, 72° 57′ 59″ W Der Nationalpark Torres del Paine (spanisch Parque Nacional Torres del Paine) ist einer der bekanntesten Nationalparks in Chile. Paine heißt in der Sprache der Mapuche-Indianer „blau“, also „Blaue Türme“. Geographie und Klima Lageplan des Nationalparks Der Nationalpark Torres del Paine liegt im Süden Chiles und ist ein Teil Patagoniens. Er gehört zur Región de Magallanes y de la Antártica Chilena und liegt rund 140 km Die „Torres del Paine nördlich der Stadt Puerto Natales. Im Norden grenzt der Nationalpark an Argentinien. Im Westen liegt der GreyGletscher mit dem See Lago Grey, im Süden der Lago del Toro und im Osten der Lago Sarmiento de Gamboa. Die Nationalpark-Fläche umfasst 2420 km². Er ist durchzogen von bis zu 3000 m hohen Bergen, Gletschern, Fjorden und großen Seen. Die „Torres del Paine“ sind das Wahrzeichen des Nationalparks. Dabei handelt es sich um drei nadelartige Granitberge, die zwischen 2600 und 2850 m hoch sind. Die Berge liegen etwa in der Mitte des Nationalparks. Südlich dieser drei Berge liegt der See Lago Nordenskjöld, benannt nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskjöld. Der höchste Berg im Nationalpark ist der Paine Grande mit 3050 m. Große Teile des Nationalparks sind vergletschert. Der bekannteste Gletscher ist der Grey-Gletscher, der in den Lago Grey kalbt. Im Sommer liegen die mittleren Temperaturen bei 11 °C und im Winter bei ca. 1 °C. Geschichte Vor rund 14.000 Jahren endete die letzte Eiszeit in Patagonien, seitdem ziehen sich die Gletscher zurück. So siedelten sich viele Tiere in der Gegend an. 1895 fand der deutsche Abenteurer und Siedler Hermann Eberhard ein Milodon-Skelett, ein steinzeitliches Riesenfaultier. Die Höhle des Milodon östlich des Parks ist ein oft besuchtes Touristenziel. 1906 wurde die Stadt Cerro Castillo am Ostrand des Parks errichtet. Vor Einrichtung des Parks durch die Regierung Chiles hatten die Grundbesitzer bereits große Teile der Wälder abgebrannt, um SchafWeideflächen zu gewinnen. Heute ist die Landschaft wieder der Natur überlassen. Der Nationalpark wurde im Jahre 1959 gegründet und wird von der chilenischen Forstbehörde CONAF verwaltet. 1978 wurde er zum Biosphärenreservat der UNESCO erklärt. Am 17. Februar 2005 brach ein verheerender Waldbrand im Park aus. Dabei wurden mehr als 15.000 Hektar Wald vernichtet. Der Brand wurde durch die Unachtsamkeit eines Touristen entfacht. Die globale Erwärmung lässt auch hier die Gletscher immer schneller abschmelzen. Flora und Fauna Die Landschaft ist abwechslungsreich. Es gibt große vergletscherte Bereiche, hohe Berge, viele Seen, Tundra und große Wälder aus Zypressen, Lenga- und Olivillo-Bäumen, außerdem viele Blumenarten, unter anderem auch Orchideen. Die Tierwelt im Park ist vielfältig. Auffällig sind die Guanakos, DarwinNandus, Andenkondore und viele kleinere Vogelarten. Tourismus Der Nationalpark ist gut erschlossen. Die Hauptverwaltung liegt im Bereich des Lago Toro. Der Park wird z. B. von Bussen aus Puerto Natales angefahren. Innerhalb des Parks gibt es mehrere kleinere Verwaltungspunkte. Der CONAF hat viele Wander-Rundwege angelegt. Es gibt zusätzlich mehrere Camping- und Hüttenbereiche. Im Park selbst gelten strenge Umweltauflagen, um die Natur nicht unnötig zu verschmutzen. Zu den Besuchern der abwechslungsreichen Landschaft gehören Trekking-Freunde, Bergsteiger, Gletschertouristen, sowie Tier- und Pflanzenfreunde. Wirtschaft Der Park ist ein großer wirtschaftlicher Faktor für die relativ menschenleere Gegend im Norden der Magallanes-Region. Im ersten Halbjahr 2005 erbrachte der Tourismus über 500 Millionen US-Dollar Umsatz. Man erwartet rund 2 Millionen Touristen im Jahr 2005. Eine Fernstraße verbindet Puerto Natales und den Nationalpark. Die Fahrtstrecke beträgt nur noch 80 km, statt wie früher 140 km. Lago Nordenskjöld Lago del Toro Cuernos del Paine Darwin-Nandus bei Posada Rio Serrano Guanakos an der Laguna Amarga