TU Bergakademie Freiberg Institut für Elektrotechnik Gleichstromtechnik Skriptum für Nichtelektrotechniker Verfasser: Prof. Dr.-Ing. habil. U. Beckert Datum: 2001 Umfang: 28 Seiten TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik TU Bergakademie Freiberg Institut für Elektrotechnik Prof. Beckert Prof. Dr.-Ing. habil. U. Beckert ..\bt\vorles\grdl_et\Gleichstromtechnik_Skript 2001 (üa08) Inhaltsverzeichnis 1. Berechnung elektrischer Stromkreise mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze 1.1 Algorithmus 1.2 Beispiele für die Anwendung der Kirchhoffschen Gesetze 2. Vereinfachte Verfahren 2.1 Reihenschaltung, Spannungsteilerregel 2.2 Parallelschaltung, Stromteilerregel 2.3 Strom- und Spannungsteilerregel, Ersatzwiderstand 2.4 Messbereichserweiterung 2.5 Überlagerungssatz 3. Grundstromkreis 2 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert 1. Berechnung elektrischer Stromkreise mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze Ein elektrisches Netzwerk besteht aus Zweigen, die an Knotenpunkten zusammenstoßen. Die Aneinanderreihung von Zweigen zu geschlossenen Umläufen nennt man Maschen. Die Grundlage für die Berechnung der unbekannten Ströme in den Zweigen bilden die beiden Kirchhoffschen Gesetze: Für jeden Knotenpunkt gilt der erste Kirchhoffsche Satz: Die Summe der zum Knotenpunkt hinfließenden Ströme ist gleich der Summe der vom Knotenpunkt wegfließenden Ströme. ∑ Iγ = ∑ Iµ Für jede Masche des elektrischen Netzwerkes gilt der zweite Kirchhoffsche Satz: Beim Umlauf in einer Masche ist die vorzeichenbehaftete Summe aller Spannungsabfälle (U) gleich der vorzeichenbehafteten Summe aller Urspannungen (E). ∑ Uγ = ∑ Eµ Dabei ist der Spannungsabfall über einen Widerstand positiv definiert in Richtung des durchfließenden Stromes. Eine Spannungsquelle ist von – nach + positiv definiert, d.h. in Richtung des Antriebes eines positiven Stromes. Im Folgenden wird gezeigt, wie man das vollständige System unabhängiger Knotenpunktund Maschengleichungen erhält: R6 E3 R2 R4 E2 R1 R3 E1 R5 Gegeben ist die nebenstehende Schaltung mit den Spannungsquellen E1...E3 und den Widerständen R1...R6. Gesucht seien alle Zweigströme. 3 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert 1.1 Algorithmus 1. Alle Spannungsquellen mit Richtungspfeilen versehen. 2. In jeden Zweig einen Strom einführen und kennzeichnen (I1, I2 usw.). Die Pfeilrichtung ist beliebig. Sie gibt nur an, wie der Strom positiv gezählt werden soll. Liefert die Rechnung ein positives Vorzeichen, so stimmen tatsächliche Stromrichtung und gewählte Zählrichtung überein, andernfalls sind sie entgegengesetzt. 3. Aufstellen der unabhängigen Knoten- und Maschengleichungen. Bei z Zweigen erhält man auch z unabhängige Gleichungen. Bei k Knotenpunkten erhält man (k-1) unabhängige Knotenpunktgleichungen und m = z – (k-1) unabhängige Maschengleichungen. 4. Auflösen des Gleichungssystems nach den unbekannten Zweigströmen. E3 R6 I6 III R2 R4 2 1 3 I2 R1 I1 I4 I3 R3 I II E2 I5 R5 E1 4 Mit den gewählten Zählpfeilen erhält man folgendes Gleichungssystem: Knoten 1: Knoten 2: Knoten 3: Masche I: Masche II: Masche III: I1 + I 6 = I 2 I 2 = I3 + I 4 I 4 + I5 = I6 E1 = R 1 I1 + R 2 I 2 + R 3 I 3 E 2 = R 5 I5 − R 4 I4 + R 3 I3 E3 = R 6 I6 + R 2 I2 + R 4 I4 Dieses Gleichungssystem ist mit den bekannten Methoden nach den unbekannten Zweigströmen aufzulösen. Der Knotenpunktsatz für den Knoten 4 stellt keine unabhängige Gleichung dar, sondern ist die Summe der drei übrigen. 4 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert 1.2. Beispiele für die Anwendung der Kirchhoffschen Gesetze Beispiel 1 Mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze ist in der Schaltung nach Bild 1 der Strom durch R 2 zu berechnen. R2 R1 R4 R3 Bild 1 E Lösung 1. Spannungsquelle E mit Richtungspfeil versehen. 2. Zweigströme einführen, nummerieren und mit Richtungspfeilen versehen. Die Richtungen der Zweigströme können grundsätzlich beliebig gewählt werden. Da die gegebene Schaltung nur eine Spannungsquelle enthält, sind die Richtungen aller Zweigströme bekannt. Es empfiehlt sich, die tatsächlichen Stromrichtungen zu wählen (Bild 2). I2 R2 R1 R4 I I R3 I3 II Bild 2 E 3. Die Spannungsabfälle über den Widerständen haben die gleiche Richtung wie die hindurchfließenden Ströme. 4. Drei unbekannte Zweigströme erfordern drei unabhängige Knotenpunktgleichung und zwei Maschengleichungen. Gleichungen, eine 5 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Man erhält: I = I 2 + I3 (1) R 2 I 2 − R 3 I3 = 0 (2) R 1 I + R 3 I3 + R 4 I = E (3) Der Maschensatz, angeschrieben für die dritte denkbare Masche, liefert keine neue Information, er ergibt sich aus den beiden ersten Maschensätzen. Die Auflösung des Gleichungssystems (1) bis (3) ergibt für I 2 : I2 = E R3 (R 2 + R 3 ) (R 1 + R 4 ) + R 2 R 3 (4) Beispiel 2 R1 R3 E1 R4 E2 R2 Bild 3 Mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze ist in der Schaltung nach Bild 3 der Strom durch den Widerstand R 4 zu berechnen. I1 I3 R1 E1 I R2 I2 R3 II E2 Lösung R4 Bild 4 Die Schaltung wird mit den Strom- und Spannungspfeilen versehen. Die Kirchhoffschen Sätze liefern: I1 = I 2 + I 3 (R 1 + R 2 ) I1 + R 3 I 2 = E1 + E 2 R 4 I3 − R 3 I 2 = − E 2 (5) (6) (7) Das Auflösen nach I 3 ergibt: I3 = E 1 R 3 − E 2 (R 1 + R 2 ) R 4 (R 1 + R 2 + R 3 ) + R 3 (R 1 + R 2 ) (8) 6 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Beispiel 3 Gegeben ist die bekannte Potentiometerschaltung nach Bild 5. Mit ihr kann man aus einer konstanten (Eingangs-) Gleichspannung U = E eine variable (Ausgangs-) Gleichspannung U A erzeugen. Mit der variablen Spannung U A wird der Verbraucher R L gespeist. x=1 R E x x=0 U UA RL Bild 5 Mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze ist die Abhängigkeit UA = f (x ) U zu bestimmen. Lösung Durch Einführen der Koordinate x lässt sich der Potentiometerwiderstand R in die Widerstände x R und (1 - x) R aufteilen (Bild 6). I (1-x) R E I IL xR U II IP UA RL Bild 6 Die Kirchhoffschen Gesetze ergeben: IP + IL = I (1 − x ) R I + x R I P = U = E (9) (10) R L IL − x R IP = 0 (11) UA = R L IL = x R IP (12) bzw. 7 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Durch Auflösen nach U A erhält man: UA = U x (13) R 1 + x (1 − x ) RL Speziell für Leerlauf R L → ∞ erhält man die bekannte lineare Charakteristik: UA = x U (14) Die Beispiele 1 bis 3 bezogen sich auf die Berechnung von Gleichstromkreisen. Die Kirchhoffschen Gesetze bilden auch die Grundlage für die Berechnung elektrischer Netzwerke bei zeitlich beliebig verlaufenden Strömen und Spannungen. Dies soll im Beispiel 4 gezeigt werden. Zur Schreibweise: Gleichgrößen, d.h. Gleichspannungen und Gleichströme, werden durch große Buchstaben gekennzeichnet, z.B. U, E und I. Die Augenblickswerte zeitveränderlicher Größen werden durch Kleinbuchstaben gekennzeichnet, z.B. u, e und i. Um die Zeitabhängigkeit zu betonen, wird oftmals auch u(t), e(t) und i(t) geschrieben. Beispiel 4 Für die Schaltung nach Bild 7 ist mit Hilfe der Kirchhoffschen Gesetze die Differentialgleichung zur Berechnung der Kondensatorspannung u C ( t ) aufzustellen. uR i A R iC I C uC uAB iL L II uL Bild 7: Netzwerk mit R, L und C B Gegeben ist der zeitliche Verlauf der Klemmenspannung u AB ( t ) . Die Schaltung enthält außer Widerständen auch Spulen (Induktivitäten) und Kondensatoren (Kapazitäten) Zum Aufstellen der Kirchhoffschen Gleichungen werden somit die Strom-Spannungsbeziehungen für alle drei Grundelemente benötigt: 8 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Am Widerstand gilt das Ohmsche Gesetz auch für zeitlich veränderliche Ströme: u R (t) = R i R (t) (15) Aus der Schulphysik sind noch die Strom-Spannungszusammenhänge für Kondensator und Spule bekannt. Am Kondensator mit der Kapazität C gilt: i C (t) = C d uC dt (16) Beim Kondensator fließt also nur dann ein Strom, wenn sich die Kondensatorspannung u C zeitlich verändert, d.h., wenn sich die Ladung des Kondensators Q = C uC (17) ändert. An der Spule mit der Induktivität L gilt: uL = L d iL dt (18) Über einer Induktivität tritt nur dann ein Spannungsabfall u L auf, wenn sich der Strom i L zeitlich ändert, d.h. wenn sich der (magnetische) Spulenfluss Φ = Li (19) zeitlich ändert und eine Spannung induziert wird. Die angegebene Strom-Spannungsbeziehungen für Widerstand, Spule und Kondensator gelten unter der Voraussetzung, dass die positiven Zählrichtungen für u und i (gemäß Bild 8) gleich gewählt werden. uR R iR uC C iC uL L Bild 8: Positive Zählrichtung für u und i an den Grundelementen R, C, L iL 9 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Lösung Die Kirchhoffschen Sätze ergeben für die Schaltung nach Bild 8: i( t ) = i C ( t ) + i L ( t ) u R ( t ) + u C ( t ) − u AB ( t ) = 0 u C (t ) − u L (t) = 0 (20) (21) (22) Aus (22) erhält man unter Berücksichtigung von (18): uL = L iL = diL = uC dt 1 uC d t L∫ (23) Gl. (16) und (23) in den Knotenpunktsatz Gl. (20) eingesetzt, ergibt: i = C d uC 1 + ∫ uC d t dt L (24) Gl. (24) und (15) eingesetzt in den Maschensatz Gl. (21) ergibt schließlich für u C ( t ) die Differentialgleichung zweiter Ordnung. RC d uC R + u C + ∫ u C d t = u AB dt L d2 uC 1 d uC 1 1 d u AB + + uC = 2 dt RC d t LC RC d t (25) Ihre Lösung ergibt den Verlauf von u C ( t ) bei gegebenem Verlauf von u AB ( t ). 10 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert 2. Vereinfachte Verfahren Für einfache Schaltungen, die nur eine Spannungsquelle enthalten, gibt es einfachere Berechnungsverfahren als den aufwändigen Lösungsweg über die Kirchhoffschen Gesetze. Diese Berechnungsverfahren basieren auf den Gesetzmäßigkeiten der Reihen- und Parallelschaltung, der Spannungs- und der Stromteilerregel sowie auf der Zusammenfassung von Widerständen zu Ersatzwiderständen. 2.1 Reihenschaltung, Spannungsteilerregel Die Spannungsteilerregel beschreibt die Verhältnisse bei der Reihenschaltung. Kriterium der Reihenschaltung ist, dass alle Widerstände vom gleichen Strom durchflossen werden. I R1 R2 Rn U1 U2 Un I U R ers U Bild 9: Reihenschaltung und Ersatzschaltung Betrachtet man die Reihenschaltung von n Widerständen und die Ersatzschaltung, die das gleiche Klemmenverhalten wie das Original besitzen soll, so erhält man: U = U1 + U 2 + ... + U n U1 = R 1 I (Maschensatz) U2 = R 2 I U = R ers I Durch Kombination der Gleichungen erhält man I ( R 1 + R 2 + ... + R n ) = I R ers R ers = R 1 + R 2 + ... + R n Der Ersatzwiderstand der Reihenschaltung ist die Summe der Einzelwiderstände. Für die Teilspannungen folgt: U1 R = 1 U2 R2 Die Teilspannungen verhalten sich wie die zugehörigen Widerstände. 11 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Für das Verhältnis der Teilspannungen zur Gesamtspannung folgt: U1 R1 = U R ers U2 R2 = U R ers Eine Teilspannung verhält sich zur Gesamtspannung, wie der entsprechende Widerstand zum Ersatzwiderstand der Reihenschaltung. 2.2 Parallelschaltung, Stromteilerregel Die Stromteilerregel beschreibt die Verhältnisse bei der Parallelschaltung. Kriterium der Parallelschaltung ist, dass alle Widerstände an der gleichen Spannung liegen. I1 R1 I I I2 R ers R2 U U Bild 10: Parallelschaltung und Ersatzschaltung Betrachtet man zunächst nur zwei Widerstände, so gilt: I = I1 + I 2 (Knotenpunktsatz) I1 = U R1 I2 = U R2 Für die Ersatzschaltung, die das gleiche Klemmenverhalten wie das Original besitzen soll, gilt: I = U R ers Durch Kombination der Gleichungen erhält man für den Ersatzwiderstand: 1 1 1 = + R ers R1 R2 R ers = R 1 || R 2 = R1 R 2 R1 + R 2 Der Kehrwert des Ersatzwiderstandes ist gleich der Summe der Kehrwerte der Einzelwiderstände. Für die Teilströme und für das Verhältnis eines Teilstromes zum Gesamtstrom folgt: I1 R = 2 I2 R1 Die Teilströme verhalten sich umgekehrt wie die zugehörigen Widerstände. 12 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert I1 R R2 = ers = I R1 R1 + R 2 I2 R R1 = ers = I R2 R1 + R 2 Ein Teilstrom verhält sich zum Gesamtstrom, wie der gegenüber liegende Widerstand zur Ringsumme der Widerstände. 2.3 Strom- und Spannungsteilerregel, Ersatzwiderstand Beispiele Beispiel 1 R2 I2 R1 I R4 In der Schaltung nach Bild 11 ist mit Hilfe R3 a) der Stromteilerregel U2 3 und b) der Spannungsteilerregel der Strom nach dem Widerstand R 2 zu berechnen. E Bild 11 Lösung Zunächst werden die Widerstände R 1...R 4 zu einem Gesamtwiderstand zusammengefasst: R ges = R 1 + R 2 R 3 + R 4 = R1 + R 4 + R2 R3 (R 1 + R 4 ) (R 2 + R 3 ) + R 2 R 3 = R2 + R3 R2 + R3 (26) Angetrieben von E fließt durch R ges der Gesamtstrom I = E . R ges (27) Nach der Stromteilerregel gilt für den Teilstrom I 2 : R3 I2 Widerstand des anderen Zweiges = = I R2 + R3 Ringwiderstand der Parallelschaltung Bemerkenswert ist, dass das Stromverhältnis I 2 / I unabhängig von R 1 und R 4 ist ! 13 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert I2 = = R3 R3 E (R 2 + R 3 ) I = R2 + R3 R 2 + R 3 (R 1 + R 4 ) (R 2 + R 3 ) + R 2 R 3 E R3 (R 1 + R 4 ) (R 2 + R 3 ) + R 2 R 3 (28) Nach der Spannungsteilerregel gilt für die Spannung U 23 über der Parallelschaltung R 2 R 3 : R R U 23 U R2 R3 = 23 = 2 3 = U ges E R ges (R 1 + R 4 ) (R 2 + R 3 ) + R 2 R 3 (29) Der Strom durch R 2 ergibt sich nach dem Ohmschen Gesetz: I2 = U 23 E R3 E R2 R3 = = R2 R 2 R ges (R 1 + R 4 ) (R 2 + R 3 ) + R 2 R 3 (30) Beispiel 2 Für die Potentiometerschaltung nach Bild 12 ist mit Hilfe der Spannungsteilerregel die Abhängigkeit x=1 R E x x=0 U RL UA UA = f (x ) U zu bestimmen. Bild 12 Lösung (1-x) R E xR U RL UA Durch Einführen der Koordinate x lässt sich der Potentiometerwiderstand R in die beiden Widerstände xR und (1-x) R aufteilen. Der Verbraucherwiderstand R L liegt parallel zu Widerstand xR und bestimmt die Spannungsteilung mit. Bild 13 14 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Die Spannungsteilerregel liefert xR R L UA U = A = , U ges U R ges (31) wobei für den Gesamtwiderstand gilt: R ges = (1 − x ) R + xR R L = (1 − x ) R + xR R L xR + R L (32) Damit erhält man UA x RL = = U (1 − x ) ( xR + R L ) x R 1 + x (1 − x ) RL (33) Man erkennt, die Höhe von U A hängt außer von der Koordinate x auch vom Verhältnis R / R L ab. Beispiel 3 Gegeben ist die Wheatstonesche Brückenschaltung nach Bild 14. Im Zweig CD liegt ein Anzeigeinstrument mit dem Innenwiderstand R I . Mit Hilfe der Spannungsteilerregel ist das Abgleichkriterium zu bestimmen. C RX RN RI R1 A R2 D B E Bild 14 Lösung Im abgeglichenen Zustand fließt kein Strom durch das Anzeigeinstrument. Die Spannung U CD = 0 . Die Widerstände R 1 und R 2 werden dann vom gleichen Strom I1 und die Widerstände R x und R N vom gleichen Strom I 2 durchflossen (Bild 15). 15 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert I2 UN UX RX U1 RN U CD + U1 − U x = 0 U2 UC D R1 Der Maschensatz liefert U CD = U x − U1 (34) R2 I1 E Bild 15 Nach der Spannungsteilerregel sind Ux = E Rx Rx + RN und U1 = E R1 R1 + R 2 (35) Die Spannung U CD wird demnach Null, wenn U x = U1 Rx R1 = Rx + RN R1 + R 2 Rx R = 1 RN R2 (36) Mit Hilfe von Gl.(36) erfolgt eine Bestimmung des unbekannten Widerstandes R x aus den bekannten Größen R N und R 1 / R 2 . Beispiel 4 R1 R3 R2 U1 U2 Gegeben ist die Schaltung nach Bild 16. An den Eingangsklemmen liegt die Spannung U1 . Mit Hilfe der Spannungsteilerregel ist die Spannung U 2 an den Ausgangsklemmen zu bestimmen. Bild 16 16 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Lösung An den Ausgangsklemmen ist kein Verbraucher angeschlossen, es liegt Leerlauf vor. Demzufolge fließt durch R 3 kein Strom, über R 3 tritt kein Spannungsabfall auf, d.h. der Widerstand R 3 ist für das Verhalten der Schaltung ohne Bedeutung. Die Ausgangsspannung U 2 tritt auch als Spannungsabfall über R 2 auf (Bild 17). R1 Für die verbleibende Reihenschaltung R 1 und R 2 liefert die Spannungsteilerregel: R3 I3 = 0 R2 U2 U1 U2 U2 R2 = U1 R1 + R 2 (37) Bild 17 Beispiel 5 R2 R1 R3 U1 U2 Gegeben ist die Schaltung nach Bild 18. An den Eingangsklemmen liegt die Spannung U1 . Mit Hilfe der Spannungsteilerregel ist die Spannung U 2 an den Ausgangsklemmen zu berechnen. Bild 18 Lösung Es gilt zu erkennen, evtl. durch Umzeichnen der Schaltung gemäß Bild 19, dass die Spannung U1 sowohl an den Eingangsklemmen, als auch über dem Widerstand R 1 und auch als Gesamtspannung über dem Zweig (R 2 + R 3 ) liegt. R2 R1 R3 U1 U2 Bild 19 (An einer Parallelschaltung liegt bekanntlich über jedem Zweig die gleiche Spannung !) 17 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Die Spannungsteilerregel ergibt R3 U2 = U1 R2 + R3 , (38) d.h. der Widerstand R 1 hat keinen Einfluss auf die Spannungsaufteilung. Beispiel 6 R4 R1 U23 R2 Gegeben ist die Schaltung nach Bild 20. Mit Hilfe der Spannungsteilerregel ist das U3 Spannungsverhältnis zu berechnen. U R3 U3 U Bild 20 Lösung Es ist zu beachten, dass die Spannungsteilerregel nur für die Reihenschaltung von Widerständen gilt. Deshalb werden die Widerstände R 2 , R 3 , R 4 zu einem Ersatzwiderstand zusammengefasst: R ers = (R 2 + R 3 ) R 4 = (R 2 + R 3 ) R 4 R2 + R3 + R4 Über diesem Ersatzwiderstand tritt der Spannungsabfall Spannungsteilerregel liefert: U 23 R ers (R 2 + R 3 ) R 4 = = U R 1 + R ers R 1 (R 2 + R 3 + R 4 ) + (R 2 + R 3 ) R 4 (39) U 23 auf, für den die (40) Bei einer Parallelschaltung liegt bekanntlich über jedem Zweig die gleiche Spannung. D.h., die Spannung U 23 liegt also auch über der Reihenschaltung R 2 , R 3 . Die nochmalige Anwendung der Spannungsteilerregel ergibt U3 R3 = U 23 R2 + R3 (41) 18 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Die Kombination der Gln. (40) und (41) ergibt schließlich: U3 U U R3 R4 = 23 3 = U U U 23 R 1 ( R 2 + R 3 + R 4 ) + (R 2 + R 3 ) R 4 (42) Beispiel 7 R2 I1 I Gegeben ist die Schaltung nach Bild 21. Mit Hilfe der Stromteilerregel sind die Stromverhältnisse R1 R3 R4 I1 I2 I2 und I1 I Bild 21 zu bestimmen. Außerdem ist der Gesamtwiderstand der Schaltung zu berechnen. Lösung Die Stromteilerregel liefert: R + R4 I1 = 3 I2 R2 (43) und I1 Widerstand des anderen Zweiges = I Ringwiderstand der Parallelschaltung R3 + R4 I1 = I R2 + R3 + R4 (44) R 1 hat keinen Einfluss auf die Stromteilung. 19 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Für den Gesamtwiderstand liest man ab: R ges = R 1 + R 2 (R 3 + R 4 ) = R1 + R 2 (R 3 + R 4 ) R2 + R3 + R4 (45) Beispiel 8 I23 I R1 R2 Gegeben ist die Schaltung nach Bild 22. Mit Hilfe der Stromteilerregel ist das Stromverhältnis R3 R4 I 23 I R5 zu bestimmen. Bild 22 Lösung I23 I R2 + R3 R1 R 4||R 5 Bild 23 Die bekannte Stromteilerregel beschreibt die Stromaufteilung bei der Parallelschaltung zweier Widerstände. Die vorliegende Schaltung besitzt drei parallele Zweige. Um die Stromteilerregel anwenden zu können, werden gemäß Bild 23 zunächst die Widerstände R 4 und R 5 zu einem Ersatzwiderstand zusammengefasst. Die Stromteilerregel, angewandt auf die Ersatzschaltung, liefert: R4 R5 I 23 R4 R5 = = I R 4 R 5 + (R 2 + R 3 ) (R 2 + R 3 ) ( R 4 + R 5 ) + R 4 R 5 (46) 20 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Beispiel 9 R2 I I1 R1 R4 R5 Gegeben ist die Schaltung nach Bild 14 und die Spannung U1 . Zu berechnen sind der Gesamtwiderstand R ges , der Gesamtstrom I und der Strom I1 . U1 R3 Bild 24 Lösung Bei der Berechnung des Gesamtwiderstandes werden zunächst die Widerstände R 4 und R 5 durch einen ersten Ersatzwiderstand R4 R5 R4 + R5 R 45 = R 4 R 5 = ersetzt. Anschließend wird dieser Ersatzwiderstand mit den Widerständen R 2 und R 3 zu einem zweiten Ersatzwiderstand R ers = R 2 + R 3 + R4 R5 R4 + R5 (47) zusammengefasst. Dieser ergibt zusammen mit R 1 den Gesamtwiderstand R ges = R 1 R ers = R 1 [(R 2 + R 3 ) (R 4 + R 5 ) + R 4 R 5 ] (R 1 + R 2 + R 3 ) (R 4 + R 5 ) + R 4 R 5 (48) Über das Ohmsche Gesetz erhält man für den Gesamtstrom I = U1 . R ges (49) Da die Spannung U1 außer an den Eingangsklemmen auch als Spannungsabfall über R 1 auftritt, gilt für den Zweigstrom I1 = U1 R1 , (50) d.h., auf I1 haben die Widerstände R 2 , R 3 , R 4 und R 5 keinen Einfluss ! 21 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert 2.4 Messbereichserweiterung Zu den klassischen Anwendungsbeispielen der Spannungs- und Stromteilerregel gehört die Messbereichserweiterung eines Instrumentes: Gegeben sei ein Messgerät, das bei einem Strom von I I = 1 mA (Index I = Instrument) Endausschlag zeigt und einen Widerstand von R I = 10 Ω besitzt (Bild 25). Bild 25: Messgerät Demzufolge beträgt der Spannungsabfall über dem Instrument U I = R I I I = 10 mV. Mit diesem Messgerät lassen sich also Ströme bis 1 mA und Spannungen bis 10 mV messen. Das Ziel der Messbereichserweiterung ist es, mit Hilfe von Zusatzwiderständen die Messbereiche für Spannung und Strom jeweils um den Faktor p zu erweitern, so dass mit dem Messgerät z. B. Spannungen von 100 V oder Ströme von 10 A gemessen werden können. Zur Erweiterung des Spannungsmessbereiches wird dem Messwerk ein Vorwiderstand in Reihe geschaltet (Bild 2), über dem die Spannungsdifferenz U − U I = (p − 1) U I auftritt. Bild 26: Erweiterung des U-Bereiches Der erforderliche Vorwiderstand R V wird mit Hilfe der Spannungsteilerregel berechnet: UI RI = U RV + RI (51) Unter Berücksichtigung von U = p UI (52) erhält man: R V = (p − 1) R I (53) 22 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Zur Erweiterung des Strommessbereiches wird dem Messwerk ein Widerstand (Shunt) parallel geschaltet (Bild 27). Bild 27: Erweiterung des I-Bereiches Der Parallelwiderstand R p wird mit Hilfe der Stromteilerregel berechnet: Rp II = I Rp + RI (54) Unter Berücksichtigung von I = p II (55) erhält man Rp = RI p −1 (56) 2.5 Überlagerungssatz Der Überlagerungssatz ermöglicht besonders dann eine sehr effektive Berechnung von Stromkreisen, wenn eine Schaltung mehrere Spannungsquellen enthält und nur ein Zweigstrom oder ein Spannungsabfall zu berechnen sind. Der Überlagerungssatz, das Prinzip der Superposition, ist ein in der Physik (z.B. in der Mechanik) häufig angewandtes Prinzip. Es besagt, dass sich in einem physikalischen System die Gesamtwirkung aus der Überlagerung von Teilwirkungen ergibt, die von einzelnen Ursachen herrühren. Voraussetzung für die Anwendung des Überlagerungssatzes ist, dass zwischen Ursache (U) und Wirkung (W) ein linearer Zusammenhang besteht: W = K 1 U 1 + K 2 U 2 + .... K 1 , K 2 ... Konstanten (57) Übertragen auf die Berechnung elektrischer Stromkreise besagt der Überlagerungssatz: Enthält eine Schaltung mehrere Spannungsquellen, so kann der Strom I x in einem bestimmten Zweig x als Überlagerung, als vorzeichenbehaftete Summe, von Teilströmen berechnet werden, die jeweils von einer Spannungsquelle angetrieben werden: I x = I x ,E1 + I x , E 2 + ... (58) 23 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Zur Berechnung eines Teilstromes ersetzt man alle anderen Spannungsquellen bis auf eine durch Kurzschlüsse. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Berechnung der Teilströme meist sehr einfach ist. Voraussetzung ist, dass sie Schaltung nur lineare Widerstände enthält, d.h. der Wert jedes Widerstandes muss konstant (stromunabhängig) sein. Beispiel: In der vorliegenden Schaltung kann der Zweigstrom I 4 als Überlagerung der Teilströme I 4,E1 und I 4, E 2 aufgefasst werden: I 4 = I 4, E1 − I 4, E 2 (59) Die Teilströme I 4, E1 und I 4, E 2 lassen sich mit Hilfe der Stromteilerregel sofort anschreiben: I 4,E1 = E1 R2 ⋅ R 1 + R 2 || (R 3 + R 4 ) R 2 + R 3 + R 4 (60) I 4, E 2 = E2 R1 ⋅ R 2 + R 1 || (R 3 + R 4 ) R 1 + R 3 + R 4 3. Grundstromkreis Durch das Zusammenschalten eines Generators und eines Verbrauchers entsteht der sog. Grundstromkreis, s. Bild 28. Das Ersatzschaltbild des Generators besteht aus einer Spannungsquelle mit der Urspannung E und einem Innenwiderstand Ri. Beim Gleichstromgenerator z.B. entsprechen die Urspannung E der im Anker induzierten Spannung und der Innenwiderstand Ri dem Wicklungswiderstand der Ankerwicklung. Der Verbraucher wird durch den sog. Außenwiderstand Ra repräsentiert. Auf diesem Grundstromkreis lassen sich, zumindest näherungsweise, alle auch noch so komplizierten Stromkreise der Elektrotechnik und Elektronik zurückführen. Bei Kenntnis seiner Gesetzmäßigkeiten lassen sich wichtige Schlussfolgerungen für das Zusammenwirken von elektrischen Energieerzeugern und -verbrauchern ziehen. Ui A Ri E + - I Ra Bild 28: Schaltbild des Grundstromkreises U B Generator Verbraucher 24 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Am Grundstromkreis interessiert neben der Leistungsbilanz vor allem der Zusammenhang zwischen dem Strom I und der Klemmenspannung U: Der Maschensatz liefert für den Grundstromkreis E = Ui + U . (61) Am Innenwiderstand Ri tritt der innere Spannungsabfall Ui = Ri I auf. (62) Die Klemmenspannung U ist identisch mit dem Spannungsabfall am Verbraucherwiderstand Ra: U = Ra I . (63) Damit erhält man aus dem Maschensatz: I = E Ri + Ra U = E Ra Ri + Ra (64) Bei der Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Klemmenspannung U und Strom I sind drei Betriebsfälle - Leerlauf, Kurzschluss und Anpassung - von besonderem Interesse. Mit Ra → ∞ entsteht der Betriebszustand Leerlauf (Bild 29). Es gilt: I = 0 U = UL = E (65) UL wird als Leerlaufspannung bezeichnet. Sie ist gleich der Urspannung des Generators. Ri Ri Ik E + - UL E + - Bild 29: Betriebsfälle Leerlauf und Kurzschluss Mit Ra → 0 entsteht der Betriebszustand Kurzschluss (Bild 29). Es gilt: I = Ik = E Ri U = 0 (66) I k wird als Kurzschlussstrom bezeichnet. Er hängt allein von den Parametern des Generators ab. Bei gegebener Urspannung E wird der Kurzschlussstrom durch den GeneratorInnenwiderstand begrenzt. 25 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert In der Nachrichtentechnik ist der Betriebszustand Anpassung von großer Bedeutung. Dieser ist durch R a = R i gekennzeichnet. Für den Strom und die Klemmenspannung gilt hierbei: IA = I E = k 2 Ri 2 UA = UL E = 2 2 (67) Bild 30 zeigt die Strom-Spannungskennlinien des Grundstromkreises. Strom I und Klemmenspannung U werden sowohl durch den Generator als auch durch den Verbraucher bestimmt. Gemäß Maschensatz gilt für die Klemmenspannung des Generators: (68) U = E − Ri I = UL − Ri I Im U = f ( I ) − Diagramm stellt diese Gleichung eine fallende Gerade dar, die umso stärker fällt, je größer der Innenwiderstand Ri ist. Ihr Schnittpunkt mit der Ordinate stellt die Leerlaufspannung UL dar, ihr Schnittpunkt mit der Abszisse ist der Kurzschlussstrom Ik. U R a steigend UL U = Ra I Arbeitspunkt Bild 30: U = U L -R i I R i steigend U = f ( I ) − Kennlinien von Generator und Verbraucher Ik I Die Klemmenspannung U des Generators ist andererseits identisch mit dem Spannungsabfall am Verbraucherwiderstand Ra U = Ra I . (69) Diese Beziehung stellt im U = f ( I ) − Diagramm eine Ursprungsgerade dar (Bild 30). Ihr Anstieg wächst mit Ra. Der Schnittpunkt beider Geraden ergibt den Arbeitspunkt des Grundstromkreises. Man liest z.B. ab, dass mit wachsender Belastung, d.h. mit steigendem Strom I auch der innere Spannungsabfall Ui zunimmt und damit die Klemmenspannung U absinkt. 26 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Die Verhältnisse im Grundstromkreis werden entscheidend durch das Widerstandsverhältnis Ra/Ri bestimmt. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Beziehungen für den Strom I und die Klemmenspannung U in normierter Form anschreibt: I Ik = Ra Ra / Ri U = = UL Ri + Ra 1 + Ra / Ri Ri 1 = Ri + Ra 1 + Ra / Ri (70) Beide Funktionen sind in Bild 31 dargestellt. 1 U _ UL I _ Ik U ,_ I _ UL I k 0,5 0 0 1 4 2 Bild 31: Verhalten von Strom und Klemmenspannung R _a Ri 6 Leistungsbilanz und Wirkungsgrad Im Grundstromkreis lassen sich drei Leistungen definieren: Die gesamte im Generator erzeugte elektrische Leistung entspricht dem Produkt von Urspannung und Strom: Pg = E I = E2 E2 1 = Ri + Ra Ri 1 + Ra / Ri (71) Im Kurzschluss ( R a = 0) erhält man die sog. Kurzschlussleistung, die größte Leistung, die der Generator erzeugen kann: Pk E2 = Ri (72) Für die an den Verbraucher Ra abgegebene Leistung gilt: Pa = U I = E2 Ri Ra / Ri (73) [1 + R a / R i ]2 Im Generator-Innenwiderstand Ri entsteht die Verlustleistung Pi = U i I = R i I 2 = E2 Ri 1 [1 + R a / R i ] 2 . (74) 27 TU BAF, Inst. f. Elektrotechnik Prof. Beckert Der Wirkungsgrad η wird sinnvollerweise als das Verhältnis von im Verbraucher genutzter Leistung zur Gesamtleistung definiert: η = Pa Ra / Ri = 1+ Ra / Ri Pg (75) Bild 32 zeigt die Abhängigkeiten der abgegebenen Leistung und des Wirkungsgrades vom Widerstandsverhältnis Ra/Ri. In der elektrischen Energietechnik, insbesondere bei der elektrischen Energieübertragung, ist das Ziel, die erzeugte Leistung möglichst vollständig an den Verbraucher abzugeben, also ein hoher Wirkungsgrad. Nach der Beziehung für η muss man Ra >> Ri anstreben. In der elektrischen Informationstechnik spielt dagegen der Wirkungsgrad keine Rolle. Die elektrischen Leistungen liegen im mW...µW-Bereich. Hier kommt es darauf an, die Information möglichst sicher von der Signalquelle (Generator) zum Signalempfänger (Verbraucher) zu übertragen. Dies ist dann der Fall, wenn die maximale Leistung an den Verbraucher abgegeben wird ( Pa → Pa ,max ). Über d Pa = 0 d (R a / R i ) erhält man, dass dies bei Ra = Ri, bei Anpassung, der Fall ist (Bild 32). Für die sog. verfügbare Leistung erhält man: E2 = 4 Ri Pa ,max (76) Interessant ist, dass bei Anpassung der Wirkungsgrad 50% beträgt. 1 η Pa _ Pa,max Pa η,_ Pa,max 0,5 0 0 1 2 4 R _a Ri 6 Bild 32: Verhalten von abgegebener Leistung und Wirkungsgrad 28