schwimmen mit delfinen - WDC, Whale and Dolphin Conservation

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SCHWIMMEN MIT
DELFINEN:
WAS SIE WISSEN SOLLTEN.
„Schwimmen mit Delfinen“ und
ähnliche Angebote, bei denen man den
Meeressäugern nahekommen und sie
füttern kann, werden immer beliebter.
Wenn Sie auch mit dem Gedanken spielen, an einem
solchen Programm teilzunehmen, finden Sie hier wichtige
Hintergrundinformationen.
Schwimmen mit Delfinen, die
in Gefangenschaft leben
In Meeresparks mit Delfinen zu schwimmen sieht nach Spaß
aus – die traurige Realität bleibt uns jedoch zumeist verborgen.
In Gefangenschaft leiden die Tiere und sterben oft viel zu früh.
Viele von ihnen wurden außerdem in freier Wildbahn gefangen.
Diese intelligenten und sozialen Meeressäuger, die in der
Natur täglich weite Strecken schwimmen können, müssen in
Gefangenschaft in künstlicher Umgebung und in beengten
Verhältnissen getrennt von ihren Familien leben. Viele Delfine
sterben bereits während des Fangs, des Transportes oder
schließlich viel zu jung in Gefangenschaft.
Dem natürlichen Lebensraum entrissen
• Nach wie vor werden Delfine gefangen, um die wachsende
Nachfrage an Delfinschwimmprogrammen decken zu
können.
• Die Fang- und Transportmethoden sind meist grausam
und viele Delfine sterben bereits vor der Ankunft im
Delfinarium.
Ein Leben in Gefangenschaft
• Die Überlebensrate von Delfinen in Gefangenschaft ist
niedriger als in der freien Wildbahn.
• Die Tiere können natürliche Verhaltensweisen wie Jagd,
das Schwimmen weiter Strecken oder ihr komplexes
Sozialleben nicht ausleben.
• Der Stress der Gefangenschaftshaltung führt häufig zu
Verhaltensauffälligkeiten, Krankheiten oder Verletzungen.
• Oft werden die Delfine in Gefangenschaft daraufhin mit
Medikamenten behandelt.
• Es besteht zudem die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Menschen und Delfinen sowie Delfinen untereinander.
Kein Entkommen
• Wenn sie nicht mit Menschen interagieren wollen,
haben Delfine in Gefangenschaft keine Möglichkeit, sich
zurückzuziehen.
• Immer wieder konnte beobachtet werden, dass einzelne
Tiere Anzeichen von Stress zeigten, wenn ihnen Menschen
sehr nahe kamen.
• Die empfindliche Haut der Delfine kann durch Fingernägel
und Schmuck verletzt werden.
Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert
Viele Einrichtungen halten die Delfine in Anlagen nahe
der Küste , die oft weder ausreichend geschützt noch
richtig konstruiert sind.. Wirbelstürme wurden so in der
Vergangenheit bereits zu einer ernsthaften Gefahr. Einige
Delfine wurden durch herabfallende Trümmerteile verletzt,
ins Meer hinaus gespült oder sogar getötet. Auch die
Wasserqualität führt häufig zu Hautproblemen, da das
Wasser für den Menschen aus hygienischen Gründen mit
Chlor angereichert wird. Das flache Wasser der Anlagen
erwärmt sich unter der Sonneneinstrahlung schnell. In der
Nähe von Städten oder Ferienressorts besteht außerdem das
Risiko hoher Schadstoffkonzentration – die Meeressäuger
können erkranken oder sogar sterben.
Verletzungsgefahr und Übertragung von Krankheiten
• Delfine sind Wildtiere und bleiben unberechenbar, selbst
wenn sie über lange Zeit trainiert wurden. Schwimmer
können bei der Interaktion mit Delfinen Verletzungen
wie Kratzer, Schürfwunden, Blutergüsse und sogar
Knochenbrüche davon tragen.
• Außerdem besteht das Risiko, dass Krankheiten zwischen
Delfin und Mensch übertragen werden.
Angst und Enttäuschung
• Delfine sind große und kraftvolle Tiere. Eine direkte
Begegnung im Wasser kann für manche Menschen
angsteinflößend sein.
• Viele Menschen berichten, sie seien vom
Delfinschwimmen enttäuscht gewesen, da sie sich eine
natürlichere Begegnung erhofft hatten.
Schwimmen mit wildlebenden
Delfinen – eine Alternative?
Das Schwimmen mit wildlebenden Delfinen erscheint
vielen Menschen als tolles Erlebnis. Allerdings ist kaum
sicherzustellen, dass die Tiere dabei keinem Stress
ausgesetzt sind. In manchen Gegenden werden Delfine
regelmäßig von Booten gestört, die Schwimmer unmittelbar
in ihrer Nähe ins Wasser lassen. Es wurde beobachtet, dass
einige der Meeressäuger ihr gewohntes Umfeld verlassen,
um ruhigere Gewässer aufzusuchen. Die Beeinträchtigung
von natürlichen Verhaltensweisen (beispielsweise Ruhen,
Nahrungssuche oder Aufzucht von Jungtieren) kann
langfristige negative Auswirkungen auf das Wohlergehen und
die Gesundheit von Individuen und Delfinpopulationen haben.
Weitere Risiken
• die Sicherheit von Delfinen und Schwimmern
• Verletzungen von Delfinen durch Schiffsschrauben
• die Gefahr, dass Delfine vom Menschen und vom Futter
abhängig werden, da einige Anbieter die Tiere mit
Nahrung anlocken
So können Sie helfen
û Bitte besuchen Sie keine Meeresparks, Aquarien oder
Zoos, in denen Delfine gehalten werden.
ü Erkundigen Sie sich bei Ihrem Reiseveranstalter, ob
dieser Schwimmen mit Delfinen bewirbt oder anbietet.
Ist das der Fall, können Sie ihre Ablehnung gegenüber
diesen Praktiken offen zum Ausdruck bringen.
ü Werden Sie Wal- oder Delfinpate:
whales.org/patenschaft
ü Nehmen Sie an verantwortungsbewussten Waloder Delfinbeobachtungstouren teil. Auf diese
Weise unterstützen Sie auch diesen wachsenden,
umweltfreundlichen Tourismuszweig. Falls möglich,
beobachten Sie die Tiere von Land aus.
ü Weitere Informationen zu unserer Arbeit finden Sie
unter whales.org
WDC, Whale and Dolphin Conservation
Implerstraße 55
81371 München
Deutschland
E-Mail [email protected]
Tel +49 (089) 6100 2393
Fax +49 (089) 6100 2394
whales.org
Fotos: Fernando Felix, GREMM, Jamaica Environment Trust, Cherylle Millard-Dawe, Charlie Phillips,
shutterstock, Barbara Todd, Courtney Vail
Eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und
Sicherheit leben.
Wal- und Delfinbeobachtung
EINE ECHTE ALTERNATIVE
Verantwortungsbewusste Wal- und Delfinbeobachtung ist
eine spannende, echte Alternative. So bieten sich großartige
Möglichkeiten, die wunderbaren Meeressäuger in ihrer
natürlichen Umgebung zu beobachten Dies kann Menschen
dazu inspirieren, zu ihrem Schutz beizutragen und nicht selten
bieten Walbeobachtungsunternehmen auch Forschern die
Möglichkeit, wichtige Daten zu sammeln. Durch Wal- und
Delfinbeobachtungstouren haben Küstengemeinden außerdem
eine alternative Einnahmequelle.
Weitere Informationen zu Wal- und Delfinbeobachtungen finden
Sie unter whales.org/themen/wal-und-delfinbeobachtung
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