Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 4 Frank Peter Zimmermann Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst Donnerstag 21. Februar 2013 20:00 13518_KM_21-02-13_c.indd U1 19.02.13 11:41 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint. 13518_KM_21-02-13_c.indd U2 19.02.13 11:41 Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 4 Frank Peter Zimmermann Violine Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst Dirigent Donnerstag 21. Februar 2013 20:00 Pause gegen 20:30 Ende gegen 22:00 KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln 13518_KM_21-02-13_c.indd 1 19.02.13 11:41 PROGRAMM Alban Berg 1885 – 1935 Konzert für Violine und Orchester (1935) »Dem Andenken eines Engels« Andante – Allegretto Allegro, ma sempre rubato, frei wie eine Kadenz – Adagio Pause Anton Bruckner 1824 – 1896 Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 (1881/1886/1887 – 89) »Romantische« (3. Fassung) Ruhig bewegt – Allegro molto moderato Andante Scherzo. Bewegt - Vivace non troppo Mäßig bewegt - Allegro moderato 2 13518_KM_21-02-13_c.indd 2 19.02.13 11:41 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Klänge im Wandel Alban Berg (1885 – 1935) war mit Anton Webern (1883 – 1945) und dem von ihnen verehrten Lehrer Arnold Schönberg (1874 – 1951) in der Musikgeschichte eine Leitfigur der so genannten »Wiener Schule«. Getragen vom künstlerischen Aufbruchsgeist, der die Kaiserstadt um 1900 erfüllte, begann der Kreis um Schönberg, die Grenzen des tonalen Bezugssystems immer weiter zu überschreiten. Kein Grundton und keine Grundtonart galten mehr als verbindlich. Zwar hatte bereits Richard Wagner in seiner Oper Tristan und Isolde der Vieldeutigkeit akkordischer Verhältnisse Tür und Tor geöffnet. Mit dem neuen Jahrhundert aber erlangte der frei gewählte musikalische Ausdruck, protest- und skandalbegleitet, absolute Autonomie gegenüber der akademischen Norm und den Hörgewohnheiten der Zeit. Freilich bildeten Schönberg, Webern und Berg nicht die einzige europäische Avantgarde der Epoche. Bis heute aber gilt diese Trias gemeinhin als Inbegriff der so ambivalent betrachteten freien Tonalität u n d der ihr entgegenwirkenden »Zwölftontechnik«. Nach fast hundert Jahren spricht man heute von den »Klassikern der Moderne«, vernimmt die spätromantische Prägung ihrer ersten Kompositionen und konzediert den Werken noch bei fortschreitender »Emanzipation der Dissonanz« eine große Emotion und Expressivität. Am Ende war es Arnold Schönberg selbst, der der zunehmenden Erosion harmonischer Bezugssysteme wieder eine Ordnung entgegensetzte: Seiner »Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen«, mit der er Anfang der 1920er Jahre an die musikalische Öffentlichkeit trat, leisteten auch Webern und Berg ihre Gefolgschaft. Aus den zwölf gleichberechtigten Tönen einer Oktave, von denen keiner wiederholt werden sollte, ehe die anderen elf erklungen sind, wird eine Reihe gebildet. Sie regelt in Folge die melodischen und harmonischen Beziehungen eines Stückes und kann durch Transposition wie kontrapunktische Tradition (Umkehrung, Krebs und Umkehrung des Krebses) variiert werden. Jeder ihrer Verfechter handhabte die »Zwölftontechnik« auf eigene Weise. Ein Kennzeichen des zwölftönigen Schaffens von Alban Berg ist bis zu seinem letzten vollendeten Werk, dem Violinkonzert des Jahres 1935, der wiederholt sich einstellende Eindruck tonaler Wirkung. 3 13518_KM_21-02-13_c.indd 3 19.02.13 11:41 Wahrhaftigkeit und Widerspruch Alban Berg schrieb sein Violinkonzert im Auftrag des amerikanischen Geigers Louis Krasner (1903 – 1995), der sich die Komposition im Februar 1935 erbeten hatte. Das angebotene Honorar von 1500 Dollar konnte Berg gut brauchen, da seine Musik seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland als »entartet« gebrandmarkt und boykottiert wurde. Ende März 1935 berichtete er davon, bereits »allerhand Vorarbeit« geleistet zu haben. Doch erst durch den Tod der 18jährigen Manon Gropius eröffnete sich ihm Ende April schockartig die eigene innere Notwendigkeit der Komposition. Der Tochter des Architekten Walter Gropius und Alma Mahler-Werfels (1879 – 1964) stand Alban Berg durch die Freundschaft zu ihrer Mutter besonders nah. Zutiefst hatte er zudem ihren ersten Mann verehrt, den Komponisten Gustav Mahler (1860 – 1911). Den Partiturentwurf von dessen Neunter Sinfonie hatte Berg von Mahlers Witwe als Geschenk erhalten. Die mittlerweile mit dem Dichter Franz Werfel verheiratete Alma hatte Berg einst auch durch die Finanzierung des Klavierauszugs seiner Oper Wozzeck unterstützt. Berg war viel daran gelegen, das Violinkonzert bis zum 31. August 1935 fertigzustellen, dem ersten Geburtstag von Alma Mahler-Werfel nach Manons Tod. Tatsächlich war die Komposition am Elften des Monats abgeschlossen und Manon Gropius gewidmet: »Dem Andenken eines Engels«. Als engelsgleich hatte Alma Mahler-Werfel ihre Tochter schon zu Lebzeiten verklärt. Alma, deren verstörende antisemitische Seite mittlerweile gut dokumentiert ist, umgab Manon zudem mit einer ‚arischen’ Gloriole, da ihre anderen Kinder aus den Beziehungen zu den Juden Gustav Mahler und Franz Werfel, wie sie es selbst seufzend ausdrückte, »halt Mischlinge« waren. Der Schriftsteller Elias Canetti beschrieb nicht ohne Sarkasmus das audienzartige Zeremoniell, das Alma für die Besuche der an Kinderlähmung erkrankten jungen Frau veranstaltete. Die Todgeweihte richtete am Ende ernüchternd klare letzte Worte an ihre Mutter: »Du kommst darüber hinweg, wie Du über alles weg kommst.« Manon starb am 22. April, tags darauf kondolierte Alban Bergs Frau Helene: »Ewig geliebtes Almschi! Mutzi war nicht nur Euer Kind – sie war auch meines. Wir wollen nicht klagen, dass Gott sie zu sich gerufen hat, denn sie war ein Engel.« 4 13518_KM_21-02-13_c.indd 4 19.02.13 11:41 Und mit den apotheotischen Worten »Rein wie ein Engel ging sie durch die Welt« befestigte schließlich der einflussreiche Theologe und Priester Johannes Hollnsteiner in seiner Leichenrede hoheitsvoll jenen Topos, der sich nun variantenreich in alle weiteren Würdigungen bis hin in Bergs Konzertwidmung fortschrieb. Der Geistliche Hollnsteiner war, wodurch die Geschichte einen pharisäerhaften Beigeschmack erhält, der aktuelle Liebhaber Alma Mahler-Werfels, zudem Beichtvater und »Chefideologe« (so der Historiker Friedrich Heer) des austrofaschistischen Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Im Hinblick auf all diese Verhältnisse nimmt sich Alban Bergs tief empfundenes Violinkonzert auch insofern als irritierend inkommensurabel aus, als der Komponist durch seine Musik im – dem Hollnsteinerschen Geist verwandten – »Dritten Reich« bereits als verfemter Künstler galt. Die Uraufführung des Werkes fand postum am 19. April 1936 in Barcelona durch Louis Krasner unter der Leitung von Hermann Scherchen statt. Ein kurzes Leben in Musik gegossen Alban Berg ging der Tod von Manon Gropius, die tatsächlich ein Mädchen von besonderer Ausstrahlung gewesen zu sein schien, unabhängig von der Stilisierung durch ihre Mutter sehr nahe. Wenn Bergs Violinkonzert wiederum das Seinige zu einer Stilisierung postum mit beitrug, so war es doch ein aufrichtiger Ausdruck herzlicher Verbundenheit. Als konkretes »Andenken« an den Menschen Manon komponierte Berg dieses Solokonzert im Sinne einer sinfonischen Dichtung. Im ersten Satz entwarf er dabei ein ebenso träumerisches wie kapriziöses, temperamentvolles wie schwärmerisches Charakterbild. Im zweiten Satz erzählte er vom Schmerz und vom Todeskampf, vom Sterben und von Verklärung. Die beiden Sätze gliedern sich jeweils in zwei durchkomponierte Abschnitte, wodurch insgesamt dann doch eine Art Viersätzigkeit entsteht. In der Zwölftonreihe, die Alban Berg dem Werk zugrunde legte, finden sich jeweils zwei miteinander verschränkte Moll- und Dur-Dreiklänge, wodurch dem Klangbild mitunter der Anschein traditioneller Tonalität verliehen wird. Immer wieder tauchen Allusionen an die Klangwelt Gustav 5 13518_KM_21-02-13_c.indd 5 19.02.13 11:41 Mahlers im Allgemeinen und an den Kopfsatz von dessen 9. Sinfonie im Besonderen auf. Der Andante-Teil des ersten Satzes beginnt mit einer präludierenden Introduktion: Ein Suchen und sich Einstimmen, das zunächst in elegischer Versonnenheit mündet. Diese Ernsthaftigkeit wird abgelöst von ungetrübter Verspieltheit, von aktiver Lebensfreude. Bergs italienische Anmerkungen im Verlauf der Partitur bedeuten im übertragenen Sinne so viel wie »ausdrucksvoll«, »zartfühlend«, »ein bisschen anmutig« und »etwas belebter«. Eine solche Belebtheit bestimmt den nahtlos anschließenden Allegretto-Teil, der immer wieder im Tanze sich zu wiegen scheint. »Scherzend« vermerkt Berg dazu ebenso wie »wienerisch« – in der Tat weht einem eine Walzermelodie entgegen – und »ländlich«. Die Komposition entstand zum Teil in Bergs Waldhaus am Wörthersee und zitiert im Allegretto auch ein Kärntner Volkslied: »A Vegale af’n Zweschpmbam« (»Ein Vöglein auf dem Zwetschenbaum«) erzählt vom Aufwachen eines evangelischen Liebhabers im Bett eines katholischen Mädchens, der augenzwinkernd hofft, dass sich die nächtliche Gespielin ohne den Rosenkranz hingelegt hat. Trotz vorübergehender Dramatik schwelgt dieser Satz weitgehend noch im ungetrübten Glück eines jungen Lebens. Dennoch schwingt an seinem Ende das Unheil schon mit, als ob das Leben zu schnell gelebt oder durchtanzt wurde. Endgültig und jäh ist das Glück mit dem Allegro-Teil des zweiten Satzes vorüber. Er beginnt wie ein Aufschrei, und was nach dem Entsetzen folgt, ist verzweifelte Agonie, wiederholtes Aufbäumen, aber auch eine wie zurückblickende Gefasstheit. Den gellenden Ausklang des Sterbens vermerkt Alban Berg in der Partitur ausdrücklich als »Höhepunkt des Allegros«. Danach führen nur noch wenige krampfhaft zuckende Takte in den verklärenden Adagio-Teil. Darin verarbeitete der Komponist den Choral »Es ist genug!« von Johann Rudolf Ahle in der Harmonisierung von Johann Sebastian Bach, der damit seine Kantate »Oh Ewigkeit, du Donnerwort« beschlossen hatte. Der Text der von Bach verwendeten Strophe, den Berg auch der Partitur unterlegte, lautet: »Es ist genug, / Herr, wenn es dir gefällt, / so spanne mich doch aus. / Mein Jesus kömmt! / Nun gute Nacht, o Welt! / Ich fahr ins Himmelshaus, / ich fahre sicher hin mit Frieden; / Mein feuchter 6 13518_KM_21-02-13_c.indd 6 19.02.13 11:41 Jammer bleibt darnieden. / Es ist genug!« Dabei ist nicht nur der Sinn des Chorals der musikalisch beschriebenen Situation angemessen. Es entsprechen darüber hinaus die vier Ganztonschritte des Choralbeginns der Folge der letzten vier Töne der dem Konzert zugrunde gelegten Zwölftonreihe. Alban Bergs Violinkonzert, das manchmal auch etwas zu ahnungserfüllt als sein eigenes Requiem interpretiert wird (Berg starb am 24. Dezember 1935 an einer Sepsis), mutet am Ende fast wie ein Wiegenlied an und klingt in friedvoller Ruhe aus. Von einer Welt in die andere Alban Bergs Geburtshaus befand sich in der Wiener Innenstadt, in den Tuchlauben Nummer 8, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Nur eine Querstraße weiter betrieb sein Vater Conrad Berg eine Buch- und Kunsthandlung. Nicht zuletzt wegen der dort ebenfalls zum Verkauf angebotenen Devotionalien zählte der notorisch fromme Anton Bruckner zu seinen Stammkunden. Zu Gast in der nahe gelegenen Wohnung improvisierte Bruckner dann mitunter auf einer Pfeifenorgel, die Vater Berg aus dem aufgelassenen Bühnenfundus des alten Burgtheaters erworben hatte. Bei den Besuchen Bruckners im Hause Berg wurden der junge Alban und seine drei Geschwister angewiesen, dem Herrn Professor »schön die Hand zu küssen«, der zu diesem Zeitpunkt längst eine angesehene, mitunter auch bestaunte Persönlichkeit war. Trotz seiner immer wieder zur Schau gestellten Unsicherheit hatte er sich beharrlich einen ersten Platz im Wiener Musikleben erobert. Stets hatte Bruckner lange Wege genommen: In die Großstadt Wien. Zur Großform der Sinfonie. Innerhalb seines sinfonischen Reiches. Als Sohn eines Dorfschullehrers (und damit auch Kirchenmusikers) wurde Anton Bruckner (1824 – 1896) im oberösterreichischen Ansfelden geboren. Früh vom Vater in musikalischen Fertigkeiten unterwiesen, versuchte er sich schon mit gut zehn Jahren an ersten Kompositionen. Bruckner wurde Schüler im Chorherrenstift St. Florian bei Linz, dem kulturellen Mittelpunkt der Region. Er war stolz auf seine Leistungen. Ihre verbrieften 7 13518_KM_21-02-13_c.indd 7 19.02.13 11:41 Nachweise sollten ihm zeitlebens wichtig sein, auch als Legitimationsmittel für seine künstlerische Existenz. Zunächst trat er in die Fußstapfen des Vaters und ließ sich zum Lehrer ausbilden. Darüber etablierte er sich als Orgelvirtuose ersten Ranges. Die Klangsymptomatik dieses Instruments übertrug er später auf die eigene Kompositionskunst. Im Jahr 1855 begann er sein Studium beim Harmonielehrepapst Simon Sechter in Wien. 1868, mit 44 Jahren, zog er ganz in die Habsburgermetropole. Bruckner sammelte regelrecht Positionen, Titel und Ehrungen – fast um sich seiner selbst zu versichern. Künstlerische Vervollkommnung und sozialer Aufstieg galten ihm als eins. Das Zentrum seines Schaffens bildet neben einigen gewichtigen geistlichen Werken vor allem der Kosmos seiner neun Sinfonien, deren erste (zur Zählung von ihm zugelassene) in den Jahren 1865/66 entstand, als Bruckner bereits das vierzigste Lebensjahr überschritten hatte. Verstanden wurden seine sinfonischen Monumente zunächst kaum. Waren in der Regel bisher zwei Themen zur Durchführung gelangt, vollführte Bruckner nun mit drei Themen eine vielschichtige, beständig fortschreitende Metamorphose. Im Gegensatz aber zum bewunderten Werk Richard Wagners ist den Kompositionen Bruckners das Unmerkliche in der »Kunst des Übergangs« fremd. Der Wechsel von Themen erfolgt ähnlich unvermittelt wie jener der Klangfarben. Wie als Organist zog Bruckner auch als Komponist die »Register« im Orchester. Von der Mischung aus ehrfürchtiger Verbeugung vor der Tradition und gleichzeitig absoluter Radikalität im musikalischen Denken waren die Zeitgenossen oft überfordert. Gestaltwerdung und Umgestaltung Anton Bruckner bezeichnete sich im fortgeschrittenen Alter von 67 Jahren selbst ausdrücklich als »Symphoniker«, »weil darin stets mein Lebensberuf bestand«. Dafür, so schrieb er auch, »habe ich mein Leben eingesetzt, u auch meine Auszeichnungen erhalten.« Er hatte es sich wahrlich nicht leicht gemacht, um dieses Ziel zu erreichen. Mehr als sein halbes Dasein befand er sich im Anmarsch auf diese musikalische Großform. Als er ihr 8 13518_KM_21-02-13_c.indd 8 19.02.13 11:41 Terrain endlich gewonnen hatte, war die Arbeit daran weiterhin von unentwegten Skrupeln begleitet. Eine nach der ersten Sinfonie vollständig fertig komponierte zweite Sinfonie in d-Moll annullierte Bruckner später mit dem Vermerk »Diese Sinfonie ist ganz ungiltig. (Nur ein Versuch)«. Von den neun »gültigen« Sinfonien existieren, nach unterschiedlich bedingten Umarbeitungen, zum Teil verschiedene Fassungen. Wenn Bruckner danach trachtete oder sich von Freunden und Kollegen dazu drängen ließ, einzelne Werke weiterzuentwickeln und »fasslicher« zu gestalten, wurden davon die jeweils vorangegangenen Versionen nicht unbedingt zurückgenommen. Auch von seiner vierten Sinfonie in Es-Dur legte Anton Bruckner im Laufe der Zeit neue Varianten und sogar neu komponierte Sätze vor. Er stand im fünfzigsten Lebensjahr, als er am 2. Januar 1874 mit der Komposition begann, die nach fast elf Monaten am 22. November fertiggestellt war. Noch trug sie den schlichten Titel »Symfonie Nr. 4«. Erstmals taucht im Herbst 1876 in einem Brief die Formulierung von »meiner 4. romant. Sinfonie« auf. Die Umarbeitungspläne werden am 1. Mai 1877 formuliert: »Gestern nahm ich die Partitur der 4. Sinfonie zur Hand u sah zu meinem Entsetzen, dß ich durch zu viele Imitationen dem Werk schadete, ja oft die besten Stellen der Wirkung beraubte.« Am 12. Oktober heißt es: »Ich bin zur vollen Überzeugung gelangt, dß meine 4. romant. Sinfonie einer gründlichen Umarbeitung dringend bedarf. Es sind z. B. im Adagio zu schwierige, unspielbare Violinfiguren, die Instrumentation hie u. da zu überladen u. zu unruhig.« Im Jahr 1878 revidiert Bruckner die Vierte schließlich nicht nur, indem er die ersten beiden Sätze kürzte, den Schlusssatz in seiner formalen Anlage und an diversen Stellen die Instrumentation änderte. Er schrieb vor allem ein völlig neues, als Jagd-Charakterstück konzipiertes Scherzo. Diese zweite Fassung ließ Bruckner aber immer noch nicht zur Ruhe kommen: Zwischen November 1879 und Juni 1880 gab er dem Finalsatz eine dritte veränderte Gestalt. Von weiteren Detailkorrekturen bis ins Jahr 1889 abgesehen ist heute jedoch die zweite Fassung der Vierten von 1878 mit dem dritten Finale von 1880 die meistgespielte aller Möglichkeiten. Die Wiener Philharmoniker brachten die Sinfonie am 20. Februar 1881 unter Hans Richter zur Uraufführung. 9 13518_KM_21-02-13_c.indd 9 19.02.13 11:41 Dass Anton Bruckner seine vierte Sinfonie mit einem Mal die »romantische« nannte, könnte mit seiner Bewunderung für das Werk Richard Wagners und dessen »romantischen Opern« zu tun haben. Zeugnisse für solcherlei Vermutungen gibt es aber nicht. Ohne Frage evoziert aber der beginnende Hornruf des ersten Satzes (»Bewegt, nicht zu schnell«) eine »romantische« Grundstimmung. Er erklingt in Folge ebenso geheimnisvoll wie mächtig, wechselt sich ab mit einem träumerischen Gesangsthema und einem dritten Thema von fast wilder Heftigkeit, und bestimmt mit dem Intervall der fallenden Quinte hintergründig das ganze Stück. Nachdem der erste Satz mit selbstbewusster Wucht zu Ende geht, beginnt der zweite (Andante) mit einem unsicheren Tasten und muss erst Boden gewinnen. Das gleichmäßige Voranschreiten changiert dann zwischen Trauerverhangenheit und Frohmut. Pizzicatopassagen malen für Momente die Szenerie einer Serenade. Die zunehmende Erwartung eines glanzvollen Schlusses trübt sich wieder ein, bis der Satz sich selbst in der Ferne zu verlieren scheint. Den dritten Satz (Scherzo, 1878) legte Bruckner selbst und ausdrücklich als Jagdszene an. Hörnerklang verleiht ihm den ihm naturgemäßen Charakter. Den Trio-Teil dachte sich der Komponist als Tanzweise zur Mahlzeit der Jäger. Das musikalische Genrebild der Jagd selbst evoziert die Erregtheit vor dem Ereignis bis hin zum Aufbruch. Dann »jagt« der Satz ebenso glanzvoll wie bedrohlich dahin. Von einem pulsierenden Suchen, das zu immer mächtigeren und selbstbewussteren Steigerungen aufläuft, ist der 4. Satz (Mäßig bewegt – Allegro moderato) grundiert. Als imposanten Säulen tragen eindrucksvolle Klangbilder diesen Satz wie eine Kuppel über der ganzen Sinfonie. Auch wenn Bruckner ihn im Laufe der Überarbeitungen verknappt hat, weben sich immer wieder Reminiszenzen aus den vorangegangenen Sätzen in sein Gefüge. Choralartig steigern sich Wellen der Erhabenheit schließlich zu einer beeindruckenden Schlussapotheose. Oliver Binder 10 13518_KM_21-02-13_c.indd 10 19.02.13 11:41 BIOGRAPHIEN Frank Peter Zimmermann Geboren 1965 in Duisburg, begann Frank Peter Zimmermann als Fünfjähriger mit dem Geigenspiel und gab bereits im Alter von zehn Jahren sein erstes Konzert mit Orchester. Nach Studien bei Valery Gradow, Saschko Gawriloff und Herman Krebbers begann 1983 sein kontinuierlicher Aufstieg zur Weltelite. Frank Peter Zimmermann gastiert bei allen wichtigen Festivals und musiziert mit allen namhaften Orchestern und Dirigenten weltweit. 11 13518_KM_21-02-13_c.indd 11 19.02.13 11:41 Zu den Höhepunkten der Saison 2011/2012 zählten Residencies zum Einen beim New York Philharmonic mit Konzerten unter Alan Gilbert und Christoph von Dohnányi (verbunden mit einer Europatournee) und zum Anderen bei den Bamberger Symphonikern unter den Dirigenten Manfred Honeck, Jonathan Nott und Robin Ticciati. Weitere Engagements führten ihn in der vergangenen Spielzeit zu Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra (unter der Leitung von Juraj Valcuha), den Berliner Philharmonikern (unter Mariss Jansons), dem Orchestre National de France (unter Daniele Gatti), der Filarmonica della Scala (unter Daniel Harding) sowie zu Konzerten in Australien mit den Orchestern von Sydney und Melbourne. Den Auftakt der Spielzeit 2012/2013 bildeten Festivalauftritte im Rahmen der Sommertournee des Gustav Mahler Jugendorchesters (mit Daniele Gatti). Zu weiteren Höhepunkten der Saison zählen Konzerte mit dem New York Philharmonic und Andrey Boreyko, den Wiener Philharmonikern (mit einem Gastspiel in der New Yorker Carnegie Hall) und dem Cleveland Orchestra jeweils mit Franz Welser-Möst, dem Philharmonia Orchestra und Jakub Hrůša, den Berliner Philharmonikern und dem Orchestre de Paris jeweils mit Paavo Järvi sowie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Esa-Pekka Salonen. Im Januar 2009 brachte Frank Peter Zimmermann gemeinsam mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France und Andrey Boreyko in Paris das Violinkonzert Juggler in Paradise der amerikanischen Komponistin Augusta Read Thomas zur Uraufführung. Im Jahr 2007 spielte er die Uraufführung des Violinkonzerts The Lost Art of Letter Writing von Brett Dean mit dem Königlichen Concertgebouworchester unter Leitung des Komponisten sowie bereits 2003 die Uraufführung von Matthias Pintschers Violinkonzert »en sourdine« mit den Berliner Philharmonikern und Peter Eötvös. Neben seinen zahlreichen Orchesterengagements ist Frank Peter Zimmermann regelmäßig als Kammermusiker zu hören. Zu seinen regelmäßigen Kammermusikpartnern zählen die Pianisten Piotr Anderszewski, Enrico Pace and Emanuel Ax. Gemeinsam mit dem Bratschisten Antoine Tamestit und dem Cellisten Christian Poltéra gründete er das Trio Zimmermann; Konzerte 12 13518_KM_21-02-13_c.indd 12 19.02.13 11:41 führen das Ensemble unter anderem nach Amsterdam, Brüssel, Köln, London, Lyon, Mailand, München, Paris und Wien sowie zu den Salzburger Festspielen, dem Edinburgh International Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Rheingau Musik Festival. In den Jahren 2010 und 2011 erschienen Aufnahmen mit Werken von Beethoven (Streichtrios op. 9), Mozart (Divertimento KV 563) und Schubert (Streichtrio D 471). Frank Peter Zimmermann spielte alle großen Violinkonzerte von Bach bis Weill auf CD ein. Mit dem ASKO Ensemble und Reinbert de Leeuw nahm er das Violinkonzert von Ligeti auf. Weitere Aufnahmen umfassen die Violinkonzerte von Bruch (mit dem Royal Philharmonic Orchestra und Paavo Berglund) und Tschaikowsky (mit dem Oslo Philharmonic Orchestra und Manfred Honeck) sowie das Violinkonzert (mit dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI und John Storgårds) und der Violinsonate Nr. 2 von Busoni. Gemeinsam mit Heinrich Schiff nahm er eine CD mit Duowerken für Violine und Violoncello von Honegger, Martinů, Bach, Ravel und Pintscher auf. Hochgelobt wurde seine Aufnahme der sechs Violinsonaten von Johann Sebastian Bach, die er gemeinsam mit Enrico Pace einspielte. 2009 erschien eine CD mit den Violinkonzerten von Britten (mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra und Manfred Honeck) und Szymanowski (mit dem Warsaw Philharmonic Orchestra und Antoni Wit). Für seine neue Einspielung des Violinkonzerts von Sibelius mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra, die im Herbst 2010 erschien, arbeitete er erneut mit John Storgårds zusammen. Zahlreiche seiner Aufnahmen wurden weltweit mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Frank Peter Zimmermann erhielt 1990 den Premio del Accademia Musicale Chigiana in Siena, 1994 den Rheinischen Musikpreis und 2002 den Musikpreis der Stadt Duisburg. 2008 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Frank Peter Zimmermann spielt eine Stradivari aus dem Jahr 1711, die einst dem großen Geiger Fritz Kreisler gehörte. Das Instrument wird ihm freundlicherweise von der Portigon AG zur Verfügung gestellt. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im April 2012 zu hören. 13 13518_KM_21-02-13_c.indd 13 19.02.13 11:41 Wiener Philharmoniker Die Wiener Philharmoniker zählen nach Meinung vieler Musikliebhaber zu den besten Orchestern der Welt. Und Hans Knappertsbusch nannte die Wiener Philharmoniker »die Unvergleichlichen«. Diese Aussage trifft in mehr als einem Punkt zu, ist doch die Beziehung zwischen dem Orchester der Wiener Staatsoper und dem Verein der Wiener Philharmoniker weltweit einzigartig. So kann gemäß den derzeit gültigen philharmonischen Statuten nur ein Mitglied des Orchesters der Wiener Staatsoper Mitglied bei den Wiener Philharmonikern werden. Vor der Aufnahme in die private Vereinigung muss ein Probespiel für die Aufnahme in das Orchester der Wiener Staatsoper gewonnen werden, und nachdem der angehende Philharmoniker diese Hürde genommen hat, gilt es, sich mindestens drei Jahre im täglichen Orchesterdienst zu bewähren, bevor der Antrag auf Mitgliedschaft in den Verein gestellt werden kann. Die am Podium erarbeitete Qualität wirkt sich positiv auf das künstlerische Niveau der Opernvorstellungen aus, und außerdem erleichtern bzw. ermöglichen die Wiener Philharmoniker durch ihre Beziehungen der Direktion der Wiener Staatsoper das Engagement der weltbesten Dirigenten. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass diese »Symbiose« zwischen der Wiener Staatsoper und dem Orchester beiden Partnern Vorteile bringt. 14 13518_KM_21-02-13_c.indd 14 19.02.13 11:41 Ein privater Verein – Verzicht auf Subventionen Die Wiener Philharmoniker sind ein privater Verein. Im Februar 1997 beschloss das Orchester, die staatlichen Subventionen nicht mehr in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig wurde mit Anna Lelkes, Harfenistin und langjähriges Mitglied der Wiener Staatsoper, die erste Frau in den Verein Wiener Philharmoniker aufgenommen. Die philharmonische Selbstverwaltung Der im Jahr 1842 eingeschlagene Weg der philharmonischen Selbstverwaltung wurde in eineinhalb Jahrhunderten lediglich modifiziert, aber nicht verlassen. Selbstverständlich machte die Expansion zu einem Wirtschaftsunternehmen mittlerer Größe die Einstellung von Fachkräften (vier Sekretärinnen und ein Buchhalter) notwendig. Die Letztverantwortung tragen aber die gewählten Funktionäre, also Orchestermusiker, und nur sie sind auch zu Entscheidungen berechtigt. Die Hauptversammlung Oberstes Gremium des Vereines ist die Hauptversammlung. Pro Saison finden neben der vorgeschriebenen ordentlichen Hauptversammlung durchschnittlich fünf bis sechs außerordentliche Plenarsitzungen statt. Theoretisch kann in diesem Gremium jedes Problem diskutiert und abgestimmt werden, in der Praxis gibt es gewisse Modifikationen, werden doch zahlreiche Entscheidungen dem Ermessen der leitenden Funktionäre überlassen. Diese erfahren spätestens bei der nächsten Wahl, ob sie bezüglich jenes freiwillig eingeräumten Handlungsspielraumes noch das Vertrauen der Mehrheit der Kollegen besitzen. Mit Ausnahme von Statutenänderungen (Vier-Fünftel-Mehrheit) entscheidet bei jedem Votum die einfache Mehrheit, und im Verlaufe der philharmonischen Geschichte gab schon des Öfteren eine Stimme den Ausschlag. Die Durchführung der vom Plenum getroffenen Beschlüsse obliegt dem aus zwölf Orchestermitgliedern bestehenden Verwaltungsausschuss. Die Wiener 15 13518_KM_21-02-13_c.indd 15 19.02.13 11:41 Philharmoniker haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, die stets aktuelle humanitäre Botschaft der Musik in den Alltag und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Im Jahr 2005 wurden die Philharmoniker zu Goodwill-Botschaftern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ernannt, und seit 2006 sind sie auch Botschafter der Phonak-Intiative »Hear the World«. Sie suchen jenes Motto zu verwirklichen, das Ludwig van Beethoven, dessen sinfonischem Schaffen das Orchester seine Entstehung verdankt, seiner Missa solemnis voranstellte: »Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen«. Zur Geschichte des Orchesters Bis zum ersten Philharmonischen Konzert am 28. März 1842 besaß Wien kein aus Berufsmusikern bestehendes Konzertorchester. Der Bedarf an Aufführungen sinfonischer Werke wurde durch eigens zusammengestellte, zum Teil aus Amateuren bestehende Ensembles gedeckt. Orchester, die ausschließlich aus Berufsmusikern bestanden, gab es damals nur an Theatern. 1841 wurde Otto Nicolai (1810 – 1849) als Kapellmeister an das Kärntnertortheater berufen, der am 28. März 1842 im Großen Redoutensaal ein »großes Concert« dirigierte, das vom »sämtlichen Orchester-Personal des k. k. Hof-Operntheaters« veranstaltet wurde. Diese »Philharmonische Academie«, so der ursprüngliche Titel, gilt mit Recht als die Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker, weil erstmals alle Prinzipien der bis heute gültigen »Philharmonischen Idee« verwirklicht wurden: Nur ein im Orchester der Wiener Staatsoper engagierter Künstler kann Mitglied der Wiener Philharmoniker werden; es besteht künstlerische, organisatorische und finanzielle Eigenverantwortlichkeit; alle Entscheidungen werden von der Hauptversammlung der aktiven Mitglieder auf demokratische Weise getroffen; die eigentliche Verwaltungsarbeit wird von einem demokratisch gewählten Ausschuss, dem zwölfköpfigen Komitee, durchgeführt. Als Otto Nicolai 1847 Wien verließ, fehlte mit einem Mal nicht nur der künstlerische, sondern auch der administrative Leiter. 1860 fand dann im Kärntnertortheater unter der Leitung des damaligen Operndirektors Carl Eckert das erste von vier 16 13518_KM_21-02-13_c.indd 16 19.02.13 11:41 Abonnementkonzerten statt. Seither bestehen die »Philharmonischen Konzerte« ohne Unterbrechung. Mit dem Beginn der Saison 1870/71 siedelten die Wiener Philharmoniker in den Goldenen Saal des Musikvereinsgebäudes in Wien über, der seither die ideale Wirkungsstätte der Philharmoniker ist. Mit Hans Richter gelang die endgültige Etablierung als Orchester von Weltruf und unvergleichbarer Tradition. Erste Auslandsreisen unternahm das Orchester mit Gustav Mahler. Musikhistorisch von Bedeutung ist vor allem die Beziehung zu Richard Strauss, der zwischen 1906 und 1944 zahlreiche Opernaufführungen und Konzerte dirigierte. Ein weiterer Höhepunkt war die Zusammenarbeit mit Arturo Toscanini (1933 – 1937) und Wilhelm Furtwängler (1933 – 1945 und 1947 – 1954). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges setzte das Orchester seine Arbeit mit bedeutenden Dirigenten wie Klemperer, Knappertsbusch, Szell und Solti sowie mit Abbado, Boulez, von Dohnányi, Levine, Maazel, Mehta, Muti, Ozawa, Previn und Rattle fort. Einen besonderen Stellenwert hatte die Zusammenarbeit mit den beiden Ehrendirigenten Karl Böhm und Herbert von Karajan sowie mit dem Ehrenmitglied Leonard Bernstein. Mit Konzertreisen in alle Welt und der Teilnahme an den bedeutendsten Festivals entsprechen die Wiener Philharmoniker den Anforderungen des heutigen Musikbetriebs und setzen zugleich Akzente von besonderer Individualität, wie etwa mit dem Neujahrskonzert oder ihrer Rolle bei den Salzburger Festspielen. Mit dem Musikvermittlungsprojekt »passwort: klassik« und einer neu ins Leben gerufenen Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus setzen sich die Philharmoniker verstärkt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein. Für ihre künstlerischen Leistungen erhielten die Wiener Philharmoniker zahlreiche Preise, Schallplatten in Gold und Platin, nationale Auszeichnungen und die Ehrenmitgliedschaft vieler kultureller Institutionen. In der Kölner Philharmonie gastierten die Wiener Philharmoniker zuletzt im Oktober 2012 unter der Leitung von Daniele Gatti. Der Wiener Klangstil Die Wiener Philharmoniker sehen sich als direkte Erben jenes Instrumentariums, welches noch zu Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur mitteleuropäisches, sondern in gewissem Sinn 17 13518_KM_21-02-13_c.indd 17 19.02.13 11:41 gesamteuropäisches Geistes- und Wertgut darstellte. Das Entstehen nationaler Kompositionsschulen zu Beginn des 19. Jahrhunderts bedingte auch Änderungen im Instrumentenbau der einzelnen Länder. Die Werke der französischen Impressionisten und die ihnen zugrundeliegenden Klangvorstellungen erforderten nicht nur ein modifiziertes Instrumentarium, sondern auch einen Wandel der bis dahin hinter der Musik stehenden Geisteshaltung, die im gesamteuropäischen Raum – zumindest bis zur Französischen Revolution – vom Gedanken der musikalischen Rhetorik geprägt war. Dieser Prozess wurde in Wien nicht mitvollzogen: Man blieb den aus der Zeit der Wiener Klassik herrührenden Klangvorstellungen vorerst weitgehend treu, wiewohl es auch zu Weiterentwicklungen kam. Die Wiener Blasinstrumente Die Wiener Blasinstrumente unterscheiden sich von denjenigen anderer Sinfonieorchester in wesentlichen Details: So zeigt die Klarinette ein besonderes Griffsystem und eine andere Form der Mundstückbahn, die wiederum ein anderes Rohrblatt erfordert. Das Fagott hat zwar grundsätzlich das sogenannte deutsche System, aber spezielle Griffkombinationen und Rohrblätter. Die Trompete verfügt über ein Drehventilsystem und eine teilweise etwas engere Mensur. Eine engere Mensur, die eine bessere Gestaltung des Tones in Farbe und Dynamik gestattet, besitzen auch die Posaune sowie die (Wiener F-)Tuba, die darüber hinaus unterschiedliche Griffund Ventilsysteme aufweist. Bei der Flöte gibt es vom Instrument her keine wesentlichen Unterschiede zu der international gebräuchlichen Böhm-Flöte, welche die Holzflöte in Wien erst in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts abgelöst hat. Selbst hier aber wird, wie bei allen Blasinstrumenten in den Werken der Wiener Klassik, nur sparsam vom Vibrato Gebrauch gemacht. Bis dahin war das Vibrato nahezu ausschließlich den Streichinstrumenten vorbehalten. Es galt als Form der Auszierung und nicht als ein permanent angewandtes Mittel zur »Behübschung« des Tones. Es ist interessant zu beobachten, dass auch immer mehr internationale Bläsersolisten bei der Interpretation von Werken 18 13518_KM_21-02-13_c.indd 18 19.02.13 11:41 der Wiener Klassik das übermäßige Vibrato als stilfremd ablehnen. Selbstverständlich wird aber auch von den Wiener Philharmonikern das Vibrato bei der Interpretation jener Literatur, bei der es Stilelement ist, angewandt. Die wesentlichsten Unterschiede zum internationalen Instrumentarium finden wir beim Wiener (F-)Horn, welches über eine engere Mensur, ein längeres Rohr und über ein Pumpventilsystem verfügt. Diese Ventile haben den Vorteil, den Horn-Ton nicht so scharf abzugrenzen und weichere Bindungen zu ermöglichen. Auch sind die Wiener Hörner aus stärkerem Material hergestellt als das international gebräuchliche Doppelhorn. Ebenso unterscheidet sich die Wiener Oboe von der sonst international gebräuchlichen Französischen Oboe insofern, als sie über einen besonderen Mensurverlauf, ein spezielles Rohrblatt und ein spezielles Griffsystem verfügt. Außer für die Flöte und zum Teil das Fagott können für den Klang Wiener Instrumente folgende typische Besonderheiten konstatiert werden: Sie sind teiltonreicher, d. h. sie verfügen über einen grundsätzlich helleren Klang; sie umfassen einen größeren Dynamikbereich (es besteht die Möglichkeit größerer Unterschiede zwischen »laut« und »leise«); sie besitzen eine höhere Modulationsfähigkeit des Klanges: der Musiker kann die Farbe des Klanges in weiten Bereichen bewusst verändern. Der Klangstil eines Orchesters ist aber auch das Resultat von Traditionen und den daraus gewachsenen Klangvorstellungen. Die Wurzeln der Wiener Blechbläsertradition liegen in Deutschland. Als stilbildend hat hier Hans Richter zu gelten. Durch ihn kam es nicht allein zur Mitwirkung zahlreicher philharmonischer Blechbläser bei den Bayreuther Festspielen, sondern auch immer wieder zum Engagement deutscher Blechbläser – in erster Linie Posaunisten und Tubisten – in Wien. 19 13518_KM_21-02-13_c.indd 19 19.02.13 11:41 Das Wiener Schlagwerk Das Wiener Schlagwerk weist folgende Besonderheiten auf: Alle Fellinstrumente (Membraphone) sind grundsätzlich mit Naturfellen, und zwar mit Ziegenpergament, bespannt, die im Vergleich zu Kunststoff-Fellen über eine reichere Obertonreihe verfügen. Bei der Wiener Pauke wird der bewegliche Kessel gegen das Fell gedrückt. Der Handhebemechanismus erlaubt gegenüber den mit dem Fuß zu stimmenden Pauken eine größere Feinfühligkeit beim Stimmvorgang. Bei den verschiedenen Trommelarten werden jene Instrumente bevorzugt, die über einen Zylinder ohne Zugstangenhalterung verfügen, welcher frei schwingen kann. Da es sich entwicklungsgeschichtlich bei diesen Instrumenten um klöppellose Handglocken handelt, sind sie gegossen und nicht wie die heutigen Instrumente aus Walzblech gefertigt. All diese Unterschiede zu anderen Orchestern sind mit Hilfe digitaler Analyse mess- und darstellbar. Der Wiener Streicherklang Im Bereich des zu Recht berühmten Wiener Streicherklanges kann von einer völlig einheitlichen Wiener Geigerschule nicht gesprochen werden. Auch wenn eine kontinuierliche Entwicklung nachweisbar ist. Es kann als sicher gelten, dass das Instrumentarium der Wiener Streicher zum Unterschied vom Bläserinstrumentarium für den Klang des Orchesters nicht relevant ist, dass es, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht von außerordentlicher Qualität ist. Vielmehr scheinen die Streichergruppen der Wiener Philharmoniker eine Art von Werkstattcharakter im mittelalterlichen Sinn zu haben, der den neu hinzukommenden Musiker in den speziellen philharmonischen Musizierstil einbindet. Dadurch wird jener Orchesterklang erzeugt, der in wesentlichen Elementen dem Klang entspricht, den die großen Komponisten der Wiener Klassik, der Wiener Romantik und der Wiener Schule im Ohr hatten, als sie ihre Werke schufen. 20 13518_KM_21-02-13_c.indd 20 19.02.13 11:41 Die Mitglieder der Wiener Philharmoniker Konzertmeister Rainer Küchl Rainer Honeck Volkhard Steude Albena Danailova Violine I Eckhard Seifert Hubert Kroisamer Josef Hell Jun Keller Daniel Froschauer Günter Seifert Clemens Hellsberg Erich Schagerl Bernhard Biberauer Martin Kubik Milan Ŝetena Martin Zalodek Kirill Kobantchenko Wilfried Hedenborg Johannes Tomböck Pavel Kuzmichev Isabelle Ballot Andreas Großbauer Olesya Kurylyak Maxim Brilinsky Violine II Raimund Lissy Tibor Kovác Christoph Koncz Gerald Schubert René Staar Helmut Zehetner Alfons Egger George Fritthum Alexander Steinberger Harald Krumpöck Michal Kostka Benedict Lea Marian Lesko Johannes Kostner Martin Klimek Yefgen Andrusenko Shkëlzen Doli Dominik Hellsberg Holger Groh Viola Heinrich Koll Tobias Lea Christian Frohn Wolf-Dieter Rath Robert Bauerstatter Gerhard Marschner Hans P. Ochsenhofer Mario Karwan Martin Lemberg Elmar Landerer Innokenti Grabko Michael Strasser Ursula Plaichinger Thilo Fechner Thomas Hajek Daniela Ivanova Violoncello Tamás Varga Robert Nagy Friedrich Dolezal Raphael Flieder Csaba Bornemisza Gerhard Iberer Wolfgang Härtel Eckart Schwarz-Schulz Stefan Gartmayer Ursula Wex Sebastian Bru* Edison Pashko* Bernhard Naoki Hedenborg* Kontrabass Herbert Mayr Christoph Wimmer Ödön Rácz Jerzy (Jurek) Dybal Alexander Matschinegg Michael Bladerer Bartosz Sikorski Jan-Georg Leser Jedrzej Gorski Filip Waldmann* Iztok Hrastnik* Harfe Charlotte Balzereit Anneleen Lenaerts* Flöte Dieter Flury Walter Auer Günter Federsel Wolfgang Breinschmid Karl Heinz Schütz* Oboe Martin Gabriel Clemens Horak Harald Hörth Alexander Öhlberger Wolfgang Plank Herbert Maderthaner* Klarinette Ernst Ottensamer Matthias Schorn Daniel Ottensamer Norbert Täubl Johann Hindler Andreas Wieser Fagott Michael Werba Stepan Turnovsky Harald Müller Reinhard Öhlberger Wolfgang Koblitz Benedikt Dinkhauser Horn Ronald Janezic Lars Michael Stransky Sebastian Mayr Wolfgang Lintner Jan Jankovic Wolfgang Vladar Thomas Jöbstl Wolfgang Tomböck jun. Manuel Huber Trompete Gotthard Eder Martin Mühlfellner Stefan Haimel Hans Peter Schuh Reinhold Ambros Jürgen Pöchhacker* 21 13518_KM_21-02-13_c.indd 21 19.02.13 11:41 Posaune Dietmar Küblböck Mark Gaal Johann Ströcker Tuba Paul Halwax Christoph Gigler Schlagzeug Bruno Hartl Anton Mittermayr Erwin Falk Klaus Zauner Oliver Madas Benjamin Schmidinger Thomas Lechner Die mit* gekennzeichneten Musiker sind bestätigte Mitglieder des Orchesters der Wiener Staatsoper, die noch nicht dem Verein der Wiener Philharmoniker angehören. Im Ruhestand Alfred Altenburger Volker Altmann Roland Altmann Roland Baar Franz Bartolomey Walter Barylli Georg Bedry Roland Berger Walter Blovsky Gottfried Boisits Wolfgang Brand Reinhard Dürrer Gerhard David Rudolf Degen Paul Fürst Fritz Faltl Johann Fischer Jörgen Fog Gerhard Formanek Herbert Frühauf Dietfried Gürtler Wolfram Görner Peter Götzel Wolfgang Gürtler Horst Hajek Heinz Hanke Richard Heintzinger Josef Hell Wolfgang Herzer Werner Hink Günter Högner Roland Horvath Josef Hummel Willibald Janezic Karl Jeitler Rudolf Josel Gerhard Kaufmann Erich Kaufmann Harald Kautzky Ferdinand Kosak Burkhard Kräutler Edward Kudlak Manfred Kuhn Walter Lehmayer Anna Lelkes Gerhard Libensky Erhard Litschauer Günter Lorenz Horst Münster Gabriel Madas Herbert Manhart William McElheney Rudolf J. Nekvasil Meinhart Niedermayr Hans Novak Camillo Öhlberger Ortwin Ottmaier Peter Pecha Friedrich Pfeiffer Alfred Planyavsky Josef Pomberger Kurt Prihoda Alfred Prinz Helmuth Puffler Reinhard Repp Werner Resel Franz Söllner Milan Sagat Herbert Schmid Rudolf Schmidinger Peter Schmidl Wolfgang Schulz Wolfgang Schuster Reinhold Siegl Walter Singer Helmut Skalar Anton Straka Wolfgang Tomböck Gerhard Turetschek Martin Unger Peter Wächter Hans Wolfgang Weihs Helmut Weis Alfred Welt Ewald Winkler Franz Zamazal Dietmar Zeman 22 13518_KM_21-02-13_c.indd 22 19.02.13 11:41 Franz Welser-Möst Als Music Director des Cleveland Orchestra und Generalmusikdirekor der Wiener Staatsoper zählt Franz WelserMöst zu den führenden Dirigenten der Gegenwart. Die laufende Spielzeit ist bereits seine elfte Saison in Cleveland, wo er einen Vertrag bis 2018 hat. Mit dem Cleveland Orchestra pflegt er besonders enge Verbindungen zur Carnegie Hall in New York, zum Wiener Musikverein und zum Lucerne Festival. In den vergangenen Spielzeiten hatte er mit dem Orchester außerdem Residenzen bei den Salzburger Festspielen und in der Suntory Hall in Tokio sowie – seit 2007 alljährlich – in Miami. 2011 begann außerdem eine zweijährige Residenz beim Lincoln Center Festival in New York. Mit dem Cleveland Orchestra hat Franz Welser-Möst 13 Ur- und 15 US-amerikanische Erstaufführungen realisiert. Darüber hinaus leitete er das Orchester in jüngerer Zeit in mehreren Aufführungen der Da-Ponte-Opern Mozarts, wodurch das Cleveland Orchestra auch wieder als Opernorchester auf sich aufmerksam machte. Seit 2010 ist Franz Welser-Möst auch Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper. Hier leitete er u. a. gefeierte Neuproduktionen von Wagners Ring des Nibelungen, Hindemiths Cardillac, Janáčeks Katya Kabanova und Aus einem Totenhaus sowie Verdis Don Carlo. Höhepunkte dieser Spielzeit sind Neuproduktionen von Ariadne auf Naxos und Tristan und Isolde sowie eine Wiederaufnahme des Ring-Zyklus. Neben den Opernproduktionen dirigiert Franz Welser-Möst die Wiener Philharmoniker regelmäßig in Konzerten. Zuletzt hatte er die Ehre, zum zweiten Mal binnen drei Jahren das Neujahrskonzert des Orchesters zu leiten. Außerdem gastierte er mit den Wiener Philharmonikern, die er auch in deren eigenen Abonnementkonzerten im Wiener Musikverein dirigiert, bei den Salzburger Festspielen, beim Lucerne Festival, bei den BBC Proms und in der Suntory Hall in Tokio. 23 13518_KM_21-02-13_c.indd 23 19.02.13 11:41 Franz Welser-Möst, der 1985 sein Debüt in Salzburg gab, von 1990 bis 1996 Music Director des London Philharmonic Orchestra und von 1995 bis 2008 Chefdirigent (bzw. später Generalmusikdirektor) des Orchesters der Oper Zürich war, leitete als Gastdirigent beinahe alle führenden Orchester in Europa und den USA, darunter die Berliner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gustav Mahler Jugendorchester sowie die Sinfonieorchester von Boston, Chicago, Los Angeles, New York und Philadelphia. Die von Franz Welser-Möst eingespielten Aufnahmen, sowohl auf CD als auch DVD veröffentlicht, erhielten zahlreiche renommierte Auszeichnungen wie den Gramophone Award, den Diapason d’Or, den Japanese Record Academy Award und zwei Grammy-Nominierungen. Zu seinen neueren Einspielungen mit dem Cleveland Orchestra zählen DVDs mit Bruckners Sinfonien Nr. 5, 7, 8 und 9 sowie CDs mit Beethovens neunter Sinfonie und Auszügen aus Wagner Opern mit der Sopranistin Measha Brueggergosman. Franz Welser-Möst wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, darunter die Ehrenmitgliedschaft des Wiener Gesangsvereins, Auszeichnungen des Landes Oberösterreich und der Republik Österreich sowie die Kilenyi Medal of Honour von der amerikanischen Bruckner-Gesellschaft. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Oktober 2011 mit dem Cleveland Orchestra zu Gast. 24 13518_KM_21-02-13_c.indd 24 19.02.13 11:41 KÖLNMUSIK-VORSCHAU Februar März SO SO 24 03 18:00 16:00 Andreas Brantelid Violoncello Emmanuel Pahud Flöte MCO Academy NRW Mahler Chamber Orchestra Pablo Heras-Casado Dirigent Franz Liszt Kammerorchester Werke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Henry Purcell, Friedrich II. von Preußen, Frank Martin, Wolfgang Amadeus Mozart, Saverio Mercadante Henri Dutilleux Tout un monde lointain Konzert für Violoncello und Orchester 13:00 Tanzschule lindig.art Blickwechsel EnSuite: »Barocke Tänze« Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14 Förderer der MCO Residenz NRW: Kunststiftung NRW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Sonntags um vier 4 Kölner Sonntagskonzerte 3 SO 03 20:00 MI 27 Moskauer Kathedralchor Alexey Petrov Leitung 20:00 Michail Glinka Cheruvimskaja pesn’ (Cherubikon) Tetzlaff Quartett Christian Tetzlaff Violine Elisabeth Kufferath Violine Hanna Weinmeister Viola Tanja Tetzlaff Violoncello Aleksandr Kastal’skij »Dem guten Schäfer« Modest Mussorgsky »Der Engel hat verkündet« Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32 aus: 6 Divertimenti (Sonnenquartette) op. 20 Pavel Tschesnokov Am Bett des Kranken Das Abendopfer Alban Berg Lyrische Suite für Streichquartett Grigori Lwowskiy »Erbarme Dich unser« Ludwig van Beethoven Streichquartett a-Moll op. 132 Sergej Rachmaninow Vesper (Vsenoščnoe bdenie) op. 37 Das große Abend- und Morgenlob. Für gemischten Chor a cappella Quartetto 3 25 13518_KM_21-02-13_c.indd 25 19.02.13 11:41 IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT SA Liebe Konzertbesucher, liebe Abonnenten! 09 Mit diesem Konzert endet der aktuelle Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker. Wir sind in der glücklichen Lage, Ihnen auch ab der kommenden Saison einen so exklusiven Zyklus mit den Wiener Philharmonikern hier in der Kölner Philharmonie anbieten zu können. Mit diesem Orchester werden wieder die besten Solisten und Dirigenten bei uns Station machen. 20:00 Iveta Apkalna Orgel Musica Saeculorum Philipp von Steinaecker Dirigent Johann Sebastian Bach Sinfonia für Orgel und Orchester aus: »Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen« BWV 146 und »Gott soll allein mein Herze haben« BWV 169 Der neue Zyklus beginnt mit einem Konzert im September. Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können! Paul Hindemith Sonate für Orgel Nr. 2 Kammermusik Nr. 7 op. 46,2 Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2013/2014«, die am 17. Mai 2013 erscheint. Anton Bruckner Sinfonie Nr. 1 c-Moll WAB 101 »Linzer Fassung« In der neuen Vorschau finden Sie neben den Konditionen für den Erwerb Ihres Abonnements auch Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten! 19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder Klassiker! 4 Orgel plus ... 3 26 13518_KM_21-02-13_c.indd 26 19.02.13 11:41 Sir John Eliot Gardiner Konzerte mit Gründonnerstag 28. März 2013 20:00 Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent Johann Sebastian Bach »Christ lag in Todes Banden«, BWV 4 (1707 – 08) Karfreitag 29. März 2013 18:00 Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent Johann Sebastian Bach Johannespassion BWV 245 (1724) Oratorium für Soli, Chor und Orchester John Eliot Gardiner spricht über Johann Sebastian Bach, die Kantate »Christ lag in Todes Banden« und die Johannespassion. Das Publikum ist eingeladen, die Choräle mitzusingen. 19:00 Einführung in das Konzert: Louwrens Langevoort im Gespräch mit Isabella de Sabata. Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt. Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort wird im Vorfeld des Kölner Konzerts mit Gardiners Frau Isabella de Sabata über die Bach-Projekte, über die Affinität des Dirigenten zu Bach sprechen und darüber, wie man Bachs Musik den Menschen näher bringt. 13518_KM_21-02-13_c.indd 27 Beide Konzerte werden durch das Kuratorium KölnMusik e. V. gefördert. 19.02.13 11:41 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 13518_KM_21-02-13_c.indd 28 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Oliver Binder ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Roger Mastroianni S. 23; Matthias Muff S. 11; Wiener Philharmoniker S. 14 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 19.02.13 11:41 13518_KM_21-02-13_c.indd U3 19.02.13 11:41 Foto: Deutsche Grammophon/TIna Tahir Modest Mussorgsky/ Nikolaj Rimskij-Korsakow Vorspiel (Morgendämmerung an der Moskwa) aus: Chowanschtschina Peter Iljitsch Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Anne-Sophie Mutter Violine London Philharmonic Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 13518_KM_21-02-13_c.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Mittwoch 10.04.2013 20:00 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 19.02.13 11:41