Folie 1

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Das Interstellare Medium (ISM)
Christian Pasold
27.11.2007
Interstellares Medium - Christian Pasold
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Gliederung
1.
2.
3.
4.
27.11.2007
Bedeutung
Vorgänge und Kreisläufe
Gasarten
Interstellarer Staub
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1. Bedeutung
• Medium zwischen den Sternen
• Ort der Sternentstehung
• Rückgabe eines großen Teiles der Masse
am Ende des Sternlebens
Krebsnebel
Überrest einer
Supernovaexplosion aus dem
Jahr 1054
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1. Bedeutung
• kleiner Prozentsatz der Masse einer Galaxie
• massereichsten Objekte in der Milchstraße:
Große Molekülwolken
• extreme Bedingungen (aus irdischer Sicht)
• ideales Labor für Atom- und Molekülphysik
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2. Vorgänge und Kreisläufe
• Aufheizen (durch Sterne) bis auf 10⁴ K
• Abkühlung auf ca. 3 K ohne
Energiezufuhr Verdichtung
• Bildung von Molekülen (z.B. Oxide,
irdische Mineralien …)
• turbulente Bewegung durch Sternwinde
und Supernovaexplosionen
Gleichgewicht zwischen Energieabgabe
und stellarer Energiezufuhr
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2.1 Anreicherung mit schweren Elementen
• Stoßwellen durch Supernovaexplosionen
 Gas wird auf über 10⁶ K geheizt
• Moleküle dissoziieren
• Übergabe von schweren Elementen an das ISM
• ISM wird immer reicher an Metallen
 Elementhäufigkeit ist Maß für Entwicklungsalter
• Kühlen wird erleichtert
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2.2 Galaktische Fontäne
• Gas (ionisiert) wird aus der Scheibe
in den Halo geschleudert
• gravitative Bindung
• Abkühlung und Rekombination
• neutrale Wolken fallen zurück in die
galaktische Scheibe
• Durchmischen und Homogenisieren
des Gases
Galaxie NGC 4631 aufgenommen mit dem
Chandra Satellit. Mit der Farbe blau ist die
Strahlung des Röntgenbereichs gezeigt und mit
rot die Intensität im sichtbaren.
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Kreisläufe
Physikalischer Kreislauf:
Kühlung und Verdichtung  Molekülbildung
Aufwärmung, Dissoziation und Ionisation
Räumlicher Kreislauf:
Strömung aus der Scheibe in den Halo und
zurück
Materieller Kreislauf:
Sternentwicklung aus den Gaswolken
Rückgabe der Materie an das ISM
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3.1 neutraler, atomarer Wasserstoff (HI)
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unregelmäßige Form
Temperaturen von ca. 30-80K
1-100 Sonnenmassen
typische Dichte von 100-800 Atomen pro cm³
keine Emission im UV- oder VIS-Bereich
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3.1 neutraler, atomarer Wasserstoff
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3.2 Ionisierter Wasserstoff (HII)
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entsteht in der Nähe von O und B Sternen
senden UV-Strahlung mit λ=91,2 nm aus
Wasserstoff wird vollständig ionisiert
Gas wird um den Stern herum ionisiert
bis Gleichgewicht zwischen Ionisationsund Rekombinationsrate erreicht
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3.3 Molekularer Wasserstoff
• entsteht aus atomaren Wasserstoff an
der Oberfläche von Staubteilchen
• Wolken meist von atomaren Wasserstoff
umgeben (Schutz vor Aufspaltung durch
UV-Strahlung)
• auch in großen Molekülwolken vorhanden
• kein direkter Nachweis möglich
• indirekt über CO, CH, OH,…
• charakteristische Emission z.B. CO
λ=2,6mm
Pferdekopfnebel im Sternbild Orion
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3.4 Riesenmolekülwolken
• typische Temperaturen von ~20K
• Gesamtmassen von bis zu 10⁶ Sonnenmassen
 massereichsten Objekte in der Galaxie
• Dichte von 100-300 Molekülen pro cm³
• Durchmesser von 50 pc
• befinden sich in Spiralarmen der Galaxie
Orionnebel am Rande
einer solchen GMC
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3.4 Riesenmolekülwolken
• darin enthalten sind wesentlich dichtere
Gebiete
• mit 10⁷-10⁹ Molekülen pro cm³
• 10-1000 Sonnenmassen
• 0,05-1 pc Durchmesser
• Temperaturen von 100-200 K
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3.5 Globule
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kugelförmig
sehr kleine, dichte Molekülewolken
Durchmesser von ~1pc
Temperaturen von ~10K
Dichte größer als 10⁴ Molekülen pro cm³
1-1000 Sonnenmassen
besitzen jungen Stern im Zentrum
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4. Interstellarer Staub
• 1% der Masse des ISM
• winzige Körnchen (ca. 100nm)
• Hauptbestandteile: Kohlenstoff und Silikate
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4. Interstellarer Staub
• transparent für IR-Strahlung
• Emission mit λ = 50-100 μm ab ~40K
• Streuung bes. im VIS-Bereich
 Interstellare Rötung
Orionnebel
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Quellen
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http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/pdm/pdmismtxt.html
http://casswww.ucsd.edu/puplic/tutorial/ISM.html
http://de.arxiv.org/pdf/astro-ph/0106359
Carrel & Ostlie: „Modern Astrophysics“
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