Unterrichtsmaterialien Beethoven

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Unterrichtsmaterialien Beethoven (GY, ab 9. Klasse) SWR Sinfoniekonzert Mai 2011 (Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Musik, hrsg. v. Georg Brunner) erstellt von: Markus Albu, Kathrin Butz, Miriam Groß, Dorothea Plehn, Kira Valkema, Gebhard Wagner Informationen zu den Materialien Die im Folgenden wiedergegebenen Materialien verstehen sich als Unterrichtsbausteine, die nicht in ihrer Gesamtheit durchgeführt werden müssen. Vielmehr ist angestrebt, dass die Lehrkraft je nach Stand der jeweiligen Klasse entsprechende Bausteine auswählt. Berücksichtigt wurden unterschiedliche Zugangs‐ und Umgangsweisen zu Beethoven und dessen 1. Sinfonie. Eine Partitur ist unter http://imslp.org/wiki/Category:Composers (am besten die Ausgabe von CCARH Team) erhältlich. Sehr ausführliche Informationen zur 1. Sinfonie unter http://ludwig0van0beethoven.tripod.com/creation2_g.html (Ausschnitt daraus in den Unterrichtsmaterialien Beethoven RS S. 32ff.) Beigefügte Hörbeispiele (HB): HB 1: 1. Satz T. 1‐4 HB 2: 2. Satz T. 1‐54 HB 3: 3. Satz T. 42‐79 HB 4: 4. Satz T. 1‐22 HB 5: 1. Satz T. 52‐110 HB 9: 1. Satz langsame Einleitung HB 10: 1. Satz Überleitung‐Seitensatz T. 45‐77 HB 11: 1. Satz Übergang Exposition‐Durchführung T. 104‐179 HB 12: 1. Satz Duchführung Schluss‐Reprise Anfang T. 172‐183 HB 13: 1. Satz Übergangz zum Seitensatz T. 204‐213 HB 14: 1. Satz Coda T. 272‐Schluss Erforderliche Materialien: • CD Gesamtaufnahme Beethoven 1. Sinfonie sowie 6. Sinfonie, 3. Satz • Software zum Abspielen und Anzeige der WAVE‐Dateien, z.B. „Audacity“ (Freeware) • PC und Beamer • Evtl. Partitur des 1. Satzes der Beethoven‐Sinfonie (s. angegebene Internetseite) Vorbereitung für Proben‐ und Konzertbesusch „Sonatenhauptsatzform“ Gedacht ist, dass zumindest eine Musikstunde zum Thema „Sonatenhauptsatzform“ als Vorbereitung für den Proben‐ und Konzertbesuch am 20.5. bzw. 24.5. durchgeführt wird. Geeignete Informationen und Materialien hierfür findet man in diesem Dokument auf S. 8‐10, 13‐14, 18ff. sowie in den Unterrichtsmaterialien Beethoven RS S. 23‐24, 26, 30, 32ff. 1
Inhaltsangabe/Kurzhinweise Aufgaben zu Beethoven (Stationenlernen) ‐ ca. 2 Schulstunden (die einzelnen Stationen können aber auch für sich in Einzel‐, Partner‐ oder Gruppenarbeit verwendet werden) • Station 1: Biografie Beethovens, S. 3 • Station 2: Beethoven bei der Arbeit, S. 5 • Station 3: Szenisches Spiel, S. 6 • Station 4: Beethovens Charakter, S. 7 (Mit‐)spielsätze •
•
•
langsame Einleitung (1. Satz), S. 8 (instrumental mit Stabspielen, aber auch volkal ausführbar; ca. 20 Minuten) Seitenthema des 1. Satzes, s. Unterrichtsmaterialen Beethoven RS, S. 30 (evtl. auf Viertel reduzieren; Stabspiele/jede Art von Melodieinstrumenten; auch rhythmisch ausführbar! ca. 10 Minunten) 3. Satz, s. Unterrichtsmaterialien Beethoven RS, S. 31 (Bodypercussion bzw. Rhythmusinstrumente; ca. 1 Schulstunde) Höraufgaben Arbeit an WAVE‐Dateien bzw. –Abbildungen (ca. 1‐2 Schulstunde) • Arbeitshinweise, S. 9 • Spannungsverlauf (Ausschnitt aus dem 1. Satz), S. 10 • Arbeitsaufträge zu 2., 3. und 4. Satz, S. 11 (hierzu der Adjektivzirkel für die Beschreibung des Charakters der Musik, S. 12) • Spannungsverlauf weiterzeichnen/Spannungsverlauf der langsamen Einleitung, S. 13 • 1. Satz: Untergliederung in Abschnitte/Zuweisung von Fachbegriffen (Sonatenhauptsatzform), S. 14 • Höraufgaben – Lösungsvorschläge, S. 15 Besprechung des 1. Satzes (ausführlich) – ca. 1‐2 Schulstunden • Lehrermaterial, S. 18 • Arbeitsblatt, S. 22 • Arbeitsblatt‐Lösungsvorschläge, S. 24 • Partiturausschnitte, S. 26 • Musiziersätze, S. 35 • Clementi‐Sonatine op. 36,1, S. 39 • Übersicht Sonatenhauptsatzform, S. 40 2
Station 1 - Biografie Beethovens
Pop- und Rockmusiker sind die Stars des 20. und 21. Jahrhunderts. Musiker wurden
aber schon zu allen Zeiten bewundert und verehrt. Ein solcher Star zu seiner Zeit war
Ludwig van Beethoven. Und er ist es auch heute noch, wie ein Blick in
Konzertprogramme und CD-Regale zeigt.
Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Vater
wie Großvater waren Musiker und so war es ganz selbstverständlich,
dass das Kind den ersten Klavierunterricht
mit vier Jahren von seinem Vater bekam. Schon sehr früh
zeigte sich seine ungewöhnliche musikalische Begabung. Es
ist nicht auszuschließen, dass der Vater gerne dem Vorbild
Mozarts nachgeeifert hätte und aus seinem Sohn ein Wunderkind
machen wollte. Eines Tages im Jahr 1782 hörte der
berühmte Hoforganist und Kapellmeister C. G. Neefe den
kleinen Ludwig spielen und beschloss, ihn in Klavierspiel
und Musiktheorie zu unterrichten.
Der junge Ludwig machte große Fortschritte. Bereits ein
Jahr später erhielt er seine erste Anstellung als Bratschist
und Klavierbegleiter in der fürstlichen Hofkapelle, gab sein
erstes erfolgreiches Konzert und seine ersten Kompositionen
erschienen im Druck. Neefe schrieb 1783 in der verbreiteten
Zeitschrift „Magazin der Musik“ von einem „zweiten Mozart“.
Als Beethoven knapp 17 Jahre alt war, konnte er zu Mozart
nach Wien fahren , der ihn zunächst nur widerwillig empfing,
dann aber von ihm begeistert sagte: „Auf den gebt acht,
der wird in der Welt noch von sich reden machen.“ Dieser
Ostersamstag war ein Tag von geschichtlicher Bedeutung,
denn zwei der größten Komponisten aller Zeiten sind sich
begegnet. Lange konnte Beethoven aber nicht in Wien bleiben,
denn wegen der schweren Erkrankung der Mutter reiste
er zurück nach Bonn und kümmerte sich nach ihrem Tod um
seine jüngeren Geschwister.
Beethoven im Alter von 32 Jahren
Beethoven in der Wiener Gesellschaft Erst 1792 kam er zum zweiten Mal nach Wien um bei berühmten
Persönlichkeiten wie Joseph Haynd, Albrechtsberger
und Salieri zu lernen. Die allgemeine Schule hatte er
schon im Alter von elf Jahren verlassen. Empfehlungsschreiben
seiner Bonner Freunde und Gönner öffneten ihm die
Türen der Wiener Gesellschaft.
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Station 1 - Biografie Beethovens
Beethoven lebte fortan als freischaffender Künstler von seinen
Konzerten und Kompositionen, die Freunde und Verleger gut bezahlten.
Ihnen widmete er viele seiner Werke - besonders dem Erzherzog
Rudolf, der ab 1803 nicht nur Beethovens Schüler, sondern
auch einer seiner großzügigsten Gönner wurde.
Etwa 1795 begann Beethovens Gehör zu leiden: Er wurde allmählich
taub. Um seine Krankheit zu bekämpfen unternahm er zahlreiche
Kuren und wechselte häufig die Wohnungen. Ende 1802 zog er
auf Anraten seines Arztes nach Heiligenstadt, einem Wiener Vorort
um. Dort schrieb er einen Abschiedsbrief an seine Brüder, das
sogenannte „Heiligenstädter Testament“, in dem er seine seelische
Not offenbart. Mehr und mehr zog er sich von der Öffentlichkeit
zurück. Auftritte als Pianist und Dirigent musste er aufgeben. Er
Theater in Wien schrieb aber in dieser Zeit große bedeutende Werke, wie zum Beispiel
die „Schicksalssinfonie“ und die 6. Sinfonie, die „Pastorale“
genannt wird. Beethoven liebte lange Spaziergänge in der Natur
und das brachte er in der 6. Sinfonie zum Ausdruck. Mit diesen
Werken begann der Aufbruch in musikalisches Neuland.
1819 war Beethoven völlig taub, mit der Außenwelt konnte er nur
noch schriftlich kommunizieren mithilfe der so genannten „Konversationshefte“.
Mit starker Willenskraft lehnte er sich gegen sein
Schicksal auf und strebte zum Ausgleich nach Vollkommenheit in
der Musik. In jener Zeit entstanden viele Werke, die damals ungewöhnlich
und kühn waren und deshalb auch auf Kritik stießen.
Dass es ihm trotz Taubheit möglich war zu komponieren, verdankte
er einer starken inneren Vorstellungskraft und Fantasie. Die 9. Sinfonie
konnte er bei der Uraufführung nicht mehr hören.
Weitere Krankheiten erschwerten ihm zusätzlich zur Taubheit die
letzten Jahre. Er verstarb im März 1827 und wurde unter großer
Anteilnahme beigesetzt: Tausende Wiener, Künstler und Berühmtheiten,
unter ihnen Franz Schubert, begleiteten den Trauerzug. Der
Dichter Franz Grillparzer hielt die Grabrede.
Beethovens letzte Wohnung in Wien Werke: 9 Sinfonien, Oper „Fidelio“, 2 Messen, Ouvertüren und Bühnenmusik, 32
Klaviersonaten,1 Violinkonzert, 5 Klavierkonzerte und vieles mehr.
Aufgaben:
1. Lies dir die Biografie durch. Über jedem Abschnitt ist Platz für eine Überschrift.
Denke dir eine dem Inhalt entsprechende Überschrift aus und notiere sie.
2. Vermerke besondere Daten und Ereignisse am Rande jedes Abschnitts in
dein Heft, etwa so: 1795 beginnendes Gehörleiden, 1802 Rückzug nach
Heiligenstadt, Heiligenstädter Testament.
3. Hausaufgabe: Hefte die Biografie in deinen Ordner oder klebe sie in dein
Heft. 4
Station 2 - Beethoven bei der Arbeit
„Bei meinen Spaziergängen in Mödling begegnete
mir Beethoven mehrere Male, und es war
höchst interessant, wie er, ein Notenblatt und
einen Stummel von Bleistift in der Hand, öfters
wie lauschend stehen bleib, auf und nieder sah
und dann auf das Blatt Noten verzeichnete. Dont
hatte mir gesagt, dass wenn ich ihm so begegnen
würde, ich ihn nie anreden oder bemerken sollte,
weil er dann verlegen oder gar unangenehm
würde.“ (August Kloeber)
Aufgabe 1:
Setzt den Text zum Bild in Beziehung. Ist der Text oder das Bild realistischer?
Begründet eure Entscheidung.
Aufgabe 2:
Beschreibt das Bild und die Atmosphäre des Zimmers.
Versucht Beethovens Alltag, so wie ihr ihn euch vorstellt
zu schildern.
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Station 3 - Szenisches Spiel
Hörbeispiel: Beethovens 6. Sinfonie, 3. Satz, Beginn
Aufgabe:
Hört euch das Musikbeispiel an. Analysiert ganz grob die musikalische
Entwicklung. Erarbeitet auf dieser Grundlage ein pantomimisches Szenisches
Spiel und stellt es mit eurer Gruppe dar. Ob die Szene in Beethovens
oder der heutigen Zeit spielt, ist euch überlassen.
Die Darstellung sollte nicht länger als 30 Sekunden dauern.
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Höraufgaben, Infos und Anwendung:
Alle Unterrichtsmaterialen sind aufgeteilt in Lehrer- und Schülermaterial. Die jeweilige
Bezeichnung finden sie oben rechts auf dem Arbeitsblatt. Der vorzuspielende CD
Ausschnitt mit Nummerierung ist ebenfalls oben rechts aufgeführt.
Instruktionen:
Aufgabe 1:
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Die Schüler bekommen das Arbeitsblatt mit der Aufgabe 1
Ggf. sollte vorher besprochen werden wie man eine Spannungskurve erstellt
Anschließend wird Ausschnitt 4 (CD Nr. 9) vorgespielt
Die Schüler sollen nun Markierungen setzen und eine Spannungskurve
erstellen
Ggf. Ausschnitt mehrfach abspielen
Besprechung im Plenum
Vergleich mit der Wave Datei: hierzu wird ein PC + Beamer mit einem
Audioprogramm (Bsp. Audacity) benötigt
Aufgabe 2:
‐
‐
‐
‐
‐
Die Schüler bekommen das Arbeitsblatt mit der Aufgabe 2 und den
Adjektivzirkel
Vorspielen der Ausschnitte 1-3 (siehe CD Übersicht), zwischen den
Ausschnitten Pausen einbauen zum Ausfüllen des Arbeitsblattes
Ggf. wiederholtes Vorspielen der Ausschnitte
Schüler besprechen zu zweit ihre Ergebnisse
Besprechung im Plenum
Unterteilungsaufgaben:
‐
Keine Nummerierung der Aufgaben da die Aufgaben wahlweise durchgeführt
werden können
Unterteilungsaufgaben: (wahlweise anwendbar)
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Schüler bekommen Arbeitsblatt mit Unterteilungsaufgaben
Vorspielen des jeweiligen Ausschnittes (evtl. Anhören bei gleichzeitigem
Verfolgen der WAVE-Datei im Audioprogramm, z.B. AUDACITY)
Bearbeitung der Aufgabe
Vergleich mit Wave Datei (PC, Audioprogramm, Beamer)
Besprechung im Plenum mit Bezug auf WAVE Datei
nachdem die 6 Abschnitte gemeinsam festgelegt wurden, sollten die Begriffe
Einleitung, Exposition, Wiederholung der Exposition, Durchführung, Reprise,
Coda besprochen werden. Dabei ist es sinnvoll, die Anfänge bzw. Teile der
einzelnen Abschnitte nochmals anzuspielen und auf musikalische Eigenheiten
hinzuweisen. Bereits hier kann man auf die Sonatenhauptsatzform eingehen.
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Höraufgaben:
HB 5
Aufgabe 1:
Hört folgendes Musikbeispiel an. Achtet dabei auf “Spannung“ und „Entspannung“.
Erstellt euch hierzu eine Spannungskurve mit Stichworten.
Spannung Höhepunkt Spannung Entspannung Zeit
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Aufgabe 2:
1. Versuche die Musikausschnitte mit Hilfe von Adjektiven zu beschreiben.
Benutzt dazu folgende Tabelle und füllt diese aus.
Ausschnitt 1
HB 2
Ausschnitt 2
HB 3
Ausschnitt 3 HB 4
Charakter
Dynamik
Tempo
Vorherrschende
Instrumente
2. Besprecht zu viert eure Ergebnisse und berichtet den anderen Gruppen von
euren Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden.
11
Quelle: © imthurn.net – 2010 - aufgaben.schulfachmusik.ch
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Unterteilungsaufgaben:
Höre dir einen Ausschnitt aus Beethovens erster Symphonie an.
Versuche, die Wavedatei weiter zu zeichnen.
CD: 1. Satz,
T. 1-53
Teile den Ausschnitt in sinnvolle Abschnitte und beschreibe diese mit
Den Begriffen „Spannung“ und „Entspannung“.
HB 1
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Unterteilungsaufgaben:
CD: 1. Satz
ganz
Ordne folgende Begriffe zu:
- Durchführung (= Verarbeitung von musikalischen Themen)
- Exposition (= Vorstellung von musikalischen Themen)
- Reprise (=Wiederholung der Exposition)
- (langsame) Einleitung (= Hinführung zum schnellen Teil des 1. Satzes)
- Coda (= Schlussteil)
- Exposition Wiederholung
Oftmals werden Hauptteile durch Überleitungen verbunden.
Diese Teile bilden zusammen die sog. _________________________________
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Höraufgaben - Lösungsvorschläge:
HB 5
Aufgabe 1:
Hört folgendes Musikbeispiel an. Achtet dabei auf “Spannung“ und „Entspannung“.
Erstellt euch hierzu eine Spannungskurve mit Stichworten.
Spannung Höhepunkt Bsp:
Höhepunkt Spannung Spannung Entspannung Entspannung Zeit
Vergleich mit WAVE Datei: (Software, PC, Beamer)
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Aufgabe 2:
Ausschnitt 1: 2. Satz
Ausschnitt 2: 3. Satz
Ausschnitt 3: 4. Satz
3. Versuche die Musikausschnitte mit Hilfe von Adjektiven zu beschreiben.
Benutzt dazu folgende Tabelle und füllt diese aus.
Ausschnitt 1HB 2
Ausschnitt 2
HB 3 Ausschnitt 3
HB 4
Charakter
Dynamik
Tempo
Vorherrschende
Instrumente
4. Besprecht zu viert eure Ergebnisse und berichtet den anderen Gruppen von
euren Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden.
Evtl. zunächst mit Bleistift eintragen lassen; dann auf Folie eine gemeinsame
Fassung erarbeiten
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CD 1. Satz: T. 1-53
HB 1
CD 1. Satz
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Beethoven – 1. Sinfonie in C‐Dur, Kopfsatz Analysestunde anhand der Sonatenhauptsatzform Möglicher Verlaufsplan/Lehrerinformationen Materialien: günstig ist sicherlich, eine Partitur für die Schüler zu haben (Taktangaben nach der eingangs genannten Partitur – Internet!) oder die angefügten Partiturausschnitte zu verwenden Zu Beginn bzw. bereits in der Stunde vorher bekommen die Schüler ein Blatt mit Stichworten zur Sonatenhauptsatzform (S. 40; die Sonatenhauptsatzform sollte bereits z.B. anhand einer einfachen Clementi‐Sonatine (S. 39) besprochen worden sein; außerdem kann auch die WAVE‐Darstellung S. 14 aus den Höraufgaben als Übersicht verwendet werden). Hinweis: je nachdem, welche weiteren Bausteine bereits erarbeitet wurden und noch werden, muss dieser Unterrichtsvorschlag angepasst werden. Höraufgabe 1: (HB 9) Vorspielen der langsamen Einleitung. Die Schüler sollen sich äußern, ob es sich um einen Kopfsatz handeln könnte. Musiziermöglichkeit: Nachdem erkannt wurde, dass es sich um die Einleitung eines Kopfsatzes handeln könnte, kann diese Einleitung mit obigem Material (Spielsatz, S. 8) musiziert werden. Daran anschließend wird der Aufbau besprochen: die Frage nach der Haupttonart wird gestellt, wobei der Fokus letztendlich auf den Dominantseptakkord fällt. Hintergrundinformation: Einleitung: ‐ langsam, lässt Tonika nicht sofort erkennen: erster Akkord C7 (Dominante zu F‐Dur, der Subdominante der Haupttonart!) ‐ damals: ursprüngliche Funktion der Sinfonie als Eröffnungsstück! Æ Einleitung Beethovens passt nicht zur Eröffnung eines großen Konzerts Beethovens Programm für die Uraufführung: Eröffnung durch eine Mozartsinfonie (nicht durch seine eigene!), neue Sinfonie sollte am Schluss der Veranstaltung erklingen. Der Beginn soll demnach nicht Aufmerksamkeit erwecken, sondern setzt diese bereits voraus. (Vergleich mit Linzer Sinfonie Mozarts bietet sich an: langsame Einleitung, Kurs auf Unterquinte dann auf Oberquinte, bei Mozart jedoch Haupttonart schon mal angedeutet) ‐ Die Einleitung lässt eine deutliche formale Gliederung erkennen: auf blockartigen Tutti‐Anfang folgen einige primär melodisch geprägte Takte, an die sich ein unmittelbar in den Allegrobeginn mündender Abschnitt anschließt: Orgelpunkt auf G 18
‐ Die Einleitung ist weder harmonisch noch motivisch festgelegt. Sie eignet sich sowohl als Hinführung zur Haupttonart als auch als zum thematisch geprägten Allegroteil. Höraufgabe 2: (CD 1. Satz bzw. HB 6) Nochmaliges Anhören der Einleitung, nun aber mit Übergang zum Allegroteil. Den Übergang zum Allegroteil sollen die Schüler selbst erkennen, ebenso wie die dort zum ersten Mal auftretende Grundtonart. Der Begriff des Hauptthemas soll nun von den Schülern näher erklärt werden. Musizieren: Vor einer näheren Erläuterung bekommen die Schüler die Möglichkeit, das Hauptthema mit ihren jeweiligen Instrumenten zu spielen (hier sind jeweils nur ein paar Kinder gemeint, die nach vorne geholt werden/ die übrigen Schüler singen die Harmonien). (Musiziersatz: Notenbeispiel 1) Leitfragen (siehe Arbeitsblatt für die Schüler): • wie lang ist das Thema? • warum eignet es sich als Hauptthema? Hintergrundinformationen: Analyse des Hauptthemas T . 13‐32: (je nach Niveau der Klasse und der zur Verfügung stehenden Zeit können Teile weggelassen werden) Das Thema gestaltet sich als eine von der fünften über den Leitton zur ersten Stufe aufsteigende, punktierte Achtelfigur (g‐h‐c; diese Figur spielt im weiteren Verlauf des Satzes immer wieder eine wichtige Rolle; z.B. Abspaltung in der Durchführung). Seine Fortsetzung wendet sich sequenzierend zur zweiten Stufe. Es folgt eine abgewandelte Wiederholung in d‐Moll (T. 19‐24) sowie Varianten aus beiden Abschnitten plus Kadenzierung (T. 31‐
32) ‐ bis zur Wiederkehr des Themas sind die verschiedenen Teile gegliedert durch Kadenzen, deren Schlusston jeweils mit dem Beginn eines neuen Abschnitts zusammenfällt: • die langsame Einleitung hat z. B. ihren Schluss erst auf dem Anfangston des Allegroteils (T . 13ff.), die Überleitung in den Seitensatz beginnt mit dem letzten Ton der ausführlichen C‐
Dur‐Kadenz, die den Hauptsatz beschließt (T. 41) • auf diese Weise wird ein die ganze Exposition übergreifender Zusammenhang geschaffen, der auch mit dem Beginn des Seitenthemas (T. 53) nicht abreißt, da die Generalpause, die ihm vorangeht, durch den offenen Schluss der Überleitung, in der die Modulation zur Dominanttonart nicht vollzogen wurde, überbrückt wird. Die Reprise steht als Höhepunkt am Schluss. Höraufgabe 3: (HB 10) Bevor nähere Informationen (siehe oben) zur Überleitung in den Seitensatz gegeben werden, sollen die Schüler versuchen, auch das Seitenthema und seine Besonderheiten selbst zu erkennen. Musizieren: Nach Möglichkeit soll vor der Klärung der Fragen das Seitenthema selbst gespielt oder gesungen werden. (Musiziersatz: Notenbeispiel 2) Leitfragen (siehe Arbeitsblatt für die Schüler): 19
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Wie lang ist das Hauptthema? (HB 6 ) Warum eignet es sich als Hauptthema? Wie wird das Seitenthema eingeleitet? (HB 10) Was zeichnet das Seitenthema aus? Hintergrundinformationen: Analyse der Überleitung und des Seitenthemas: ‐ G wird „erreicht“, erklingt aber nur dominantisch. D.h., die Modulation in die Dominanttonart wird nicht vollzogen. Der endgültige Übergang von der Tonartebene des Hauptsatzes zu der des Seitensatzes erfolgt also statt im Überleitungsabschnitt erst im ersten Takt des Seitensatzes ‐ enge harmonische Verbindung des Seitensatzes zum Hauptsatz ‐ der Beginn deutlich artikuliert: zum ersten Mal ist der Schluss des vorangehenden und der Beginn des neuen Abschnitts durch eine Zäsur (Generalpause) voneinander getrennt. Seitenthema: (T. 53‐69) ‐ labil, wenig individuell geprägt 1. Teil: Viertelbewegung, mit auf Hauptmotiv basierender Begleitung (T. 53‐60), Wiederholung in anderer Instrumentierung, Varianten (T61‐68) 2. Teil: überleitend, Tutti (Dynamik: f) Achtelbewegung (T. 73‐75) Verarbeitung des Seitenthemas, aber auch neuer Gedanke (T. 77‐87) Anknüpfung an Hauptthema und Schlussgruppe (T. 88‐109) Höraufgabe 4: (HB 11) Nun werden nähere Besonderheiten der Durchführung (T. 112‐179) mit den Schülern besprochen, bzw. sollen beim Hören erkannt werden Die Schüler bekommen an dieser Stelle selbst die Möglichkeit, motivisch‐thematisch zu arbeiten und ihre Kompositionen anschließend mit dem Notenausschnitt zu vergleichen (S. Arbeitsblatt). Musiziersatz: Notenbeispiel 3 Leitfragen (siehe Arbeitsblatt für die Schüler): • In welchem Takt und in welcher Tonart beginnt die Durchführung? (HB 11) • Wie sieht motivisch‐thematische Arbeit aus: Welche Bezüge gibt es zum Haupt‐ bzw. Seitensatz? • Bestimme die Tonarten der markierten Akkorde! (Musiziersatz Notenbeispiel 3!) Hintergrundinformationen: Analyse der Durchführung: ‐ abrupter Beginn in A‐Dur (T. 112) ‐ Schluss (T. 168) Erreichen von a‐Moll Æ Variante von A‐Dur (Anfang!)Æ Die Durchführung erscheint eingerahmt. ‐ da die Paralleltonart a‐Moll kein unmittelbares Anschließen der Reprise„erlauben“ würde, erklingt ab T. 174 eine „Überleitungsphrase“ entnommen aus dem Ende der Exposition (T. 106‐111) ‐ Die Durchführung verwendet motivisches Material nur aus den ersten vier Takten des Hauptthemas (Abspaltung der Punktierung g‐h‐c) und aus den zweiten vier Takten des Seitenthemas ‐ verschiedene Tonartenbereiche werden berührt (A – D – G‐ c –f – B – Es – g – E – a) 20
Höraufgabe 5: (HB 12, 13, 14) Auch die Reprise sollen die Schüler selbst erkennen, nachdem sie auf ihre Hinführung. Wichtig ist hierbei das Wiedererkennen der beiden Themen aus der Exposition in der Grundtonart C‐Dur sowie die neue Überleitung zum Seitenthema. Leitfragen (siehe Arbeitsblatt für die Schüler): • Wo beginnt die Reprise? (HB 12) • Woran ist sie zu erkennen? • Wie erfolgt die Überleitung zum Seitenthema im Vergleich zur Exposition? (HB 13) • In welcher Tonart steht es? • Wie endet der erste Satz? (HB 14) Hintergrundinformationen: Analyse der Reprise (T. 180‐261) und Coda: ‐ Das Hauptthema (Tutti ff) erklingt verkürzt, C‐Dur, d‐Moll (T. 180‐190) ‐ hinzu kommt eine neue Überleitung (ab 190): Es folgt ein durchführungsartiger Teil, der auf dem Orgelpunkt endet (T190‐205) ‐ Das Seitenthema erklingt entsprechend der Exposition in C‐Dur (T.208‐232), ‐ Der Satz endet mit einer Coda: es erfolgt eine Schlussdurchführung mit weiteren Varianten und letztendlich eine Kadenzierung in C‐Dur (261 bis Schluss) Es bietet sich an, nach der Analyse einzelner Abschnitte den gesamten ersten Satz nochmals anzuhören und bewusst die besprochenen Details hörend nachvollziehen zu lassen. Als Verlaufsskizze kann die WAVE‐Darstellung von S. 14 dienen. 21
Beethoven – 1. Sinfonie in C-Dur, Op. 21
(1. Satz: Adagio molto – Allegro con brio)
UA 2. April 1800, Burgtheater Wien
(Einleitung) Langsame Einleitung (HB 9): harmonisch uneindeutig (Beginn mit Dominantseptakkorden) Tutti‐
Akkorde mit anschließend primär melodischem Abschnitt: Vorbereitung der Haupttonart und des Allegroteils.
Exposition T._______
Hauptsatz/‐thema (1. Thema) – Überleitung – Seitensatz /‐thema (2. Thema)– Schlussgruppe (T/t) (modulierend) (D/tP) (D/tP) Leitfragen: (s. Partiturausschnitt 1/2 – Musiziersatz. Notenbeispiele 1 und 2) • Wie lang ist das Hauptthema? (HB 6 ) • Warum eignet es sich als Hauptthema? • Wie wird das Seitenthema eingeleitet? (HB 10) • Was zeichnet das Seitenthema aus? __________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
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Durchführung T. ____________
Mtoivh thematische Arbeit (Verknüpfung der Theman, Abspaltung kleiner Motive), Modulationen in entferntere Tonarten Æ oftmals dramatischter Teil des Satzes
Versucht selbst, mit dem motivischen Material zu „arbeiten“. •
•
•
•
Spielt die Themenanfänge (z.B. nur 2 Takte des Haupt‐ (Musiziersatz: Notenbeispiel 1) oder Seitenthemas (Musiziersatz. Notenbeispiel 2)) in unterschiedlichen Tonarten (Dur und Moll!) und spielt diese hintereinander Wählt weitere Tonfolgen aus und spielt diese jeweils mehrmals hintereinander und jeweils einen Ton höher bzw. tiefer Findet neue Melodien, indem ihr Elemente aus dem Haupt‐ und Seitenthema kombiniert Spielt nun den Notenausschnitt aus der Durchführung (Musiziersatz: Notenbeispiel 3) und vergleicht ihn mit euren Kompositionen (sowie mit dem Partiturausschnitt 3) Leitfragen: (s. Partiturausschnitt 3) •
•
In welchem Takt und in welcher Tonart beginnt die Durchführung? (HB 11) Wie sieht motivisch‐thematische Arbeit aus: Welche Bezüge gibt es zum Haupt‐ bzw. Seitensatz? • Bestimme die Tonarten der markierten Akkorde! (Musiziersatz Notenbeispiel 3!) _______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
Reprise T.________
Fast identisch mit der Exposition: Haupt‐ und Seitensatz stehen aber in der Grundtonart des Satzes: Ausgleich der tonalen Spannungen _______ Schlussteil – ggf. mit erneuter thematischer Verarbeitung
Leitfragen: (Partiturausschnitte 4, 5 und 6) • Wo beginnt die Reprise? (HB 12) • Woran ist sie zu erkennen? • Wie erfolgt die Überleitung zum Seitenthema im Vergleich zur Exposition? (HB 13) • In welcher Tonart steht es? • Wie endet der erste Satz? (HB 14) __________________________________________________________________________
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Beethoven – 1. Sinfonie in C-Dur, Op. 21
(1. Satz: Adagio molto – Allegro con brio)
UA 2. April 1800, Burgtheater Wien
(Einleitung) Langsame Einleitung (HB 9): harmonisch uneindeutig (Beginn mit Dominantseptakkorden) Tutti‐
Akkorde mit anschließend primär melodischem Abschnitt: Vorbereitung der Haupttonart und des Allegroteils. Exposition T. 13‐109
Hauptsatz/‐thema (1. Thema) – Überleitung – Seitensatz /‐thema (2. Thema)– Schlussgruppe (T/t) (modulierend) (D/tP) (D/tP) Leitfragen: (s. Partiturausschnitt 1/2 – Musiziersatz. Notenbeispiele 1 und 2) • Wie lang ist das Hauptthema? (HB 6 ) • Warum eignet es sich als Hauptthema? • Wie wird das Seitenthema eingeleitet? (HB 10) • Was zeichnet das Seitenthema aus? Lösung: • Das Hauptthema umfasst die Takte 13 bis 33. • Es ist volltaktig (kraftvoll) und schnell, steht allerdings wie das Seitenthema im Piano. • Das Seitenthema wird mit einer Zäsur, einer Generalpause eingeleitet und erklingt ohne harmonische Vorbereitung (Das vorher erklingende G‐Dur bleibt dominantisch und verweist daher weiterhin auf C‐Dur). • Es steht im Piano, ist auftaktig und cantabel und wirkt so weniger kraftvoll als das Hauptthema. 24
Durchführung T. 110‐179
Mtoivh thematische Arbeit (Verknüpfung der Theman, Abspaltung kleiner Motive), Modulationen in entferntere Tonarten Æ oftmals dramatischter Teil des Satzes
Versucht selbst, mit dem motivischen Material zu „arbeiten“. •
•
•
•
Spielt die Themenanfänge (z.B. nur 2 Takte des Haupt‐ (Musiziersatz: Notenbeispiel 1) oder Seitenthemas (Musiziersatz. Notenbeispiel 2)) in unterschiedlichen Tonarten (Dur und Moll!) und spielt diese hintereinander Wählt weitere Tonfolgen aus und spielt diese jeweils mehrmals hintereinander und jeweils einen Ton höher bzw. tiefer Findet neue Melodien, indem ihr Elemente aus dem Haupt‐ und Seitenthema kombiniert Spielt nun den Notenausschnitt aus der Durchführung (Musiziersatz: Notenbeispiel 3) und vergleicht ihn mit euren Kompositionen (vgl. auch Partiturausschnitt 3) Leitfragen: (s. Partiturausschnitt 3) • In welchem Takt und in welcher Tonart beginnt die Durchführung? (HB 11) • Wie sieht motivisch‐thematische Arbeit aus: Welche Bezüge gibt es zum Haupt‐ bzw. Seitensatz? • Bestimme die Tonarten der markierten Akkorde! (Musiziersatz Notenbeispiel 3!) Lösungen: • Die Durchführung beginnt in Takt 110 bzw. 112 (Überleitung abgezogen). Sie beginnt in der Tonart: A‐Dur. • Das motivisch‐thematische Material besteht aus den ersten vier Takten des Hauptthemas und aus den zweiten vier Takten des Seitenthemas. • Tonarten: Es – f ‐ g Reprise T. 180‐260
Fast identisch mit der Exposition: Haupt‐ und Seitensatz stehen aber in der Grundtonart des Satzes: Ausgleich der tonalen Spannungen Coda: T. 261‐Schluss
Schlussteil – ggf. mit erneuter thematischer Verarbeitung Leitfragen: (Partiturausschnitte 4, 5 und 6) • Wo beginnt die Reprise? (HB 12) • Woran ist sie zu erkennen? • Wie erfolgt die Überleitung zum Seitenthema im Vergleich zur Exposition? (HB 13) • In welcher Tonart steht es? • Wie endet der erste Satz? (HB 14) Lösungen: • Die Reprise beginnt in Takt 180. • Das Hauptthema kehrt wieder, und zwar in der Grundtonart C‐Dur. Es erklingt außerdem unisono von den Flöten, den Oboen, den Klarinetten, den Fagotten sowie den Streichern. • Die Generalpause fehlt, die die Überleitung vom Seitenthema trennt. Außerdem ist die Überleitung verkürzt. Ferner steht nun das vor Beginn des Seitenthemas erklingende G‐Dur tatsächlich in dominantischem Bezug zum Seitenthema, das hier in der Tonika C‐Dur steht. • Das Seitenthema steht in C‐Dur. Die Überleitung beginnt in F und endet dominantisch auf G. • Der erste Satz endet mit einer Coda, in der das Hauptthema in C‐Dur noch einmal aufgenommen und verlängert wird, um die Tonart C‐Dur pompös zu festigen. 25
Partiturausschnitt 1 (Hauptthema Anfang; HB 6)
26
Partiturausschnitt 2 (Überleitung zum Seitenthema und Seitenthema, HB 10) 27
28
Partiturausschnitt 3 (Überleitung zur Durchführung und Anfang der Durchführung, HB 11): 29
30
Partiturausschnitt 4 (Übergang zur Reprise – Anfang des Hauptthemas, HB 12): 31
Partiturausschnitt 5 (Überleitung zum Seitensatz – Anfang des Seitensatzes HB 13): 32
Partiturausschnitt 6 (Schluss des 1. Satzes, HB 14, ab T. 272): 33
34
Musiziersatz: Notenbeispiel 1 (1. Hauptthema) 35
Musiziersatz: Notenbeispiel 2 (2. Seitenthema) 36
37
Musiziersatz: Notenbeispiel 3 (Durchführung T. 146‐154) – Bestimme die Tonarten an den Markierten Stellen (in die Kästchen eintragen!) 38
http://imslp.info/files/imglnks/usimg/b/b5/IMSLP29868‐PMLP06617‐Clementi_Op36_Schirmer.pdf 39
Sonatenhauptsatzform
Viele erste Sätze von Sinfonien, Sonaten und Kammermusikwerken ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Epoche der „Klassik“)
werden mit einer bestimmten formalen Anlage beschrieben, die Sonatenhauptsatzform genannt wird. Sie besteht aus drei Teilen, die
teilweise von einer Einleitung sowie einer Coda eingerahmt werden. Es handelt sich dabei um ein Schema, das nur einen statistischen
Durchschnitt vielfältiger Möglichkeiten der kompositorischen Gestaltung darstellt.
(Einleitung)
Exposition
Durchführung Hauptsatz – Überleitung – Seitensatz – Schlussgruppe (T/t) (modulierend) (D/tP) (D/tP) Schon vor Beginn der Exposition kann
(meist) bei einer Sinfonie eine kürzere
oder längere, langsame Einleitung stehen
(z.B. Andante).
Die Einleitung dient einerseits dem
Spannungsaufbau und hat andererseits
eine Signalwirkung: Durch ihren (in der
Regel) Forte-Beginn sollte das Publikum
zur Ruhe gebracht und auf das folgende
Werk vorbereitet werden.
Mtoivh thematische Arbeit (Verknüpfung der Theman, Abspaltung kleiner Motive), Modulationen in entferntere Tonarten Æ oftmals dramatischter Teil des Satzes Reprise
(Coda) Fast identisch mit der Exposition: Haupt‐ und Seitensatz stehen aber in der Grundtonart des Satzes: Ausgleich der tonalen Spannungen Die Überleitung kann im Vergleich zur Exposition verändert sein Schlussteil – ggf. mit erneuter thematischer Verarbeitung Das thematische Material des Satzes wird vorgestellt.
Der Hauptsatz einer Exposition steht in der Grundtonart (Tonika) des Satzes.
Er wird auch „Erstes Thema“ genannt, typischerweise in „männlich“ kraftvollem
Charakter (klassische Formenlehre).
Dem Hauptsatz folgt eine meist modulierende Überleitung als Verbindung zum
Seitensatz. Sie besteht, vor allem in den Werken der Wiener Klassik, oft aus
unthematischen, eher motorischen Floskeln.
Der Seitensatz, auch „Zweites Thema“, steht in einer anderen Tonart als der
Hauptsatz, meist mit gesanglichem Charakter. Bei Hauptsätzen in Dur (z.B. CDur) steht der Seitensatz meist in der quinthöheren Dur-Tonart (z.B. G-Dur).
Bei Hauptsätzen in Moll (z.B. a-Moll) hingegen steht der Seitensatz in der Regel
in der parallelen Dur-Tonart (z.B. C-Dur).
Auf den Seitensatz folgt meist eine Schlussgruppe in der gleichen Tonart wie
der Seitensatz. Sie kann aus thematischem Material bestehen oder, ähnlich wie
die Überleitung, aus unthematischem Passagenwerk..
Traditionell wird die Exposition wiederholt, sodass man ihr Ende auch leicht an
den Wiederholungszeichen erkennen kann.
Das Spannungsverhältnis der Teile „Hauptsatz“ und „Seitensatz“ drückt sich vor
allem in der tonalen Spannung zwischen den verschiedenen Tonarten beider
Teile aus.
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