Beethoven-Haus Bonn

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B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
Beethoven-Haus
Bonn
museum und
d i g i ta l e s b e e t h ov e n - h a u s
führer
B E E T H OV E N - H AU S BO N N
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
museum
digitales
beethovenhaus
B EETHOVEN –
O R IGINAL UN D D IGITAL
Die Familie Beethoven bewohnte einige Jahre lang das
(gelbe) Hinterhaus des heutigen Gebäudekomplexes
Beethoven-Haus. Ludwig van Beethoven ­wurde hier
im Dezember 1770 geboren. Seit 1889 unterhält der
Verein Beethoven-Haus im Geburtshaus eine Gedenk­
stätte, die heute die weltweit größte BeethovenSammlung birgt. Die Ausstellungsräume präsentieren
eine Auswahl von über 150 Originaldokumenten aus
Beethovens Bonner und Wiener Zeit. Das historische
Nachbarhaus zur rechten (weißes Hinterhaus), in dem
einst Beethovens Taufe gefeiert wurde, beherbergt
seit 2004 das „Digitale Beethoven-Haus“. Moderne
Präsentationsformen führen auf multimediale Entdeckungsreisen durch Beethovens Leben und Werk
(Studio für digitale Sammlungen). Seine Musik wird
als audiovisuelle Kunst völlig neu interpretiert und
erstmals im virtuellen Raum inszeniert (Bühne für
Musikvisualisierung).
RUNDGANG
Beginnen Sie Ihren Rundgang in beliebiger
Reihenfolge mit:
• Beethovens Geburtshaus (Museum),
gelbes Haus, Eingang im Hof • dem Studio für digitale Sammlungen
(Beethoven multimedial), weißes Haus
(Erdgeschoss), Eingang im Skulpturenhof
• der Bühne für Musikvisualisierung (virtuelles
Theater),Aufführungszeiten an der Kasse ersichtlich,
Treffpunkt im Studio für digitale Sammlungen
Hinweisen möchten wir Sie außerdem auf:
• unseren Audioführer (in mehreren Sprachen mit
vielen Tonbeispielen, gespielt auf historischen
Instrumenten des Museums)
• die aktuelle Sonderausstellung (meist in Raum 7
des Museums, siehe Sonderführer)
• unseren Museumsshop (mit einer besonderen
CD-Reihe des Beethoven-Hauses u.v.a.m.)
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
ERDGESCHOSS
raum 1
RAUM 1
raum 12
museumsshop
kasse
vortragssaal
Sie haben nun das Geburtsthaus Ludwig van
­Beethovens betreten. Sofern Sie sich für einen Audio­
führer entschieden haben, wird er Ihnen hier ausgehändigt. Das Museum Beethoven-Haus besteht aus
zwei ursprünglich getrennten Gebäuden. Beethovens
Eltern wohnten seit ihrer Heirat (1767) im Hinterhaus
(gartenseitig), wo Ludwig van Beethoven im ­Dezember
1770 geboren wurde. Die Familie bewohnte dieses
Haus einige Jahre und zog danach noch mindestens
dreimal in Bonn um. Im 19. Jahrhundert wurde das
Vorderhaus u.a. als Gaststätte genutzt. Als das gesamte Anwesen zum Verkauf stand und vom Abriss
bedroht war, gründeten zwölf engagierte Bonner Bürger
1889 den Verein Beethoven-Haus. Sie erwarben die
beiden Häuser, ließen sie restaurieren und miteinander
verbinden, um darin eine Gedenkstätte einzurichten.
Bis heute befindet sich Beethovens Geburtshaus in
der Trägerschaft des Vereins Beethoven-Haus, der
zugleich auch die größte Beethoven-Sammlung weltweit besitzt. Beethovens Leben und Werk können
daher im Museum hervorragend dokumentiert
werden. Zu Beginn Ihres Rundgangs sehen Sie hier
den Stammbaum der Familie van Beethoven [1]
und die Stadtpläne von Bonn und Wien [2]. Auf dem
Stadtplan von Bonn sind die späteren Wohnhäuser
Beet­hovens markiert. Das Geburtshaus hat sich als
einziges erhalten.
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
1. S T O C K
raum 2
B EETHOVEN IN B ONN
raum 3
RAUM 2
raum 4
raum 5
raum 6
raum 7
3
4
5
Beethovens Großvater Ludwig
d.Ä. (1712-1773) [3] genoss als
Hofkapellmeister im Dienste
8
9 des Kurfürsten von Köln hohes
4
7
An­sehen. Das „Bönnsche Ballstück“ (1754) [4] zeigt die Bonner
Hof­kapelle, die im Theater des
3
­Bonner Schlosses (heute Universität) zu einem Maskenball aufspielt. Im Vordergrund Kurfürst
Clemens August. Seine Nachfolger, die Kurfürsten ­Maximilian Friedrich [5] und Max
Franz [6] (der jüngste Sohn der Kaiserin Maria ­Theresia,
Kurfürst von Köln 1784-1794), waren die Dienstherren des jungen Beethoven. Am Hofe herrschte
eine liberale Atmosphäre, geprägt von den Ideen der
Aufklärung. Ludwig van Beethoven war bereits ab
1782, mit zwölf Jahren, als substituierender, ab 1784
als regulärer ­Organist, später auch als Bratschist und
Korrepetitor in der Hofkapelle tätig. Dadurch war er
in der Lage, zum finanziellen Unterhalt der Familie
beizutragen. Nach dem Tod seiner Mutter (1787) war
Ludwig ganz für die Familie verantwortlich.
5
6
Johann van Beethoven versuchte, den begabten
Sohn dem Publikum als Wunderkind (wie Mozart) zu
präsentieren. Frühestes Zeugnis für Ludwig van Beethovens öffentliches Auftreten ist die Ankündigung
(Avertissement) [7] des Konzerts vom 26. März 1778
in Köln. Der Vater hat Ludwigs Alter wohl bewusst
jünger angegeben, um größere Aufmerksamkeit
zu erregen. 1782 erschien die erste Komposition
Beethovens [8] im Druck (9 Variationen für Klavier
über einen Marsch von Dressler), angeregt von seinem
wichtigsten Bonner Lehrer, dem Hoforganisten,
Theaterkapellmeister und Komponisten Christian
Gottlob Neefe (1748-1798) [9].
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
7
RAUM 3
In der Vitrine liegt Beet­
hovens Dienstbratsche [10]
aus der Bonner Zeit
10
­(ver­­mutlich von Sebastian
Dalinger um 1780 in Wien
12
nach J. Stainer erbaut). An
11
den Wänden hängen Schattenrisse wichtiger Komponisten [11] des 18. Jahrhunderts, deren Werke das Schaffen des jungen Beet­
hoven beeinflusst haben. Schloss Augustusburg [12]
in Brühl, die Sommerresidenz des Kurfürsten, und
seine Bonner Residenz [13] waren die wichtigsten
Wirkungsstätten des kurfürstlichen Orchesters.
11
13
8
RAUM 4
Zentrales Thema des Raums
sind die Jugendfreunde
­Beet­­hovens. Der Schatten­
19
15
riss in der Vitrine stellt das
14
15
­früheste Portrait [14] des
17
damals 16jährigen Beet­
hoven dar. Die Schatten15a
risse an der Wand [15]
zeigen die Familie von Breuning, die große Bedeutung für Beethoven hatte. Er war mit den Kindern
befreundet und erteilte ihnen Klavierunterricht.
Das Portrait [15a] zeigt die Tochter Eleonore am
Tafelklavier. Ihrer Mutter, Helene von Breuning [16],
verdankte Beethoven nach dem Tod seiner eigenen
Mutter (1787) mütterlichen Rat und geistige Bildung.
Zeugnisse der lebenslangen Freundschaft sind die
Glückwunschkarten [17] von Beethoven und Eleonore
von Breuning in der Vitrine. Auch Eleonores späterer
Ehemann, der Arzt Franz Gerhard Wegeler (17651848) [18], war ein Jugendfreund Beethovens. Er veröffentlichte 1838 die erste authentische Biographie
[19] des Komponisten.
18
16
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B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
14
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R A U M 5 ( V orderhaus )
16
20
22
Beethoven spielte ab
seinem 10. Lebens­
22
20
jahr regelmäßig an
23
Spieltisch
21 diesem
[20] der Orgel in der
Minoritenkirche (heute St. Remigius). Das Instrument
[21] wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der historische Spieltisch war aber bereits 1904 bei einem
Umbau der Orgel entfernt und dem Beethoven-Haus
übergeben worden. Rechts an der Wand zeigen zwei
Ölgemälde von François Rousseau höfische Szenen.
In der Vitrine ist der Erstdruck der drei frühen Klaviersonaten zu sehen, die der 12-jährige Beethoven dem
Kurfürsten gewidmet hat.
Beethoven verließ Bonn 1792, um in Wien bei Joseph
Haydn [22] Kompositionsunterricht zu ­nehmen.
An­schlie­ßend sollte er als Hofmusiker nach Bonn
zurück­kehren. Die französische Besetzung des Rheinlandes 1794 führte jedoch zur Auflösung des Kurstaates, so dass Beethoven auf Dauer in Wien blieb.
Seine Heimatstadt Bonn hat er nie wieder ­gesehen.
Seine Freunde hatten ihm zum Abschied ein Stammbuch [23] überreicht, in dem sie ihm ihre ­guten
Wünsche mit auf den Weg gaben. ­Aufgeschlagen
ist der ­berühmt gewordene Eintrag von Ferdinand
Graf Waldstein: „... durch ununterbrochenen Fleiß
erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydns Händen“.
­Beethoven widmete ihm später die Sonate Opus 53,
die ­„Waldstein-Sonate“.
23
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
24
B EETHOVEN IN W IEN
RAUM 6
An der Wand zeigen die
­Portrait-Stiche [24] Beet­
hovens Wiener Lehrer:
Joseph Haydn (1792-1794), Johann Georg Albrechtsberger (1794/95) und Antonio Salieri (1801/02).
24
RAUM 7
25
26
Hier werden Sonderausstellungen zu unterschiedlichen
26
Einzelaspekten aus Beet­
hovens Leben und ­Schaffen
gezeigt (siehe den dies­
25
bezüglichen Katalog bzw. das
Faltblatt im Kurzführer). Vereinzelt sind Exponate der
Sonderausstellungen auch in die Dauerausstellung
integriert (zu erkennen an den grauen Beschriftungen).
Ständig zu sehen ist das Beethoven-Portrait von
­Willibrord Joseph Mähler (1815) [25] und eine kostbare
Sammlung von historischen Holzblasinstrumenten
(Sammlung Zimmermann) [26].
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
geburtszimmer
2. STOCK
RAUM 8
raum 11
raum 10
raum 9
raum 8
27
29
30
Dieses Zimmer führt den
Besucher in die Wiener
27
Zeit Beethovens. Die 1812
28 29 30
entstandene Beethoven35
Büste [27] des Wiener Bild31
hauers Franz Klein (177933
1840) gilt als besonders
32
36
34
lebensnahe Darstellung,
da sie nach der Lebendmaske (siehe Raum 11) angefertigt wurde. Zeugnisse zu Beethovens Taubheit befinden sich in der Vitrine an der linken Wand. Bereits als
Dreißigjähriger berichtete Beethoven seinem Freund
Wegeler von zunehmenden Hörschwierigkei­ten und
der daraus resultierenden Vereinsamung. Ein Jahr
später schrieb er sein berühmt gewordenes „Heili­gen­
städter Testament“ [28] für seine beiden Brüder ­nieder.
Auch Hörrohre [29] konnten nur eine begrenzte ­Hilfe
bieten, so dass sich Beethoven seit etwa 1818 mit
­Hilfe von Notizbüchern, den „Konversationsheften“
[30], verständigen musste. Vom Londoner Klavierbauer Thomas Broadwood erhielt Beet­hoven 1817
einen Flügel [32] als Geschenk, von dem ein baugleiches Modell gezeigt wird. Das Instrument des
berühmten Wiener Klavierbauers Conrad Graf war
der letzte Flügel [33] des Komponisten. Die Aufstellung der beiden Hammerklaviere entspricht der
Situation in Beet­hovens letzter Wiener Wohnung im
„Schwarzspanier­haus“. Von beiden Instrumenten wie
auch von den Streichquartettinstrumenten [31], die
Beethoven um 1800 von seinem Gönner Fürst Carl
Lichnowsky zum Geschenk erhielt, sind im Museums­
33
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
shop CD-­Aufnahmen erhältlich. Über den beiden
Hammerflügeln ist an der Wand das wohl bekannteste aller Beethoven-Portraits zu sehen, im Jahre 1820
gemalt von Joseph Karl Stieler [34]. Nach dem Tod
des Komponisten wurden zwei Portraitminiaturen [35]
und ein Liebesbrief gefunden, den er an die „Unsterbliche Geliebte“ gerichtet hatte. Bis heute ist ­weder die
Identität der Briefempfängerin noch der portraitierten
Damen geklärt. Giulietta Guicciardi [36] dürfte Beet­
hoven eine Zeit lang sein Herz geschenkt haben. Er
widmete ihr die Klaviersonate cis-moll op. 27 Nr. 2, die
„Mondschein-Sonate“. Auch zu Josephine und Therese
Brunswik und Antonie Brentano unterhielt Beethoven
zeitweilig enge persönliche Beziehungen.
34
36
RAUM 9
Im Bodmer-Zimmer werden ausgewählte Teile
40
jener hochbedeutenden
42
38 39
37
43
­Privatsammlung gezeigt,
die der Schweizer Schöngeist Dr. Hans Conrad
Bodmer [37] 1956 dem
Verein Beet­hoven-Haus vermacht hat. Hierzu ­gehören
neben zahlreichen Beethoven-Handschriften auch Beet­­
hovens Klappschreibpult [38] und sein Schreibtisch [40],
die Bodmer von Stefan Zweigs E
­ rben erworben hat.
41
Beethovens letztes Schriftstück [39] ist ein Nachtrag zu seinem Testament, geschrieben drei Tage vor
seinem Tod. Seinen gesamten Besitz vermachte er
seinem Neffen Karl. Das Schriftbild lässt deutliche
Spuren seines physischen Verfalls erkennen.
40
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
42
43
In der Hochvitrine [41] sind kleinere Gegenstände
aus Beethovens Alltagsleben sowie sein „Glaubensbekenntnis“ zu sehen.
Beethoven starb am 26. März 1827 in Wien in seiner
Wohnung im „Schwarzspanierhaus“. Ein ergreifendes
Dokument ist die Lithographie Josef Danhausers [42],
die Beethoven auf dem Totenbett zeigt. Wie berühmt
und gefeiert Beethoven bereits zu Lebzeiten war,
vermittelt das Aquarell von Franz Stöber, das den
Leichen­zug vom 29. März 1827 [43] darstellt, an dem
etwa 20.000 Trauergäste teilnahmen.
R AU M 10
Auf dem Weg zurück in das Hinterhaus zeigt das Photo an der linken
Wand einen Blick in das Sterbe­
zimmer Beethovens im 1904 abgerissenen „Schwarzspanierhaus“ [44].
44
45
R A U M 11
47
46
45
47
Die Totenmaske [45] ist von Josef
Danhauser nur ca. 12 Stunden nach
Beethovens Tod gefertigt worden.
Um die Ursache der Taubheit des
Komponisten untersuchen zu können, wurde dem Toten wenig später
im Zuge einer Obduktion der Schädel
geöffnet. Die Lebendmaske [46] hat
Franz Klein dem 41-jährigen Beet­
hoven abgenommen.
GE B UR TSZIMMER
Der Eintrag vom 17. Dezember 1770 im Taufregister
[47] der ehemaligen St. Remigius-Kirche in Bonn ist
der einzige Anhaltspunkt, wann Beethoven geboren
wurde. Vermutlich hat er am 16. oder 17. Dezember
1770 in dieser bescheidenen Dachkammer das Licht
der Welt erblickt.
B e e t h ov e n s G e b u r t s h au s
ERDGESCHOSS
R A U M 12
(ehemals Küche der Familie
van Beethoven)
Hier finden Sonderausstellungen aus
Raum 7 ihre Fort­setzung, oder es werden Dokumente aus der Geschichte des
Vereins Beethoven-Haus präsentiert. Im
anschließenden Vortragsraum erklingt
48
auf dem historischen Hammerflügel von
Conrad Graf (1824) [48] bei Konzerten
Beethovens Musik im authentischen Klanggewand.
An den Wänden sind Portraitphotos der Gründungsväter und zahlreicher Ehrenmitglieder des Vereins
Beethoven-Haus zu sehen.
DAT E N Z U L E B E N U N D W E R K
1770 (16.oder 17.12.) Ludwig wird als 2. Kind von
Johann und Maria Magdalena van Beethoven
geboren und am 17.12. in der Pfarrkirche
St. Remigius getauft.
1778 (26.03.) Ludwig van Beethoven tritt erstmals
als Pianist in Köln auf.
1782 Erste Veröffentlichung einer Komposition.
1784 Beethoven wird Organist, später auch
Bratschist der kurkölnischen Hofkapelle.
1792 Im November siedelt Beethoven nach Wien
über und wird Schüler Joseph Haydns.
1795 Beethovens Opus 1 (Drei Klaviertrios)
erscheint im Druck.
1798 Beginn des Gehörleidens.
1800 Beethoven veranstaltet sein erstes eigenes
Konzert. Uraufführung der 1. Symphonie.
1802 (06.10.) Heiligenstädter Testament,
Selbstmordgedanken.
1809 Beethoven erhält von seinen Gönnern
eine Rente, um ihn in Wien zu halten.
1813 Mit „Wellingtons Sieg oder die Schlacht
bei Vittoria“ op. 91 erreicht Beethoven
den Zenit seines Ruhmes.
1824 Uraufführung der 9. Symphonie.
1827 (26.03.) Beethoven stirbt. (29.03.)
Begräbnis Beethovens, 20.000 Menschen
folgen dem Trauerzug.
D igitales Beethoven-haus
ERDGESCHOSS
digitales
beethovenhaus
S TUDIO F ÜR DIGITA L E SA MMLUNG E N
Vom Skulpturen-Innenhof gelangen Sie in das Studio
für digitale Sammlungen, das mit vier Doppel- und
acht Einzel-Computerplätzen mit Kopfhörern ausgestattet ist. Es lädt ein zu einer intensiven optischen
und akustischen Begegnung mit Beethovens Werken
und anderen Dokumenten aus den Sammlungen des
Beethoven-Hauses.
Die Startseite auf dem Bildschirm gibt einen Überblick und führt ins Digitale Archiv mit über 5.000
­Dokumenten. Jedes Dokument wurde mit neuester
Technik digitalisiert, so dass man es in bester Bildqualität und Vergrößerung betrachten kann. Dazu
kommen Erläuterungen und Einspielungen zu allen
Werken Beethovens sowie Hörbriefe, klingende Parti­
turen, virtuelle Ausstellungen und eine digitale Rekon­
struktion seiner letzten Wohnung. An den Computerplätzen stehen folgende Angebote zur Verfügung:
• Beethovens Werke in Handschriften und
Erstdrucken betrachten
• Alle Werke anhören in Aufnahmen der
­Deutschen Grammophon-Gesellschaft
• Klingende Autographe zum Hören und Mitlesen
abrufen
• Beethovens Leben in Briefen und Bildern
nachvollziehen
• Lesungen aus Beethovens Briefen lauschen
• Virtuelle Ausstellungen besuchen
• Beethovens letzte Wohnung in Wien in einer
digitalen Rekonstruktion entdecken
• Lieblingsstücke aus der Ausstellung im Geburtshaus genauer betrachten
• Grußkarten mit verschiedenen Motiven versenden
• Speziell für Kinder: „Hallo, Beethoven!“
D igitales Beethoven-haus
UNTERGESCHOSS
BÜH N E F ÜR MUSIK V I SUA L I SIERU NG
Die Bühne für Musikvisualisierung im historischen Kellergewölbe des Hauses „Im Mohren“ ist ein Forum für die
experimentelle visuelle Interpretation von Beethovens
Werk mit dem Neuen Medium „Virtuelle Welt“. Auf ­völlig
neuartige Weise wurden zwei ausgewählte Komposi­
tionen ­Beethovens mit dreidimensionaler Computergrafik
in Szene gesetzt. Achtzehn über den Raum verteilte Lautsprecher lassen auch den Klang dreidimensional erleben.
Abstrakte Figuren und Formen erscheinen auf der Leinwand und bewegen sich – durch eine 3D-Brille gesehen –
virtuell im Raum. Die Vorführungen (im 45-Minuten-Takt,
Uhrzeit siehe an der Kasse) werden von einem Infotrainer
begleitet. Treffpunkt im Studio für digitale Sammlungen.
„ FID EL I O , 21. JA H RH UN DER T“ (20 Min.)
Musik: Ludwig van Beethoven, „Fidelio“, Szenen aus dem
2. Akt (1814), in einer Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern
unter Leonard Bernstein (1978) und René Kollo (Florestan),
Gundula Janowitz (Leonore), Hans Sotin (Don Pizarro), Manfred
Jungwirth (Rocco).
Mit „Fidelio, 21. Jahrhundert“ wurde erstmals eine klassische Oper im 3D-Graphik- und Klang-Raum (3D Virtual
Reality oder Virtual Environment) inter­aktiv inszeniert. Die
in der Oper auftretenden Per­sonen wurden als abstrakte
Figuren aus kleinen Teilchen (Partikel-Systeme) geschaffen. Die Figuren bilden in tänzerischen Bewegungen den
Fluss der Musik ab, indem sie musikalischen und dramaturgischen Vorgaben folgen. Zusätzlich kann die Inszenierung über die Interaktionsgeräte beeinflusst werden.
Die Handlung: Die für die Produktion ausgewählten
Szenen beinhalten den Kern der Handlung von ­Beethovens
Oper „Fidelio“: Florestan wird von seinem Kontrahenten
Pizarro unrechtmäßig ins Gefängnis gesperrt (Introduk­
tion). Dort erscheint ihm in ein er Vision seine Frau
­Leonore als Engel (Arie „In des Lebens Frühlingstagen“).
Vom Gefäng­niswärter Rocco eingelassen (Pfiffe) will
­Pizarro Florestan mit einem Dolch töten. Fidelio (die
als Mann getarnte Leonore) wirft sich dazwischen, gibt
sich zu erkennen, wehrt Pizarros Dolch ab und rettet
­ihren Mann Florestan (Quartett „Er sterbe“). Gemeinsam feiern sie Rettung, Wiedersehen, Befreiung und die
­Entmachtung Pizarros (Duett „O namenlose Freude“).
D igitales Beethoven-haus
Die Figuren: Die abstrakten Opernfiguren sind an ihrer
spezifischen Form und Farbe zu erkennen. Sie verändern
sich je nach Dichte und Intensität des musikalischen
Ge­schehens: Pizarro (weiße ­Stäbe), Leonore (blaue Wand
bzw. Welle), Rocco (rot-weiße Doppel­kugel mit Tentakeln),
Florestan (weiß-rote ­Spirale). Das Gefängnis besteht
aus geometrisch ­angeordneten Stäben.
Die Interaktionsgeräte: An den vier im Bühnenraum
aufgestellten Interaktionsgeräten kann der Besucher
das optische und akustische Geschehen während der
Vorführung in gewissem Rahmen beeinflussen. Die
Bedienung der Geräte bewirkt, dass sich die Figuren
und ihre zugehörigen Stimmen an eine andere Stelle
des Raumes bewegen. Der Besucher kann dadurch
eigene dramaturgische Vorstellungen einfließen lassen. Die Interaktionsgeräte sind den Figuren zugeordnet und leuchten, wenn sie einsatzbereit sind:
Seile
Florestan (spiralförmige Figur)
Kugel Rocco (kugelförmige Figur)
Säule Leonore/Fidelio (wandförmige Figur)
Joystick Pizarro (aus Stäben zusammengesetzte Figur)
Als lyrisch gestimmtes Gegenstück und Zugabe zu „Fidelio,
21. Jahrhundert“ entstand das audiovisuelle Kunstwerk
„Presto 126/4“. Es erklingt Beethovens Klavierbagatelle
h-Moll op. 126 Nr. 4 in einer Aufnahme mit Paul Komen
an einem Hammerflügel des Beethoven-Hauses. Die vier­
minütige digitale Inszenierung setzt Formteile, Lautstärke
und Klangspektren ins dreidimensionale Bild, das gleich­
zeitig interaktiv durch den Zuschauer steuerbar ist.
Produktionen „Fidelio 21. Jahrhundert“ und „Presto
126/4“: Johanna Dombois (Konzept, Regie/Dramaturgie,
Künstlerische Leitung), Uli Lechner (Leitung Visuelle Effekte),
Florian Dombois (Idee, Konzept, Projektleitung). ­Produktion
für das Beethoven-Haus in Zusammenarbeit mit Vertigo
­Systems GmbH und rmh – new media gmbh. © FraunhoferInstitut für Medienkommunikation, Sankt Augustin (2004)
Viele dieser Informationen finden Sie auch von zu
Hause aus unter: www.beethoven-haus-bonn.de
Bonngasse 20 · D-53111 Bonn
Tel +49 (0)228/9817525 · Fax +49 (0)228/9817526
[email protected]
www.beethoven-haus-bonn.de
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