Dokumentationshilfe Ablauf der Sanierung bei MRSA Patienteninformation MRSA / ORSA Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Plastische Gesichtschirurgie 97070 Würzburg Pleicherwall 2 Tel: 0931 / 201-72900 Was bedeutet MRSA / ORSA Während des Krankenhausaufenthaltes wurde bei Ihnen eine Besiedlung mit einem Bakterium, das als MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet wird, festgestellt. Die bloße Besiedlung mit diesem Bakterium ist kein Problem für Sie. Es besteht jedoch Gefahr, dass diese Bakterien von Ihrer Haut oder Nasenschleimhaut in eine Wunde und darüber in Ihren Körper gelangen. Dabei kann es zu einer Infektion durch diese MRSA-Bakterien kommen. Ebenso ist es möglich, dass diese Bakterien auch auf andere Personen (Krankenhauspatienten und Personen mit vorgeschädigter Haut) übertragen werden und dort Infektionen auslösen. Aus diesem Grunde sieht das Hygienemanagement unserer Klinik vor, dass alle Maßnahmen unternommen werden, um eine Verbreitung der Erreger im Krankenhaus über Gegenstände oder über die Hände des Personals zu verhindern. Wir sind daher gehalten, Sie in einem Isolierzimmer unterzubringen und Kontaktpersonen (Besucher, Personal) mit Handschuhen, Mund- Nasen- Schutz, Kittel und Haube auszustatten. Auch möchten wir Sie bitten, das Zimmer nur nach Absprache mit dem Personal unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen zu verlassen. Die Maßnahmen sind für Sie als betroffenen Patienten unangenehm. Seien Sie aber versichert, dass Ihre Versorgung als Patient darunter nicht leidet. Bitte haben Sie Veständnis dafür, dass ein Krankenhaus mit vielen infektionsanfälligen Patienten konsequente Maßnahmen zur Verhinderung von Übertragungen ergreifen muss. Im Gegensatz dazu sind im häuslichen Bereich keine wesentlichen Einschränkungen des persönlichen Lebens notwendig. Bedeutung Ihrer Besiedlung für häusliche Kontaktpersonen Das Bakterium MRSA stellt für gesunde Personen im ambulanten und häuslichen Bereich keine Gefahr dar. Mit diesen Personen können Sie normale soziale Kontakte pflegen. Lediglich bei Kontaktpersonen mit offenen Wunden oder Hautekzemen kann es zu einer Infektion mit MRSA kommen. Daher sollten mit Ihnen während der Zeit Ihres MRSA-Trägertums innige Berührungskontakte vermieden werden. Das gleiche Verhalten gilt für den Umgang mit Personen die beruflich Pflegedienste am Patienten in einem Krankenhaus versehen. Ablauf der Sanierung bei MRSA Hygienische Händedesinfektion Mehrmals täglich sollte eine Desinfektion der Hände erfolgen. Hierfür füllen Sie eine Handfläche mit einem Hautdesinfektionsmittel ( z.B. Sterilium ) und reiben die Handflächen gegeneinander, ebenso die Handoberseite. Bitte beachten Sie dabei die Mindesteinwirkzeit von 30 Sekunden. Antiseptische Seife/ Shampoo: Einmal täglich Körper und Haare gründlich mit einer Desinfektionslösung waschen. z.B. Octenisan , Decontaman , Prontoderm , Skinsan Srub , Auch wenn die MRSA-Besiedlung Sie zur Zeit nicht beeinträchtigt oder gefährdet, so ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll und notwendig alles zu versuchen diese Besiedlung zu beenden bzw. zu sanieren. Hierfür ist eine sehr sorfältige Anwendung verschiedener Präparate und Desinfektionslösungen notwendig: Schleimhautdesinfektion: Dreimal täglich den Mund mit einer speziellen Desinfektionslösung für Schleimhäute 30 Sekunden spülen. Ggf. vorhandene Prothese mit der Lösung abbürsten. z.B. Chlorhexidinhaltige Präparate, Octenidol Bitte benutzen Sie die Dokumentationshilfe auf der Rückseite dieses Informationblattes. Bitte benutzen Sie im täglichen Gebrauch diese antiseptischen, desinfizierenden Mittel anstatt der sonst üblichen Körperreinigungsmittel. Sollte es dennoch zu Hautunverträglichkeiten kommen, so verständigen Sie sogleich Ihren Hausarzt. Nach dem Baden oder Duschen einschließlich Haarwäsche ist jeweils ein frisches Handtuch sowie frische Unterwäsche und Bettwäsche zu verwenden. Die ausgewechselte Unter- und Bettwäsche ist dann einem thermischen (Kochwäsche) oder chemothermischen Waschverfahren zu unterziehen. Handtücher und Waschlappen sowie sonstige Hygieneartikel sollten Sie ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch verwenden. Sie sind täglich zu erneuern bzw. es sind Einmalgebrauchsartikel zu verwenden. Nasensalbe: Turixin Nasensalbe dreimal täglich für 5 Tage mit einem Watteträger (streichholzkopfgroße Menge) in jedes Nasenloch einbringen. Danach die Nase zusammendrücken und anschließend zwischen Daumen und Zeigefinger massieren. Danach ist eine Desinfektion der Hände vorzunehmen! Ihren Hausarzt werden wir über Ihre MRSA-Besiedlung informieren. Er wird Ihnen, falls erforderlich die nötigen antibakteriellen und desinfizierenden Präparate, die wir ggf. Ihnen vorerst nach Hause mitgeben, weiter verschreiben bzw. die bakteriologischen Kontrolluntersuchungen nach Abschluß der MRSASanierung und zum Ausschluss einer persistierenden MRSA-Besiedlung veranlassen. Bei Rückfragen bezüglich Ihrer Infektion oder dem Ablauf der Sanierung, wenden Sie sich bitte an den hygienebeauftragten Arzt der Klinik. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Dr. A. Kübler Klinikdirektor Dr. F. Packmor Hygienebeauftragter der Klinik