UNIVERSITÄT LEIPZIG INSTITUT FÜR THEORETISCHE PHYSIK Quantenmechanik II Übungsblatt 1 Solutions 1. Entartungsdruck Bekanntlich für ein Kastenpotential x ∈ [0, L] findet man die Wellenfunktionen ψn (x) = r 2 sin(kn x) L mit kn = nπ L deren Energien gleich ~2 π 2 2 n 2m L2 sind.Der Zustand niedrigster Energie, für drei Bosonen, erhielt man offensichtlich wenn alle drei Teilchen im Zustand ψ1 sind, d.h. En = ΨB (x1 , x2 , x3 ) = ψ1 (x1 ) ⊗ ψ1 (x2 ) ⊗ ψ1 (x3 ). Die Energie dieses Zustands ist EB = 3E1 . Für Fermionen muss die Wellenfunktion ΨF (x1 , x2 , x3 ) antisymmetrisch unter der Vertauschung von Teilchen sein (wir haben damit angenommen, dass die Teilchen sich im gleichen Spin-Zustand befinden). Um den Zustand niedrigster Energie für drei Fermionen zu konstruieren muss man also ψ1 bis ψ3 nutzen: 1 ΨF (x1 , x2 , x3 ) = √ ijk ψi (x1 ) ⊗ ψj (x2 ) ⊗ ψk (x3 ), 6 mit i, j, k = 1 . . . 3. Diesen Zustand enspricht die Energie EF = E1 (12 + 22 + 32 ) = 14E1 . Für N Bosonen wurde man EB = N E1 und EF = E1 · N (N + 1)(2N + 1)/6 erwarten. Offensichtlich wächst die Energie viel schneller im fermionischen Fall. Weiterhin, fällt die Energie (im beiden Fallen) mit der Abstand L ab, d.h. die Teilchen üben eine abstösende Kraft (die proportional zu −1/L3 ist) auf die Wände. 2. Addition von Drehimpulsen Wir fangen an mit dem Zustand |22i (d.h. der Gesamtdrehimpuls J = 2, die z-Projektion m = 2). Offensichtlich als einzige Möglichkeit für m = 2 gibt es | 23 32 i ⊗ | 12 21 i ≡ |22i. Analog gilt | 32 , − 23 i ⊗ | 21 , − 21 i ≡ |2, −2i. Durch die Anwendung von J− auf |22i erhalten wir einerseits J− |22i = √ 4 |21i und anderseits [j− ⊗ 1 + 1 ⊗ j− ]| 23 32 i ⊗ | 12 21 i = so dass √ 3| 23 21 i ⊗ | 12 12 i + | 32 32 i ⊗ | 21 , − 21 i, √ 3 31 1 | 2 2 i ⊗ | 12 21 i + | 32 23 i ⊗ | 12 , − 21 i. 2 2 Durch die Anwendung von J− können jetzt |20i und |2, −1i bestimmt werden: |21i = 1 1 |20i = √ | 23 , − 21 i ⊗ | 12 12 i + √ | 23 12 i ⊗ | 12 , − 21 i 2 2 √ 3 3 1 1 3 3 | , − i ⊗ | 12 , − 21 i. |2, −1i = | 2 , − 2 i ⊗ | 12 21 i + 2 2 2 2 Um |11i zu bestimmen nehmen wir den allgemeinen Ansatz |11i = a| 32 , 32 i ⊗ | 12 , − 12 i + b| 32 21 i ⊗ | 12 12 i und wenden J+ auf beiden Seiten an. Dies führt auf √ 0 = (a + b 3)| 32 , 23 i ⊗ | 12 12 i, √ woraus folgt, dass a = −b 3. Anderseits, wegen der Normierung muss |a|2 + |b|2 = 1 sein, d.h. |b| = 1/2. Die Phase von b kann noch beliebig gewählt werden ohne die Eigenschaften von |11i zu beeinflussen. Wir wählen b = 1/2, also |11i = − √ 1 3 3 3 | 2 , 2 i ⊗ | 12 , − 12 i + | 32 12 i ⊗ | 12 12 i. 2 2 Nun durch die Anwendung von J− kriegen wir zunächst 1 1 |10i = √ | 23 , − 21 i ⊗ | 12 21 i − √ | 23 12 i ⊗ | 12 , − 21 i 2 2 und schließlich |1, −1i = √ 3 3 3 1 | 2 , − 2 i ⊗ | 21 12 i − | 23 , − 21 i ⊗ | 12 , − 21 i. 2 2 Auf diese Weise haben wir den Tensorprodukt-Raum H3/2 ⊗ H1/2 ins eine direkte Summe H2 ⊕ H1 zerlegt. Somit wissen wir welche Tensorprodukt-Zustände gleich Eigenzuständen des (quadrierten) Gesamtdrehimpulses J 2 und des J3 sind.