Beifuß Artemisia vulgaris L. Inhaltsstoffe: Bitter

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Beifuß Artemisia vulgaris L.
Inhaltsstoffe: Bitter- und Gerbstoff, Ätherisches Öl mit Cineol und Thujon, Vitamine, Kieselsäure,
Mineralien
Heilwirkung: Appetitlosigkeit, beruhigend, Blähungen, Blasenentzündung, Chronische
Eierstockentzündung, Durchblutungsfördernd, Frauenheilkunde, Galle treibend, Menstruationsfördernd,
Muskelkater, Gebärmutterkrämpfe, müde Beine, Nervenanspannung, Neuralgien, Schlafstörungen,
Verdauungsfördernd, Wehenfördernd.
Obwohl das Beifußkraut ein breites Anwendungsspektrum hat, sind seine Heilwirkungen fast in
Vergessenheit geraten.
Wie der Name schon andeutet, wirkt er lindernd bei Beinen und Füßen, die von langen Wanderungen
müde sind und weh tun. Dazu kann man ein Öl mit dem Beifusskraut ansetzen, mit dem man bei
Bedarf Füße und Beine einreibt. Solch ein Öl kann auch bei Rheumatismus lindernd wirken.
Da er entspannend auf das Nervensystem wirkt, kann man ihn auch bei Nervosität und
Schlafstörungen einsetzen, z.B. als Tee vor dem Schlafengehen oder indem man Blüten und Blätter in
ein Kissen einnäht und mit ins Bett nimmt. Zusammen mit Baldrianblüten und Lavendel hat solch ein
Kissen einen beruhigenden Wohlgeruch.
In der Frauenheilkunde wirkt er vor allem durch seine erhitzenden und anregenden Eigenschaften. Er
wirkt menstruationsfördend bei schwacher Periode (Achtung! In der Früh-Schwangerschaft nicht
verwenden, da er Fehlgeburten auslösen kann). Da er auch entkrampfend wirkt, hilft er auch gut bei
schmerzhafter Periode.
Mit seinen wärmebildenden Eigenschaften wirkt er gut bei Unterleibs- und Blasenkatarrhen,
chronischen Eierstocksentzündungen und Ausfluss.
Als wäre das alles noch nicht genug, wirkt er außerdem anregend auf die Verdauung, d.h. er fördert
die Bildung von Verdauungssäften. Im Gegensatz zu anderen verdauungsfördernden Kräutern hilft
er nicht nur Magen und Darm, sondern er unterstützt auch die Bauchspeicheldrüse bei ihrer Arbeit.
Daher kann er bei leichter Bauchspeicheldrüsenfunktionsschwäche eingesetzt werden.
Frauenkrankheiten
Artemisia ist seit alters her auch ein besonderes Frauenkraut. Sie war der Göttin Artemis geweiht,
ebenso der Isis und der Diane, später dann der Maria.
Sie diente den Frauen als zentrale Heilpflanze, so bei Störungen des Zyklus, bei Schmerzen und
Krämpfen des Bauches, selbst zur Einleitung der Geburt und zur Abtreibung. Das im Beifuss enthaltene
Thujon wirkt so entspannend, dass der Muttermund damit geöffnet werden kann. Deshalb gilt bis heute:
Verbot der Einnahme in der Schwangerschaft!
Wenn der Zeitpunkt der Geburt aber gekommen ist, kann Artemisia wunderbare Dienste leisten. Früher
banden sich die Frauen zum Zeitpunkt der Geburt den Beifuss um den Schoß, um die Wehentätigkeit
anzuregen. Daher der Name Schoßkraut.
Stress und Schwache Nerven
Artemisia wirkt beruhigend und stärkend die Nerven und ist ein altes geschätztes Mittel bei allgemeiner
Schwäche. Bei Einschlaf- und Schlafstörungen können die getrockneten Blüten und Blätter in einem
Schlafkissen helfen.
Epilepsie
In der Volksheilkunde wird auch die Wurzel vor allem wegen ihrer krampfstillenden und beruhigenden,
stärkenden Eigenschaften genutzt, so bei Koliken, aber auch wie die Linde bei Epilepsie. Auch Ärzte
der alten Schule, die noch Pflanzenheilkunde betrieben, verwendeten den Beifuß erfolgreich bei
Epilepsie. (Rademacher, Hufeland und Bohn)
Verdauungsprobleme
Sie hilft bei Durchfall, Magen- und Darmkrämpfen und auch bei Mundgeruch, denn sie wirkt
fäulniswidrig. Wie der Wermut regt sie die Saftproduktion des Verdauungstraktes an und ist besonders
hilfreich bei der Verdauung fetter Speisen.
Beifuss hat einen würzigen, leicht bitteren Geschmack, der sehr gut zu Fleisch passt, weshalb hat er
sich bei Gourmets als Gewürz besonders für Geflügel immer noch großer Beliebtheit erfreut. Daher
rührt sein alter Name Gänsekraut. Zu empfehlen ist eine Mischung mit anderen Kräutern wie Rosmarin,
Thymian oder Basilikum, die ebenfalls der guten Bekömmlichkeit schwerer Speisen dienen.
Würmer und Motten
Beifuss vertreibt Motten. Das Thujon hat bei starker Dosierung wurmtötende Wirkung (in englisch heißt
sie "Wormwood"), und auch eine narkotische, psychedelische und abortive Wirkung, deshalb ist vor zu
starker Dosierung ist zu warnen. Allgemein gilt der Satz des alten Paracelsus: Allein die Dosis macht
das Gift.
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