Realien: Geschichte Die Römer Auftrag 13 im Römischen Reich Ein Gott für alle Fälle Diese Aussage tönt zwar etwas seltsam, aber für die Religion der Römer passt sie perfekt. Es gab so viele verschiedene Götter, dass man leicht die Übersicht verliert. Die Römer lebten anscheinend auch in steter Angst, irgendeine Gottheit zu vergessen, die dann beleidigt wäre und die Menschen bestrafen würde. Zu Beginn des Römischen Reiches, als die meisten Römer noch Bauern und Fischer waren, glaubten sie an Naturgötter. Es war wichtig, dass keine Naturkatastrophen passierten, dass die Ernte gut war, das Vieh gesund und der Fischfang reichlich. Und man betete um die Gesundheit der Familie und das Überleben der Kinder. Je gebildeter aber die Römer wurden, desto mehr vermenschlichten sie ihre Götter. Sie guckten bei den Griechen ab: - Die 12 Hauptgötter entsprachen genau den griechischen Gottheiten, nur bekamen sie lateinische Namen. - Bei den Römern wohnten die Götter ebenfalls auf dem Olymp, obwohl dieses Bergmassiv ja in Griechenland liegt. Zu den 12 wichtigsten Gottheiten gehörten: Jupiter, Juno, Neptun, Ceres, Apollo, Diana, Minerva, Mars, Venus, Merkur, Vulcanus und Vesta, welche später von Bacchus verdrängt wurde. Diese Götter wurden besonders verehrt, und man baute ihnen in Rom einen riesigen, gemeinsamen Tempel in der Nähe des Forum Romanum: den PORTICUS DEORUM CONSENTIUM. Saturntempel Altartisch mit den Köpfen der 12 Hauptgötter November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Auftrag 13 / Religion / Seite 1 von 6 Realien: Geschichte Die Römer Götterliste griechischer Name Merkmale römischer Name Zeus Er ist der Göttervater, zuständig für Blitz, Donner und Luft. Neptun, Pluto, Juno und Ceres sind seine Geschwister; Minerva, Apollo, Diana, Mars, Venus, Merkur, Bacchus, Herkules etc. seine Kinder. Er trägt ein Bündel Blitze und ein Zepter mit Adler. Hera Sie ist die Göttin der Familie. Sie beschützt die Ehe und die Frauen. Sie ist sehr eifersüchtig, weil ihr Gatte Jupiter gerne mit anderen Frauen flirtet. Ihre Wahrzeichen sind der Pfau, der Granatapfel, der Kuckuck und das Haarband. Athene Sie ist die Göttin der Weisheit und die Schutzherrin der Helden, der Künste und Wissenschaften, des Handwerks, des strategischen Krieges und des Friedens. Sie ist eine Tochter Jupiters. Ihre Symbole sind die Eule, Helm, Schild und Lanze. Aphrodite Artemis Ares Sie ist die Göttin der Liebe und der Schönheit. Sie ist eine Tochter von Jupiter und die Ehefrau von Vulcanus. Symbole: Schwan, Taube, Spiegel, Myrte, Apfel Sie ist die Göttin der Jagd und des Mondes. Ihre Wahrzeichen sind Pfeile im Köcher, der Bogen, eine Hirschkuh und die Mondsichel. Diana ist die Zwillingsschwester von Apollo. Er ist der Gott des zerstörerischen Krieges und der Schlachten. Seine Eltern sind Jupiter und Juno. Symbole: Helm, Schild und Schwert, Hund und Geier, eine Fackel. Apollon Er ist der Gott des Lichts und der Poesie. Er fährt den Sonnenwagen. Apollo ist ein Sohn von Jupiter und der Zwillingsbruder von Diana. Er trägt oft Pfeil und Bogen und ein Saiteninstrument. Demeter Sie ist die Erdgöttin und die Göttin der Fruchtbarkeit. Sie war wichtig für den Ackerbau und für die Frauen. Meistens wird sie mit einem Ährenkranz, einer Fackel oder einem Korb mit Früchten abgebildet. Hebe Sie ist die Göttin der Jugend. Sie serviert den Göttern Nektar und Ambrosia. Juventas wurde die Frau des Herkules, nachdem dieser in den Olymp aufgenommen worden war. Römische Namen: Jupiter Minerva November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Diana Ceres Juno Juventas Venus Mars Apollo Auftrag 13 / Religion / Seite 2 von 6 Realien: Geschichte Herakles Die Römer Herkules war ein Halbgott, denn Zeus war sein Vater, seine Mutter die menschliche Königin Alkmene. Herkules hatte übernatürliche Kräfte, war aber auch jähzornig. Er beschützte die Sportstätten und die Athleten. Er konnte auch heilen und wahrsagen. Berühmt wurde er durch seine zwölf Arbeiten, die zur Strafe für einen Tobsuchtsanfall erledigen musste. Löwenfell, Keule, Bogen und Köcher sind seine Kennzeichen. Poseidon Er ist der Gott des Meeres, der Erdbeben und der Pferde. Er ist der ältere Bruder von Jupiter. Neptun ist verheiratet mit Amphitrite und Vater von Triton. Bei der Teilung der Welt erhielt Jupiter den Himmel, Pluto die Unterwelt und Neptun die Erde und den Ozean. Symbole: Dreizack, Streitwagen, Delfin Hermes Merkur ist der Götterbote, sozusagen der „Briefträger“ der Götter. Er ist aber auch der Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden. Er ist ein Sohn des Jupiter und der Nymphe Maia. Seine Symbole sind die Flügel am Helm und an den Schuhen. Hephaistos Er ist der Gott der Vulkane, des Feuers und der Schmiedekunst. Seine Mutter ist Juno, die ihn misshandelte und vom Olymp hinunter schleuderte. Seither hinkt der Gott. Seine Symbole sind der Schmiedehammer, die Zange, ein Beil und die Kappe. Hestia Sie ist die Göttin des Herdfeuers und des Friedens in der Familie. Hestia ist nicht verheiratet. Sie trat von ihrem Amt zurück, nachdem Bacchus in den Kreis der Götter aufgenommen worden war. Hestias Symbole sind das Herdfeuer und eine heilige Statue. Dionysos Er ist der Gott des Weines und der Ekstase. Er ist der jüngste der grossen Götter und Sohn von Jupiter und Semele. Bacchus verdrängte Vesta aus dem Olymp. Symbole: Weinranken und Weintrauben, Fell Hades Hades ist ein Bruder von Jupiter. Er ist der Herrscher der Unterwelt, also des Totenreiches. Der „Tod“ und der „Schlaf“ sind seine Begleiter. Seine Gattin Persephone hat er sich geraubt. Symbole: Fruchtmass, Füllhorn und sein dreiköpfiger Hund Cerberus. Persephone Proserpina war die Tochter des Jupiter und der Ceres. Sie wurde die Königin der Unterwelt, nachdem sie Pluto geheiratet hatte. Man gab ihr den Beinamen „Mädchen“. Sie hält die königlichen Insignien und eine Fackel. Römische Namen: Neptun Bacchus Merkur Herkules Proserpina Vulcanus Pluto Vesta November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Auftrag 13 / Religion / Seite 3 von 6 Realien: Geschichte Die Römer Die meisten Familien hatten zu Hause einen kleinen/winzigen Tempel, wo täglich gebetet wurde und man eine Art Gottesdienst hielt. Ein solcher Haustempel nennt man „Schrein“. In einem vornehmen Domus oder einer Villa stand der Tempel im Atrium. Häufig betete man zu Vesta, der Göttin des Herdes, und natürlich zu den eigenen Hausgöttern, den Laren und Penaten. Die Penaten waren zuständig für die Küche und die Vorratskammer. Es gab sehr viele römische Tempel und jeder war einer Göttin oder einem Gott geweiht. Im Innern des Tempels stand meist eine Statue der Gottheit. (vielleicht sogar mehrere Statuen und Mosaike,...) Die Menschen suchten den Tempel auf, wenn sie Probleme hatten oder um etwas bitten wollten. Je nach dem, was los war, besuchten sie die passende Gottheit. Eine Frau, die zum Beispiel Probleme in ihrer Ehe hatte, ging vermutlich in den Tempel der Juno, um für sich und ihren Gatten zu bitten. Man verbrannte kostbaren Weihrauch, opferte Geld, Nahrungsmittel und andere Dinge, um die Gottheit gnädig zu stimmen. Manchmal wurden den Göttern auch Tiere geopfert. Das geschah aber meist nur an speziellen Feiertagen. Alice Undorf Ziemlich speziell an der römischen Religion ist, dass mehrere Kaiser als Gott verehrt wurden. Einige wurden erst nach ihrem Tod zum Gott erhoben, zum Beispiel Claudius, Hadrian und seine Frau, .... Aber andere liessen sich schon zu Lebzeiten als Gott feiern, so zum Beispiel Julius Caesar (kein Gott), Augustus, Caligula, Nero und seine Frau, .... Die Römer übernahmen auch Götter der eroberten Völker, wenn ihnen dies zweckmässig erschien. So mochten sie die ägyptische Göttin Isis und den persischen Gott Mithras, weil die ihnen ein Leben nach dem Tod verhiessen. November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Auftrag 13 / Religion / Seite 4 von 6 Realien: Geschichte Die Römer Verlag a d Ruhr Das Christentum begann sich im Nahen Osten auszubreiten, so um das Jahr 30 n. Chr. herum. Der römische Staat tolerierte ja fremde Religionen, wenn sie neben der eigenen Gottheit auch die römischen Staatsgottheiten verehrten. Gerade das verbot aber der christliche Glaube. Deshalb bekamen die Christen Probleme mit dem römischen Reich. Die erste grosse Christenverfolgung brach unter Kaiser Nero in Rom aus, als dieser die Christen beschuldigte, sie hätten Rom angezündet. Das war im Jahre 64 n. Chr. Von da an hatten es die Christen schwer im römischen Reich, denn allein die Tatsache, dass man ein Christ war, konnte zu Folterung und Hinrichtung führen. Nero Theodosius Die Wende kam 312 n. Chr., als der Legende nach Kaiser Konstantin I vor einer Konstantin Schlacht im Traum ein Kreuz sah. Eine Stimme sagte ihm, unter diesem Zeichen werde er siegen. Ob diese Geschichte wahr ist, weiss man nicht. Aber dass Konstantin vor der Schlacht Kreuze auf den Feldzeichen seiner Legionen anbringen liess, soll wahr sein. Und er besiegte seine Feinde wirklich. Ab 313 durften die Christen ihre Religion frei ausüben. Im Jahr 380 erklärte der oströmische Kaiser Theodosius I. das Christentum zur Staatsreligion. 391 verbot Kaiser Theodosius I. endgültig alle heidnischen Kulte und erhob das Christentum zur alleinigen Staatsreligion. Zu der Zeit gab es bereits einen Papst. So war offiziell Schluss mit dem Glauben an die Götter. Doch im Geheimen haben wohl noch viele Menschen zu ihren Göttern gebetet. November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Auftrag 13 / Religion / Seite 5 von 6 Realien: Geschichte Kreuzworträtsel: November 2011 Ruth Häuptli Schellhorn/mst Die Römer Einige der gesuchten Gottheiten sind dir sicher bekannt, denn unsere Planeten sind nach ihnen benannt. (© zkm) Auftrag 13 / Religion / Seite 6 von 6