Seite 1/1 LK Physik 2005/07 1. HJ JMS - Gymnasium Referent: Kapfer Simon Das Elektrofeldmeter Zweck und Verwendung Das Elektrofeldmeter ist ein Instrument zur direkten Ausmessung elektrischer Felder- und Feldstärken. Bisher konnten elektrische Felder nur indirekt erfaßt werden, etwa durch Kraft auf eine Probeladung, durch Bestimmen der Flächenladungsdichte oder durch Potentialmessung mittels Flammensonde. Funktionsweise Die Feldlinien treffen senkrecht auf den Meßkopf auf. Vor der eigentlichen Meßelektrode, die sternförmig ist befindet sich das geerdete Chopperrad, das die gleiche Form besitzt und gleichmäßig rotiert. Dadurch werden die Feldlinien, die auf den Meßkopf treffen, durch die Rotation einmal mehr, einmal weniger stark von der Meßelektrode abgeschirmt (vgl. Veranschaulichung am Tageslichtprojektor). So wird auf der Elektrode proportional zur momentanen Feldstärke Ladung induziert. Diese schwankt nun zwischen Null- und Maximalwert, es entsteht eine Wechselspannung. Über einen Widerstand wird diese Spannung zur Erde hin abgeleitet, der auftretende Stromfluß mit einem Amperemeter gemessen. Die Stromstärke ist proportional zur Spannung und damit auch zum elektrischen Feld, das dadurch meßtechnisch erfaßt ist. Über eine elektronische Schaltung schließlich wird die gemessene Stromstärke in eine Gleichspannung umgewandelt, die am Ausgang des Gerätes abnehmbar ist. Versuche zum elektrischen Feld a) Feld eines Plattenkondensators Das Elektrofeldmeter wird in eine Bohrung in einem Plattenkondensator gesteckt und mißt dort das nahezu homogene Feld im Kondensator. Bei angeschlossener Spannungsquelle wird der Plattenabstand variiert: 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 1 2 3 4 5 6 Diagramm: x-Achse: Abstand in cm; y-Achse: Feldstärke in kV/cm Aufgrund von E=U/d (indirekte Proportionalität) nehmen wir eine einfache Hyperbel als Verlaufskurve an (durchgezogener Graph). Die eingetragenen Meßwerte bestätigen dies. Seite 2/2 LK Physik 2005/07 1. HJ JMS - Gymnasium Referent: Kapfer Simon b) Feld einer Kugelladung Eine Konduktorkugel wird elektrisch aufgeladen, danach von der Spannungsquelle getrennt. Das Elektrofeldmeter wird auf Kugelhöhe gebracht und der Abstand zum Kugelmittelpunkt variiert: 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 8 10 12 14 16 18 20 Diagramm: x-Achse: Abstand in cm; y-Achse: Feldstärke in kV/cm Bei konstanter Ladung auf der Kugel erwarten wir gemäß dem Coulomb - Gesetz bei zunehmendem Abstand eine quadratische Abnahme der Feldstärke (durchgezogene Linie). Auch hier stimmen die erzielten Meßwerte gut mit den theoretisch berechneten überein. Spannungsmessung mit dem Elektrofeldmeter Auch elektrische Spannung kann man mit dem Elektrofeldmeter messen. Hierzu wird auf den Meßkopf eine Kondensatorplatte mit festem Abstand (d.h. bekannter Kapazität) geschraubt. Da die erzeugte Feldstärke bei ansonst gleichen Bedingungen proportional zur angelegten Spannung ist, kann diese nun gemessen werden. Diese Art der Spannungsmessung zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Voltmetern dadurch aus, daß zur Messung praktisch kein Strom abfließt (nur kurz zum Aufladen des Kondensatoraufsatzes). So kann man diese Konstruktion als besonders hochohmiges Voltmeter betrachten. Versuch: Ladungstrennung durch Reiben Dank dieser Methode kann man nun Spannungen messen, die durch Aneinanderreiben von Isolatoren entstehen. Dies hat gegenüber dem Vorgehen mit dem Elektroskop den Vorteil, daß nun auch das Ladungsvorzeichen bestimmt werden kann. Das Reibzeug wird nach dem Reiben in einen Faraday - Becher gelegt und dessen Potential am Elektrofeldmeter gemessen. Dabei werden folgende Ergebnisse erzielt: Vorzeichen Reibzeug Reibzeug Vorzeichen ________ Katzenfell - Plexiglas _______ ________ Katzenfell - Glas _______ ________ Katzenfell - Bernstein _______ ________ Plexiglas Glas _______ ________ Seidenlappen - Bernstein _______ ________ Luftballon Wollpullover _______ ________ Metallkugel - - - Katzenfell _______ Quellen: Bedienungsanleitungen des Elektrofeldmeters; www.igb.fraunhofer.de