Herzschrittmacher Steckbrief WAS IST EIN HERZSCHRITTMACHER? Ein Herzschrittmacher ist ein kleines implantierbares Gerät, das immer dann elektrische Impulse an das Herz sendet, wenn es erkennt, dass der Herzschlag zu langsam ist. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 1 65760 Eschborn ww.sjm.de WIE FUNKTIONIERT EIN HERZSCHRITTMACHER? Ein Herzschrittmacher funktioniert als Teil eines Schrittmachersystems, das aus drei Komponenten besteht: dem Herzschrittmacher, den Schrittmacherelektroden und dem Programmiergerät. Herzschrittmacher: ein Gerät, das direkt unter die Haut nahe dem Schlüsselbein implantiert wird. Der Impulsgenerator enthält die Batterie und den elektronischen Schaltkreis, der sozusagen das Gehirn darstellt und dafür sorgt, dass die Batterie elektrische Impulse zum Herzen sendet. Dadurch wird das Herz stimuliert und veranlasst, mit normalem Rhythmus zu schlagen. Elektroden: dünne Drähte, die durch eine Vene eingeführt werden und den Generator mit dem Herzen verbinden. Die Elektroden fangen auch den eigenen Herzrhythmus des Patienten auf und senden diese Informationen an den Generator, der seine Reaktionen an die Bedürfnisse des Patienten anpasst. Programmiergerät: ein externer Tischcomputer, mit dem Ärzte die Schrittmachereinstellungen ändern. Mit Hilfe von Programmiergeräten können Ärzte die Therapie auf der Grundlage der Bedürfnisse eines Patienten im Laufe der Zeit anpassen, ohne dass ein weiterer chirurgischer Eingriff notwendig ist. FAKTEN IN KÜRZE Schrittmacher stimulieren Herzen, die zu langsam schlagen. Mit neueren Schrittmachern wird auch Herzinsuffizienz behandelt, indem die elektrischen Impulse in drei der vier Herzkammern neu synchronisiert werden und so die Fähigkeit des Herzens verbessert wird, Blut zum Körper zu pumpen. WER BRAUCHT EINEN HERZSCHRITTMACHER? Ein Herzschrittmacher wird verschrieben, wenn das elektrische Leitungssystem eines Herzens nicht richtig funktioniert und bewirkt, dass das Herz zu langsam schlägt (als Bradykardie bezeichnet). Manchmal wird bei einer Routineuntersuchung ein gefährlich langsamer Rhythmus entdeckt, ohne dass dem Patienten ein Problem bewusst ist (dies deutet darauf hin, dass sich der Zustand langsam entwickelt hat und der Körper sich daran anpassen konnte). Die Symptome sind, sofern vorhanden, sehr unterschiedlich. Sie umfassen häufig Schwindel, Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Ohnmachts- oder ohnmachtsähnliche Anfälle sowie die Unfähigkeit zu schwerer körperlicher Aktivität. Die Symptome können viele verschiedene Ursachen haben. Eine Stimulation ist jedoch nur dann indiziert, wenn die Symptome durch einen anhaltend oder zeitweise langsamen Herzrhythmus verursacht werden. WIE BESTIMMEN ÄRZTE, OB EIN PATIENT EINEN HERZSCHRITTMACHER BENÖTIGT? Um zu bestimmen, ob ein Herzschrittmacher notwendig ist, führen Ärzte ein Elektrokardiogramm (EKG) durch, das eine grafische Darstellung des Herzrhythmus liefert. Häufig erfolgt die Aufzeichnung des Herzrhythmus über viele Stunden, um seltene symptomatische Episoden zu erfassen. Ansprechpartner Astrid Tinnemans Tel.: 06196-7711203 [email protected] WAS VERURSACHT BRADYKARDIE? Es gibt zwei Arten von Bradykardie, das Sinusknoten-Syndrom und den Atrioventrikular(AV-)Block. Das Ergebnis sowohl des Sinusknoten-Syndroms als auch des AV-Blocks ist eine Herzfrequenz, die zu langsam ist, um den normalen Anforderungen eines gesunden Menschen gerecht zu werden. Sinusknoten-Syndrom: Bei Patienten mit Sinusknoten-Syndrom, oder SinusknotenErkrankung, schlägt das Herz zu langsam, weil die elektrischen Impulse, die vom Herzen am Sinusknoten erzeugt werden, zu langsam oder zu unwirksam sind. Beim gesunden Herzen entstehen die elektrischen Impulse, die den Herzschlag steuern, im Sinusknoten (der manchmal auch der „natürliche Schrittmacher“ des Herzens genannt wird). AV-Block: Es gibt drei Grade von AV-Block, die vom Schweregrad abhängen. Bei allen Graden von AV-Block löst der Sinusknoten den elektrischen Impuls richtig aus und die Vorhöfe kontrahieren sich einwandfrei, aber es besteht eine Verzögerung (oder ein Block) zwischen dem Vorhofschlag und dem entsprechenden Ventrikelschlag. • Bei einer leichten Verzögerung kann der Zustand als AV-Block I. Grades eingestuft werden. • Wenn diese Verzögerung so lang ist, dass die Impulse aus der Eins-zu-eins-Synchronie herausfallen (so dass die Vorhöfe öfter schlagen als die Ventrikel), wird der Zustand als AV-Block II. Grades bezeichnet. • Wenn der Impuls vollständig blockiert wird, so dass die Vorhöfe nicht in Einklang mit den Ventrikeln schlagen, wird der Zustand als AV-Block III. Grades oder als kompletter AV-Block eingestuft. Bei einigen Patienten besteht ein intermittierender AV-Block III. Grades, d. h., die Impulse vom Vorhof zum Ventrikel sind zeitweilig normal und zu anderen Zeiten komplett blockiert. WELCHE ARTEN VON HERZSCHRITTMACHERN GIBT ES? Herzschrittmacher sind im Allgemeinen definiert als Einkammer-Schrittmacher (die nur in einem Vorhof oder in einem Ventrikel arbeiten) oder als Zweikammer-Schrittmacher (die sowohl in einem Vorhof als auch in einem Ventrikel arbeiten). Die meisten EinkammerSchrittmacher sind Ventrikelschrittmacher; reine Vorhofschrittmacher sind sehr ungewöhnlich. WELCHE ANDEREN THERAPIEN NEBEN STIMULATION ERMÖGLICHEN HERZSCHRITTMACHER? Herzschrittmacher können für eine kardiale Resynchronisations-Therapie (CRT), eine Behandlung für Menschen mit Herzinsuffizienz, eingesetzt werden. Damit das Herz richtig arbeitet, müssen die Hauptpumpkammern (die Ventrikel) koordiniert schlagen. Bei manchen Patienten mit Herzinsuffizienz kann diese Koordination unterbrochen sein, weil die rechte und die linke Seite nicht synchron schlagen. Bei einem CRT-Schrittmacher werden Elektroden mit dem rechten und dem linken Ventrikel verbunden. Die meiste Zeit wird außerdem eine dritte Elektrode im rechten Vorhof platziert. Das Gerät sendet elektrische Impulse aus, so dass der Herzschrittmacher die oberen und unteren Kammern des Herzens koordinieren kann. Außerdem werden beide Ventrikel stimuliert, um die Synchronie der Kontraktion zu verbessern. Dadurch kann das Herz besser Blut zum Körper zu pumpen. Viele Studien haben gezeigt, dass CRT-Schrittmacher die Lebensqualität verbessern oder sogar einige der durch Herzinsuffizienz verursachten physischen Schäden am Herzen wieder umkehren können. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 1 65760 Eschborn ww.sjm.de Ansprechpartner Astrid Tinnemans Tel.: 06196-7711203 [email protected]