Bericht über den Bauernhofbesuch Erdkunde LK Q1 bei Familie Damen Der Betrieb der Familie Damen ist seit 100 Jahren im Familiensitz. Es handelt sich um einen konventioneller Milchviehbetrieb mit insgesamt 300 Tieren, davon ca. 145 Milchkühe. Verglichen mit anderen landwirtschaftlich konventionell arbeitenden Großbetrieben ist die Gesamtanzahl der Tiere noch ziemlich gering, doch man sollte bedenken, dass die Arbeit nur von einer Familie bewältigt wird. Mit weniger als 40 Wochenarbeitsstunden kommt die Familie nicht hin. Die neugeborenen Kälber bleiben erst 10 Tage in kleine Boxen in Einzelhaltung. Nach ca. 16 Wochen werden sie dann im großen Stall untergebracht. Die Tierhaltung erfolgt auf Spaltböden. Jede einzelne Kuh besitzt ihren eigenen Pass und Chip, sodass das Tier identifiziert werden kann und von anderen unterschieden werden kann. Es wird so geprüft, wie oft das Tier schon vom Melkroboter gemolken wurde. Bei jeder Kuh wurde ein Sender angelegt, der die Aktivität und Verhaltensweise der Kuh überträgt, sodass der Tierhalter, der natürlich mit den Sendern direkt verbunden ist, Bescheid weiß, wann man im Notfall zu Hilfe eilen sollte. Es gab auch schon Störungen in der Nacht. In vielen Fällen, kommt nicht nur der Tierhalter allein, sondern auch der Notdienst zum Einsatz. Man will eben sicherstellen, dass es der Kuh gesundheitlich an nichts fehlt. Hauptsache die Kuh kann ihre „Arbeit“ bewältigen, sodass die Erträge und der daraus ergebende Gewinn davon nicht beeinflusst werden. Hinsichtlich des Futters werden insgesamt 7 Tonnen am Tag verbraucht. Gras und Mais stellt der Betrieb für die Tiere selber zur Verfügung, doch Getreide wird von einer Fabrik, an die sich der Betrieb seit Jahren verlässlich wendet, zugeliefert. Hinzu kommt noch Soja, das, wie wir bereits wissen, aus Südamerika stammt. Allgemein besteht in diesem Betrieb aber keine große Abhängigkeit von Soja, schließlich sind Reste aus Biotreibstoff als gutes Eiweißfutter für die Tiere geeignet und es lässt sich viel leichter und schneller auftreiben. Man hat inzwischen festgestellt, dass eine Milchpreiserhöhung um nur 1 Cent zu 15000 Euro Mehrerlös in einem Jahr zusätzlich führt. Auch die sehr große Menge an Gülle stellt grundsätzlich ein Problem dar. Doch der Betrieb hat Glück, dass bei manchen Unternehmen Gülle wirklich sehr gefragt ist, so dass sich eine Art „Gülletourismus“ entwickelt. Beispielsweise wird die Gülle zur Kölner Bucht transportiert und getrocknet. Schließlich spielt die Technisierung auf dem Hof eine bedeutende Rolle. Ein Stallreinigungsroboter und der Futterroboter, der sicherstellt, dass die Kühe genug Futter zur Verfügung haben, stehen jederzeit zugriffsbereit und erleichtern viele Arbeiten. Die beiden Melkroboter nehmen einen bedeutenden Stellenwert ein: Rund um die Uhr werden Kühe, die je 30 bis 40 Liter am Tag an Milch geben, gemolken. Während die Kühe fressen, melkt der Roboter, der aus automatisch funktionierenden Saugstutzen besteht, Zitze für Zitze, Dennoch haben diese effektiv arbeitenden Maschinen ihren Preis. Die Kosten für die Technisierung sind sehr hoch hinsichtlich Reparaturkosten und regelmäßiger Kontrollen. Weitere Kosten fallen im Bereich der Kontrollen für die Tiere an, die fast jeden Tag stattfinden. Es finden z.B. Nährstoffkontrollen statt, worin untersucht wird, wie gut die Qualität der Milch von der Kuh ist. Man kann auch am Mahlen des Gebisses einer Kuh sehen, ob die Kuh krank ist. Sonstiges: die älteste Kuh ist 14 Jahre alt, das Dach des Stalls ist wegen Berücksichtigung des Brandschutzes aus Holz, statt aus Stahl. Die Rinder werden künstlich befruchtet. Im Betrieb wird auch ein Anteil Zuckerrüben angebaut und an die Zuckerfabrik verkauft werden. Die Reste dienen dann als Melasse wieder der Tierfütterung. Sasha Hak