Guerilla-Kämpfer brauchen keine Luxus-Yacht Von Ulrike Brezovich Kleine Budgets sind kein Problem, wenn es darum geht, gutes Marketing zu machen. Sofern man die Taktiken des Guerilla-Marketings kennt. Sich zu vermarkten, ist das A und O von Unternehmen, besonders von jungen, die erfolgreich werden müssen. Doch Geld für aufwändige Imagewerbung hat fast niemand, der sich neu am Markt behaupten will. Dazu kommt, dass mit herkömmlichen Marketingstrategien kaum mehr Aufmerksamkeit erzielt werden kann. Wie aber kann man der Reizüberflutung entgegenwirken und den potenziellen Kunden sein Angebot näher bringen? Möglichst noch zu einem niederen Preis? Eine Möglichkeit ist das „Guerilla-Marketing“ (siehe auch http://www.guerilla-marketingportal.de). Es zielt im Kern darauf ab wie ein Guerilla-Kämpfer die Gegner zu überraschen. Guerilla-Kämpfer sind dort, wo sie der Feind nicht erwartet, sie gehen unkonventionell vor, brauchen keinen Luxus, kein weiches Bett. Umgemünzt auf das Marketing bedeutet das, Aufmerksamkeit zu erzeugen, durch ausgefallene, überraschende, originelle, außergewöhnliche, geschickte oder unterhaltsame Aktionen und Ideen (Beispiele siehe http://www.guerillamarketing-blog.de/). Und das, wenn eben möglich, durch den Einsatz eines kleinen Budgets. Oder anders formuliert: Maximale Aufmerksamkeit in der Zielgruppe erreichen zu minimalen Kosten. Einige Taktiken des Guerilla-Marketing sind: Es wird aus der Position des Schwächeren gekämpft (Marktmacht, Unternehmensgröße und Kapital sind in der Regel nicht vorhanden) (Mund)Propaganda wird eingesetzt, um die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen Überraschung ist ein wichtiges Element Guerillas sind beweglich und flexibel, um rasch reagieren zu können Guerillas kennen sich in ihrem Gebiet aus – Stützpunkte gibt es dort, wo der Feind schwer hinkommt In der Praxis gilt, dass man versucht, mit wenigen Pfeilen gezielt zu treffen. Doch während es sich für das eine Unternehmen auszahlt, moderne Umhänge-Taschen mit Firmenlogo zu bedrucken, hat so eine Werbe-Idee für ein anderes Unternehmen keine Wirkung. Wie aber finden Sie unter allen „Pfeilen“ wie Mundpropaganda-Werbekampagnen, Blogs, Zettelverteilen, klassische Werbung für Sie die passenden? Möglicherweise in einem Kreativwerkshop von Ulrike Brezovich www.ullibrezovich.at – und aufmerksamen Lesern ist jetzt ganz klar, dass dieser Satz gerade angewandtes Guerilla-Marketing ist. Guerilla-Kämpfer um die Aufmerksamkeit sind aber nicht nur kleine Unternehmen. Auch große wie Swatch oder BMW haben die Effizienz dieser Methode erkannt und wenden sie an. Der Telekom-Konzern Vodafone ließ beispielsweise einen Mann, nackt mit Vodafone-Logo über ein Fußball-Feld flitzen und erzeugte so Aufmerksamkeit und Werbung. Im Kern nähert sich das normale Marketing immer mehr dem Guerilla-Marketing an, denn auch dort kann das Geld nicht zum Fenster hinausgeworfen werden. In der modernen Wirtschaft geht es eben nicht mehr darum, einfach zu kochen, sondern entscheidend ist, die besseren Rezepte zu finden. Ulrike Brezovich studierte Handelwissenschaften an der WU Wien und war 5 Jahre in der Telekom Branche tätig. Seit 2003 ist sie als selbständige Trainerin und Beraterin tätig. e-mail: [email protected] Beispiele: