Musik für den Kopf - Musik für's Herz Kehrt die tonale Musik zurück? Gerüchte haben eine sonderbare Eigenart: In vielen Fällen weiß niemand so richtig, woher sie kommen und wer sie in die Welt gesetzt hat. Trotzdem halten sie sich nicht selten mit einer auffallenden Zähigkeit, werden von allen möglichen Seiten wiederholt und bürgern sich zuletzt als 5 scheinbar feststehende Tatsache ein. Erleben wir es nicht oft, daß regelrechte Falschaussagen und mäßig qualifizierte Privatmeinungen einfach nur oft genug wiederholt werden müssen, um schließlich als richtig oder sogar als wissenschaftlich erwiesen anerkannt zu werden? Ein derartiges Gerücht gibt es auch in der Musik, und es hält sich seit vielen Jahrzehnten. Auch in qualifizierten Fachkreisen wird es kaum überprüft und ernsthaft in Frage gestellt. Dieses Gerücht 10 sagt: "Die tonale Musik ist vollständig ausgeschöpft, und deswegen kann man heute nur noch atonal komponieren!" Der Sinn dieses Artikels ist, aufzuzeigen, daß genau das Gegenteil zutrifft! An dieser Stelle ist es notwendig, kurz die Begriffe "tonale Musik" und "atonale Musik" zu erläutern. Die tonale Musik hat als Grundlage eine bestimmte Tonart, wie z. B. E-Dur oder b-Moll, 15 mit dem höchst bedeutsamen Grundton, der das Zentrum des musikalischen Geschehens ist; sozusagen der königliche Herrscher über die anderen Töne. Sowohl die Melodie als auch die Harmonik basieren auf diesem Grundton. Man ordnet der tonalen Musik auch eine nachvollziehbare, gesangliche Melodie zu sowie Akkorde, die vorwiegend aus den wohlklingenden Dreiklängen bestehen. Eine große Zahl an Dissonanzen, 20 also Klängen, die sich reiben, ist zwar vorhanden; Bedingung ist jedoch, daß diese sich wieder in die Harmonie auflösen! Diese Art des Komponierens finden wir in der Kunstmusik bis zur Spätromantik. Die letzten großen Vertreter der Tonalität im oben angeführten Sinne dürften in Deutschland Johannes Brahms, aber in gewissem Sinne auch noch Richard Strauss gewesen sein. Strauss, der sehr alt wurde und bis 1949 lebte, wandte sich übrigens besonders im Alter zunehmend 25 von den zeitgenössischen atonalen Werken ab. In den romanischen Ländern wie Frankreich und Spanien setzte sich die Tonalität im Impressionismus und Expressionismus in wunderschöner Farbigkeit noch weiter fort. Große Vertreter dieser Zeit sind z.B. Claude Debussy ("La mer"), Maurice Ravel („Bolero“) und Manuel de Falla („Der Dreispitz“). Atonale Musik verläßt demgegenüber das oben erwähnte Zentrum. Sämtliche 12 Töne werden 30 gleichberechtigt, was natürlich sehr weitreichende Folgen hat, die im weiteren Verlauf besprochen werden. In groben Zügen kann man den Beginn des 20. Jahrhunderts mit den sogenannten „12-Ton-Kompositionen“ Arnold Schönbergs, Anton Weberns und Alban Bergs als Beginn dieser Richtung datieren. Eine in vielerlei Hinsicht problematische Entwicklung, da mit ihr bis zum heutigen Tage die wohlklingende, tonale Kunstmusik weitgehend zu Grabe getragen wurde! 35 Auch wer die atonale Musik schätzt, kann es doch nicht ernsthaft begrüßen, wenn es nur noch diese Art des Komponierens gibt und nichts anderes mehr. Ist Einseitigkeit nicht stets von Nachteil? Wie steht es nun mit der gewagten Behauptung, daß gerade die Atonalität ausgeschöpft ist? Dazu brauchen wir uns nur einmal anzusehen, was atonale Musik überhaupt leisten kann und 40 können unter diesem Blickwinkel auf das Ergebnis der Jahrzehnte zurückblicken, die seit dem Entstehen dieser Musikart vergangen sind. „Freiheit“ für alle Töne Die „Gleichberechtigung“ der Töne, die damit von einem tonalen Zentrum „befreit“ werden; das klingt im ersten Moment so gut, daß eigentlich nur ein sehr reaktionärer, undemokratischer 45 Charakter dagegen etwas einwenden dürfte. Beim Anhören der so erzeugten Klänge könnte uns allerdings das Gefühl beschleichen, daß hier, wie in der Werbung, das schöne Wort „Freiheit“ eher das Vehikel sein soll, das etwas völlig anderes unters Volk bringen muß. Denn genau betrachtet muß man mit der Freiheit gut umgehen, wenn sie weiterführen soll! In erster Linie muß streng darauf geachtet werden, daß Freiheit nicht gleichzeitig mit einem Verlust an 50 innerer Ordnung und Struktur einhergeht. Ein Extrembeispiel verlorengegangener Struktur und Ordnung kennen wir aus der Medizin: es geht um die Organzellen des Körpers. Sie müssen eine ganz bestimmte, hochspezialisierte Arbeit leisten, damit der Körper als Ganzes funktionieren kann. Je zuverlässiger sie diese Arbeit tun, desto gesünder ist der betreffende Körper. Nun gibt es aber auch Zellen, die sich dieser Aufgabe entledigen und sich „befreien“! Es sind die Krebszellen, die 55 schädigend auf Kosten der gesunden Zellen wuchern. Sie lösen die Struktur des Körpers auf und bringen ihm den Tod, damit aber auch sich selbst. Betrachten wir nun in musikalischer Hinsicht, ob atonale Musik eine Struktur hat: Ja, in der Regel schon! Sie ist allerdings vom Intellekt konstruiert und diktiert, aber für den Zuhörer praktisch nicht nachvollziehbar, und damit nicht lebendig! Zur Verdeutlichung möchte ich aus dem „Musik60 Brockhaus“ einen Teil der Erklärungen über die sogenannte „serielle Musik“ zitieren, die in der Nachfolge der schon erwähnten 12-Ton-Musik steht: „serielle Musik ....., Musikwerke, deren Kompositionstechnik auf Vorherbestimmung mehrerer oder aller Eigenschaften (Parameter) der einzelnen Töne (Tonqualität, Tonhöhe, Oktavlage, Tondauer, Klangfarbe, Lautstärke, Artikulation u. a.) oder des Tonsatzes durch Zahlen- und/oder 65 Proportionsreihen zielt. ..... Die Werte dieser Reihen werden einerseits durch Multiplikation eines kleinsten Zeitwertes ..., andererseits, um eine >chromatisch temperierte Dauerskala< (K. Stockhausen) zu gewinnen, durch eine logarithm. Zwölferskala (12. Wurzel aus x ) innerhalb einer Oktave ermittelt. ......“ So ähnlich lesen sich viele Darstellungen der Struktur heutiger Kompositionstechniken. Sie 70 verdeutlichen, daß diese „Musik“ intellektuell konstruiert wird, hochgradig kompliziert ist, und daß es sich dabei mit sämtlichen „Spiegelungen, Krebsen, Spaltklängen, Aleatorik, Collagen“ usw. viel eher um mathematische als um gemütvoll musikantische und musikalische Vorgänge handelt. Es braucht auch kaum erwähnt zu werden, daß das bewußte Hörenkönnen dieser komplexen Strukturen ein Ding der Unmöglichkeit ist! 75 Dementsprechend ist die Resonanz beim „einfachen Volk“. Aus einer Zeit lebendiger Musikkultur, als Bach, Mozart, Beethoven, Schumann, Dvorak, Brahms und viele andere damals zeitgenössische Komponisten die Volksseele ansprachen und anrührten, da die Kompositionen auch aus der Volksseele kamen, ist heute eine Zeit des Spezialistentums geworden. Es ist anzunehmen, daß die Zahl der Menschen, die schwerpunktmäßig atonale Musik aus Überzeugung hören, 80 höchstens im Promillebereich der Gesamtbevölkerung liegt. Und Hand aufs Herz: Lassen Sie Ihr Radio an, wenn gerade eine längere Sendung mit ausschließlich zeitgenössischer E-Musik kommt? Wenn dem so ist, dann lebt aber die Musik nicht mehr in weiten Bevölkerungskreisen, sondern wird nur noch künstlich von einer kleinen Lobby hochgehalten! Es ist natürlich richtig, daß auch früher die Kunstmusik in der Regel eher einem kleineren, begüterten Kreis von Menschen vorbehalten 85 blieb. Das lag aber schlicht an der Möglichkeit der Verbreitung. Der Kreis begeisterter Menschen erweiterte sich nach und nach in Entsprechung zu den Verbreitungsmöglichkeiten. Spaltungen Ein weiteres Phänomen ist sehr aufschlußreich: Bis vor etwa 100 Jahren gab es nur die Volksmusik, und in der Steigerung, aber eng daran angelehnt, die „Klassik“, die Kunstmusik. Jeder bedeutendere 90 Komponist drückte die ganze Skala der Empfindungen in seiner Musik aus: vom lebenslustigen, heiteren Scherzo bis hin zur traurigen Elegie! Zahlreiche sehr schöne, schlichte und liedhafte Melodien früherer Komponisten belegen außerdem die enge Verbundenheit mit der Volksseele und dem Volksliedgut. So schrieb allein Franz Schubert über 600 Lieder, und Volkslieder bildeten gelegentlich die Grundlage zu den schönsten Melodien bedeutender Sinfonien. 95 Durch die intellektuellen Konstruktionen der atonalen Musik blieb dort nur noch die kühle Kompositions-Technik übrig, während die Gefühls- und Empfindungswerte abgespalten und damit vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden! Es lassen sich aber Seeleninhalte niemals auf Dauer aus der Musik entfernen, ohne daß sie an anderer Stelle, in anderer Form wieder zum Vorschein kommen. Diese Abspaltungen verkörperten 100 sich bald in neuen musikalischen Formen, und zwar (wen wird es wundern?) in tonalen Musikrichtungen. So wurden schnell neue Musikarten und -szenen geboren oder aber insbesondere aus den USA importiert; so z. B. der Jazz, die Popmusik, der Rock usw., die aber durch die Abspaltung in sich leider auch nur noch abgeschwächte Kraft besaßen, da sie immer nur bestimmte Teilbereiche des 105 menschlichen Kunstschaffens wiedergeben können. Kurz gesagt: Ein Teilstück hat naturgemäß weniger Spielraum als das Ganze. Immerhin strahlt der „klassische“ Jazz in der Folge der Spirituals und Folksongs aber einen gewissen Freiheitsdrang und Lebensfreude aus, klingt auch gut, hervorgerufen u. a. durch schöne Melodien und „pfiffige“ Rhythmen. 110 Die Popmusik kümmert sich mehr um den „Gefühlshaushalt“ der Menschen. Sie erreicht teilweise ein ansprechendes Niveau, entgleitet andererseits aber nicht selten in süßliche „Schnulzen“, in Gefühlsduselei, die in Entsprechung zum nichtssagenden Text auch in der Melodik und Harmonik oft wenig Ideenreichtum zu bieten hat. Der Rock, noch mehr der Hard-Rock versorgt die aufwallenden Aggressionen der Menschen, sie 115 weiter aufpeitschend, während die neuere, aber schon fast wieder vergangene Richtung Dark Wave einen eher okkult düsteren, mystischen und depressiven Einschlag hat, und so fort. Glaubt ein Mensch heute also immer noch an einen Fortschritt der Musik im Hinblick auf eine Steigerung und Verbesserung des bisher Gewesenen (und es sind viele, die das tun), so ist es wohl genau so ein Wunschdenken wie der Glaube an eine ethisch-moralisch bessergewordene Welt; 120 beides kann durch kaum ein sachliches Argument untermauert werden! - Das Leid der Welt Zurück zur atonalen Musik der „Avantgarde“ (übrigens ein Begriff mit militärischer Grundlage!). Die Gleichstellung der 12 Töne und das Bestreben, die Tonalität vollständig zu verlassen, führten dazu, daß aufgrund extrem schwieriger Intervalle keine nachsingbare Melodie mehr in den Werken 125 enthalten ist. Auch in den Akkordschichtungen hat man die wohlklingenden Terzen verlassen und komponiert mit weit überwiegender Gewichtung Dissonanzen, die sich nicht mehr auflösen. Natürlich wurde auch den Komponisten selbst sehr schnell bewußt, daß damit vorwiegend Klänge entstehen, die das Ohr schmerzen. So mußten Begründungen her, die das Ganze rechtfertigen sollten. Sie gehen durchweg in die eine Richtung: das Leid der Welt darzustellen oder aufzuarbeiten, 130 sei es der Protest gegen gesellschaftliche Probleme, sei es die Aufarbeitung der Greueltaten des „3. Reiches“ oder aber die klangliche Untermalung von düsteren, morbiden Operninhalten. Völlig ausgeklammert wurde, da mit dieser Kompositionsart nicht darstellbar, alles Schöne, Erhabene und seelisch Aufwärtsführende. Selbstverständlich stellt sich die Frage, ob aber nicht gerade Letzteres die eigentliche Aufgabe der 135 Kunst und der Musik ist, denn zur wirkungsvollen Darstellung des Chaos und der Perversitäten der Welt genügt, einmal ganz platt gesagt, das Einschalten des Fernsehers oder der Kauf einer mehr oder minder anspruchsvollen Zeitung. Außerdem ist mit der Darstellung allein und auch mit dem Versuch der Verarbeitung noch lange kein weiterführender Weg gewiesen, der allein die Aussicht auf Erfolg und Besserung der Umstände bringen könnte. 140 Gerade das Wecken des Schönheitssinnes und des Harmoniebedürfnisses in jedem Menschen durch schöne Werke ist eines der stärksten Mittel, das die wahre Kunst zur Verfügung hat und ausdrücken kann! Chaos und Schmerz haben die Menschen schon im Alltag mehr als genug! So wäre also eine im besten Sinne „revolutionäre Neue Musik“ eine schöne Musik, die wieder die Sehnsucht nach Harmonie und Frieden, auch das seelische Aufstiegsverlangen in uns weckt. Der „graue“ Ton Eine weitere Folge der Atonalität ist, daß der einzelne Ton als wichtiger Bedeutungsträger eines Werkes an Stellenwert zwangsläufig einbüßen mußte, da er nicht mehr in der Beziehung zu einem Zentrum steht. Damit hat er, so seltsam es klingt, an Individualität nicht etwa gewonnen, wie man es erwarten würde, sondern wird meist zum beliebig durch einen anderen Ton austauschbaren 150 Objekt und taucht damit in die anonyme, graue Masse der anderen 11 Töne ein, denen es genauso ergeht. Es drängt sich förmlich das Bild der „Herde ohne Hirten“ auf, die orientierungslos umherirrt. Auch das Phänomen zeigt sich in der Tatsache, daß falsch gespielte Töne, selbst in großer Zahl, in vielen Fällen überhaupt nicht wahrgenommen werden. Sogar dem anwesenden Komponisten fallen sie meist nicht auf! 155 Hiervon kann insbesondere fast jeder Klarinettist in einem Sinfonieorchester ein Lied singen! Denn jeder Berufsklarinettist hat zwei Instrumente in der Grundstimmung B und A, sie unterscheiden sich also in der Tonhöhe bei gleichen Griffen um einen halben Ton. Nun kommt es, zwar selten, aber immerhin doch gelegentlich vor, daß man das Wechseln vergißt und auf der falschen Klarinette spielt. Geschieht dies z. B. bei Mozart, Dvorak oder auch Debussy, so merkt 160 man es in der Regel gleich beim allerersten Ton, weil es ganz schaurig klingt, und dementsprechend kommt auch vom Dirigenten sofort ein strafender oder zumindest fragender Blick! Über selbige Verwechslungen gibt es bei zeitgenössischen, atonalen Werken die unglaublichsten und humoristischsten Situationen. Als mir persönlich bekannter Rekord spielte bei einer Probe eines 165 zeitgenössischen Violinkonzertes ein Musiker versehentlich sage und schreibe 18 Minuten lang auf dem falschen Instrument, also (trotz richtiger Griffe) mit ausschließlich falschen Tönen, ohne daß irgend jemand etwas davon gemerkt hätte, während in der tonalen Musik dieser Halbtonabstand die schärfste Reibung ist, die es gibt! Auch sind verläßlich Fälle bekannt, in denen ein Berufsmusiker, der atonale Musik nicht mag, im 170 Beisein des Komponisten ganze Strecken des Stückes oder gar das vollständige Stück bewußt falsch spielte, um zu überprüfen, ob zumindest der Komponist es merkt - er merkte es nicht! Zurück zum Thema: Folge dieses Phänomens ist, übergeordnet gesehen, die eklatante Abnahme an Farbwirkungen der Klänge, die zudem durch die Dissonanzen nicht mehr durchhörbar werden. Um dem entgegenzuwirken, greift der Komponist zum Mittel der Aufblähung des Orchesters. Die 175 Orchester werden größer und größer, lauter und lauter, und alle Möglichkeiten der Klangfarben müssen durch teilweise exotische Instrumente ausgenützt werden, da ja Klangballungen, Cluster genannt, die Grundfarbe der Instrumente weitgehend verloren gehen lassen. In der Malerei ist es ja ein bekanntes Phänomen, daß das Zusammenmischen aller Farben, auch der schönsten, zum Schluß nur noch in ein wenig erbauliches, schmutziges Grau-Braun mündet. Warum sollte es in der Musik 180 anders sein? Auch hier muß das „Zusammenmischen“ der Klang-Farben streng nach zueinander passenden Tönen erfolgen! So ist es erklärbar, wenn auch wenig erfreulich, daß selbst Sirenen, Sandpapierkästen, das Treten von Blechmatten, Trillerpfeifen und sogar „Instrumente“, die unappetitliche, überlaute Rülpser darstellen, gelegentlich Eingang in das moderne Sinfonieorchester finden. Alles aufgrund des 185 krampfhaften Bemühens, Farbwirkungen zu erhalten, die durch die Atonalität verloren gegangen sind! Vielleicht auch, um zu protestieren! Wogegen protestiert werden soll, wird allerdings nur demjenigen klar, der die meist umfangreiche Werkeinführung besucht hat! Diese Armut an Kontrasten wird auch dadurch auszugleichen versucht, daß man immer größere Lautstärken anstrebt, was in erster Linie mit dem Schlagzeug möglich ist. So wird oft ein riesiges 190 Blechbläser- und Schlagzeugarsenal aufgefahren und in einer ohrenbetäubenden Lautstärke betätigt. Zurück zur Natur (-Tonreihe) Nicht wenige Menschen empfinden atonale Musik als unnatürlich oder sogar als einen Vorgang der Degeneration. Es stellt sich die Frage, ob das nur Ausdruck des persönlichen Geschmacks ist, oder 195 ob es objektive Kriterien gibt, die die These der Unnatürlichkeit untermauern. Auch hier werden wir fündig! Die Musikentwicklung ist nämlich kein Produkt des Zufalls, sondern sie folgte bis zum Auftreten atonaler Musik recht genau dem Verlauf der Naturtonreihe! Was hat es mit der Naturtonreihe auf sich? Teilen wir eine Saite, z. B. der Geige, im Verhältnis 1:2, so erhalten wir die Oktave, also den Ton mit doppelt so schneller Schwingung wie der Ausgangston. 200 Wir hören ihn als denselben Ton, nur höher! Nehmen wir das Verhältnis 2:3, so erhalten wir die Quinte, 3:4 die Quarte, 4:5 die große Terz usw.. Auf natürlichen Instrumenten erzeugte Töne tragen zusätzlich zum gespielten Ton die eben erwähnten Naturtöne in sich, sie klingen mit. So kommt es, daß durch verschiedene Anzahl und Stärke der Obertöne auch der Klang der Instrumente eine andere Färbung annimmt: Eine Geige 205 klingt ja anders als eine Trompete. Interessanterweise verlief die Entwicklung der abendländischen Musik über weite Strecken gemäß dieser Naturtonreihe: Singen Mann und Frau zusammen dieselbe Melodie, so erklingt die Oktave, da die Frauenstimme von Natur aus höher liegt als die des Mannes. Dann folgte eine Zeit, in der zusätzlich Quinten und Quarten als besonders wohltönend empfunden wurden, während man die 210 (heute als sehr schön empfundenen) Terzen noch als Dissonanz hörte. Danach folgte der Dreiklang mit den Terzen, in der Weiterführung der Terzschichtung auch noch Vier- und Fünfklänge, die sich aber aufgrund der immer kleiner werdenden Intervalle der Naturtonreihe auch immer stärker mit dem Ausgangston und auch Zwischentönen reiben, so daß man im Prinzip beim Fünfklang (Nonenakkord) aufhören muß, wenn Klänge noch als durchhörbar und einigermaßen 215 harmonisch empfunden werden sollen. Bis zu diesem Punkt gingen auch der Impressionismus und Expressionismus, während die parallel dazu aufkommende atonale 12-Ton-Musik die Naturtonreihe gänzlich verschmähte. Es ist sogar dort meist Vorbedingung, daß die 12 Töne einer Reihe keine Ähnlichkeit oder Verwandtschaft mit bisher bekannten Melodien und Harmonien aufweisen dürfen, sondern sich völlig dagegen 220 abgrenzen sollen! Das von der Natur Vorgegebene wird also bewußt verlassen, und es passiert damit in der Musik nichts anderes als auch in anderen Bereichen: Der Mensch fügt sich nicht mehr in die natürlichen Abläufe ein! Sei es z. B. das Verlassen der Kreislaufwirtschaft, die keinen Müll entstehen läßt; sei es das durch Zins uns Zinseszins krebsartig wuchernde Geldsystem, das immer wieder 225 zusammenbrechen muß; sei es der bedenkenlose Eingriff der Gentechniker in das natürliche Erbgut ohne die geringste Ahnung, was für Langzeitfolgen das haben kann und vieles mehr: Vielen naturverbundenen Menschen schwant, daß die Abkehr vom Natürlichen uns die zahlreichen Probleme bringt, deren wir mit zunehmender Tendenz nicht mehr Herr werden. Die emotionale Wüste 230 Die mangelnden Differenzierungsmöglichkeiten in der Gestaltung haben dazu geführt, daß sämtliche neuen atonalen Kompositionstechniken im Grunde nur noch von einem kleinen, aber einflußreichen Personenkreis gestützt und getragen werden. Man kann deswegen ohne Übertreibung sagen, daß seit der Einführung der 12-Ton-Musik keine sich daran anschließende Kompositionsart nennenswerte Verbreitung gefunden hat, somit diese Musikart also schon bei ihrem Entstehen den 235 Todeskeim in sich trug! Betrachten wir einmal den Zeitraum der letzten 60 Jahre, also ca. 1940-2000, und dann denselben Zeitraum um 100 Jahre verschoben, von 1840-1900: Im Zeitraum der letzten 60 Jahre konnte sich tatsächlich nicht ein einziges atonales Werk im Konzert- und Opernbereich dauerhaft etablieren, sondern nach einer oft nur einmaligen Aufführung 240 verschwindet das jeweilige Stück im Archiv. Nur bei etwas bekannteren Komponisten wird gelegentlich zu Jubiläen das ein oder andere Stück wiederholt, ohne aber, selbst bei Berufsmusikern, irgendeinen nennenswerten Bekanntheitsgrad zu erwerben. Demgegenüber bietet die Zeit von 1840-1900, die Hauptzeit der Romantik, einen schier unerschöpflichen Schatz erlesenster, schönster Musik! Würde man mittels Zauberstab alle Werke 245 dieser Zeit verschwinden lassen, es wäre ein kaum verschmerzbarer Verlust. Allein schon das Gesamtwerk von Johannes Brahms fällt in diese Zeit! Der gleiche Zeitraum, nochmals 100 Jahre zurück in die Klassik hinein, würde ein ähnliches Ergebnis bringen! Hier wäre beispielsweise das Gesamtwerk von Wolfgang Amadeus Mozart betroffen. Gibt nun allein diese Gegenüberstellung von heute zu früher nicht schon den klarsten Beweis für 250 die völlige Unfruchtbarkeit des heutigen Musikschaffens? Kann man dem berühmten Cellisten Pablo Casals widersprechen, wenn er sagt: „Die zeitgenössische Musik ist eine Wüste mit ein paar ausgespuckten Dattelkernen hier und da.“ ? Es wird zwar oft versucht, wie schon erwähnt, durch Werkeinführungen diese Musik verständlich zu machen, doch auch das wirft sofort wieder zwei Grundsatzfragen auf: 255 „Verständlich machen“, das liegt schon im Wort selbst, richtet sich an den Verstand, den Kopf! Soll wertvolle Musik nicht von vornherein ganzheitlich mit dem Empfinden aufgenommen werden? Spricht in einem guten Werk die Musik nicht ganz klar für sich selbst, ohne daß sie erst umständlich dargelegt werden muß? An den großen Werken der Kunst und Musik gibt es im Grunde gar nichts zu erklären! Es ist wie 260 der Versuch, dem Wesen eines Menschen durch sein Röntgenbild näherzukommen oder die Schönheit einer Rose zu ergründen, indem man sie in ihre Einzelteile zerlegt. Der Gehalt bedeutender Musik erschließt sich nur dem Zuhörer, der sich dem Werk hingibt, der sich ihm innerlich öffnet. Erklärungen, wann, wie und wo ein Stück entstanden ist, wie es formal aufgebaut ist und welche 265 Kompositionstechniken es enthält, befriedigen meist nur den Verstand, der alles beurteilen will; auch das, was weit über seinem Horizont liegt, wie beispielsweise gute Musik! Erfolg durch Harmonie Nur wenige Komponisten des 20. Jahrhunderts haben das Diktat der Atonalität nicht oder nur eingeschränkt mitgemacht. Bezeichnenderweise erwuchs ihnen der größte Erfolg immer dann, wenn 270 ihre Musik entweder ganz oder doch in einem hohen Ausmaß tonal komponiert war. Beispielsweise war und ist die „Carmina burana“ von Carl Orff ein Riesenerfolg, ebenso „Der Feuervogel“ von Igor Strawinski. Die russischen Komponisten Prokofiew und Schostakowitsch verzeichneten in erster Linie Erfolge mit ihren überwiegend tonalen Werken, und der amerikanische Komponist und Dirigent Leonard Bernstein, der sich bemühte, die Kluft zwischen der sogenannten 275 „ernsten“ und der „Unterhaltungsmusik“ zu überbrücken, wurde zu einem der meistgehörten Komponisten des 20. Jahrhunderts überhaupt. Man denke z. B. an sein Musical „West-Side-Story“, das weltweit bekannt wurde: alles tonale Musik! Ein weiterer Punkt ist sehr aufschlußreich: Überall, wo Musik so viele Menschen erreichen muß wie nur möglich, weil kommerzielle Interessen dahinterstehen, also in der Werbung und bei 280 Filmmusiken, handelt es sich ausnahmslos um harmonische und meist äußerst wohlklingende Musik, da disharmonische Klänge im wahrsten Wortsinne bei der Mehrheit der Menschen keinen „An-Klang“ finden; das heißt: die Seele schwingt nicht mit. Es ist auch ganz auffallend, wie häufig schöne klassische Musik in der Werbung benutzt wird. Lediglich in spannenden Filmen, wie z. B. Krimis, werden in den kritischsten Situationen auch die entsprechenden Klänge verwendet: 285 Klangballungen mit extremen Reibungen. Dort passen sie aber auch zur Situation. Gehen wir wieder zurück zum Thema: Viele Vertreter der Atonalität spüren mittlerweile, daß diese Musik ihren Zenit schon längst überschritten hat und zunehmend veraltet, da sich offenkundig auf diesem Weg nichts wesentlich Neues mehr herstellen läßt. So bauen viele zeitgenössische Komponisten schüchtern wieder tonale Elemente in ihre Werke ein. Und jeder Zuhörer, der sich zu 290 erinnern versucht, welche Teile atonaler Kompositionen noch in seinem Gedächtnis haften geblieben sind, wird erstaunt feststellen können, daß es ganz eng an tonale Melodien oder Harmonien angelehnte Ausschnitte sind, die übrig blieben! Alles Abstrakte aber rauscht hindurch, ohne einen greifbaren Eindruck zu hinterlassen. Tonale Musik als neue Alternative? 295 Als Fazit bleibt demnach über die atonale Musik nur zu sagen übrig, daß sie sicherlich keine echten Zukunftsperspektiven hat. Die Programmgestalter und Dirigenten stehen nur z. Zt. vor dem Dilemma, entweder fast ausschließlich tonale Musik der vergangenen Jahrhunderte zu spielen, womit der Kulturbetrieb schnell das Image der „Museumswärter“ hätte, oder aber doch zeitgenössische Musik in die Programme mit einzubinden, da es leider im Moment keine 300 Komponisten gibt, die mit tonaler Musik eine Alternative bieten könnten. Es ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß wohlklingende Musik sofort wieder freudig begrüßt werden würde, sobald mutige und fähige Komponisten es wagten, sie zu schreiben. Die wenigen, ersten Versuche, Uraufführungen mit rein tonaler Musik zu veranstalten, verlaufen in vielen Fällen durchaus sehr erfolgreich! 305 Es stellt sich allerdings die Frage: Kann es nach allem, was in den vergangenen Jahrhunderten geschrieben wurde, tatsächlich noch eine neue tonale Musik geben? Diese Frage läßt sich bedenkenlos mit „Ja“ beantworten! Die bisherige tonale Musik enthält, vom Gesichtspunkt der Harmonik her betrachtet, trotz aller inhaltlichen Größe vorwiegend nur Harmonien, die ganz eng mit der Grundtonart verwandt sind. Ein bildhaftes Beispiel dazu wäre, 310 wenn ein Belgier einen Holländer, einen Luxemburger, einen Franzosen und vielleicht noch einen Deutschen zum Kaffeetrinken einlädt, also alles Völker aus unmittelbarer Nachbarschaft mit einer gewissen Wesensverwandtschaft. Was noch weitgehend unerschlossen ist, sind in der Musik die entfernten Verwandtschaften. Es könnten also Tonarten miteinander verbunden werden, die bisher als zu weit entfernt galten, z. B. A315 Dur und f-Moll samt deren erweiterten Akkordfunktionen in übergangsloser, direkter Kombination. Auf unser „Kaffeekränzchen“ bezogen würde demnach der Belgier auch einen Schweden, einen Portugiesen, vielleicht sogar einen Brasilianer und Japaner einladen, was neue Impulse und geistige Befruchtungsmöglichkeiten bringt. Dieses Feld kompositorischer Möglichkeiten wurde zwar schon vorwiegend von Richard Wagner 320 erschlossen und von den Impressionisten bzw. Expressionisten Claude Debussy und Maurice Ravel sowie einigen anderen in ganz anderer Art weitergeführt. Der äußerst vielversprechende Beginn und die zauberhaften Klangmöglichkeiten wurden jedoch von niemandem mehr fortgeführt. Es spricht jedoch nichts gegen die Annahme, daß allein dieser Bereich sowohl harmonisch als auch melodisch ein sagenhaft großes Feld schöner und ergreifender Musik enthält, die wir heute noch 325 kaum erahnen. Diese edle Musik wartet darauf, erschlossen zu werden. Sie drängt sich aber nicht auf, sondern will errungen sein! Komponieren, wie funktioniert das? Es ist sehr wertvoll zu überdenken, was aufgrund naturgesetzlicher Zusammenhänge beim Komponieren überhaupt geschieht: 330 Vorweg ist dabei wichtig zu wissen, daß es eine uns umgebende Welt feinerer Stofflichkeit gibt, in der bereits alles vorweg existiert, was dann erst später in unsere sichtbare Welt eintritt! Seien es Dinge, seien es Gedanken, die dann zum Wort oder zur Tat werden, oder aber auch die Musik. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung erfindet der Komponist also keine Musik, sondern er bildet nur den Kanal, daß er in ihren Grundformen bereits bestehende Musik findet, die er seiner 335 persönlichen Eigenart entsprechend dann zu seinem Stück formt! Dabei ist wieder ein Naturgesetz von entscheidender Auswirkung auf die Qualität der Komposition: das Gesetz der geistigen Schwere. Wenn fast alle Religionen immer wieder betonen, daß es vom Lebenswandel und seinen Einstellungen abhängt, ob man nach seinem Tod in erfreuliche oder aber in leidvolle Regionen kommt, so ist das richtig. Denn der eigene Zustand bestimmt, ob man in 340 leichtere, höhere Ebenen kommen kann oder aufgrund von anhängenden gravierenden Fehlern vorerst in die schwereren und damit unerfreulichen Regionen gehen muß. Diese Verbindung zu bestimmten Sphären besteht aber nicht erst beim Tod, sondern auch schon zu Lebzeiten, was uns z. B. unsere Träume zeigen! Das bedeutet, auf die Musik bezogen, daß ein Komponist sich stets sehr bemühen muß, innerlich 345 den Kontakt zu höheren und schönen „jenseitigen“ Gebieten aufzubauen, soll seine Musik dementsprechend sein. Tut er das nicht, so verbleibt er in seiner Inspiration in den jenseitigen Gebieten, die unsere grobe Erde und damit uns selbst ganz dicht umgeben. Man braucht kein Hellseher zu sein, um sich vorstellen zu können, daß in diesem Fall nicht sehr viel Erbauliches herauskommen kann, da die unmittelbare Umgebung unseres Planeten sich durch die Einstellung 350 fast der gesamten Menschheit in keinem guten Zustand befindet. So ist es also durch die naturgegebenen Zusammenhänge ganz leicht zu erklären, warum die Künste und die Musik vorwiegend heute das Chaos und das Unschöne darstellen: die Künstler schaffen in ihrer Inspiration schlicht nicht mehr den Durchbruch zu Höherem. Aus diesem Grund wurde auch die hoffnungraubende Einschätzung geboren, daß eine Fortsetzung der großartigen Werke 355 vergangener Jahrhunderte heute nicht mehr möglich sei. Der Horizont, weiterführende Möglichkeiten zu erkennen, fehlt! Vor einem ähnlichen Problem, wenn auch in ganz anderer Form, stand aber beispielsweise auch der große Komponist Johannes Brahms, der es nach Anhören der neun Beethoven-Sinfonien viele Jahre lang für unmöglich hielt, daß jemand noch vergleichbare Sinfonien schreiben könnte. Er gab aber 360 nicht auf, und das Ergebnis sind vier Sinfonien, die mit zum Schönsten zählen, was jemals komponiert wurde! Die Rückkehr der tonalen Musik Wird die tonale Musik zurückkehren? Gibt es eine Hoffnung oder erste Anzeichen dafür? Noch läßt sich die Frage nicht konkret beantworten, da das unausgesprochene, aber vorhandene 365 Dogma, nur atonale Musik schreiben zu dürfen, im Moment nach wie vor übermächtig erscheint. Uraufführungen neuzeitlicher tonaler Musik sind so selten zu finden wie eine Stecknadel im Heuhaufen, so daß große Hoffnungen auf schöne, neue Musik definitiv verfrüht sind! Dazu kommt noch, daß beinahe jeder Komponist, der versucht, sich wieder verstärkt zur tonalen Musik hinzuwenden, in Kollegenkreisen und in der Zeitungskritik seiner Werke mit einem „Verriß“ 370 rechnen muß (besonders dann, wenn tatsächlich verständlicherweise noch kompositorische Schwächen da sind), während in der Atonalität selbst den fragwürdigsten Betätigungen meist noch ein hoher Symbolwert und Genialität beigemessen werden. Und doch ....! Die Sehnsucht vieler Menschen nach Schönheit und Harmonie im Leben, sie ist trotz allem da, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie auch wieder die Musik erfassen wird. In allen 375 Bereichen unseres Lebens haben wir mit dem großen Ungleichgewicht zu tun, daß der kühle Intellekt dominiert und damit die notwendige Wärme entzieht, die wir seelisch brauchen. Es sieht so aus, als ob es noch eine kurze Weile so weitergehen kann. Doch bald wird es sicherlich viele Menschen geben, die wieder nach gemüthaften Werten verlangen, die gerade unser so hochgeschätzter Verstand und die von ihm konstruierte „Musik“ nicht geben kann. 380 Es erfordert eine Besinnung nach innen, um unseren eigentlichen Kern zu entdecken: den zeitlosen Geist, der in unserer jetzigen Welt hungert und friert, da sie ihm selten die Werte übermitteln kann, die er dringend braucht. Und die notwendige Wärme wird in Zukunft sicher auch von wunderschönen, harmonischen Klängen übermittelt werden, die es verdienen, wieder den königlichen Namen Musik zu tragen! Paul Schmitt Quelle: http://www.musik-geisteswerte.de/artikel_tonale_musik.html (Artikel nicht mehr auffindbar) Aufgaben: 1. Welche Argumente sprechen aus der Sicht des Autors für eine Abkehr von atonaler Musik zurück zu tonaler Musik? 2. Zeigen sie auf, inwieweit die Argumentation des Autors durch sein Weltsicht geprägt ist (siehe z.B. Zeilen 220-229 und 327-356)! Inwiefern wird dadurch die Plausibilität seiner Argumentation (bzw. Argumente) gestützt (oder auch nicht)? 3. Erörtern Sie den Kunstbegriff des Autors in Gegenüberstellung mit gängigen Auffassungen über Kunst und Schönheit im 20. Jh. bis heute (siehe dazu Unterrichtsmaterial)! Hinweise: zu 1.: in Stichpunkten! Zu 2.: Weltsicht kurz darstellen, mit entsprechenden Argumenten in Verbindung bringen, Plausibilität beurteilen