Rhetorik - Peoplebuilding

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Nr. 2: Rhetorik
Die Grundformen
Für den freien Vortrag (Monolog) nutzt der Redner
verschiedene rhetorische Figuren, Thesen, Prämissen und
Argumente. Das Argument steigert hier die Prämisse oder
These durch eine gezielte Konklusion, mit der der Redner
sein Gegenüber zu überzeugen sucht.
Im Dialog eines Gespräches gewinnt nun die Interaktion
besondere Bedeutung. Weit mehr als beim Vortrag, der
durchaus auch gewisse Interaktionen bilden kann, hat der
Redner nun auf die verbalen und nonverbalen Reaktionen
seines Gegenübers zu reagieren. Hierbei spielen gem.
Eisbergtheorie von Sigmund Freud gerade die
körpersprachlichen
Signale
als
Gradmesser
der
emotionalen Verfassung eines Gesprächspartners eine
besonders große Rolle (und zwar im Verhältnis 1/5 zu 4/5
gegenüber den verbalen Aussage, die mitunter ja
widersprüchlich sein kann). Der Körper lügt nicht.
Sind nonverbale und verbale Aussage unstimming, spricht
man von Inkongruenz.
Die Dialektik bildet eine noch höher entwickelte Form der
Rhetorik. Sie wurde auch durch das griechische Altertum
hervorgebracht und geht von einem Dreisatz innerhalb
einer Argumentation aus: These, Antithese und Synthese
werden zu einem Vortrag zusammengebunden, um
(ursprünglich) die Anklage bzw. die Verteidigung vor dem
hohen Gericht zu führen.
Ethik und Rhetorik
Die klassische Rhetorik lehrt darüber hinaus auch ethische
und moralische Werte. So war es den Studenten im
universitären Disput bei Strafe verboten, ihren Standpunkt
darzustellen, ohne zuvor den des Gegners sinngemäß und
von der Intention her richtig mit eigenen Worten
wiederzugeben (die sog. Paraphrasierung).
In der weiteren Betrachtung einer Rede wird der
Unterschied zwischen Überzeugen und Überreden deutlich.
Während die Überzeugung den kognitiven Bereich des
Menschen anspricht und somit i.d.R. länger Bestand hat,
gilt als Überreden der apellative affektive Aspekt, also die
hauptsächliche Ansprache der Gefühlsebene und der
Emotionen bzw. die Nutzung einer Beziehungsebene zur
Meinungsbildung. Diese Form hat zwar mitunter eine
starke Wirkung, kann jedoch sehr schnell wieder aufgelöst
oder gar ins Gegenteil verkehrt werden (Kaufreue).
Wichtig hierbei ist, dass in einer Argumentation
grundsätzlich beide Bereiche vorkommen können. Es gibt
sowohl
sachliche
als
auch
emotionale
Argumentationsformen und Mischformen. Diesem Bereich
der Rhetorik wird im Verkauf, insbesondere in der
Verkaufsethik eine wichtige Rolle zugesprochen.
Die Eristische Dialektik Arthur Schopenhauers befasst sich
dem gegenüber mit 38 Formeln der Redekunst, die es dem
Redner erlauben, mit Hilfe von komplizierten Schlüssen
und Umkehrschlüssen, gezielten Übertreibungen oder
Taktiken der „Brunnenvergiftung“, den „Gegner“ der
Unwahrheit dem Worte nach und mit Hilfe der reinen
Logik zu überführen, bzw. Recht zu konstruieren.
Dass dabei die zwischenmenschliche Komponente gezielt
ausgeklammert wird und die im Stammhirn verankerten
Urinstinkte nach „Rache“ bei dem derart bloßgestellten
Menschen geradezu geschärft werden, mag erklären,
warum die Eristik von Schopenhauer selbst nicht
veröffentlicht wurde, sondern im Nachlassband von Julius
Frauenstädt 1864 an die Öffentlichkeit gelangte.
Geübte Redner, vor allem in der Kommunikation vor
Gruppen, oder vor Gericht, greifen mitunter zur Eristik und
werden ebensohäufig im gleichen Kommunikationsprozess
noch sozial geächtet, weil die, dem Wesen nach "falsche",
weil nicht ganzheitliche Kommunikation, instinkiv
Agressionen schürt. Obwohl sie die Wahrheitsfindung als
Ziel vorgibt, erkennt der Zuhörer schnell, dass es um das
Recht behalten an sich geht und nicht um ganzheitliche
Kommunikation.
494 Wörter
1) Der Redner benutzt zur Überzeugung:
a) Metaphern
b) Eine gezielte Konklusion
2) Von Sigmund Freud stammt:
a) Die Eisbergtheorie
b) Die Strukturanalyse
3) Unstimmigkeiten zwischen verbalen und non-verbalen Signalen nennt man:
a) Disbalance
b) Inkongruenz
4) Dialektik ist im vergleich zum Rhetorik:
a) Höher entwickelt
b) Niedriger entwickelt
5) Studenten mussten zuerst darstellen:
a) den eigenen Standpunkt
b) den Standpunkt der Gegenübers
6) Die eristische Dialektik stammt von:
a) Arthur Schopenhauer
b) Immanuel Kant
7) Die Anzahl der Redekunstformen der eristischen Dialektik ist:
a) 10
b) 38
8) Die Urinstinkte sind verankert im/in:
a) Stammhirn
b) Der Großhirnrinde
9) Die Eristik wurde 1864 veröffentlicht von:
a) Schopenhauer
b) Frauenstädt
10) Das Primärziel der Eristik ist:
a) Die Überzeugung
b) Der Gedankenaustausch
Antwortenschlüssel:
1) Der Redner benutzt zur Überzeugung:
a) Metaphern
b) Eine gezielte Konklusion
2) Von Sigmund Freud stammt:
a) Die Eisbergtheorie
b) Die Strukturanalyse
3) Unstimmigkeiten zwischen verbalen und non-verbalen Signalen nennt man:
a) Disbalance
b) Inkongruenz
4) Dialektik ist im vergleich zum Rhetorik:
a) Höher entwickelt
b) Niedriger entwickelt
5) Studenten mussten zuerst darstellen:
a) den eigenen Standpunkt
b) den Standpunkt der Gegenübers
6) Die eristische Dialektik stammt von:
a) Arthur Schopenhauer
b) Immanuel Kant
7) Die Anzahl der Redekunstformen der eristischen Dialektik ist:
a) 10
b) 38
8) Die Urinstinkte sind verankert im/in:
a) Stammhirn
b) Der Großhirnrinde
9) Die Eristik wurde 1864 veröffentlicht von:
a) Schopenhauer
b) Frauenstädt
10) Das Primärziel der Eristik ist:
a) Die Überzeugung
b) Der Gedankenaustausch
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