5 - PSA Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Bielefeld

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Bericht vom 5. Bad Salzhausener Krebs Symposium (2010)
Das Prostatakarzinom in Frühstadium: Heilung oder krank durch radikale Therapie?
Dr. med. J. Arnhold, Bad Salzhausen, Fachklinik Dr. Herzog
680.000 Neuerkrankungen weltweit/Jahr, 200.000 Todesfälle, in Asien deutlich geringe Raten.
Ursachen: Genetische Faktoren (10% Vater/Bruder), Ernährung (Lycopin aus TomatenWirkung noch nicht gut erforscht, ansonsten viel Gemüse-Kreuzblüttler, Kohlarten),
Testosteronspiegel, Umwelteinflüsse.
PSA Diagnose sehr umstritten in sog. Vorsorge-Untersuchung (Radfahrer nach 280 km PSA
= 90), Überdiagnostik, möglichst keine mehrfache Biopsie, Unterscheidung von aggressivem
PK sehr schwierig.
Überlebenschance bei organbegrenztem PK mind. 10 Jahre, Partin-Tabellen und KattanNomogrammen werden kaum bei Beratung benutzt.
Es wurden die bekannten Behandlungsmöglichkeiten diskutiert, wobei die radikale Tektomie
vielfach als Überdiagnostik angesehen wurde.
Sowohl bei Chemo- als auch bei Strahlen-Therapie wurde auf die hohen Nebenwirkungen
hingewiesen.
Fazit: PSA Vorsorge-Untersuchung wird als nicht empfehlenswert angesehen aufgrund
der hohen Kosten und der Ungenauigkeit. Um den Zustand bzw. den Verlauf eines
erkannten PKs zu kontrollieren wird einzig eine MRT mit rektaler Spule (ohne Cholin)
empfohlen.
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Komplementäre Therapien: Luxus oder wichtige Ergänzung zur Schulmedizien
Dr. med. A Pistofidis, Athen
Unter dem Schlagwort: „Krebstherapie bisher gescheitert, vor allem die radikale
Tektomie“ wurden verschiedene komplementäre Therapien nebst Behandlungserfolge
angeführt:
Injektionen von Mistelextrakten bei Pankreastumor, ansonsten wird wesentlich nur die
Lebensqualität verbessert, keine Schrumpfung von Metastasen, Krebszellen sollen blockiert
werden. Verschiedene Misteltypen, Ernte abhängig, Dosierungen.
Fazit: Bei PK nicht sehr überzeugende Darstellung
Proteolytische Enzyme, hergestellt aus tierischen und pflanzlichen Enzymen (Wobemukus)
sollen Nebenwirkungen reduzieren.
Gesamtfazit: Es wurde, zumindest für die Behandlung von PK, keine überzeugende
Alternative zu den üblichen Methoden dargestellt.
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Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs: Pro und Kontra
Prof. Dr. med. Don Rogelio Garrido Teruel
Das Zervixkarzinom, epithele Infektion im Uterus, wird durch den humanen Papillimavirus
(HPV), infolge Übertragung durch sexuellen Verkehr, hervorgerufen. Ansteckung + 10 Jahre
= Gebärmutterhalskrebs. Prävention von jungen Frauen durch Impfung ab ca. 12 Jahren. Als
Impfstoff stehen Cervarix und Gardasil zur Verfügung (Gardasil wird als besserer Schutz
empfohlen) Überwachung auch nach Impfung, da Schutz nur etwa zu 80%. 3 malige Impfung
nach 2 und nochmals nach 6 Monaten!
Fazit: Überzeugende Darstellung einer notwendigen Impfung, vor allem für junge Frauen
mit mehrfachen Partnern. Eine Impfung ist nur sinnvoll bei Frauen vor ersten sexuellen
Kontakten.
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Vorsorgeuntersuchungen bei Krebs: Eine kritische Betrachtung
Prof. Dr. med. A. Herzog, Bad Salzhausen
Anhand mehrer statistischer Untersuchen und Studien ergab der Vortrag das Fazit, dass eine
Früherkennung (statt Vorsorge) nur bei bestimmten Krebsarten (wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs) und wenn eine sinnvolle Therapie gegeben ist, in Frage käme. Es gibt keinen
verläßlichen Bluttest (siehe z.B. PSA) für Krebsfrüherkennung!!!
Hervorragend organisiertes und durchgeführtes Symposium. Leider nur wenig Zuhörer,
besonders wenige PK.
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09. Juni 2010 - Prof. Joachim Reichert, Schieder-Schwalenberg
für PSA Selbsthilfegruppe Prostatakrebs in Bielefeld
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