Gib dem Bauchfett keine Chance © jd-photodesign - Fotolia Für so manche Frau in den Wechseljahren ist der Gang zur Waage mit einer bösen Überraschung verbunden. Selbst schlanke Frauen neigen ab Einsetzen der Menopause dazu, Pölsterchen anzusetzen. Mit Sport kann man der schleichenden Gewichtszunahme entgegenwirken – doch wie viel körperliche Aktivität ist optimal? Was Sie darüber hinaus beim Essen beachten sollten, verrät die Bildergalerie. Mehr zum Thema Mit den Wechseljahren kommt es dicke Wechseljahre schlagen aufs Gedächtnis Scheidentrockenheit trifft auch junge Frauen Nächtliches Schwitzen nicht immer harmlos Sex kennt kein Alter Verstopfung ade! Mit steigendem Lebensalter brauchen Frauen (und Männer) weniger Energie. Oft wird die Ernährungsmenge jedoch nicht an den neuen Bedarf angepasst. Man isst weiter wie bisher, und prompt entstehen die ungewollten Rundungen am Körper. Ballaststoffe knabbern Einfach nur weniger essen ist allerdings auch nicht die richtige Lösung. Denn auch wenn der Energiebedarf sinkt, steigt gleichzeitig der Bedarf an Mikronährstoffen, um die fehlende Schutzfunktion der weiblichen Hormone wieder wett zu machen. Deswegen wird Frauen in den Wechseljahren empfohlen, weniger energiereiche Lebensmittel, dafür aber mehr Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und fettarme Produkte zu essen. Bewegung – aber richtig Wissenschaftler haben außerdem im Rahmen einer einjährigen Studie untersucht, wie viel körperliche Aktivität nötig ist, um die Linie zu halten. Dazu wählten sie 400 Frauen jenseits der Menopause aus, die bislang körperlich ziemlich inaktiv gewesen waren. Darunter waren normalgewichtige Frauen mit einem Body Mass Index (BMI) von 22 – aber auch solche, die mit einem BMI von 40 stark fettleibig waren und ein großes Risiko trugen, später an Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und vor allem an Brustkrebs zu erkranken. Die Teilnehmerinnen wurden dazu angehalten, ihr Essverhalten während der einjährigen Studiendauer nicht zu verändern. So wollten die Forscher sicherstellen, dass sich nur die unterschiedliche körperliche Aktivität auf den Gewichtsverlauf auswirkte. Sind 150 Minuten Sport genug? Per Zufallsverfahren wurden die Frauen in zwei Gruppen eingeteilt. Die einen trieben 150 Minuten wöchentlich Sport – also beispielsweise 30 Minuten an fünf Tagen. Das entspricht dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Mindestaufwand an körperlicher Ertüchtigung. Die andere Gruppe sollte sich mehr ins Zeug legen: Ihr sportliches Wochenpensum war mit 300 Minuten doppelt so lang wie das ihrer Mitstreiterinnen. Reduzierte Körpermasse Nach der Auswertung der Daten konnten die Forscher wissenschaftlich untermauern: Viel hilft viel. Die Frauen mit dem ausgiebigeren Sportprogramm hatten den Fettanteil ihrer Körpermasse deutlich stärker reduzieren können als die weniger aktiven Teilnehmerinnen. Insbesondere schwand bei ihnen das Fett in der Bauchregion, das als besonders kritisch für die Gesundheit gilt. Am stärksten profitierten die fettleibigen Frauen von dem Sportprogramm. Die Untersuchung zeigt somit, dass man doch einigen sportlichen Einsatz bringen muss, um die besten Ergebnisse in puncto Gesundheit und Figur zu erzielen. Sie weist aber auch nach, dass sich ein größerer Aufwand tatsächlich auszahlt. Zu schaffen ist auch das größere Pensum offenbar allemal: Nur vier Teilnehmerinnen sprangen während des einjährigen Studienverlaufs ab. Sport lohnt sich Frauen, die in die Wechseljahre kommen, sollten sich durch die Studie darin bestärkt sehen, mehr Sport zu treiben. So lässt sich einer schleichenden Gewichtszunahme effektiv entgegenwirken. Eine Gewichtszunahme von vornherein zu vermeiden, ist eine wesentlich bessere Strategie, als überflüssige Pfunde später mühsam wieder los zu werden. Gerade stark übergewichtigen Menschen gelingt es nur selten, wieder auf ein gesundes Normalgewicht zu kommen. Wie schlecht die Chancen dafür tatsächlich stehen, zeigt eine andere jüngst veröffentlichte Studie des King's College London. Hier hatten Forscher errechnet, dass nur eine von 124 fettleibigen Frauen es schafft, ein gesundes Gewicht zu erreichen. Für fettleibige Männer stehen die Chancen noch schlechter: Von ihnen schafft es nur einer von 210. Stand: 21.07.2015 Autor: Christiane Fux Quellen: Christine M. Friedenreich et al.: Effects of a High vs Moderate Volume of Aerobic Exercise on Adiposity Outcomes in Postmenopausal Women: A Randomized Clinical Trial, JAMA Oncol. Published online July 16, 2015. doi:10.1001/jamaoncol.2015.2239 Alison Fildes et al.: Probability of an Obese Person Attaining Normal Body Weight: Cohort Study Using Electronic Health Records, Am J Public Health. Published online ahead of print July 16, 2015: e1–e6. doi:10.2105/AJPH.2015.302773; (Quelle: Deutsche Telekom AG)