7.4 Die Auswirkungen von Osmose auf pflanzliche Zellen 7.4.1 Turgor Da der Zellsaft der Pflanzenvakuole eine Lösung verschiedener osmotisch wirksamer Substanzen (Zucker, Säuren, Salze…) darstellt und es sich bei Tonoplast und Zellmembran um semipermeable Membranen handelt, kann über Osmose Wasser in die Vakuole aufgenommen werden. Dies geschieht so lange bis der entstehende osmotische Druck und der Gegendruck der Zellwand gleich groß sind. Der Innendruck der Pflanzenzelle wird als Turgor bezeichnet. Er verleiht der Pflanzenzelle Festigkeit. Bei Turgorverlust welkt die Pflanze. 7.4.2 Plasmolyse und Deplasmolyse Gibt man auf Zellen des Zwiebelhäutchens eine konzentrierte Salzlösung, kommt es zu einem osmotischen Wasserausstrom aus der Vakuole (und dem Plasma). Die Vakuole schrumpft, die gedehnte Zellwand wird entspannt und das Plasma löst sich von der Zellwand (Plasmolyse). Bringt man auf die plasmolysierte Zelle nun destilliertes Wasser auf, kommt es zu osmotischem Wassereinstrom in die Zelle. Die Vakuole füllt sich wieder, das Protoplasma wird gegen die Zellwand gepresst, die Zellwand wird gedehnt. Der Wassereinstrom hört auf, wenn der Wanddruck dem Innendruck entspricht. 7.5 Diffusion durch spezifische Transportsysteme (Buch S. 48f.) 7.5.1 Erleichterte Diffusion (ohne Energieverbrauch, mit dem Konzentrationsgefälle) Tunneltransport Carriertransport Cotransport (kann auch gegen Konzentrationsgefälle gehen) 7.5.2 Aktiver Transport (unter Energieverbrauch, gegen das Konzentrationsgefälle) Symport und Antiport, z. B. Natrium-Kaliumpumpe Hierzu zählt auch der sekundär aktive Transport, bei dem Energie in Form von ATP dazu verwendet wird, einen Ionengradietnen herzustellen, d. h. z. B. auf einer Seite ganz viele H+-Ionen anzuhäufen. Diese Ionen reißen dann beim Zurückströmen den zu transportierenden Stoff mit. (z. B. S. 48 ) 7.5.3 Transport durch Membranfluss: 7.5.3.1: Endocytose (Stoffaufnahme durch „Umfließen“) Pinocytose (Trinken der Zelle) Phagocytose (Essen der Zelle) Sonderfall: rezeptorvermittelte Endocytose Mit Hilfe der Rezeptor vermittelten Endocytose können selektiv bestimmte Makromoleküle aus der Umgebung ins Zellinnere aufgenommen werden. Cholesterinmoleküle beispielsweise binden an Rezeptoren, die gehäuft in so genannten coated pits liegen. Diese schnüren sich zu Bläschen (coated vesicles) ab, welche dann das Cholesterin ins Zellinnere transportieren. (Vgl. S. 49) 7.5.3.2 Exocytose Membranumhüllte Bläschen (Vesikel) verschmelzen mit der Zellmembran und entleeren ihren Inhalt nach außen. Man unterscheidet: - Sekretion: Abgabe von Stoffe mit biologischer Funktion (z. B. Schweiß, Schleim) - Exkretion: Abgabe nicht mehr verwertbarer Stoffwechselendprodukte - Defäkation: Abgabe unverdaulicher Nahrungsreste (Exkremente).