Kapazität eines Plattenkondensators Experimentelle Untersuchung des Abhängigkeit der Kapazität eines Plattenkondensators vom Medium zwischen der beiden Kondensatorplatten. Projektwoche, Physik-LK Hr. Legleitner Q1-k, 22.09.2011 Mareike Krieger Guido Sikora Kai Oertel Nora Gerhard 1. Problemstellung: In diesem Experiment möchten wir die Abhängigkeit des Plattenkondensators gegenüber dem Medium zwischen den beiden Kondensatorplatten herausarbeiten. 2. Messprinzip mit Skizze und Versuchsablauf: Benötigte Materialien: - Hochspannungsgerät - Spannungsmessgerät - Plattenkondensator - Messverstärker - Voltmeter - zwei Vektorkugeln - Plastikabstandhalter Versuchsaufbau : Vor dem eigentlichen Experiment zur Kapazität eines Plattenkondensators müssen wir ein Vorexperiment durchführen, welches uns helfen soll den Sachverhalt besser zu verstehen und nachvollziehen zu können. Hierzu benötigen wir zusätzlich zu den oben aufgeführten Materialien eine Kunststoffplatte. Außerdem benötigen wir anstatt eines normalen Kondensators einen mit runden Platten und die beiden Vektorkugeln und die Plastikabstandhalter fallen weg. Zur Durchführung des Experimentes wird nun das Hochspannungsnetzgerät mit dem Plattenkondensator verbunden und auf eine Spannung von 2-5kV eingestellt. Das Voltmeter soll die Spannung zwischen den beiden Platten messen. Im weiteren Verlauf wird nun das Hochspannungsnetzgerät von dem Kondensator getrennt und eine Kunststoffplatte wird zwischen die Platten geschoben. Unsere Vermutung vor dem Durchführen des Experimentes war, dass die Spannung sich von dem Einschieben der Kunststoffplatte beeinflussen lässt und zwar soweit, dass sich die Spannungen verringert. Dies geschieht deshalb, weil die Kunststoffplatte im Gegensatz zur positiven Kondensatorplatte negativ geladen ist. Die Feldlinien des elektrischen Feldes laufen also nicht mehr von einer Kondensatorplatte zur anderen, sondern von der positiven Platte zur Kunststoffplatte, also ist zwischen den beiden Platten keine Spannung mehr zu messen. Skizze zum Versuchsaufbau Zu beobachten war bei diesem Vorexperiment, dass die Spannung zwischen den Platten nach dem Trennen von dem Hochspannungsnetzgerät erst konstant blieb. Als wir dann die Kunststoffplatte einschoben, sank die Spannung und als wir sie wieder entfernten stieg die angezeigte Spannung zwischen den Platten wieder. Nun steigen wir nach dem Vorexperiment in das Hauptexperiment ein. Dazu bauen wir anstatt einen runden Plattenkondensator einen eckigen in den Stromkreis ein und verwenden außerdem auch die beiden Vektorkugeln, welche im Vorexperiment nicht benötigt wurden. Eine Schaltskizze zu dem Versuchsaufbau findet sich hier, ebenso wie Bilder des Aufbaus. Skizze zum Versuchsaufbau Bilder zum Versuchsaufbau Um den Versu ch korre kt durch zufüh ren und ausw erten zu könn en, müss en mehrere Messwerte erhoben werden. Uns wurde eine Anzahl von acht Messwerten vorgegeben. Wichtig ist hierbei noch zu wissen, das bei diesem Experiment die anliegende Spannung des Hochspannungsnetzgerätes und das Medium variiert wird, d.h. der Versuch wird in dem Medium Luft und in dem Medium Isolator durchgeführt und zu jedem Medium wird eine Messreihe mit jeweils nur 5 Messwerten erhoben, da eine Erhebung von 8 Messwerten nicht möglich ist (Erklärung siehe Fehleranalyse). Der Abstand der Kondensatorplatten zwischen den Kondensatorplatten verändert sich nicht! Bei der Durchführung wird nun das Hochspannungsnetzgerät auf eine bestimmte Spannung eingestellt. Mit Hilfe der Vektorkugel A wird nun Ladung auf die Platten übertragen und gleich danach wird diese Ladung wieder mit der Vektorkugel B von dieser Platte genommen. Danach wird der Ausschlag des Voltmeters abgelesen, in die Messtabelle eingetragen und ausgewertet. Unsere Ausgangsvermutung haben wir vor dem Experiment wie folgt formuliert: Die Spannung, welche mithilfe des Voltmeters zwischen den beiden Kondensatorplatten gemessen wird, ist proportional zu der anliegenden Spannung, welche mithilfe der Vektorkugeln auf den Kondensator übertragen und danach wieder weggenommen wird. Auch wenn wir das Medium Isolator verwenden, verhält sich die proportional. Wenn wir aber nun das Medium verändern, vergrößert sich die Kapazität des Kondensators, da sich das elektrische Feld verkleinert, durch die Einführung der Kunststoffplatte. 4. Formeln C=Q/U Die Kapazität eines Kondensators ist der Quotient aus der Ladung der Platten und der Spannung. Q=σ*A Die Ladung der Platten kann man mithilfe der Oberflächenladungsdichte und der Fläche der Platten berechnet werden und ist das Produkt der beiden Größen. σ= ε0*E Die Oberflächenladungsdichte ergibt sich aus der Konstanten ε0 = 8085*10ˉ¹² und der elektrischen Feldstärke. U=E*d Die Spannung ist das Produkt der Feldstärke und des Abstandes der Platten. → Wenn man diese Formel nun in die erste aufgelistete Formel einsetzt erhält man erst die Gleichung C=(ợ*A)/(E*d) C= (ε0*A)/d , da sich E wegkürzt. 5. Messwerte: a) Kapazität im Medium Luft Messvorgänge 1 2 3 4 5 Spalte 1: Spalte 2: Spalte 3: Spalte 4: d in m 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 U in V 1000 1500 2000 2500 3000 Q in C 80*10^-9 120*10^-9 160*10^-9 190*10^-9 230*10^-9 Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Der Plattenabstand bleibt konstant. Die Spannung wird von und je um 500V erhöht. Die Ladung der Platten wird abgelesen. b) Kapazität im Medium Isolator Messvorgänge 1 2 3 4 5 Spalte Spalte Spalte Spalte 1: 2: 3: 4: d in m 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 U in V 1000 1500 2000 2500 3000 Q in C 170*10^-9 300*10^-9 430*10^-9 550*10^-9 610*10^-9 Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Der Plattenabstand bleibt konstant. Die Spannung wird von und je um 500V erhöht. Die Ladung der Platten wird abgelesen. 6. Auswertung: Bei der Auswertung dieses Experimentes wird die Kapazität des Plattenkondensators mit Hilfe der Formel C=Q/U berechnet. Im Anschluss wird aus den berechneten Werten ein Mittelwert gebildet, der die durchschnittliche Kapazität des Plattenkondensators während des Versuches angibt. a) Kapazität im Medium Luft Messvorgänge 1 2 3 4 5 C in C/V 8*10^-11 8*10^-11 8*10^-11 7,6*10^-11 7,67*10^-11 C = 80*10^-9/ 1000 Mittelwert 7,854*10^-11 Spalte 1: Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Spalte 2: Die Kapazität ist der Quotient aus der gemessenen Ladung und der gegebenen Spannung. Zeile 6: Der Mittelwert ist der Quotient aus der Summe aller Kapazitäten geteilt durch die Anzahl der Messvorgänge. b) Kapazität im Medium Isolator Messvorgänge 1 2 3 4 5 C in C/V 1,7*10^-10 2*10^-10 2,15*10^-10 2,2*10^-10 2,03*10^-10 C =170*10^-9/ 1000 Mittelwert 2,016*10^-10 Spalte 1: Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Spalte 2: Die Kapazität ist der Quotient aus der gemessenen Ladung und der gegebenen Spannung. Zeile 6: Der Mittelwert ist der Quotient aus der Summe aller Kapazitäten geteilt durch die Anzahl der Messvorgänge. Die graphische Auswertung des Versuches sieht wie folgt aus: Kapazität eines Plattenkondensators in verschiedenen Medien 0 0 a) Kapazität im Medium Luft Lineare Regression für a) Kapazität im Medium Luft b) Kapazität im Medium Isolator Lineare Regression für b) Kapazität im Medium Isolator Ladung in C 0 0 0 0 0 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 Spannung in V Aus unseren Messergebnissen geht hervor, dass sich die Ladung des Plattenkondensators proportional zur Spannung verhält. Außerdem wird vor allem in der graphischen Auswertung deutlich, dass die Kapazität des Plattenkondensators im Medium Isolator größer ist als die Kapazität im Medium Luft. 7. Fehleranalyse: Um Fehlerquellen analysieren und benennen zu können, muss man in den meisten Fällen den relativen prozentualen Messfehler bestimmen. Diesen relativen Messfehler errechnet man, indem man, in diesem Fall, den den Betrag aus der Differenz der Kapazität und des Mittelwertes der Kapazität durch den Mittelwert teilt. Diesen Quotienten muss man dann noch mit 100 multiplizieren, damit man auf die gewünschte Prozentzahl kommt. a) Kapazität im Medium Luft Messvorgänge Relativer Fehler 1 1,859% 2 1,859% 3 1,859% 4 3,234% 5 2,343% Spalte 1: Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Spalte 2: Der relative Messfehler wird berechnet. b) Kapazität im Medium Isolator Messvorgänge Relativer Fehler 1 15,675% 2 0,794% 3 6,647% 4 9,127% 5 0,694% Spalte 1: Die Versuchsvorgänge werden nummeriert. Spalte 2: Der relative Messfehler wird berechnet. An diesen relativen prozentualen Messfehlern lässt sich nun gut erkennen, bei welchen Messvorgängen sorgfältig und korrekt gemessen wurden und bei welchen weniger. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass hier, wie bei jedem Experiment, Messfehler durch unterschiedliche Umwelteinflüsse entstehen können. Nur das Öffnen eines Fenstern verändert diese Einflüsse und die Gegebenheiten, welche bei der vorherigen Durchführung vorhanden waren. 8. Zusammenfassung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir unsere anfänglich Vermutung verifizieren können und die Problemstellung bearbeitet haben. In zwei Skizzen lässt sich der Zusammenhang zwischen der Kapazität und dem Medium gut darstellen. Skizze 1: Medium Luft Hier ist zu erkennen, dass die Feldlinien ohne Unterbrechung von der positiven Kondensatorplatte zur negativen Kondensatorplatte laufen. Die Kapazität zwischen den beiden Platten ist also überall, je nach anliegender Spannung, gleich. Skizze 2: Medium Isolator Aus dieser Skizze wird deutlich, dass sich das elektrische Feld E bei der Einführung eines Isolators verändert. Auf Grund der elektrischen Polarisation werden die Feldlinien weniger. Diese Abnahme der Feldliniendichte verringert das elektrische Feld. Aus der Formel C=(ợ*A)/(E*d) geht hervor, dass die Kapazität antiproportional zur elektrischen Feldstärke ist. Aus diesem Grund wird die Kapazität größer, wenn man einen Isolator als Medium einsetzt, da sich die elektrische Feldstärke verringert.