Stadler Quartett aus Salzburg spielt am kommenden Sonntag im Apollo Zwei Mal Haydn und Crumbs verstörendes Anti-Vietnamkriegswerk „Black Angels“ Siegen. Das Stadler Quartett aus Salzburg spielt am Sonntag, 22. November, ab 19 Uhr im Apollo-Theater Siegen, Morleystraße 1. Das Ensemble vertritt das eigentlich vorgesehene US-amerikanische PacificaQuartett, das seine gesamte Europa-Tournee krankheitsbedingt absagen musste. Allerdings: „Vertreten“ ist eigentlich das falsche Wort; das Stadler Quartett ist selbst ein prominentes Emsemble. Zwei Werke von Joseph Haydn haben die vier Salzburger bei ihrem Apollo-Gastspiel, einem Konzert in Zusammenarbeit mit dem Studio für Neue Musik der Siegener Universität, im Gepäck. Außerdem spielen sie – ganz wichtig – George Crumbs verstörendes Anti-Vietnamkrieg-Werk „Black Angels“. Seit seiner Gründung im Jahr 1992 am Salzburger Mozarteum hat sich das Stadler Quartett mit zeitgenössischer Musik auseinandergesetzt. Rund 150 Werke, darunter zahlreiche dem Quartett gewidmete Kompositionen, gelangten bisher zur Uraufführung und zeugen davon, dass die bis heute in Salzburg ansässige Formation auf diesem Gebiet Maßstäbe setzt. Daneben spielt die Pflege des traditionellen Streichquartett-Repertoires für das Stadler Quartett eine bedeutende Rolle; die ständige Auseinandersetzung mit Neuer Musik ermöglicht erhellende Zugänge zu vermeintlich Alt-Bekanntem. Das Quartett pflegt enge Verbindungen zu vielen zeitgenössischen Komponisten, darunter George Crumb, Chaya Czernowin, Henri Dutilleux, Johannes Kalitzke, Jörg Widmann und andere. Mit einem Tonträger machte das Stadler Quartett erstmals 1998 auf sich aufmerksam: die CD war ausschließlich mikrotonaler Musik gewidmet. Für einen Dokumentarfilm über Betty Freeman (2005) interpretierte das Quartett "Different Trains" von Steve Reich. 2007 erschien eine CDAufnahme von "Six Covered Settings" von Johannes Kalitzke. Frank Stadler studierte Geige bei Helmut Zehetmair und Ruggiero Ricci am Salzburger Mozarteum. Seit 1999 ist er Konzertmeister des Mozarteum Orchester Salzburg. Stadler spielt auf einer Geige von Carlo Bergonzi, Cremona 1723, einer Leihgabe aus der Sammlung wertvoller alter Streichinstrumente der Österreichischen Nationalbank. Der Ungar Izso Bajusz stammt aus der Vojvodina, wo auch seine musikalische Laufbahn begann. In Graz studierte er Geige bei Thomas Zehetmair, später zu Helmut Zehetmair. Im Jahr 2000 war Izso Bajusz Konzertmeister im RIAS Jugendorchester, Berlin und erhielt beim Internationalen Alpen-Adria Wettbewerb in Gorizia eine Auszeichnung. Er konzertiert derzeit regelmäßig mit der Camerata Salzburg, dem Wiener Kammerorchester und dem Mozarteum Orchester. Der Bratschist Predrag Katanic studierte bei Thomas Riebl am Mozarteum in Salzburg. Als Assistent in der Klasse von Thomas Riebl begann auch seine Lehrtätigkeit. Von 2003 bis 2008 unterrichtete er am Royal Northern College of Music, Manchester; ebenfalls seit 2003 hat er eine Professur an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz inne. Der Cellist Peter Sigl lebt als freischaffender Musiker in Salzburg und beschäftigt sich vor allem mit zeitgenössischen Musikformen. Darüber hinaus setzt er sich mit historischer Aufführungspraxis und insbesondere Barockmusik auseinander. Er wirkt auch im Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt mit. Karten (15 Euro auf allen Plätzen, ermäßigt 9 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de