Theoriefragen zum Verb Lösung File

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Deutsch I11ab 3.10. 2011 Theoretische Fragen zum Verb
Fragen kommen an Prüfungen nicht vor, helfen aber für ein tiefergehendes
Verständnis; in Gruppen zu lösen.
1. In welcher Zeitform steht das Hilfsverb in einer Vorzeit?
Das Hilfsverb steht in der jeweils zugehörigen „Hauptzeit“: Vorgegenwart =>
Hilfsverb steht in der Gegenwart: Ich habe gegessen. Vorvergangenheit =>
Vergangenheit: Ich hatte gegessen. Vorzukunft => Zukunft: Ich werde gegessen
haben
Das Verb selbst steht im Partizip 2!
2. In welchem Verhältnis steht eine aktive Zeitform zu seiner passiven Form,
d.h. was ändert sich eigentlich?
Ich hole – ich werde geholt => Im Passiv steht das Hilfsverb „werden“ in derselben
Zeit „aktiv“; das Vollverb wird wiederum im Partizip 2 angehängt
3. In welcher Reihenfolge verändert man eine Verbform für die indirekte Rede?
Ursprüngliche Regel: Verbform der indirekten Rede muss sich von derjenigen der
direkten unterscheiden. Dazu wird als Erstes der Konjunktiv 1 genommen. Ist dieser
gleich wie der Indikativ, nimmt man den Konjunktiv 2. Existiert dieser ebenfalls nicht,
nimmt man das Präterium oder die Würde-Form. In neuerer Zeit haben diese Regeln
Änderungen erfahren; werden nicht mehr so streng gehandhabt.
4. Was ändert sich neben dem konjugierten Verb noch bei der Umsetzung in
die indirekte Rede?
Doppelpunkt und Anführungszeichen verschwinden, es wird nur ein Komma
gesetzt. Dadurch wird der Satz der direkten Rede in den text integriert als Nebensatz
(dass-Satz oder ohne dass)
5. Welchen Einfluss hat die Einleitung einer direkten Rede auf die indirekte Rede? (Vergleich mit dem Englischen)
ca. seit 2007: Wenn die Einleitung im Präsens oder Futur steht, muss kein Konjunktiv
mehr gesetzt werden; der Indikativ kann bleiben:
alt: Er sagt: „Ich schrieb den Brief.“ => Er sagt, er habe den Brief geschrieben.
Neu auch: Er sagt, dass er den Brief schrieb/geschrieben hat.
6. Was ist der Unterschied einer finiten Verbform zu einer infiniten?
An der infinitien Form kann ich keine Person, Zahl und Zeit ablesen, nicht auf das
Subjekt schliessen.
7. Wieviele infinite Verbformen gibt es und wie heissen sie?
3: Infinitiv, Partizipien 1 + 2
8. Welche Verben kann man ins Passiv setzen?
Eigentlich nur transitive Verben , da normalerweise das Akkusativ-Objekt zum
Subjekt wird; es gibt einige Ausnahmen, z. B. helfen: Mein Kollege hilft mir. => Mir
wird vom Kollegen geholfen.
9. Welche Satzglieder verändern sich bei der Umsetzung ins Passiv und welche
nicht?
Verb: Aktive Form wird zur passiven (siehe Tabellen ab S. 50)
Akkusativ-Objekt wird zum Subjekt
Das Subjekt des aktiven Satzes kann weggelassen werden oder mit von oder durch
gennant (als Präpositionalgruppe)
10. Machen Sie drei Beispiele für Sätze, wo sich Form und Inhalt bezüglich der
Zeitform nicht entsprechen.
Übermorgen lerne ich für die Schule: Zeitform: Präsens; Inhalt: zukünftig
Er wird die Unterlagen vergessen haben: Zeitform: Futur 2; Inhalt: vergangen (das
Vergessen) und gegenwärtig (die Konsequenmz daraus)
du solltest mehr Bücher lesen: Zeitform: Vergangenheit; ev. Konj. 2; Inhalt:
gegenwärtig
11. Wann sind in der indirekten Rede würde-Formen angezeigt?
Wenn die Konjunktive nicht zur Verfügung stehen, veraltet sind oder zu unklar.
12. Woran erkennt man eindeutig, ob ein Satz im Aktiv oder Passiv steht?
Wenn das Subjekt selbst die Handlung ausführt oder nicht; eventuell noch an der
verwendung des Hilfsverbs werden.
13. Welche Zeitformen stehen normalerweise zusammen, z.B. im selben Text,
und welche kombiniert man üblicherweise nicht miteinander (sogenannte
concordance des temps)? Machen Sie drei Beispiele.
Zusammen verwendet werden Präsens mit Perfekt und Präteritum mit
Plusquamperfekt: Wenn ich die Aufgaben gemacht habe, gehe ich noch in die Stadt.
Nachdem der lehrer die Stunde beendet hatte, rannte ich runter in die Cafeteria, die
aber geschlossen war.
Gleichzeitigkjeit mit derselben Zeit: Ich kaufte mit ein Wasser, weil ich Durst hatte.
14. Welche Zeitformen werden in der Umgangssprache am häufigsten gebraucht?
Präsens für Gegenwärtiges und Zukünftiges; Perfekt für alles Vegangene.
15. Welche Zeitform wird alleine selten benützt?
Plusquamperfekt => schlecht: Gestern war ich nach Bern gefahren und hatte meine
Eltern besucht.
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