Hammerzehe und Krallenzehe

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Hammerzehe und Krallenzehe
Die Hammerzehe ist eine der häufigsten Fussprobleme überhaupt. Durch ein
Ungleichgewicht der Zehenbeuger- und Streckermuskeln kommt es zu einer
abnormen Beugestellung im Mittelgelenk.
Steht die Ueberstreckbarkeit im Grundgelenk im Vordergrund, so spricht man von
einer Krallenzehe. Oft finden sich Mischformen beider Krankheitsbilder.
Mittelgelenk
Grundgelenk
Häufig tritt eine Hammerzehe bei Spreizfüssen oder in Kombination mit einem Hallux
valgus auf. Sehr enges oder Schuhwerk mit hohen Absätzen wirkt sich ebenfalls
ungünstig aus. Weitere Ursachen sind neurologische Störungen, die Sudeck`sche
Dystrophie oder entzündliche Prozesse wie die chronische Polyarthritis. Im Frühstadium ist eine Hammerzehe oft mit nicht operativen Massnahmen korrigierbar.
Unbehandelt kommt es in der Folge zu einer dauerhaften Fehlstellung. Dies kann
eine oder auch mehrere Zehen gleichzeitig betreffen.
Symptome
Das gebeugte Mittelgelenk ist schmerzhaft und es entstehen Hühneraugen (=Clavi).
An der Spitze der Zehe sind oft dieselben Beschwerden vorhanden.
Daneben können auch Schmerzen unter dem Fuss auftreten. Der Patient hat das
Gefühl, als laufe er direkt „auf dem Knochen“.
Behandlung ohne Operation
Viele Patienten können im Frühstadium mittels Bewegungstherapie in Kombination
mit Tragen von breitem Schuhwerk, Einlagen (bei Spreizfuss), Bandagen oder
Silikonpolster behandelt werden. Eine solche Behandlung kann über Jahre hinweg
zu einem guten Resultat führen.
Behandlung der Hammerzehe mit Einlagen oder Zügelverband
Behandlung mit Operation
Operation nach Hohmann
Diese Operationsmethode für die Hammerzehe ist heute Standard. Dabei wird ein
kleiner Teil des fehlgestellten Mittel-Gelenks entfernt. Damit dieses Gelenk in der
gewünschten geraden Stellung heilen kann, wird es für 4-5 Wochen mit einem
Metallstift fixiert. Bei luxierter Zehe im Grundgelenk (=Krallenzehe) werden
zusätzlich die Gelenkkapsel und die Seitenbänder gelöst und der Draht auch durch
dieses Gelenk vorgeschoben. In Fällen einer fortgeschrittenen Krallenzehe wird oft
noch eine Verkürzung des Mittelfussknochens durchgeführt (sogenannte
Weilosteotomie). Oft müssen zusätzlich die Strecksehnen verlängert werden.
Der Metalldraht wird nach 4-5 Wochen entfernt.
Nachbehandlung
Nach der Operation muss der Fuss für 1-3 Tage so gut wie möglich hochgelagert
werden.
Der Patient kann danach in einem Spezialschuh voll belasten. Der Spezialschuh
wird für 4-5 Wochen getragen. Wird in derselben Operation noch eine Korrektur des
Hallux valgus durchgeführt, bleibt der Spezialschuh 1-2 Wochen länger. Die Drahtentfernung erfolgt ambulant nach 4-5 Wochen in der Praxis.
Die Wunde muss am Fuss regelmässig gemeinsam mit dem Hausarzt kontrolliert
werden. Eine Fadenentfernung erfolgt 14 Tage nach Operation.
Operationsrisiken
Neben den allgemeinen Risiken kann es später zu einem Rezidiv
(=Wiederauftreten) einer Deformität kommen. Eine Schwellung der operierten Zehe
kann oft 3-5 Monate andauern und kann durch eine gezielte Lymphdrainage oft
verkürzt werden.
Eine Durchblutungsstörung der Zehe kommt gehäuft bei Rauchern und
Zuckerkranken (=Diabetes mellitus) vor. Deshalb muss in diesen Fällen vor der
Operation eine Abklärung durch den Gefäss-Spezialisten erfolgen.
Eine lokale Infektion kann durch eine Antibiotikatherapie behandelt werden. Selten
muss zusätzlich der Draht frühzeitig entfernt werden.
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