Mittelstufe Konzept für Jg. 9

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Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
2.3.9 Erdkunde
Sekundarstufe I
Leitbildbezug
In einer zunehmend globalisierten Welt wird es immer schwieriger, sich zu orientieren und
Zusammenhänge zu erkennen. Das Fach Erdkunde leistet hier einen wichtigen Beitrag zum
Verständnis unserer komplexen Welt.
Geographische Bildung in der Schule vermittelt wirtschaftliche, politische, soziale, kulturelle,
ökologische und naturräumliche Kenntnisse und trägt zum Verständnis komplexer
Zusammenhänge dieser Bereiche im regionalen Bereich, in Europa und in einer globalisierten Welt
bei. Sie entwickelt Sensibilität für Umwelt und Nachhaltigkeit und fördert somit die Verantwortung
der zukünftigen Generationen für die Erde und deren Gestaltung. Der Erdkundeunterricht vermittelt
vielfältige Methoden, ist vernetzend und fachübergreifend.
Grundlage der pädagogischen Arbeit des Faches Erdkunde bildet die Förderung der fachlichen
und methodischen und sozialen Kompetenzen des einzelnen Schülers. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der Entwicklung der Schülerpersönlichkeit im Sinne einer selbstständigen
Lebensplanung auf der Grundlage des Verständnisses von Zusammenhängen des weltweiten
menschlichen Miteinanders.
Basierend auf dem Kernlehrplan für das Fach Erdkunde in der Sekundarstufe I aus dem Jahr 2008
sind an der FHS in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 die nachfolgend aufgeführten Inhaltsfelder
vorgesehen:
Jahrgangsstufe 5
Inhaltsfeld
Orientierung (Arbeiten mit Karten und dem Atlas,
Topographie Deutschland, Klimadiagramme)
1. Zusammenleben in unterschiedlich
strukturierten Siedlungen
Terra Kapitel
1, 2, 5
Kompetenzen*
3
S3,S5,S8
M2,M3,M4,M6
H1,H2
S1,S2,S3,S4,S5,S6,S7,S8
M1,M2,M3,M4,M5,M6,M7
U1,U2
H1,H2
S1,S2,S3,S5,S6,S7,S8
M1,M3,M4,M6,M7
U1,U2
H2
S1,S2,S3,S4,S5,S6,S8
M1,M3,M4, M5,M6,M7
"H1",H2
2. Arbeit und Versorgung in Wirtschaftsräumen
unterschiedlicher Ausstattung
4, 6, 8
3. Auswirkungen von Freizeitgestaltung auf Erholungsräume
und deren natur-geographisches Gefüge
7
Vorstufe einer Fragen geleiteten Raumanalyse
9
S1,S8
M1,M3
*Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen:
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5
Sachkompetenz (S)
S1 verfügen über ein räumliches Orientierungsraster zur Einordnung unterschiedlich strukturierter Natur- und
Wirtschaftsräume
S2 beschreiben die Bedeutung einzelner Standortfaktoren für Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungsbereich
S3 stellen wesentliche Aspekte des Wandels in Industrie, Landwirtschaft und im Dienstleistungsbereich dar und leiten die
sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen ab
S4 zeigen Zusammenhänge zwischen den naturgeographischen Gegebenheiten, einzelnen Produktionsfaktoren und der
landwirtschaftlichen Nutzung auf
S5 unterscheiden Siedlungen verschiedener Größe nach Merkmalen, teilräumlicher Gliederung und Versorgungsangeboten
S6 stellen einen Zusammenhang zwischen dem Bedürfnis nach Freizeitgestaltung sowie der Erschließung, Gestaltung
und Veränderung von Erholungsräumen her
S7 beschreiben einzelne, durch landwirtschaftliche und touristische Nutzung verursachte Natur- und
Landschaftsschäden und die Zielsetzung einfacher Konzepte
zu ihrer Überwindung
S8 wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an
Methodenkompetenz (M)
M1 nutzen Inhaltsverzeichnis, Register und Koordinaten im Atlas eigenständig zur Orientierung und topographischen
Verflechtung
M2 beschreiben die unter einer eng gefassten Fragestellung auf Erdkundungsgängen identifizierten geographisch
relevanten Sachverhalte
M3 entnehmen aus Karten unter Benutzung der Legende und der Maßstabsleiste themenbezogen Informationen
M4 gewinnen aus Bildern, Graphiken, Klimadiagrammen und Tabellen themenbezogen Informationen
M5 erstellen aus Zahlenreihen (in Abstimmung mit den Lernfortschritten im Mathematikunterricht) einfache Diagramme
M6 entnehmen Texten fragenrelevante Informationen und geben sie wieder
M7 arbeiten mit einfachen modellhaften Darstellungen
Urteilskompetenz (U)
U1 unterscheiden zwischen Pro- und Kontra-Argumenten zu verschiedenen, kontrovers diskutierten Sachverhalten
U2 vertreten eigene bzw. fremde Positionen argumentativ schlüssig
Handlungskompetenz im engeren Sinne (H)
H1 führen unter begrenzter Fragestellung einen Erkundungsgang durch
H2 stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit in geeigneter Form unter Verwendung der Fachbegriffe dar
Jahrgangsstufe 7 und 9
Inhaltsfeld
Terra –
Kapitel
Klasse 7
1. Orientierung und die Welt erforschen (Arbeiten mit dem
Gradnetz, Zeitzonen)
2. Unruhige Erde (Vulkanismus, Erdbeben u.a. Naturrisiken)
Band 2
3. Leben und Wirtschaften in verschiedenen
Landschaftszonen
3, 4, 5, 6,
7
Klasse 9
1. Globale räumliche Disparitäten als Herausforderung
Band 3
2
2. Wachstum und Verteilung der Weltbevölkerung als
globales Problem (Bevölkerungs- und Städtewachstum,
Migration)
3, 4, 5
3. Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen
unter dem Einfluss der Globalisierung
6,8
Raumanalyse (China)
9
Kompetenzen*
1
S9, S21
M8, M10
9
S9, S10, S11, S21
M8, M9, M10, M12, M13,
M15, M16
U6, U7
S9, S10, S11, S12, S20, S21
M8, M9, M10, M11, M12,
M13, M15, M16
U3, U5, U6, U7, U8
H4, H6
S9, S10, S11, S12, S16, S17,
S18, S19, S20, S21
M8-16
U3-9
H3-6
S9, S10, S13, S14, S15, S17,
S19, S20, S21,
M8-M16,
U3-U8,
H3-H6
S6,S10,S12,S14, S15, S16,
S17, S19-S21,
M8-M16,
U3-U9,
H3-H6,
Alle Kompetenzen
*Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen:
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7-9
Sachkompetenz (S)
S9 verfügen über unterschiedliche Orientierungsraster auf allen Maßstabsebenen
S10 beschreiben ausgewählte naturgeographische Strukturen und Prozesse (Oberflächenform, Boden, Georisiken,
Klima- und Vegetationszonen) und erklären deren Einfluss auf die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen der Menschen
S11 erörtern unter Berücksichtigung der jeweiligen idiographischen Gegebenheiten die mit Eingriffen von Menschen in
geoökologische Kreisläufe verbundenen Risiken und Möglichkeiten zu deren Vermeidung
S12 stellen einen Zusammenhang zwischen den naturgeographischen Bedingungen, unterschiedlichen
Produktionsfaktoren und der Wirtschaftspolitik her und zeigen damit verbundene Konsequenzen für die
landwirtschaftliche Produktion auf
S13 erklären Strukturen und Funktionen von Städten unterschiedlicher Bedeutung in Industrie- und Entwicklungsländern
als Ergebnis unterschiedlicher Einflüsse und (Nutzungs-) Interessen
S14 stellen den durch demographische Prozesse, Migration und Globalisierung verursachten Wandel in städtischen und
ländlichen Räumen dar
S15 erörtern Ursachen und Folgen der räumlich unterschiedlichen Entwicklung der Weltbevölkerung und damit
verbundene klein- und großräumige Auswirkungen
S16 nutzen ihre Kenntnisse über den Bedeutungswandel der Standortfaktoren in den drei Wirtschaftssektoren zur
Erklärung des Strukturwandels und der zunehmenden Verflechtung von Wirtschaftsregionen und damit verbundener
Abhängigkeiten
S17 erörtern die Bedeutung von Dienstleistungen im Prozess des Wandels von der industriellen zur postindustriellen
Gesellschaft
S18 stellen einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Ferntourismus und den daraus resultierenden
ökologischen,
physiognomischen
und
sozioökonomischen
Veränderungen
in
Tourismusregionen
von
Entwicklungsländern her
S19 analysieren Disparitäten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen sowie deren Ursachen und Folgen anhand von
Entwicklungsindikatoren und stellen Konzepte zu ihrer Überwindung dar
S20 erläutern den durch veränderte politische und sozioökonomische Rahmenbedingungen bedingten Wandel von
Raumnutzungsmustern
S21 verwenden ein differenziertes Fachbegriffsnetz zu allen Inhaltsfeldern
Methodenkompetenz (M)
M8 orientieren sich mit Hilfe von Karten und weiteren Hilfsmitteln unmittelbar vor Ort und mittelbar
M9 entwickeln raumbezogene Fragestellungen, formulieren begründete Vermutungen dazu und schlagen für deren
Beantwortung angemessene fachrelevante Arbeitsweisen vor
M10 beherrschen die Arbeitsschritte zur Informations- und Erkenntnisgewinnung mithilfe fachrelevanter Darstellungsund Arbeitsmittel (Karte, Bild, Film, statistische Angaben, Graphiken und Text) zur Erschließung unterschiedlicher
Sachzusammenhänge und zur Entwicklung und Beantwortung Raum bezogener Fragestellungen
M11 wenden die Arbeitsschritte zur Erstellung von Kartenskizzen und Diagrammen auch unter Nutzung elektronischer
Datenverarbeitungssysteme an, um geographische Informationen graphisch darzustellen
M12 recherchieren in Bibliotheken und im Internet, um sich Informationen Themen bezogen zu beschaffen
M13 gewinnen Informationen aus Multimedia-Angeboten und aus internetbasierten Geoinformationsdiensten (WebGis
oder Geodaten-Viewer)
M14 unterscheiden zwischen allgemeingeographischem und regionalgeographischem Zugriff
M15 entnehmen einfachen Modellen die allgemeingeographischen Kernaussagen und die Zusammenhänge
verschiedener räumlicher Elemente
M16 stellen geographische Sachverhalte unter Verwendung der Fachbegriffe sachlogisch strukturiert, Adressaten
bezogen, anschaulich und im Zusammenhang dar
Urteilskompetenz (U)
U3 schätzen die Aussagekraft von Darstellungs- und Arbeitsmitteln zur Beantwortung von Fragen kritisch ein und prüfen
deren Relevanz zur Erschließung der räumlichen Lebenswirklichkeit
U4 erfassen mediale Präsentationen als auch interessengeleitete Interpretationen der Wirklichkeit
U5 reflektieren die Ergebnisse eigener Untersuchungen kritisch mit Bezug auf die zugrunde gelegte Fragestellung und
den Arbeitsweg
U6 sind fähig und bereit, Interessen und Raumansprüche verschiedener Gruppen bei der Nutzung und Gestaltung des
Lebensraumes ernst zu nehmen und abzuwägen
U7 fällen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven begründete Urteile und vertreten sie argumentativ
U8 beurteilen konkrete Maßnahmen der Raumgestaltung im Hinblick auf ihren Beitrag zur Sicherung oder Gefährdung
einer nachhaltigen Entwicklung
U9 reflektieren ihr raumbezogenes Verhalten hinsichtlich der damit verbundenen Folgen selbstkritisch
Handlungskompetenz (H) im engeren Sinne
H3 planen themenbezogen eine Befragung oder Kartierung, führen diese durch und präsentieren die Ergebnisse
fachspezifisch angemessen und Adressaten bezogen
H4 vertreten in simulierten (Pro- und Kontra-) Diskussionen Lösungsansätze zu Raumnutzungskonflikten argumentativ
abgesichert
H5 nutzen Möglichkeiten der demokratischen Einflussnahme auf Raum bezogene Prozesse
H6 sind dazu in der Lage, im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens im eigenen Umfeld ökologisch verantwortungsbewusst
zu handeln
Sekundarstufe II
Die Sekundarstufe II sieht für beide Kursarten (GK und LK) denselben Themenplan für die
Halbjahre vor, jedoch werden im Leistungskurs einige Themen vertiefend behandelt.
Das Curriculum orientiert sich an den verbindlichen Vorgaben für das Zentralabitur:




Weltweite Verflechtungen in ihrer Bedeutung für regionale Prozesse
Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse in der Wechselwirkung von natürlichen
Systemen und Eingriffen des Menschen
Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse im Spannungsfeld von wirtschaftlichen
Disparitäten und Austauschbeziehungen
Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse im Spannungsfeld von Aktionen und
Konflikten sozialer Gruppen, Staaten und Kulturgemeinschaften
Dabei werden in der Stufe 11 thematisch eingebunden Grundlagen der physischen Geographie
vermittelt bzw. systematisiert. Sie werden in den folgenden Kurshalbjahren wieder aufgegriffen.
Schwerpunkte bilden immer wieder Raumanalysen als Entschlüsselung komplexer natur- und
kulturbedingter Gefüge des menschlichen Zusammenlebens. Stärker als in der Sekundarstufe I
werden Formen der „sonstigen Mitarbeit“ eingeübt, ein höherer Eigenanteil der Schülerinnen und
Schüler am Lernprozess gefordert bis hin zur Anwendung verschiedener Präsentationstechniken in
der Darstellung von Arbeitsergebnissen. Die Facharbeit einzelner Kursteilnehmer kann und soll
verschiedene geographische Aspekte auf breiterer Basis - allerdings nach formalen Vorgaben eigenständig behandeln.
Stoffverteilung
Der Stoffverteilungsplan für die Jahrgänge EF und Q1.1 – Q2.2 basiert auf dem Lehrwerk: Diercke
– Geographie (Ausgabe 2011) und auf dem Hauslehrplan der Friedrich-Harkort-Schule für das
Fach Erdkunde.
Einführungsphase:
Die Oberthemen der Einführungsphase gelten als obligatorisch und verstehen sich als
wiederholender und vertiefender Stoff der Sekundarstufe I. Hier sollten insbesondere alle
Kompetenzen (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz im engeren Sinne) vertiefend zur Anwendung kommen. All dies gilt als unabdingbare
Voraussetzung für den erfolgreichen Übergang in die Qualifikationsphase der Sek. II. Die
Unterthemen sollten so gewählt werden, dass Lücken besonders in Sach- und
Methodenkompetenz aus der Sek. I unbedingt geschlossen werden.
Obligate Oberthemen:
1. Geofaktoren – Grundlage des Lebens und des Wirtschaftens (Seiten: 6 – 97)
2. Ökozonen – Nutzung und Gefährdung (Seiten: 98 – 161)
3. Wirtschaft – Entwicklung und Konzepte (Seiten: 162 – 233)
Qualifikationsphase:
In der gesamten Qualifikationsphase sind die Themenvorgaben des Hauslehrplans obligatorisch.
Erweiterungen oder Abänderungen, auch Schwerpunktsetzungen genannt, im Bereich der
Unterthemen ergeben sich durch die jahrgangspezifischen Vorgaben zu den einzelnen
Abiturjahrgängen durch das Kultusministerium des Landes NRW (s.a.a.O.). Auch sollte es in
Kursabsprache möglich sein, die Abfolge der Unterthemen und Raumbeispiele abzuändern oder
gar zu ergänzen. Auch in dieser Phase der Sek. II gilt es die Kompetenzen des Kernlehrplans
auszubauen, bzw. zu festigen. Ziel dieser Phase ist die fachspezifische Abiturbefähigung.
Q 1.1:
1. Un-„Eine Welt“ – Problemfelder der Entwicklung (Seiten: 338 – 387)
2. Wege in die Zukunft – Herausforderungen und Perspektiven (Seiten: 388 – 407)
Q 1.2:
1. Leben in Städten – Siedlungsgeographische Grundlagen (Seiten: 258 – 307)
2. Raumplanung – Grundlagen der Raumordnung (Seiten: 308 – 337)
Q 2.1 und Q 2.2:
1. Globalisierung – Neugestaltung der Weltwirtschaft (Seiten: 234 – 257)
2. Ausgewählte Räume – regionale Entwicklungen und Perspektiven (Seiten: 408 – 517)
Leistungsbewertungskonzept Erdkunde
Sekundarstufe I
Das Fach Erdkunde gehört zum Lernbereich Gesellschaftslehre. Demzufolge sind keine
Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen in der Sekundarstufe I vorgesehen. Eine
Leistungsbewertung kann dadurch nur im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“
erfolgen. Die im Unterricht erworbenen Kompetenzen sind dabei die Grundlagen.
Leistungsüberprüfungen können in mündlichen und schriftlichen Formen stattfinden.
Überwiegend – 80 Prozent – wird die Leistung durch mündliche Beiträge bestimmt. Dazu gehören
Beiträge zu Unterrichtsgesprächen, Kurzreferate, Zusammenfassungen, Rollenspiele u.ä. Diese
Beiträge können bewertet werden zu einen nach der Verstehensleistung und zu anderen nach der
sprachlichen Darstellungsleistung.
Möglichkeiten, auch längere, zusammenhängende Beiträge abgeben zu können, sollten gegeben
sein.
Die verbleibenden restlichen 20 Prozent der Leistungen können durch schriftliche Beiträge
erbracht werden. Schriftliche Übungen könnten dann z.B. mit 10 Prozent Anteil an der
Gesamtleistung berücksichtigt werden; weitere 10 Prozent könnten durch Protokolle, Hefte /
Mappen, Portfolios, schriftliche Präsentationen von Ergebnissen etc. Erfolgen.
Die genaue Gewichtung kann beeinflusst werden durch jeweils konkret vorherrschende
Unterrichtsbedingungen.
Die Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiel,
Befragung, Erkundung, Präsentation) können sowohl im schriftlichen als auch im mündlichen
Leistungsbereich angesiedelt werden und müssen dann dort entsprechend berücksichtigt werden.
Sekundarstufe II
Rechtliche Grundlagen
SchulG vom 15. Febr. 2005, zuletzt geändert durch das Gesetz vom 27. Juni 2006, § 48:
Grundsätze der Leistungsbewertung
Richtlinien und Lehrpläne für die Sek. II – Gymnasium NRW Erdkunde vom 17. März 1999, Kapitel
4 Lernerfolgsüberprüfungen
1. Leistungsbewertung im Bereich „Klausuren“
In Klasse 11 (G8 = EF) werden im ersten und zweiten Halbjahr jeweils eine Klausur geschrieben.
In der Qualifikationsphase (12.1 – 13.1, bzw. Q1 – Q2-1) werden pro Halbjahr je zwei Klausuren
geschrieben. Die Halbjahre 13.2 / Q2-2 beinhalten eine Klausur. Bei diesen Klausuren werden den
Schülerinnen und Schülern zwei Themen zur Auswahl gestellt.
Von der Qualifikationsphase an orientieren sich die Themen an den Standards der
Zentralabiturklausuren. Es sollen alle drei Anforderungsbereiche abgedeckt werden. In den
Aufgabenstellungen müssen dieselben Operatoren wie in den zentralen Abiturprüfungen
verwendet werden.
Die Benotung folgt den Vorgaben für die Zentralabitur – Klausuren: Auf die inhaltliche Bearbeitung
der Aufgaben fallen 80 – 90% der Gesamtpunkte, auf die Darstellungsleistung (Strukturierung,
Fachsprache, korrekte Nachweise, sprachliche Richtigkeit) 10 – 20% der Punkte. Ab 45% der
erreichten Punktzahl wird die Note ausreichend vergeben.
Der Bewertungsbereich „Klausuren“ macht 50% der Gesamtnote aus.
2. Leistungsbewertung im Bereich „Sonstige Mitarbeit“
Für den Bereich der „Sonstigen Mitarbeit“ ist im Fach Erdkunde eine Vielzahl verschiedener
Leistungen relevant, die je nach Unterrichtszusammenhang in unterschiedlichem Maß bedeutsam
sind.
Dazu gehören mündliche – und schriftliche Leistungen, wie z.B. die mündliche Beteiligung am
Unterricht, auch unter dem Aspekt der „Bringschuld“, die Kooperation mit Mitschülern,
Präsentationen, Recherchen, Hausaufgaben, Referate, Protokolle, schriftliche Übungen.
Die Bewertungen der mündlichen Mitarbeit beziehen sich auf den gesamten Unterricht, die
angemessene Verwendung der (Fach-)sprache, sowie auf die Qualität der Beiträge (Reproduktion,
Transfer und Beurteilung).
All dies ist wiederum Voraussetzung für die adäquate Vermittlung der vier Leitkompetenzen: Sach-,
Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz, welche die Schülerinnen und Schüler in den beiden
Bewertungsbereichen nachzuweisen haben.
3. Facharbeit
Die Facharbeit ersetzt eine Klausur im Halbjahr Q1.2. Sie dient dem selbständigen,
wissenschaftspropädeutischen Lernen.
2.3.10 Erziehungswissenschaften
Das Fach Erziehungswissenschaften



vermittelt Kenntnisse im Hinblick auf die Aufklärung über den Erziehungsprozess,
gesellschaftliche Leitbilder und die Möglichkeiten und Probleme der Konsensbildung in
pluralen Gesellschaften mit dem Ziel den Menschen zu einem verantwortungsbewussten
Leben in einer sozialen Gemeinschaft zu befähigen. Im Zentrum der Betrachtung aus
unterschiedlichen Blickpunkten steht der Mensch als soziales Wesen (Fachkompetenz).
fördert die selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Fachinhalten sowohl in
wissenschaftspropädeutischer
Ausrichtung,
indem
wissenschaftliche
Methoden
angewendet und reflektiert werden, als auch mit handlungspropädeutischer Perspektive,
indem stets der Bezug zur Praxis im Zentrum der Untersuchung steht
(Methodenkompetenz).
vermittelt den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten, die es ihnen erlauben, sowohl sich
selbst (biografischer Bezugspunkt) als auch andere Menschen als soziale Wesen in einer
komplexen sozialen Gemeinschaft wahrzunehmen, Bedingungen und Möglichkeiten zu
verstehen und einzuschätzen und auf dieser Basis ein reflektiertes, soziales Verhalten
aufzubauen, das schließlich Mündigkeit bedeutet (Sozialkompetenz).
Das Fach Erziehungswissenschaften ist ein in der Sekundarstufe II neu einsetzendes Fach im
Bereich der Geisteswissenschaften.
Es besetzt in diesem Bereich eine Sonderstellung, da die Erziehungswissenschaft dadurch
gekennzeichnet ist, dass sie aus verschiedenen Disziplinen Kenntnisse, Methoden und Theorien
integriert und auf den speziellen Beobachtungspunkt – den Menschen in seiner Entwicklung bezieht.
Fachkompetenz:
Die besondere Struktur der Pädagogik als Wissenschaft macht das Fach für Schüler besonders
interessant und lehrreich, da sowohl biologische Grundlagen (z.B. der neueren Hirnforschung), als
auch historische Kenntnisse (z.B. Erziehung im Nationalsozialismus), kulturelle Perspektiven (z.B.
Erziehung auf Samoa), psychologische Theorien (z.B. die Psychoanalyse nach S. Freud) und
sozialogische Untersuchungen (z.B. Mertons Anomie-Theorie im Bezug auf deviante Jugendliche)
in vielfältiger Hinsicht in die Untersuchungen der jeweiligen Unterrichtsgegenstände einfließen und
aufeinander bezogen werden.
Dies sorgt in besonderer Weise für eine differenziert vernetzte, fachübergreifende
Allgemeinbildung und ein tragfähiges Fundament für eine weiterführende praktische und
akademische Ausbildung.
Methodenkompetenz:
So vielfältig wie die fachwissenschaftliche Basis des Faches ist, so vielfältig sind dementsprechend
auch die angewandten Methoden.
Kennzeichnend für den Pädagogikunterricht sind zum einen die Auseinandersetzung mit
wissenschaftlicher Theoriebildung und deren kritische Reflexion sowohl auf inhaltlicher als auch
auf der metatheoretischen Ebene, zum anderen die Auseinandersetzung mit empirischen Studien
und Fallbeispielen.
Diese methodische Erschließung erfolgt in zunehmendem Komplexitätsgrad. Die Qualität der
Selbsttätigkeit der Schüler wird schrittweise erweitert und zu einer echten Selbstständigkeit mit
umfassender Transferfähigkeit entwickelt.
Diese wissenschaftliche und wissenschaftspropädeutische Ausrichtung wird dadurch unterstützt,
dass die Themen eine enge Anbindung an das Erleben und Leben der Schüler beinhalten und so
ein erhöhtes Interesse der Schüler erzielen. Ergänzt wird diese Arbeit durch die Perspektive des
biografischen Lernens und der handlungspropädeutischen Ausrichtung. Das bedeutet, dass die
wissenschaftlichen Erkenntnisse sowohl auf das eigene Erleben hin hinterfragt und im Hinblick auf
ihren Praxisbezug untersucht werden.
Daran wird deutlich, dass das Fach Erziehungswissenschaften auf vielfältige Art und Weise die
methodische Kompetenz der Schüler fördert.
Sozialkompetenz:
Es ist ein explizites Ziel des Pädagogikunterrichtes ist, „Hilfen zur persönlichen Entfaltung in
sozialer Verantwortlichkeit“ zu bieten (vgl. Lehrplan, S.6), so dass Sozialkompetenz einen
inhärenten Schwerpunkt bildet.
Die Förderung der Sozialkompetenz geschieht im Fach Erziehungswissenschaften auf zwei
unterschiedlichen, einander ergänzenden Ebenen: die fachliche Seite fördert aufgrund der Themen
implizit die Sozialkompetenz, während dies auf der methodischen Ebene explizit erreicht wird.
Die fachlichen Inhalte beziehen sich mehr oder weniger direkt auf Bereiche der Sozialkompetenz.
Es werden z.B. konkret verschiedene Wertesysteme einander gegenübergestellt oder
Einflussfaktoren auf eine gelingende Entwicklung dargelegt, so dass der Einfluss des Einzelnen
und seine Abhängigkeiten deutlich werden.
Darüber hinaus begünstigen und erfordern die Inhalte des Unterrichts eine methodische
Gestaltung, die die sozialen Kompetenzen der Schüler fördert. So ist es erforderlich andere
Standpunkte vorurteilsfrei nachzuvollziehen, andere Ansätze zu verstehen, die Existenz und die
Bedingungen für das Zustandekommen anderer Wert- und Normsysteme zu erkennen und zu
erklären. All dies fördert in besonderer Weise Toleranz und Empathiefähigkeit und die Entwicklung
eines Werte- und Verantwortungsbewusstseins.
Fachcurriculum
Vorbemerkung:
Für das Fach Erziehungswissenschaften existiert derzeit noch kein Kernlehrplan, der die
Kompetenzen konkret zuweist, daher beziehen sich die Angaben auf die Richtlinien des Faches
aus dem Jahr 1999.
Das Fach Erziehungswissenschaft ist wie alle anderen Fächer von den Vorgaben des
Zentralabiturs betroffen, daher werden für die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 exemplarisch nur die
Themen der Abiturvorgaben für das Abitur im Jahre 2014 angegeben. Diese bieten Anhaltspunkte
für eine erste Orientierung über mögliche Themen in den Jahrgangsstufen. Für die nachfolgenden
Jahrgangsstufen verweisen wir an dieser Stelle auf die Homepage der Landesregierung, die
jährlich die neuen Abiturvorgaben veröffentlicht.
Übersicht über die Inhalte und Themen der Jahrgangsstufe EF:
Jahrgangsstufe EF.1. Kursthema: Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse
Obligatorische Themen:
− Das Individuum im Erziehungsprozess
− Erziehungsverhalten und Legitimation von Erziehungspraktiken
− Erziehung in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten
Jahrgangstufe EF.2. Kursthema: Lernen und Entwicklung
Obligatorische Themen:
− Beobachtung, Beschreibung und Analyse von Lernvorgängen
− Entwicklungsprozesse und Lernprozesse
− Beeinflussung von Lernprozessen und Selbststeuerung des Lernens
Übersicht über die Qualifikationsphase: Abitur 2014
Jahrgangsstufe Q1.1: Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit
-
Grundlagen und Interdependenzen von Entwicklung und Sozialisation
Anlage - Umwelt - Problematik; Erziehungsbedürftigkeit/Erziehbarkeit des Menschen
Modelle der wissenschaftlichen Erfassung von Entwicklung und Sozialisation
Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse
Vorgaben des Zentralabiturs:
Modelle der Beschreibung psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindesalter:
Freud, Erikson
Modell der Beschreibung der kognitiven Entwicklung des Kindes: Piaget
Sozialisation als Rollenlernen: Mead
Montessoripädagogik als anthropologisch begründetes elementarpädagogisches Modell
Sprachentwicklung und Bedeutung des Spiels u.a. nach Gerd E. Schäfer (nur
Leistungskurs)
Jahrgangsstufe
-
Q1.2:
Entwicklung, Sozialisation
Erwachsenenalter
und
Identität
im
Jugend-
und
Entwicklung, Sozialisation und ihre Risiken in der Pubertät und Jugendalter und ihre
wissenschaftliche Erfassung
Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund der Erkenntnisse
Entwicklung, Sozialisation und Identität im Lebenszyklus
Vorgaben des Zentralabiturs:
Entwicklungsaufgaben des Jugend- und Erwachsenenalters: Hurrelmann, Erikson
sozialpsychologische und psychoanalytische Ansätze der Prävention und Intervention
bei Jugendkrisen, insbesondere bei ‚Gewalt’: u.a. Heitmeyer, Rauchfleisch
Jugendkrisen aus systemischer Sicht: Stierlin (nur Leistungskurs)
Kursthema Q2.1: Normen und Ziele in der Erziehung
-
Normen und Ziele in verschiedenen Erziehungskontexten
Institutionalisierung von Erziehung
Vorgaben des Zentralabiturs:
Erziehung im Nationalsozialismus als Beispiel für die Interdependenzen von Erziehung,
Gesellschaft und Politik
Moralische und demokratische Erziehung: Kohlberg
Bedeutung von Schule für die demokratische Gesellschaft: Reaktionen auf PISA
Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung: Nieke (nur Leistungskurs)
Kursthema Q2.2: Identität
-
Erzieherische Aspekte der Identitätsbildung
-
Vorgaben des Zentralabiturs:
Entwicklung und Konstruktion von Identität, Förderung von Mündigkeit: u.a. Krappmann
Leistungsbewertungskonzept Erziehungswissenschaften
Die Bewertung der Leistung im Fach Erziehungswissenschaften beruht zu gleichen Teilen
auf zwei Säulen: der Mitarbeit im Unterricht und den schriftlichen Klausuren.
Im Folgenden werden die Grundsätze zu beiden Säulen konkretisiert:
1. Mitarbeit im Unterricht
Gemäß Richtlinien und Lehrplänen1 für das Fach Erziehungswissenschaften kommen für diesen
Beurteilungsbereich sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der Leistungsüberprüfung zum
Tragen.
Zum Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ Sekundarstufen gehören u.a.
mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate;
Hausaufgaben),
schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen,
Portfolios, Lerntagebücher; Hausaufgaben),
kurze schriftliche Übungen sowie
Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiele,
Recherchen, Erkundungen, Präsentationen)
Alle mündlichen, schriftlichen und praktischen Formen der Mitarbeit im Unterricht besitzen wichtige
eigenständige Funktionen und sind somit vielfältig einzusetzen.
Neben dem Erwerb fachlicher und allgemein methodischer Kompetenzen werden die Schülerinnen
und Schüler auf diese Weise sukzessive auf die mündliche Abiturprüfung und deren
Anforderungen vorbereitet.
Der Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“ erfasst sowohl die Qualität und als auch die
Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge, die die Schülerinnen und Schüler im
1
MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, W ISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien
und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Erziehungswissenschaften. Frechen:
Ritterbach,1999.
Unterricht erbringen. Mündliche Leistungen werden dabei in einem fortdauernden Prozess vor
allem durch Beobachtungen während des Schuljahres bzw. Bewertungszeitraumes festgestellt, da
sich erst so einschätzen lässt, ob sich die Beiträge vorwiegend in reproduktiven und
reorganisatorischen oder in transfer- und problembezogenen Anforderungsbereichen bewegen.
Generell gilt die Unterscheidung in eine Verstehensleistung und eine vor allem sprachlich
repräsentierte Darstellungsleistung für die Bewertung im Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ als
hilfreich und auch notwendig.
2. Klausuren
Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse in einem Kursabschnitt. Sie
sollen zum einen darüber Aufschluss geben, inwieweit gesetzte Lernziele sowohl fachlich als auch
methodisch erreicht worden sind und zum anderen auf die komplexen Anforderungen in der
Abiturprüfung vorbereiten.
Die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren orientiert sich an den
geltenden Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Erziehungswissenschaften 2 sowie
des Zentralabiturs3.
Letztere liefern mit der Festsetzung inhaltlicher Schwerpunkte, den obligatorischen Aufgabentypen,
den maßgeblichen Operatoren und den diesen zugeordneten Anforderungsbereichen sowie deren
vorgegebene beurteilungsrelevante Gewichtung das Bezugsfeld für die Gestaltung und Beurteilung
der Klausuren in der Sekundarstufe II.
Die Beurteilung der Klausuren erfolgt orientiert an den für das Zentralabitur verbindlichen
Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistung (sog. Erwartungshorizonte). Diese
punktegestützten Bewertungsschlüssel dienen der detaillierten Beurteilung der inhaltlichen
Leistungen sowie der Darstellungsleistung. Sie schreiben folgende Richtwerte für die
Leistungsbewertung in Klausuren vor:
• ca. 70% des Erwartungshorizontes erfüllt: 2• ca. 50% des Erwartungshorizontes erfüllt: 4+
• < 20% des Erwartungshorizontes erfüllt: 6
Im Hinblick auf Transparenz und Orientierung bezüglich der Anforderungen bzw. Bewertung in der
zentralen Abiturprüfung soll spätestens in einer der Klausuren der Jahrgangsstufe Q2 ein
entsprechender punktegestützter Bewertungsschlüssel verwendet und den Schülerinnen und
Schülern zur Verfügung gestellt werden.
Zur individuellen Förderung der Lernenden empfiehlt es sich für den Lehrenden, auf die
Aussagekraft des ausgefüllten Beurteilungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und
Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten
hinzuweisen.
2
3
MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, W ISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien
und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Erziehungswissenschaften. Frechen:
Ritterbach, 1999.)
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/
2.3.11 Geschichte
Schüler/innen begegnen Geschichte in ihrer Alltagswelt auf vielfältige Weise: in den Medien, in
ihren Familien, in ihrer Stadt. Ziel des Geschichtsunterrichtes ist es, durch die Beschäftigung mit
historischen Ereignissen, Prozessen und Strukturen ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein
aufzubauen, so dass die Schüler/innen Geschichte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft
und unseres gegenwärtigen politischen Systems erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das
Fach Geschichte Kompetenzen in den vom Leitbild der FHS formulierten Bereichen vermitteln.
Fachkompetenz
Priorität hat die Entwicklung eines fundierten Geschichtsbewusstseins, das im Lauf der Schulzeit
zunehmend differenzierter und reflektierter wird. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht der Mensch in
seiner Einbindung in politische, wirtschaftliche, soziale, ideelle und kulturelle Beziehungen/
Strukturen. Fachkompetenz beinhaltet grundlegendes Wissen über Datierungssysteme, historische
Ereignisse, Ideen, Ordnungsvorstellungen und über das Leben der Menschen in unterschiedlichen
Gesellschaften und zu unterschiedlichen Zeiten. (Vgl. Kernlehrplan Geschichte-Gymnasium,
Sekundarstufe I)
Methodenkompetenz
Der Schwerpunkt der Methodenkompetenz liegt auf der Interpretation von unterschiedlichen
Quellenarten (z. B. Texte, Fotos, Karikaturen) und der Analyse verschiedener Formen historischer
Darstellungen (vom Lehrbuchtext in der Sek. I bis zur wissenschaftlichen Fachliteratur in der Sek.
II) und der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Texten. Methodenkompetenz beinhaltet auch,
historische Sachverhalte altersgerecht und adressatenbezogen darzustellen, z. B. durch Referate,
Plakate. Dazu bietet sich eine Zusammenarbeit mit anderen Fächern an, z. B. Deutsch
(Sprachkompetenz) und Latein (Fachkompetenz im Bereich der römischen Geschichte).
Urteilskompetenz
Im Rahmen des sozialen Lernens ist es von zentraler Bedeutung, historische Ereignisse und
Entwicklungen zu verstehen und anhand geeigneter Maßstäbe zu beurteilen. Dazu müssen
Maßstäbe entwickelt werden, die sowohl normative Kategorien als auch die Möglichkeiten und
Grenzen menschlichen Handelns in der jeweiligen historischen Situation berücksichtigen. Dies
ermöglicht es den Schüler/innen, ihre eigenen Urteile zu reflektieren und zwischen Werturteil und
Sachurteil zu unterscheiden.
Handlungskompetenz
Handlungskompetenz erwerben die Schüler/innen durch die Beteiligung an der Planung und
Durchführung des Unterrichts und die Möglichkeit, erworbene Sach-, Methoden-, und
Urteilskompetenz durch geeignete Darbietungsformen, z. B. Rollenspiele, Referate, Projekte, aktiv
umzusetzen. Da Geschichte auch in der Alltagswelt der Schüler/innen präsent ist, bieten sich
zahlreiche Möglichkeiten, durch Exkursionen und Museumsbesuche unterschiedliche
Geschichtsdeutungen kennenzulernen und kritisch zu hinterfragen.
Fächerverbindend gibt es an unserer Schule einen Projekttag zum Thema „Verfolgung und
Widerstand im Nationalsozialismus“, der in Zusammenarbeit mit den Fächern Religion und
Praktische Philosophie in der Jahrgangsstufe 9 geplant und durchgeführt wird. Die Fächer Politik,
Erdkunde und Geschichte haben ein Konzept zur Umsetzung der Rahmenvorgabe „Ökonomische
Grundbildung“ erarbeitet, durch das den Schüler/innen in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 Einsichten
in wirtschaftliche Zusammenhänge vermittelt werden soll, so dass sie in der Lage sind, zukünftige
Lebenssituationen zu bewältigen.
Jahrgangsstufen 6 – 9
Die für die Sekundarstufe I vorgesehenen drei Jahre Geschichtsunterricht werden an unserer
Schule auf die Jahrgangsstufen 6, 7 und 9 verteilt. Dabei ist auf der Grundlage des Kernlehrplans
Geschichte für die Sekundarstufe I die Kombination folgender Kompetenzen und verbindlicher
Inhaltsfelder vorgesehen:
Inhaltsfelder
Thematische Schwerpunkte
Frühe Kulturen
und erste
Hochkulturen
Jahrgangsstufe 6
 Einführung in die Geschichte
 Älteste Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick
 Altsteinzeitliche Lebensformen und neolithische Revolution
 Ägypten — eine frühe Hochkultur
Antike
Lebenswelten
 Lebenswelt griechische Polis
 Rom — vom Stadtstaat zum Weltreich
 Herrschaft, Gesellschaft und Alltag im Imperium Romanum
Was
Menschen im
Altertum
voneinander
wussten
Europa im
Mittelalter
 Weltvorstellungen und geografische Kenntnisse in Afrika,
Europa und Asien
 Interkulturelle Kontakte und Einflüsse
Was
Menschen im
Mittelalter
voneinander
wussten
Neue Welten
und neue
Horizonte
Europa
wandelt sich
Imperialismus
und Erster
Weltkrieg
 Die Grundlagen: Romanisierung, Christentum und Germanen
 Lebenswelten in der Ständegesellschaft
 Formen politischer Teilhabe in Frankreich, England und im
römisch-deutschen Reich
Jahrgangsstufe 7
 Weltvorstellungen und geografische Kenntnisse in Asien
(u.a. Arabien) und Europa
 Formen kulturellen Austauschs — weltweit: z. B. christliche
Missionierung, Pilgerreisen, Ausbreitung des lsIam
 Handelsreisen
 Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes:
Christen, Juden und Muslime
Geistige, kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche
und politische Prozesse
 Stadtgesellschaft
 Renaissance, Humanismus und Reformation
 Europäer und Nicht-Europäer — Entdeckungen und
Eroberungen
Revolutionäre, evolutionäre und restaurative Tendenzen
 Absolutismus am Beispiel Frankreichs
 Französische Revolution
 Revolution in Deutschland 1848/49 und deutsche Einigung
1871
 Industrielle Revolution — an einem regionalen Beispiel




Triebkräfte imperialistischer Expansion
Imperialistische Politik in Afrika und Asien
Großmacht-Rivalitäten
Merkmale des Ersten Weltkrieges
Kompetenzen
S:1, 2, 3, 5, 6, 7, 9
M: 2, 3, 4, 6, 7, 8,
9, 13, 15
U: 3
H: 2
S: 4, 6, 10
M: 1, 4, 5, 6, 9, 10,
15
U: 1, 2, 3, 5
H: 1
S: 6, 7
M: 6, 9, 15
U: 4
H: 3
S: 6, 8
M: 7, 12, 15
U: 1, 2, 5
S: 2, 7
M: 3, 4, 8, 9
U: 1, 2, 3, 6
H: 3
S: 3, 6, 7
M: 2, 10, 11
U: 4, 5
H: 1
S: 1, 3, 4, 5, 8
M: 2, 3, 5, 6, 9, 10,
11
U: 2, 3, 5
H: 1
S: 2, 3, 6, 7
M: 1, 7, 9
H: 1
Jahrgangsstufe 9
Neue
weltpolitische
Koordinaten
 Russland: Revolution 1917 und Stalinismus
 USA: Aufstieg zur Weltmacht
S: 3, 5
M: 1, 5, 6, 7
U: 1, 4
H: 2
Nationalsozialismus
und Zweiter
Weltkrieg
Neuordnung
der Welt und
Situation in
Deutschland
Was
Menschen
früher und
heute
voneinander
wussten /
wissen


Die Zerstörung der Weimarer Republik
Das nationalsozialistische Herrschaftssystem; Individuen
und Gruppen zwischen Anpassung und Widerstand
 Entrechtung, Verfolgung und Ermordung europäischer
Juden, Sinti und Roma, Andersdenkender zwischen 1933
und 1945
 Vernichtungskrieg
 Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext
 Aufteilung der Welt in „Blöcke“ mit unterschiedlichen
Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen
 Gründung der Bundesrepublik, Westintegration, deutsche
Teilung
 Zusammenbruch des kommunistischen Systems, deutsche Einheit
 Transnationale Kooperation: Europäische Einigung und
Vereinte Nationen
Eines der drei Themen als Projekt:
 Reisen früher und heute
 Erfindung des Buchdrucks und digitale Revolution
 Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive
S: 5, 7
M: 6, 9, 11
U: 4, 5
H: 3
S: 7, 8
M: 1, 2, 5, 9
U: 2, 4
H: 2
S: 4
M: 2, 10, 11
U: 1
H: 1, 3
Im Rahmen des Methodencurriculums unserer Schule sollen im Geschichtsunterricht der
Sekundarstufe I folgende Kompetenzen vermittelt werden: komplexe Textverarbeitung – als
Vorstufe zur Erstellung eines Referates (Klasse 6), Stationenlernen, Erarbeitung von Kurzportraits,
Entwicklung von Mind Maps und Zeitleisten.
Sekundarstufe II
Für die Sekundarstufe II gelten noch die alten Richtlinien und Lehrpläne für die 9-jährige
Gymnasialzeit und die Vorgaben für die schriftlichen Prüfungen im Abitur bis zum Jahre 2011. Aus
diesem Grund ergeben sich enge inhaltliche Vorgaben, vor allem für die Qualifikationsphase. Der
Unterricht der Sekundarstufe II orientiert sich nicht mehr vornehmlich an historischen
Gegenständen, z.B. Französische Revolution, Nationalsozialismus, sondern an Leitproblemen, z.
B. Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe. Gegenstände und Leitprobleme werden zu einem
Kursthema zusammengefasst, das beide Komponenten verbindet; daneben werden noch die
Dimensionen historischer Erfahrung, die Grundformen historischer Untersuchung und die zentralen
Zeitfelder und Handlungsräume berücksichtigt.
Ziel des Unterrichts ist es, bei den Schüler/-innen der Sekundarstufe II ein differenziertes
historisch-politisches Bewusstsein zu entwickeln, das ihnen eine aktive Mitarbeit in der
Gesellschaft ermöglicht (Handlungskompetenz). Dieses Ziel soll durch die Vermittlung folgender
Kenntnisse und Fähigkeiten erreicht werden:
 Einsicht in die Zusammenhänge historischer Entwicklungen,
 Bedeutung verschiedener gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Modelle sowie religiöser und
kultureller Wertvorstellungen,
 Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Geschichte und ihre Bedeutung für die individuelle
und gesellschaftliche Identität,
 Beherrschung der fachspezifischen Methodik, vor allem im Umgang mit den
unterschiedlichen Quellengattungen und der wissenschaftliche Literatur,
 Auseinandersetzung mit historischen Fragestellungen und historischen Urteilen, wobei die
Abhängigkeit eigener und fremder Deutungen thematisiert werden muss.
Folgende Unterrichtsvorhaben sind für die sechs Kurshalbjahre der Sekundarstufe II
vorgesehen:
Jgst.
Themen / Inhalte /
Gegenstandsbereiche
Leitprobleme
Dimensionen
historischer
Erfahrung
Politikgeschichte
Sozialgeschichte
Geschlechtergeschichte
Kulturgeschichte
Untersuchungsformen
Zeitfelder /
Handlungsräume
EF,1
Das christlicheuropäische Abendland
und der Islam:
 Glaube und Herrschaft
in Christentum und
Islam
 Ständegesellschaft im
Mittelalter
 Fallanalyse: der erste
Kreuzzug
 Zusammenleben und
Wissenstransfer
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische
Ordnungsentwürfe (II)
Freiheitsverständnis
und Partizipationsstreben (III)
Gleichheit und
Ungleichheit (VI)
Das Eigene und das
Fremde (VII)
synchron
perspektivischideologiekritisch
Fallanalyse
Mittelalter
Europäische
Geschichte
Geschichte außereuropäischer
Kulturen
EF,2
Menschenrechte- und
Menschenbild in
historischer Perspektive:
 Demokratieentwicklung im antiken
Griechenland
 Menschenbild vom
Humanismus bis zur
Aufklärung
 Französische
Revolution
 Menschenrechte in
der Gegenwart
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische Ordnungsentwürfe (II),
Freiheitsverständnis
und Partizipationsstreben (III)
Arbeit als existenzielle
Sicherung (V)
Gleichheit und
Ungleichheit (VI)
Sozialgeschichte,
Geschlechtergeschichte,
Politikgeschichte
gegenwartsgenetisch
diachron
perspektivischideologiekritisch
Antike
Mittelalter und frühe
Neuzeit
Europäische
Geschichte
Zeitgeschichte
Q1,1
Nationalismus und
Liberalismus im „langen“
19. Jahrhundert.:
 Bedeutung der
napoleonischen
Kriege
 Restauration und
Vormärz
 Revolution von 1848
 Reichsgründung 1871
 Gesellschaft im
Kaiserreich
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische
Ordnungsentwürfe (II)
Freiheit und
Partizipationsbestrebungen (III)
Gleichheit und
Ungleichheit (VI)
Konflikte, Kriege und
Friedensordnungen
(IX)
Politikgeschichte
Sozialgeschichte
Kulturgeschichte
synchron
perspektivischideologiekritisch
Das „lange“ 19.
Jahrhundert
Deutsche
Geschichte
Europäische
Geschichte
Q1,2
Das Deutsche
Kaiserreich im
Spannungsfeld Europas:
 Das Zeitalter Wilhelms
II
 (Zweite) Industrielle
Revolution
 Imperialistische
Expansion
 Der Erste Weltkrieg
(Ursachen, Verlauf
und Folgen)
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische
Ordnungsentwürfe (II)
Wirtschaftsformen und
ihre Auswirkungen (IV)
Arbeit als existenzielle
Sicherung (V)
Menschliche
Entwicklung und
Umwelt (VIII)
Konflikte, Kriege und
Friedensordnungen
(IX)
Politikgeschichte
Sozialgeschichte
Umweltgeschichte
synchron
perspektivischideologiekritisch
Das „lange“ 19.
Jahrhundert
Deutsche
Geschichte
Europäische
Geschichte
Q2,1
Deutschland zwischen
Demokratie und Diktatur:
 Politischer Umbruch
nach dem Ersten
Weltkrieg
 Das Scheitern der
Demokratie (19301933)
 Nationalsozialistische
Herrschaft und
Zweiter Weltkrieg
Q2,2
Deutschland und Europa
1945 - 1989:
 Blockbildung
 Besatzungspolitik
 Doppelte
Staatsgründung
 Gesellschaftliche und
politische Entwicklung
in BRD und DDR
 Epochenjahr 1989
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische Ordnungsentwürfe (II)
Freiheitsverständnis
und Partizipationsstreben (III)
Gleichheit und
Ungleichheit (VI)
Konflikte, Kriege und
Friedensordnungen
(IX)
Geschehen und
dessen mediale
Vermittlung (X)
Menschenbild und
Weltauffassung (I)
Herrschaft und
politische
Ordnungsentwürfe (II)
Freiheitsverständnis
und Partizipationsstreben (III)
Gleichheit und
Ungleichheit (VI)
Konflikte, Kriege und
Friedensordnungen
(IX)
Geschehen und
dessen mediale
Vermittlung (X)
Politikgeschichte
Sozialgeschichte
synchron
perspektivischideologiekritisch
Das „kurze“ 20.
Jahrhundert
Deutsche
Geschichte
Europäische
Geschichte
Politikgeschichte
Sozialgeschichte
synchron
perspektivischideologiekritisch
Das „kurze“ 20.
Jahrhundert
Deutsche
Geschichte
Europäische
Geschichte
Leistungsbewertungskonzept Geschichte
Sekundarstufe II
1. Klausuren
Grundlage für die Ausgestaltung und Bewertung der Klausuren sind die Vorgaben in den
Richtlinien und Lehrplänen für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule im Fach
Geschichte (Kapitel 4.2).
In den Klausuren sollen die Schüler/innen die im Unterricht erworbenen inhalts- und
methodenbezogenen Kompetenzen anwenden/ nachweisen. Das impliziert auch, problembezogene historische Wertungen und Schlussfolgerungen zu formulieren. Bei den Klausuren
werden sowohl Quellen (Bild,-Textquellen, Statistiken) als auch Texte aus der Sekundärliteratur
berücksichtigt, sodass die Schüler/innen sowohl durch die Aufgabenarten als auch die
Aufgabenstellung im Verlauf der Qualifikationsphase auf die Abiturprüfung vorbereitet werden. Bei
der Gestaltung der Klausuren werden die für das Abitur relevanten Operatoren in der
Aufgabenstellung berücksichtigt.
Insgesamt orientieren sich die Klausuren an folgenden Bezugsfeldern:
 inhaltliche Schwerpunkte für das Zentralabitur,
 obligatorische Aufgabentypen,
 maßgebliche Operatoren,
 die den Operatoren zugeordneten Anforderungsbereiche und deren vorgegebene
beurteilungsrelevante Gewichtung.
Für die Bewertung der Klausuren soll vor allem in der Qualifikationsphase ein punktegestützter
Bewertungsschlüssel, wie er für die Abiturklausuren verbindlich ist, herangezogen werden. Der
Benotungsschlüssel soll sich ebenfalls an dem Punktesystem der Abiturklausuren orientieren:
- ca. 75% der max. Punktzahl:
2
- ca. 40% der max. Punktzahl:
4
- weniger als 20% der max. Punktzahl:
6.
Bei nicht punktgestütztem Bewertungsschlüssel kann die erwartete Leistung als Maßstab
angesetzt werden.
Zur individuellen Förderung der Schüler/innen empfiehlt es sich für die Lehrenden, auf die
Aussagekraft des ausgefüllten Bewertungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und
Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten
hinzuweisen.
2. Sonstige Mitarbeit
In dem Bereich „Sonstige Mitarbeit“ sollen die Schüler/innen auf die Anforderungen einer
mündlichen Prüfung vorbereitet werden (Richtlinien und Lehrpläne Sek II, S.86). Als Hauptformen
der „Sonstigen Mitarbeit“ gelten:
 Beiträge zum Unterricht,
 Hausaufgeben,
 Referate,
 Protokolle,
 schriftliche Übungen,
 Protokolle,
 Mitarbeit an Projekten.
Bei der Beurteilung der „Sonstigen Mitarbeit“ ist eine Orientierung an den Operatoren und den
ihnen zugeordneten Anforderungsbereichen (Reproduktion – Reorganisation – Beurteilung)
sinnvoll. Interpretierende, erläuternde und urteilende Beiträge sind demnach höher zu bewerten als
die Zusammenfassung von Sachverhalten.
Hausaufgaben stellen ein wesentliches Element der „Sonstigen Mitarbeit“ dar, da sie der
Unterrichtsvorbereitung, der Reaktivierung von Wissen und dem Erarbeiten von Zusammenhängen
dienen. Sie können sowohl als Einzelvortrag als auch als Teil des Unterrichtsgespräches in den
Unterricht integriert werden.
Referate dienen der selbständigen Erarbeitung von begrenzten Themenbereichen und sind
besonders geeignet, um Studien vorbereitende Arbeitstechniken und Präsentationsformen zu
erlernen (Richtlinien und Lehrpläne, S. 58), und erfordern ein hohes Maß an Medienkompetenz.
Der Vortrag kann sich auf Notizen stützen, jedoch nicht aus einem vorformulierten Text abgelesen
werden. Wichtiger Bestandteil des Referates ist die im Anschluss an das Referat folgende
Besprechung, da die Referenten auf die Einwände, Rückfragen ihrer Zuhörer reagieren,
Zusammenhänge erläutern und angemessen auf Kritik reagieren müssen.
Protokolle dienen vor allem zur Sicherung von Unterrichtsergebnissen und erfüllen in der Regel
nur Operatoren des Anforderungsbereiches I (Reproduktion). Die schriftliche Übung umfasst in der
Regel 30 Minuten und trägt dazu bei, dass die Schüler/innen „lernen, für ein begrenztes Thema“
(Richtlinien und Lehrpläne, S. 100) Kenntnisse und methodische Fähigkeiten nachzuweisen.
Daher ist eine Liste von Einzelfragen nicht zulässig und die Übung muss sich auf einen begrenzten
Aspekt der Unterrichts beziehen (Richtlinien und Lehrpläne, S.100 f).
Die Beurteilungsbereiche Klausuren und „Sonstige Mitarbeit“ haben bei der Festlegung der
Gesamtnote das gleiche Gewicht.
Sekundarstufe I
Da im Fach Geschichte in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen
vorgesehen sind, ist der Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ alleiniges
Kriterium der Leistungsbewertung. Alle fachspezifischen Kompetenzen werden in die Beurteilung
einbezogen; dabei kommt es darauf an,dass die Abfrage von Daten und Fakten immer in
thematisch und methodisch sinnvolle Kontexte eingebunden wird. Zur Beurteilung der „Sonstigen
Leistungen im Unterricht“ können sowohl mündliche als auch schriftliche Formen eingesetzt
werden:
mündliche Beiträge zum Unterricht, z. B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate,
schriftliche Beiträge zum Unterricht, z. B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen,
Portfolios, Lerntagebücher,
kurze schriftliche Übungen,
Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns, z. B. Rollenspiele,
Befragungen, Erkundungen, Präsentationen (vgl. Kernlehrplan für das Gymnasium –
Sekundarstufe I (G8) in NRW, S. 33).
Besonderer Wert wird an unserer Schule auf die Leistungen gelegt, die kooperatives und
schüleraktivierendes Lernen fördern.
Bei der Leistungsbewertung sind Qualität, Kontinuität und die Unterrichtssituation zu
berücksichtigen; das gilt besonders für die mündlichen Beiträge zum Unterricht, die in einem
kontinuierlichen Prozess während des gesamten Schulhalbjahres festgehalten werden müssen.
Die zu erbringende Leistung soll schwerpunktmäßig aus einem längeren, zusammenhängenden
Beitrag eines Schülers / einer Schülerin oder einer Schülergruppe bestehen, wobei sowohl die
Verstehens- als auch die Darstellungsleistung berücksichtigt werden soll.
2.3.12 Politik/Wirtschaft
Im Fach Politik/Wirtschaft geht es nicht in erster Linie um die Anhäufung von Faktenwissen,
sondern um das Erreichen bestimmter „Kompetenzen”. Die im Kernlehrplan Politik/Wirtschaft
vorgegebenen Qualifikationen zielen darauf ab, bei den Schüler/-innen die Fähigkeiten und
Bereitschaft zu entfalten, die aus Bürgern „mündige Bürger” im Sinne unserer Demokratie machen.
Hierzu zählen u.a.:





Interesse an politischen, ökonomischen und sozialen Vorgängen (im weitesten Sinne)
Erkennen und kritische Prüfung der gesellschaftlichen Konflikten zu Grunde liegenden
Interessen
Fähigkeit, die eigenen Interessen kompromissbereit einzubringen
Bereitschaft zu verantwortlichem und tolerantem Handeln
Bereitschaft zu politischem Engagement (im weitesten Sinne)
Die im Kernlehrplan genannten Kompetenzen (Sach-, Methoden-, Urteils-, Handlungskompetenz)
werden auf der Grundlage des eingeführten Lehrwerks „Team“ aus dem Schöningh-Verlag
vermittelt. Darüber hinaus orientieren sich die zu vermittelnden Methoden an den verschiedenen
Arbeitstechniken und Fachmethoden zur Analyse politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich
bedeutsamer Sachverhalte sowie den spezifischen Anforderungen des schuleigenen
Methodencurriculums.
Im nachfolgenden Überblick über die Inhalte des Unterrichts im Fach Politik/Wirtschaft in den
Jahrgangsstufen 5, 8 und 9 sind den im Kernlehrplan vorgesehenen 14 Inhaltsfeldern
entsprechende zu behandelnde Themen zugeordnet. Daneben werden bei Bedarf aktuelle
politische Ereignisse im Unterricht thematisiert.
Das Fach Politik/Wirtschaft ist offen für die Kooperation mit anderen Fächern. Die Möglichkeit,
fächerverbindendes Lernen systematisch einzuüben, wird z. B. während des ZEUS-Projekts in der
8. Jahrgangsstufe praktiziert.
Erprobungsstufe
Konzept für Jg. 5
Inhaltsfelder
1. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
Themenauswahl:
 Leben und lernen in der Schule
 Politik in der Gemeinde – wir reden mit!
2. Grundlagen des Wirtschaftens
Themenauswahl:
 Menschen müssen wirtschaften - aber wie?
 Freizeit - Geld spielt (k)eine Rolle?!
3. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft
Thema: Wie können wir die Umwelt schützen?
4. Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung
Thema: Kinder in aller Welt - mein Fußball kommt aus Pakistan und mein Teppich aus Indien
5. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft
Themenauswahl:
 Meine Klasse und ich - wie werden wir ein gutes Team?
 Welche Bedeutung hat die Familie?
 Freizeit - da kann ich machen, was ich will
 Mit Unterschieden leben lernen
6. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
Thema: Umgang mit Medien - wir machen uns fit
Methodenkompetenz
Gruppenarbeit einüben
Eine Selbstbefragung durchführen
Rollenspiel einüben
Informationen selbst suchen
Einfache Fachtexte erarbeiten
Arbeitsergebnisse vorstellen
Einfache Tabellen erstellen und auswerten
Mittelstufe
Konzept für Jg. 8
Inhaltsfelder
7. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
Thema: Grundfragen der Politik und der Demokratie
8. Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens
Themenauswahl:
Wirtschaft - wie arbeiten Betriebe?
Jugend von der Wirtschaft heiß umworben
Kaufen auf Pump - was kann daran gefährlich werden?
Jugendliche als Verbraucher
10. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft
Thema: Skifahren - ein ökologisches Desaster ?!
12. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft
Themenauswahl:
Suchtgefährdung: sehen, verstehen, richtig handeln
Vorurteile und Außenseiter: Von der Schwierigkeit friedlich miteinander umzugehen
Jugendliche in der Gesellschaft - auf dem Weg zum Erwachsenenwerden
Wenn Jugendliche kriminell werden - Jugend und Recht
13. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
Themenauswahl: - ZEUS - Massenmedien zwischen Unterhaltung, Zeitvertreib und
Information
14. Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung
Thema: Leben in Europa - auf dem Weg zur Einheit
Methodenkompetenz
 Vorbereitung eines Kurzvortrags
 Einführung in die Interpretation von Karikaturen
 Diskussionsübungen
 Durchführung einer Debatte
 Erstellung einer Mind-Map
 Statistiken und Schaubilder lesen, verstehen und interpretieren
 Vorbereitung einer Exkursion
 Nutzung und kritischer Umgang mit dem Internet als Informationsquelle
 Fachtexte im Original lesen und verstehen
 Erstellung von Wandzeitungen
 Durchführung einer Fallstudie
 Durchführung und Auswertung einer Befragung
Mittelstufe
Konzept für Jg. 9
Inhaltsfelder
7. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
Themenauswahl:
 Merkmale der demokratischen Ordnung in der BRD
 Die Rolle der Parteien
8. Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens
Themenauswahl:
 Aspekte der Wirtschaftspolitik
 Gewerkschaften und Arbeitgeber im Tarifkonflikt
9. Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-, Dienstleistungs- und
Informationsgesellschaft
Thema: Jugendliche und Berufswahl - „Wie plane ich meine berufliche Zukunft?"
10. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft
Thema: Wirtschaft und Umwelt - Unüberbrückbare Gegensätze oder zwei Seiten
derselben Medaille
11. Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit
Thema: Soziale Sicherung heute und morgen - Wie viel Schutz soll der Staat den
Menschen bieten?
12. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen
Gesellschaft
Thema: Lebenseinstellungen Jugendlicher - "Wofür engagieren wir uns?"
13. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
Thema: Massenmedien und Politik
14. Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung
Themenauswahl:
 Zur Situation der Menschenrechte - Welche Bedeutung haben sie für uns?
 Zum Stand der europäischen Integration - Wie funktioniert das vereinte Europa?
 Globalisierung - Zusammenleben in der „einen Welt"
 Friedenssicherung als Aufgabe internationaler Politik
 Entwicklungspolitik - Brauchen Entwicklungsländer unsere Unterstützung?
Methodenkompetenz
 Vorbereitung eines Kurzvortrags
 Einführung in die Interpretation von Karikaturen
 Diskussionsübungen
 Durchführung einer Debatte
 Erstellung einer Mind-Map
 Statistiken und Schaubilder lesen, verstehen und interpretieren
 Vorbereiten einer Exkursion
 Nutzung und kritischer Umgang mit dem Internet als Informationsquelle
 Fachtexte im Original lesen und verstehen
 Erstellung von Wandzeitungen
 Durchführung einer Fallstudie
 Durchführung und Auswertung einer Befragung
2.3.13 Sozialwissenschaften
Das Fach Sozialwissenschaften hat es mit gesellschaftlichen Sachverhalten zu tun, die unmittelbar
das Leben der Menschen berühren. Gesellschaftliches durchdringt und formt Menschen als
„soziale Wesen“ in ihrer Selbstwerdung und in ihrem Zusammenleben. Die Sozialisation, die
Verinnerlichung der Gesellschaft als subjektive Wirklichkeit macht Menschen handlungsfähig und
gibt ihnen ein Bild von sich selbst. Aber der einzelne Mensch geht nie in der Gesellschaft auf; in
der Spannung gegenüber gesellschaftlichen Anforderungen schärft sich das Selbstgefühl des
Einzelnen.
Sozialwissenschaftlicher Unterricht hat immer zwei Zielrichtungen: Er will die Menschen als
gesellschaftliche Produkte und als Gestalter der Gesellschaft zugleich verstehen. Kompetentes
Handeln in gegebenen gesellschaftlichen Strukturen, kritisch-selbstreflexives Nachdenken über
gesellschaftliche Formungen und engagierte Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme sollen
gefördert werden.
Sozialwissenschaftliches Lernen ist immer auch handlungsorientiertes bzw. produktorientiertes
Lernen, das letztlich auf politisches/gesellschaftliches Engagement der Schüler/innen in eigener
Verantwortung zielt. Darauf orientiert z. B. das Angebot der Fachschaft Politik/Sozialwissenschaften an alle wahlberechtigten Schüler/-innen bei anstehenden Wahlen als Wahlhelfer/in ehrenamtlich am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Das Fach Sozialwissenschaften baut auf die im Fach Politik/Wirtschaft in der Sekundarstufe 1
erreichten Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen. Dabei verbindet bzw. integriert es drei
wissenschaftliche Disziplinen:
Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft.
Erst das Zusammenwirken mehrerer fachlicher Zugriffe macht es möglich, komplexe
gesellschaftliche Sachverhalte angemessen zu erfassen und eine verantwortliche politische
Urteils- und Handlungskompetenz zu erreichen. Dazu bedarf es keiner enzyklopädischer
Kenntnisse; vermittelt werden soll sozialwissenschaftliches Orientierungs-, Erschließungs-,
Erklärungs- und Handlungswissen. Dies geschieht in sechs gesellschaftlich relevanten
Inhaltsfeldern (vgl. Tabelle), aus denen heraus Thematisierungen erfolgen. Einen geschlossenen
verbindlichen Themenkatalog gibt es nicht, da nur so die wichtigen fachdidaktischen Prinzipien Problem- und Schülerorientierung, subjektive Betroffenheit, Aktualität und Zukunftsbedeutsamkeit hinreichend beachtet werden können. Allerdings finden die jeweiligen Vorgaben für das
Zentralabitur ihren thematischen Niederschlag.
Ein weiteres wichtiges Element des Unterrichts ist die Vermittlung und Weiterentwicklung
fachmethodischer Kompetenzen.
Der im Folgenden dokumentierte Lehrplan gilt für die Kurse der Jahrgangsstufen EF bis Q2.
Die Zusatzkurse der Jahrgangsstufe Q2 orientieren sich an diesem Plan unter Anpassung an den
zeitlichen Rahmen. Dabei streben sie ein gesellschaftliches Orientierungswissen an, das
eine vertiefte Problemsicht eröffnet. Erreicht werden soll ein fundamentales Verständnis für
demokratische Willensbildung, für marktwirtschaftliche Systemzusammenhänge sowie soziale
Strukturen und ihre Entwicklung. Die Schüler/-innen sollen so befähigt werden, ihren Weg in der
Gesellschaft zu finden und zu gehen.
Jgst.
Inhaltsfeld
Individuum,
Gruppen u.
Institutionen
EF
Q1/I
Inhaltselemente
• Sozialisation des Individuums in
sozialen Gruppen u. Institutionen
(Grundbegriffe u. Erklärungsansätze)
• Rollenhandeln: strukturfunktionalistische und interaktionistische
Rollentheorie
• Soziale Gruppen und Institutionen:
institutions- und organisationssoziologische Grundkenntnisse
• Qualifizierung im Rollenhandeln:
Wahrnehmungs-, Kommunikations-,
Kooperationsübungen
Marktwirtschaft:
• Marktsystem, wesentliche OrdnungsProduktion,
elemente und normative GrundKonsum, Verteilung annahmen, Funktion von Preisen und
Wettbewerb; optimale Ressourcenallokation
• Zusammenhang von Produktion,
Einkommen, Konsum
• Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, ökologische Fehlsteuerung
• Rolle des Staates in der Sozialen
Marktwirtschaft
Themen
(z.T. alternativ)
• Emanzipation – heute
doch kein Thema mehr?
• Jugendkriminalität –
Erziehung statt Strafe?
• Rechtsextremismus –
was geht der uns an? o.a.
• Die Soziale
Marktwirtschaft – vor
neuen
Bewährungsproben!
• Eigennutz oder
Gemeinwohl – das
Marktsystem zwischen
Effizienz und
(ökologischem, sozialem)
Versagen o.a.
Politische
Strukturen und
Prozesse in
Deutschland
• Grundprinzipien der deutschen
Demokratie
• Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes
• Identitäts- und konkurrenztheoretische Demokratie-Konzepte und
demokratietheoretische Grundlagen
des Grundgesetzes
• Auswirkungen des raschen sozialen
Wandels auf das politische System
• Kein Interesse an Politik?
– Möglichkeiten und
Grenzen der Partizipation
• Sicherheit wichtiger als
Freiheit? – Problematik
der Einschränkung von
Grundrechten o.a.
Wirtschaftspolitik
• Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
• Umwelt- und wohlfahrtsökonomische
Bilanzen
• Wirtschaftspolitische Konzeptionen
• Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik
angesichts fortschreitender Globalisierungsprozesse
•Massenarbeitslosigkeit:
Herausforderung der
Wirtschaftspolitik –
wirtschaftspolitische
Konzeptionen, ihre Ziele
und Grenzen
Q1/II
Q2/I
Gesellschaftsstrukturen
und sozialer
Wandel
• Sozialer Wandel komplexer
Gesellschaften in wichtigen Bereichen
• Empirische Daten zur sozialen
Ungleichheit und Zusammenhänge
zwischen Ressourcen,
Lebenschancen, politischer Macht
• Soziale Sicherung und Sozialpolitik
• Entstrukturierungs- und Neustrukturierungsvorgänge, Konfliktpotentiale
und Steuerungschancen
• Staatliches Handeln als Reaktion auf
Markt- u. Organisationsmacht
• Chancengleichheit –
Chancengerechtigkeit? –
Sozialwissenschaftliche
Deutungen gesellschaftlicher Ungleichheit
• Lebensgestaltung im 21.
Jhdt. – grenzenlose
Freiheit im Zeitalter der
Individualisierung?
Politische
Strukturen und
Prozesse in
Deutschland
Wiederaufnahme des in 11/II
behandelten Inhaltsfeldes:
Auswirkungen sozialen Wandels auf
das System der sozialen Sicherung
und auf die Möglichkeit und die
Chancen, es politisch (mit-) zugestalten
• Demontage des
Sozialstaates?
- kontroverse sozialpolitische Konzeptionen
auf dem Hintergrund des
Sozialstaatsgebotes des
Grundgesetzes
Globale politische
Strukturen und
Prozesse
• Erscheinungsformen und Ursachen
internationaler Konflikte
• Muster politischer Antworten auf
globale Prozesse
• Ziele und Aufgaben internationaler
Politik
• Rückwirkungen auf nationale
politische Entscheidungen
• Quo vadis Europa? –
Perspektiven der EU nach
der Erweiterung auf 27
Staaten u. d. Scheitern der
EU-Verfassung
• Friedenssicherung und
Menschenrechte –
Analyse eines
internationalen Konflikts
unter besonderer Berücksichtigung der Rolle
der UNO
Vertiefung /Wdhg.
Neues Thema
Q2/II Nach Wahl
Leistungsbewertungskonzept Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften
Zur Bewertung von Mitarbeit im Unterricht in den Sekundarstufen I/II und Klausuren in der
Sekundarstufe II im Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften
Die Leistungsbewertung im Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften erfolgt in der
Sekundarstufe I aufgrund ausbleibender Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen lediglich im
Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“. In der Sekundarstufe II bezieht sie sich zu gleichen
Teilen auf die Bereiche „Mitarbeit im Unterricht“ sowie „Klausuren“.
1. Mitarbeit im Unterricht
Gemäß Richtlinien und Lehrplänen4 für das Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften
kommen für diesen Beurteilungsbereich sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der
Leistungsüberprüfung zum Tragen.
Zum Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ in beiden Sekundarstufen gehören u.a.
• mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate; in
der Sek. II auch Hausaufgaben),
• schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen,
Portfolios, Lerntagebücher; in der Sek. II auch Hausaufgaben),
• kurze schriftliche Übungen sowie
• Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiele,
Befragungen, Erkundungen, Präsentationen)
Alle mündlichen, schriftlichen und praktischen Formen der Mitarbeit im Unterricht besitzen wichtige
eigenständige Funktionen und sind somit vielfältig einzusetzen. Eine angemessene Vorbereitung in
den o.g. Bereichen im Verlauf der Sekundarstufe I soll sicherstellen, dass eine Anschlussfähigkeit
für die Überprüfungsformen der gymnasialen Oberstufe gegeben ist.“5 In der Sekundarstufe II
werden die Schülerinnen und Schüler im Bereich der „Mitarbeit im Unterricht“ auf die mündliche
Abiturprüfung und deren Anforderungen vorbereitet.
Der Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“ erfasst die Qualität und Kontinuität der
mündlichen und schriftlichen Beiträge, die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht erbringen.
Mündliche Leistungen werden dabei in einem fortdauernden Prozess vor allem durch
Beobachtungen während des Schuljahres bzw. Bewertungszeitraumes festgestellt, da sich erst so
einschätzen lässt, ob sich die Beiträge vorwiegend in reproduktiven und reorganisatorischen oder
in transfer- und problembezogenen Anforderungsbereichen bewegen.
Generell gilt die Unterscheidung in eine Verstehensleistung und eine vor allem sprachlich
repräsentierte Darstellungsleistung für die Bewertung im Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ als
hilfreich und auch notwendig.
2. Klausuren
Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse in einem Kursabschnitt. Sie
sollen zum einen darüber Aufschluss geben, inwieweit gesetzte Lernziele erreicht worden sind und
4
MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, W ISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien
und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Sozialwissenschaften. Frechen: Ritterbach,
1999
5
MINISTERIUM FÜR SCHULE, W ISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die
Sekundarstufe I – Gymnasium. Politik (Wirtschaft). Frechen: Ritterbach, 2002
zum anderen auf die komplexen Anforderungen in der Abiturprüfung vorbereiten.
Die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren orientiert sich an den
geltenden Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Sozialwissenschaften 6 sowie des
Zentralabiturs7. Letztere liefern mit der Festsetzung inhaltlicher Schwerpunkte, den obligatorischen
Aufgabentypen, den maßgeblichen Operatoren und den diesen zugeordneten Anforderungsbereichen sowie deren vorgegebene beurteilungsrelevante Gewichtung das Bezugsfeld für die
Gestaltung und Beurteilung der Klausuren in der Sekundarstufe II.
Die Beurteilung der Klausuren erfolgt orientiert an den für das Zentralabitur verbindlichen
Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistung (sog. Erwartungshorizonte). Diese
punktegestützten Bewertungsschlüssel dienen der detaillierten Beurteilung der inhaltlichen
Leistungen sowie der Darstellungsleistung. Sie schreiben folgende Richtwerte für die
Leistungsbewertung in Klausuren vor:
• ca. 70% des Erwartungshorizontes erfüllt: 2• ca. 50% des Erwartungshorizontes erfüllt: 4+
• < 20% des Erwartungshorizontes erfüllt: 6
Im Hinblick auf Transparenz und Orientierung bezüglich der Anforderungen bzw. Bewertung in der
zentralen Abiturprüfung soll spätestens in einer der Klausuren der Jahrgangsstufe Q2 ein
entsprechender punktegestützter Bewertungsschlüssel verwendet und den Schülerinnen und
Schülern zur Verfügung gestellt werden.
Zur individuellen Förderung der Lernenden empfiehlt es sich für den Lehrenden, auf die
Aussagekraft des ausgefüllten Beurteilungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und
Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten
hinzuweisen.
6
7
MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, W ISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien
und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Sozialwissenschaften. Frechen: Ritterbach,
1999, S. 64 ff (Kapitel 4)
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=30 (letzter Zugriff: 1.11.2009)
2.3.14 Praktische Philosophie und
2.3.15 Philosophie
Schülerinnen und Schüler hinterfragen mit zunehmendem Alter Erkenntnisse, soziale Ordnungen,
Wert- und Glaubensvorstellungen, die sie in ihrer früheren Entwicklung als selbstverständliche
Konstanten ihres Lebens anerkannt haben. Der Unterricht in den Fächern Praktische Philosophie
(Sek. I) und Philosophie (Sek. II) knüpft an Problemstellungen an, die sich aus solchen
biographisch-lebensweltlichen Diskrepanzerfahrungen ergeben, und weitet sie im Hinblick auf die
zugrunde liegenden allgemeinen wissenschaftlichen, ethischen und gesellschaftlichen Diskurse
und deren Fragestellungen aus.
Die Fächer Praktische Philosophie und Philosophie
 vermitteln Kenntnisse der verschiedenen Gegenstandsbereiche philosophischen Denkens
hinsichtlich ihrer historischen, systematischen und anwendungsbezogenen Dimension. Der
enge Zusammenhang verschiedener weltanschaulicher bzw. anthropologischer
Grundeinstellungen
mit
der
eigenen
Lebenspraxis
sowie
konkurrierenden
erkenntnistheoretischen, ethischen, ästhetischen, geschichts- und staatsphilosophischen
Modellen wird erschlossen (Fachkompetenz).
 fördern, in ihrem Inhalt und Anspruch genuin schülerorientiert, die zunehmend ihrer selbst
und der zunehmend eigenständig gewählten Methoden bewusste Auseinandersetzung der
Schüler/-innen
mit
den
Fachinhalten,
mündend
in
einen
selbstund
verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Lebenswirklichkeit (Methodenkompetenz),
 machen den Einzelnen als soziales Wesen unter besonderer Berücksichtigung seines
weltanschaulichen, damit verbundenen kulturellen und daraus resultierenden ethischen
Kontextes erfahrbar und erlebbar mit dem Anspruch einer zunehmenden Realisierung des
in diesen Bezügen sich entwickelnden Werte- und Verantwortungsbewusstseins
(Sozialkompetenz).
Zu keiner Zeit war die Frage nach dem richtigen Handeln für das Überleben der Gattung und der
Ökosysteme von so existenzieller Bedeutung wie angesichts der globalisierten Welt im 21.
Jahrhundert. Die Herausforderungen, die sich daraus für moderne Gesellschaften ergeben, sind
enorm. Ihre Bewältigung setzt mündige Bürger voraus, die sich selbst und
ihre Bedürfnisse und Wünsche als Mensch ebenso einzuschätzen vermögen wie die Rolle der
Technik und eines gerechten Staates. Konsistente ethische Positionen sind angesichts eines
rasanten wissenschaftlichen Fortschritts immer schwerer zu finden und ein reflektierter Begriff
dessen, was überhaupt Wissenschaft ist, sollte nicht der Beliebigkeit subjektiver Vorlieben geopfert
werden.
Vor diesem Hintergrund fragt das Fach Philosophie nach den Bedingungen der Möglichkeit
sachgemäßer Antworten. Die Auseinandersetzung mit traditionellen und aktuellen Denkangeboten
bietet die Möglichkeit, die im Fachcurriculum ausgewiesenen Kernkompetenzen in fachlicher,
methodischer, sozialer und medienkritischer Hinsicht – und nicht zuletzt auch durch originäre
Begegnungen – zu erwerben.
Praktische Philosophie
Das Fach Praktische Philosophie ist seit seiner Einführung als ordentliches Unterrichtsfach an den
Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend, die nicht
am Religionsunterricht der Sekundarstufe I teilnehmen. An der Friedrich-Harkort-Schule wird es
zurzeit zweijährig in den Jahrgangsstufen 8 und 9 unterrichtet.
Das Unterrichtsfach Praktische Philosophie ist als philosophisch fundierte Auseinandersetzung mit
Wert- und Sinnfragen des Individuums und der Gesellschaft konzipiert.
Der Unterricht basiert auf der Verschränkung von drei Perspektiven: der individuellen, der
gesellschaftlichen und der ideengeschichtlichen Perspektive. Diese stellen einerseits die
Grundlagen zur Bestimmung der Inhalte des Faches dar, andererseits die didaktischen Prinzipien
der konkreten Unterrichtsgestaltung.
Die personale Perspektive (Alltagserfahrungen, personale Grunderfahrungen und Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler) intendiert (in ausgewählt originalen Begegnungen)
einen schüler-, erfahrungs- und problemorientierten Zugang zu den Themen, die im Kontext der
gesellschaftlichen Perspektive (gesellschaftliche Wertvorstellungen und -konflikte) und im Licht der
ideengeschichtlichen Perspektive (wirkmächtige weltanschauliche und religiöse Grundlagen,
Leitvorstellungen, Entwicklungen und Ideen) religions- und weltanschauungsneutral reflektiert
werden.8
Für die Mittelstufenjahrgänge 7 bis 9 definiert der Kernlehrplan des Faches zu erlangende
Kompetenzen in den Bereichen personale Kompetenz, soziale Kompetenz, Sachkompetenz und
Methodenkompetenz9, die auch vom zurzeit zweijährigen Fachangebot der FHS realisiert werden
und den Grundsätzen unseres Schulleitbildes voll entsprechen.
Die dem Unterricht zugrunde liegenden Wert-Fragen lassen sich insgesamt sieben konstitutiven
Fragenkreisen mit untergeordneten Themenkreisen zuordnen, die die inhaltlichen Zugänge
fachlich strukturieren:10
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Die Frage nach dem Selbst
Die Frage nach dem Anderen
Die Frage nach dem guten Handeln
Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
Die Frage nach Natur und Technik
Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn
Die konkreten unterrichtlichen Themen lassen sich in der Regel schwerpunktmäßig einem der
Fragenkreise zuordnen, stellen aber auch Bezüge zwischen ihnen her. Die Berücksichtigung aller
sieben Fragenkreise ist verbindlich. Die Unterrichtseinheiten müssen so angelegt sein, dass im
Laufe der Mittelstufe alle sieben Fragenkreise bearbeitet werden. Angesichts der vielfältigen
Themenkreise in jedem Fragenkreis bleiben der notwendige Gestaltungsfreiraum und die mögliche
Themenvielfalt erhalten.11
Entwicklungspsychologische Aspekte (Interesse an / Zugang zu bestimmten Themen in früheren /
späteren Jahren der Pubertät), fachsystematische Gründe (Einführung in Arbeitsweisen und
Methoden des Faches, inhaltliche Grundfragen und -zugänge) und spezifische
schulorganisatorische Zusammenhänge (Abstimmung mit anderen Unterrichtsfächern im Rahmen
fächerverbindenden Unterrichts, u.a. in Projekten; terminfixierte Einschnitte in der Schullaufbahn
8
Vgl. zu den didaktischen Perspektiven: Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 11.
9
Vgl. Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und
Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 30-32.
10 Vgl. zu den Fragen- und Themenkreisen: Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 11f.
11 Vgl. Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und
Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 32.
[Schülerbetriebspraktikum]) erfordern im Sinne eines schülerorientierten, systematisch
strukturierten und sinnvoll kontextuierten Unterrichts eine Jahrgangsstufenzuordnung bzw. zeitliche
Festlegung einzelner, damit obligatorischer Themen.
JS
8
JS
9
12
Inhaltliche
Schwerpunkte /
Fragenkreisschwerpunkte
Auf der Suche
nach Identität
(Fragenkreis 1)
Themenkommentierung
Kompetenzen12
Das Thema ist als weiter angelegte Einführung in die
Fragenkreise des Faches und deren Vernetzungen
angelegt. Durch die Auseinandersetzung mit sich selbst
sollen die Schüler/-innen Zugang zur Philosophie
gewinnen. Das Thema reflektiert – gemeinsam mit dem
sich anschließenden Thema – inhaltlich das Menschsein
in seinen Selbst- und Fremdbezügen (philosophisch/
psychologisch/biologisch/soziologisch) unter besonderer
Berücksichtigung der Themenaspekte Freiheit –
Unfreiheit (philosophisch: Willens- und Handlungsfreiheit/juristisch: GG Art. 1-19) und Glück (Glück haben
– glücklich sein). Anhand dieses Themas sollen
anthropologische, erkenntnistheoretische und ethische
Grundfragen diskutiert werden.
P1/2/3/4/5/6/7/8;
Soz1/2/3/5/7;
Sach1/4/5/6/8;
M1/2/3/5/6/8
Freundschaft,
Liebe und
Partnerschaft
(Fragenkreis 2)
Das Thema reflektiert – gemeinsam mit dem vorausgehenden Thema – inhaltlich das Menschsein in seinen
Selbst- und Fremdbezügen (philosophisch/psychologisch/biologisch/soziologisch) unter besonderer
Berücksichtigung des Themenaspekts Freundschaft,
Liebe und Partnerschaft. Anhand dieses Themas sollen
anthropologische, erkenntnistheoretische und ethische
Grundfragen diskutiert werden.
P1/2/3/4/6/7/8;
Soz1/2/3/5/6/7;
Sach1/3/4/5/8;
M1/2/3/5/6/8
Virtualität und
Schein
(Fragenkreis 6)
Die vielfältige Konfrontation der Schüler/-innen mit den
unterschiedlichsten (Massen-)Medien im Alltag bedarf
einer kritischen Medienerziehung, die neben grundsätzlichen erkenntnistheoretischen Aspekten hier im Vordergrund stehen soll.
Methodisch kann das Thema zugleich in die projektorientierte philosophische Filmanalyse einführen.
P4/7;
Soz6;
Sach1/2/4/5/
6;
M1/2/3/4/5/8
Quellen der
Erkenntnis
(Fragenkreis 6)
Getreu der Auffassung, das Staunen sei der Anfang aller
Philosophie, soll die Auseinandersetzung mit der
Erkenntnistheorie erfolgen. Ausgehend von dem Zweifel
an der Zuverlässigkeit der sinnlichen Wahrnehmung
(vgl. optische Täuschungen) sollen grundsätzliche
Positionen der Erkenntnistheorie (z.B. Rationalismus vs.
Empirismus) kritisch reflektiert werden.
P4;
Soz3/6;
Sach6;
M1/2/3/4/5/8
Sterben und Tod
(Fragenkreis 7)
Die Behandlung dieses Themas soll einem Grundbedürfnis des Menschen gerecht werden: dem Bedürfnis, metaphysische Fragen zu erörtern. Hier sollen u.a.
unterschiedliche Religionen (z.B. Christentum,
Buddhismus, Hinduismus,) und ihre Antworten auf die
Frage nach dem Tod kennen gelernt werden.
Vorgesehen ist im Sinne der Öffnung von Schule eine
originale Begegnung mit Menschen bzw. Orten, die im
Zusammenhang mit dem Thema stehen (Kooperation
mit der Kinderhospiz-Initiative Witten e.V., außerdem
z.B. Friedhofs- und Trauerkapellenbesuch einschließlich
P1/2/4/5/6/7/8;
Soz1/2/3/5/7;
Sach1/3/4/5/6/
7/8;
M1/2/3/4/5/6
Zuordnung der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen, vgl. auch Aufführung unter folgender Tabelle. (Vgl. Sekundarstufe I.
Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes
Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 30-32.)
Pfarrergespräch).
Entscheidung und
Gewissen
(Fragenkreis 3)
Eine Einführung in das ethische Argumentieren soll im
Kontext der Thematisierung des Widerstandes gegen
den Nationalsozialismus erfolgen. Es werden die
thematischen Schwerpunkte „Entscheidung und
Gewissen“, aber auch „Freiheit und Verantwortung“
fokussiert. Unterschiedliche Positionen zur moralischen
Beurteilung einer Handlung sollen kritisch reflektiert
werden (z.B. deontologische vs. teleologische
Prinzipien).
Die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt
fächerverbindend als Vor- und Nachbereitung des
gegen Ende des ersten Schulhalbjahres stattfindenden
Projekttages „Widerstand im Nationalsozialismus“ und
arbeitet (unter anderem) mit exemplarischem Bezug zu
dieser Zeit.
P1/2/3/4/5/6/7/8;
Soz1/2/3/5/6/7;
Sach1/4/5/7/8;
M1/2/3/4/5/6/7/8
Arbeits- und
Wirtschaftswelt
(Fragenkreis 4)
Das Thema steht im Kontext der fächerverbindenden
Vor- und Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums
im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe. Begleitend zu
dem Betriebspraktikum soll die Bedeutung von Arbeit für
den Menschen problematisiert werden. In diesem
Zusammenhang werden ebenso sowohl die psychologischen Folgen von Arbeitslosigkeit als auch das
Bedürfnis, Freizeit lust- und sinnvoll zu gestalten,
reflektiert. Kritisch in den Blick genommen werden
außerdem zentrale und aktuelle Fragen aus der
Wirtschaftswelt.
P1/2/3/4/5/6/7/8;
Soz1/4/5/6/7;
Sach1/4/5/8;
M1/2/3/4/5/6/8
Technik – Nutzen
und Risiko
(Fragenkreis 5)
Die Schüler sollen in dieser Unterrichtsreihe ihre eigene
Einstellung zur Natur und zur Technik kritisch reflektieren. Die Chancen und Risiken moderner Technik
werden an ausgewählten Beispielen diskutiert (z.B.
lebensrettende medizinische Maßnahmen, Embryonalforschung).
P4/5/6/7/8;
Soz1/2/3/5/6/7;
Sach1/2/3/4/5/
7/8;
M1/2/3/4/5/6/7/8
Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen:
Personale Kompetenz (P)
Die Schüler/-innen
P1:
reflektieren den Wert der eigenen Persönlichkeit in Beziehung zu anderen und bringen das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten (zum Beispiel in symbolischer Gestaltung) zum Ausdruck,
P2:
artikulieren die Bewertung von Gefühlen als gesellschaftlich mitbedingt und erörtern Alternativen,
P3:
erproben in fiktiven Situationen vernunftgemäße Aktionen und Reaktionen, entwickeln bei starken
Gefühlen einen rationalen Standpunkt und treffen eine verantwortliche Entscheidung,
P4:
bewerten komplexe Sachverhalte und Fallbeispiele und diskutieren diese angemessen,
P5:
diskutieren Beispiele autonomen Handelns und Zivilcourage hinsichtlich ihrer Motive,
P6:
stellen verschiedene soziale Rollen authentisch dar und antizipieren und reflektieren soziale Rollen,
P7:
treffen begründet Entscheidungen im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung,
P8:
erörtern Antworten der Religionen und der Philosophie auf die Frage nach einem sinnerfüllten Leben
und finden begründet eigene Antworten.
Soziale Kompetenz (Soz)
Die Schüler/-innen
Soz1: reflektieren den Wert der Meinung anderer und formulieren Anerkennung und Achtung des anderen
als notwendige Grundlagen einer pluralen Gesellschaft,
Soz2: denken sich an die Stelle von Menschen unterschiedlicher Kulturen und argumentieren aus dieser
fremden Perspektive,
Soz3: reflektieren und vergleichen individuelle Werthaltungen mit Werthaltungen verschiedener Weltanschauungen und gehen tolerant damit um,
Soz4: erkennen und reflektieren Kooperation als ein Prinzip der Arbeits- und Wirtschaftswelt,
Soz5: lassen sich auf mögliche Beweggründe und Ziele anderer ein und entwickeln im täglichen Umgang
miteinander eine kritische Akzeptanz,
Soz6: entwickeln ein konstruktives Konfliktverhältnis und argumentieren in Streitgesprächen vernunftgeleitet,
Soz7: lernen Bereiche sozialer Verantwortung kennen, erproben Möglichkeiten der Übernahme eigener
Verantwortung und reflektieren die Notwendigkeit verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft.
Sachkompetenz (Sach):
Die Schüler/-innen
Sach1: erfassen gesellschaftliche Probleme immer differenzierter in ihren Ursachen und ihrer
geschichtlichen Entwicklung, diskutieren diese unter moralischen und politischen Aspekten und
formulieren mögliche Antworten,
Sach2: entwickeln Übersicht über unsere Medienwelt, gehen kritisch mit neuen Medien um und reflektieren
die Bedeutung der Medien und medialen Kulturtechniken,
Sach3: entwickeln verschiedene Menschen- und Weltbilder sowie Vorstellungen von Natur und diskutieren
kulturvergleichend Grundfragen menschlicher Existenz,
Sach4: erfassen ethische und politische Grundbegriffe und wenden diese kontextbezogen an,
Sach5: begründen kriteriengeleitet Werthaltungen,
Sach6: beschreiben differenziert Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse und ordnen sie entsprechenden
Modellen zu,
Sach7: reflektieren kulturelle Phänomene und philosophische Aspekte von Weltreligionen,
Sach8: nehmen gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme in ihrer interkulturellen Prägung wahr,
bewerten sie moralisch-politisch und entwickeln Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen.
Methodenkompetenz (M):
Die Schüler/-innen
M1:
beschreiben Komplexität und Perspektivität von Wahrnehmung,
M2:
erarbeiten philosophische Gedanken und Texte,
M3:
erwerben ein angemessenes Verständnis von Fachbegriffen und verwenden diese sachgerecht,
M4:
erkennen Widersprüche in Argumentationen und ermitteln Voraussetzungen und Konsequenzen
dieser Widersprüche,
M5:
führen Gedankenexperimente zur Lösung philosophischer Probleme durch,
M6:
analysieren in moralischen Dilemmata konfligierende Werte und beurteilen sie,
M7:
führen eine Diskussion über ein philosophisches Thema im Sinne des sokratischen Philosophierens,
M8:
verfassen eine Argumentation zu einem philosophischen Thema und legen ihre Gedanken
strukturiert dar.
Philosophie
Bezugsdisziplin des Philosophieunterrichts ist die Philosophie, die nach den Prinzipien des
Denkens, des Handelns und des Seienden fragt. In seinem Selbstverständnis als die Grenzen von
Fachgebieten und Fächern überschreitendes Unterrichtsfach thematisiert der Philosophieunterricht
„die Grundlagen des menschlichen Wissens und Denkens, die Normen und Werte des Handelns
und die Bedingungen der Wirklichkeit in ihren kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen,
geschichtlichen und politischen Erscheinungen“ und entspricht damit „dem menschlichen
Grundbedürfnis nach der diskursiv-argumentativen Beantwortung von Fragen, die aus dem Zweifel
am Selbstverständlichen erwachsen“.13
Jeder Unterrichtsgegenstand wird im Fach Philosophie in insgesamt fünf Dimensionen erörtert:
Dimension I: Die erkenntnistheoretisch-wissenschaftstheoretische Dimension
Dimension II: Die sittlich-praktische Dimension
Dimension III: Die ontologisch-metaphysische Dimension
Dimension IV: Die geschichtlich-gesellschaftliche und kulturelle Dimension
Dimension V: Die methodische Dimension
Die ersten vier Dimensionen bezeichnen unterschiedliche Perspektiven des philosophischen
Denkens; die fünfte Dimension umfasst den methodischen Horizont.14
In Anlehnung an die traditionellen Gegenstandsbereiche der Philosophie und unter
Berücksichtigung der fünf Dimensionen des Philosophieunterrichts formuliert der Lehrplan des
Faches obligatorische Rahmenthemen, die als Problemhorizonte zu verstehen sind. Diese
Rahmenthemen einschließlich der mit ihnen gesetzten sachlichen Schwerpunkte werden in den
jeweiligen Kurshalbjahresthemen konkretisiert.15
Das schulinterne Curriculum legt die Rahmenthemen und inhaltlichen Schwerpunkte sowie die
inhaltlichen und methodischen Kernkompetenzen für die Kurshalbjahre nach Maßgabe der
Obligatorik des Lehrplans, nach den Vorgaben für das Zentralabitur und den Leitideen des
Schulprogramms fest.
Curriculum16
JS
EF/I
Rahmenthema / Inhaltliche
Schwerpunkte17
Einführung in die
Philosophie

Philosophie:
Begriff und Inhalte,
Problemstellungen und
Zugänge, Formen und
Methoden

13
14
15
16
17
Einführung in zentrale
Teilgebiete der
Philosophie, orientiert
an Kants Fragen:
Was kann ich wissen?
(Erkenntnistheorie)
Was soll ich tun? (Ethik)
Was darf ich hoffen?
(Geschichtsphilosophie
und Metaphysik)
Was ist der Mensch?
(Anthropologie)
Inhaltliche Intentionalität und
Kernkompetenzen
Methodische Intentionalität und
Kernkompetenzen
Die Schüler/-innen sollen
Intentionen und Dimensionen
philosophischen Fragens
erfassen,
Grundformen philosophischen
Denkens kennen lernen und
erproben,
Kernfragen der zentralen
Teilgebiete des Faches
reflektieren und sich mit
exemplarischen Zugängen zu
deren Beantwortung
auseinandersetzen,
Überblick über die Teilgebiete
des Faches und der
schulischen Folgekurse
gewinnen.
Die Schüler/-innen erüben einen
sicheren Umgang mit Texten, indem
sie variationsreiche Verfahren der
Texterschließung anwenden und
methodenkritisch reflektieren
(Identifikation von Schlüsselbegriffen
und Gelenkwörtern, Kennzeichnung
von Sprechakten, Erstellung von
Strukturskizzen, Formulierung von
Leitfragen etc.). Damit schulen sie
exaktes Denken, präzise
Argumentation und begriffliches
Unterscheidungsvermögen, eignen
sich Methoden und Arbeitsformen
des Philosophieunterrichts an und
üben sich in die Formen schriftlicher
und mündlicher Lernzielkontrollen
Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen: Philosophie. Hg. vom
Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 1999, S. 5.
Vgl. ebd., S. 12-15.
Vgl. ebd., S. 16f.
Vgl. im Folgenden auch ebd., S. 17-20.
Die konkrete Auswahl der genannten exemplarischen Ansätze in der Qualifikationsphase erfolgt jahrgangsspezifisch nach
den jeweiligen Vorgaben für das Zentralabitur, einsehbar unter www. standardsicherung.nrw.de/abitur.
ein.
EF/II
Q1/I
Q1/II
Philosophische Anthropologie: Probleme der Bestimmung des Menschen

Der Mensch: Betrachtungsperspektiven
zwischen Mythos /
Religion und Naturwissenschaft

Der Mensch im
Spannungsfeld seiner
Bestimmung als Naturwesen und als Kulturwesen

Der Mensch als selbstbestimmtes Wesen
Ethik: Probleme des
menschlichen Handelns

Ethik: Grundbegriffe
und Gegenstandsbereiche

Antike Modelle für ein
gelingendes Leben

Positionen des
Utilitarismus

Moralität und Freiheit –
der kategorische
Imperativ im Kontext
der kantischen Ethik

Freiheit und
Verantwortung: Jonas'
,Prinzip Verantwortung'

Exemplarische Gegenstände angewandter
Ethik
Rechts- und Staatsphilosophie: Probleme
von Politik, Recht, Staat
und Gesellschaft

Rechts- und Staatsphilosophie:
Grundbegriffe und
Gegenstandsbereiche

Der Staat als
Organismus: antike und
mittelalterliche Staatsphilosophie

Recht, Macht und
Gewalt, Recht und
Gerechtigkeit, Recht
und Frieden:
exemplarische Ansätze
neuzeitlicher
Staatsphilosophie

Exemplarische Gegenstände angewandter
Rechts- und Staatstheorie
Die Schüler/-innen sollen
den Menschen im
Spannungsfeld seiner
Bestimmung als Naturwesen
und als kulturbestimmtes und
kulturbestimmendes Wesen
reflektieren,
den Menschen als
erkennendes und denkendes
Lebewesen vergegenwärtigen,
das metaphysische Fragen
stellt.
Die Schüler/-innen setzen sich auf
fachübergreifender Grundlage
kritisch mit philosophischen
Weltbildern und Argumentationslinien auseinander, indem sie
verschiedene Antworten auf eine
Problemstellung miteinander
vergleichen, eigene Lösungen
vorschlagen oder im Rahmen einer
Essaywerkstatt komplexe
Stellungnahmen entwickeln.
Die Schüler/-innen sollen
Grundbegriffe und -kategorien
der Ethik kennen lernen und
Ansätze der Bestimmung
oberster Zwecke, Normen,
Werte und Prinzipien des
Handelns reflektieren,
Positionen der Begründung
und Rechtfertigung sittlichpraktischen Handelns
überprüfen,
das Spannungsfeld von
Moralität und Freiheit bzw.
Freiheit und Verantwortung
ausmessen,
sich mit exemplarischen
Gebieten der angewandten
Ethik auseinandersetzen.
Der Philosophieunterricht vermittelt
die Fähigkeit, Fachgespräche,
Debatten und Diskussionen auf
fachübergreifender Grundlage
problemorientiert, stringent und
methodisch zunehmend fundiert zu
führen. Als Gesprächsanlässe
kommen beispielsweise
tagespolitische oder historische
Ereignisse, Dilemmasituationen,
Bilder und Skizzen, Aphorismen und
differenzierte Hypothesen in
Betracht.
Die Schüler/-innen sollen
Grundbegriffe, -kategorien und
Gegenstandsbereiche der
Rechts- und Staatstheorie
kennen lernen und reflektieren,
sich mit dem Verhältnis von
Individuum, Gesellschaft und
Staat auseinandersetzen,
den Zusammenhang und die
Bedeutung von Recht, Macht
und Gewalt, Recht und Gerechtigkeit sowie Recht und
Frieden kritisch hinterfragen,
Begründung und Rechtfertigung des Rechts reflektieren
und Rechtssysteme kritisch
analysieren,
Begründung und Rechtfertigung von politischen
Ordnungen reflektieren und
diese kritisch analysieren,
sich mit exemplarischen
Gegenständen der ange-
Fachübergreifende Aspekte spielen
im Rahmen des Philosophieunterrichts eine entscheidende Rolle
im Sinne der zu vermittelnden
Kulturkompetenz. Hierzu zählt der
anhand philosophischer Problemstellungen orientierte Einsatz von
Medienanalyse ebenso wie die
Verknüpfung mit Fragestellungen
anderer Unterrichtsfächer, hier
insbesondere Deutsch (Methode)
sowie Geschichte, Religion, Sozialund Erziehungswissenschaften
(Gegenstand des Halbjahres).
wandten Rechts- und Staatstheorie auseinandersetzen.
Q2/I
Q2/II
Erkenntnistheorie:
Probleme des Erkennens
und Denkens

Wahrnehmung und
Wirklichkeit: Vom
Naiven Realismus bis
zum Radikalen
Konstruktivismus

Grundlagen der
Erkenntnis:
exemplarische Ansätze
antiker und
neuzeitlicher
Erkenntnistheorie

weiterer
Themenschwerpunkt
zum Aspekt des
Denkens nach Interesse
der Schüler/-innen: z.B.
Gehirn und
Bewusstsein, Denken
und Sprache
Wissenschaftstheorie:
Probleme der
Wissenschaft

Wissenschaftliche
Verfahrensweisen:
exemplarische Ansätze
neuzeitlicher
Wissenschaftstheorie
Die Schüler/-innen sollen
den Begriff der Wirklichkeit und
das Problem der Wahrheit
sowie das Verhältnis von
Wahrnehmung und Wirklichkeit
erarbeiten und reflektieren
sich mit den Begriffen und dem
Zusammenhang von Subjekt
und Objekt auseinandersetzen,
das Instrumentarium des
Denkens reflektieren.
Die Schüler/-innen sollen
den Zusammenhang von
Wissenschaft und Weltbild
vergegenwärtigen,
wissenschaftliche Verfahrensweisen kennen lernen und
kritisch reflektieren,
den Objektivitätsanspruch
wissenschaftlicher Erkenntnis
hinterfragen.
Die in den vorausgegangenen
Kurshalbjahren erlangten
Kompetenzen werden auf
zunehmend komplexer und die
Selbstständigkeit der Schüler/-innen
fördernder Ebene vertieft. Die
Schüler/-innen erlangen die
Fähigkeit, zur Erarbeitung
gemeinsam entwickelter
Fragestellungen eigenständig
gegenstandsadäquate Materialien
und Methoden auszuwählen, sie
zielführend einzusetzen und deren
Eignung kritisch zu reflektieren.
Leistungsbewertungskonzept Praktische Philosophie/Philosophie
Zur Bewertung von Klausuren, mündlicher und sonstiger Mitarbeit im Unterricht
Sonstige Mitarbeit
Alle fachspezifischen und methodischen Kompetenzbereiche müssen in die Beurteilung
einbezogen werden. Hier sind in erster Linie individuelle Beiträge zum Unterrichtsgespräch zu
nennen, die vor allem hinsichtlich ihrer Qualität, aber auch hinsichtlich ihrer Quantität (z.B.
Regelmäßigkeit, Häufigkeit, Verlässlichkeit ...) angemessen in die Leistungsbewertung
einzubeziehen sind.
Auch bei der Beurteilung der Qualität der individuellen mündlichen Beiträge zum
Unterrichtsgespräch ist die Orientierung an den Operatoren bzw. an den ihnen zugeschriebenen
Anforderungsbereichen (I-III) als hilfreich zu empfehlen (z.B.: Besteht die regelmäßige mündliche
Beteiligung eines Schülers zumeist aus Zusammenfassungen oder Wiedergaben
[Anforderungsbereich I] oder tut er sich oft durch interpretierende, urteilende [III] oder erläuternde
Beiträge [II] hervor?).
Weitere Formen sonstiger Mitarbeit sind das Protokoll (Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll), das
Referat, Produkte (z.B. Plakate), Beiträge im Rahmen selbstständigen schüleraktiven Handelns
(z.B. Rollenspiele, Umfragen), die schriftliche Übung und die Hausaufgaben.
Generell dürfte das Protokoll die am wenigsten anspruchsvolle Form der sonstigen Mitarbeit
darstellen, denn hier kommen in der Regel nur Operatoren des Anforderungsbereichs I zur
Anwendung (benennen, zusammenfassen, wiedergeben); während das Referat den Einsatz von
Operatoren mindestens des Anforderungsbereichs II (einordnen, erläutern, in Beziehung setzen),
nicht selten auch des Anforderungsbereichs III (etwa bei der Literaturrecherche [beurteilen] oder
beim Interpretieren) verlangt. Dementsprechend gebührt dem Referat ein deutlich höheres
Gewicht im Gesamturteil über die sonstige Mitarbeit, zumal noch die Qualität der Präsentation
einschließlich der erforderlichen Medienkompetenz in Rechnung zu stellen ist. Hinzu kommt der
quantitative Umfang, der denjenigen aller anderen Formen übersteigen dürfte; z.B. den der
schriftlichen Übung, die allerdings in der Regel als anspruchsvoller einzustufen ist als das
Protokoll. Denn je nach Aufgabenstellung der schriftlichen Übung ist sehr wohl der Einsatz von
Operatoren auch des Anforderungsbereichs III erforderlich.
Hausaufgaben (s. Lehrplan) „dienen zur (...) Sicherung des im Unterricht Erarbeiteten sowie zur
Vorbereitung des Unterrichts“. Sie sollen mit präzisen Arbeitsanweisungen versehen sein,
Festlegungen der Präsentationsform enthalten und in der dafür vorgesehenen Unterrichtsstunde
behandelt werden. Besonders wichtig ist der Hinweis auf die Notwendigkeit der Koordination (SI:
Klassenlehrer), um Überforderungen und Überlastungen zu vermeiden und damit den sinnvollen
Einsatz der Hausaufgaben sicherzustellen. Hausaufgaben sind außerdem vor allem sinnvoll, wenn
eine zeitnahe Rückmeldung seitens der Lehrenden stattfindet. Auch in Bezug auf Hausaufgaben
ist die Gewichtung qualitativer und quantitativer Beurteilungskriterien zu reflektieren.
Da im Fach Philosophie in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen
vorgesehen sind, ist der Beurteilungsbereich „sonstige Leistungen im Unterricht“ die einzige
Grundlage der Leistungsbewertung.
Klausuren
Für die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren gelten
selbstverständlich die entsprechenden Vorgaben des Lehrplans Philosophie für die gymnasiale
Oberstufe (Kap. 4.2).
Klausuren dienen den Schülerinnen und Schülern zur schriftlichen Wiedergabe v.a. der im
vorausgegangenen Unterrichtsabschnitt erarbeiteten und/oder vertieften Kompetenzen.
Bezugsfelder für die Gestaltung der Klausuren in der SII sind – neben den allgemeinen Vorgaben
im Lehrplan Philosophie (Kap. 4)
die inhaltlichen Schwerpunkte („Vorgaben“) für das Zentralabitur
die obligatorischen Aufgabentypen
die maßgeblichen Operatoren
die den Operatoren zugeordneten Anforderungsbereiche
beurteilungsrelevante Gewichtung.
und
deren
vorgegebene
Diese Vorgaben finden sich in einem Erwartungshorizont oder in einem auf den konkreten Schüler
bezogenen Kommentar wieder. Im Sinne einer individuellen Förderung empfiehlt es sich, auf
Möglichkeiten der Behebung von Defiziten hinzuweisen.
Richtwerte – ebenfalls vorgegeben – sind:
ca. 70% des Erwartungshorizonts erfüllt:
ca. 40% ...
20% und weniger ....
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Für die Sekundarstufe II gilt: Beide Beurteilungsbereiche, Klausuren und sonstige/mündliche
Mitarbeit, haben im Gesamturteil das gleiche Gewicht.
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