Fachbereich Gesellschaftswissenschaften 2.3.9 Erdkunde Sekundarstufe I Leitbildbezug In einer zunehmend globalisierten Welt wird es immer schwieriger, sich zu orientieren und Zusammenhänge zu erkennen. Das Fach Erdkunde leistet hier einen wichtigen Beitrag zum Verständnis unserer komplexen Welt. Geographische Bildung in der Schule vermittelt wirtschaftliche, politische, soziale, kulturelle, ökologische und naturräumliche Kenntnisse und trägt zum Verständnis komplexer Zusammenhänge dieser Bereiche im regionalen Bereich, in Europa und in einer globalisierten Welt bei. Sie entwickelt Sensibilität für Umwelt und Nachhaltigkeit und fördert somit die Verantwortung der zukünftigen Generationen für die Erde und deren Gestaltung. Der Erdkundeunterricht vermittelt vielfältige Methoden, ist vernetzend und fachübergreifend. Grundlage der pädagogischen Arbeit des Faches Erdkunde bildet die Förderung der fachlichen und methodischen und sozialen Kompetenzen des einzelnen Schülers. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung der Schülerpersönlichkeit im Sinne einer selbstständigen Lebensplanung auf der Grundlage des Verständnisses von Zusammenhängen des weltweiten menschlichen Miteinanders. Basierend auf dem Kernlehrplan für das Fach Erdkunde in der Sekundarstufe I aus dem Jahr 2008 sind an der FHS in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 die nachfolgend aufgeführten Inhaltsfelder vorgesehen: Jahrgangsstufe 5 Inhaltsfeld Orientierung (Arbeiten mit Karten und dem Atlas, Topographie Deutschland, Klimadiagramme) 1. Zusammenleben in unterschiedlich strukturierten Siedlungen Terra Kapitel 1, 2, 5 Kompetenzen* 3 S3,S5,S8 M2,M3,M4,M6 H1,H2 S1,S2,S3,S4,S5,S6,S7,S8 M1,M2,M3,M4,M5,M6,M7 U1,U2 H1,H2 S1,S2,S3,S5,S6,S7,S8 M1,M3,M4,M6,M7 U1,U2 H2 S1,S2,S3,S4,S5,S6,S8 M1,M3,M4, M5,M6,M7 "H1",H2 2. Arbeit und Versorgung in Wirtschaftsräumen unterschiedlicher Ausstattung 4, 6, 8 3. Auswirkungen von Freizeitgestaltung auf Erholungsräume und deren natur-geographisches Gefüge 7 Vorstufe einer Fragen geleiteten Raumanalyse 9 S1,S8 M1,M3 *Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen: Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 Sachkompetenz (S) S1 verfügen über ein räumliches Orientierungsraster zur Einordnung unterschiedlich strukturierter Natur- und Wirtschaftsräume S2 beschreiben die Bedeutung einzelner Standortfaktoren für Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungsbereich S3 stellen wesentliche Aspekte des Wandels in Industrie, Landwirtschaft und im Dienstleistungsbereich dar und leiten die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen ab S4 zeigen Zusammenhänge zwischen den naturgeographischen Gegebenheiten, einzelnen Produktionsfaktoren und der landwirtschaftlichen Nutzung auf S5 unterscheiden Siedlungen verschiedener Größe nach Merkmalen, teilräumlicher Gliederung und Versorgungsangeboten S6 stellen einen Zusammenhang zwischen dem Bedürfnis nach Freizeitgestaltung sowie der Erschließung, Gestaltung und Veränderung von Erholungsräumen her S7 beschreiben einzelne, durch landwirtschaftliche und touristische Nutzung verursachte Natur- und Landschaftsschäden und die Zielsetzung einfacher Konzepte zu ihrer Überwindung S8 wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an Methodenkompetenz (M) M1 nutzen Inhaltsverzeichnis, Register und Koordinaten im Atlas eigenständig zur Orientierung und topographischen Verflechtung M2 beschreiben die unter einer eng gefassten Fragestellung auf Erdkundungsgängen identifizierten geographisch relevanten Sachverhalte M3 entnehmen aus Karten unter Benutzung der Legende und der Maßstabsleiste themenbezogen Informationen M4 gewinnen aus Bildern, Graphiken, Klimadiagrammen und Tabellen themenbezogen Informationen M5 erstellen aus Zahlenreihen (in Abstimmung mit den Lernfortschritten im Mathematikunterricht) einfache Diagramme M6 entnehmen Texten fragenrelevante Informationen und geben sie wieder M7 arbeiten mit einfachen modellhaften Darstellungen Urteilskompetenz (U) U1 unterscheiden zwischen Pro- und Kontra-Argumenten zu verschiedenen, kontrovers diskutierten Sachverhalten U2 vertreten eigene bzw. fremde Positionen argumentativ schlüssig Handlungskompetenz im engeren Sinne (H) H1 führen unter begrenzter Fragestellung einen Erkundungsgang durch H2 stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit in geeigneter Form unter Verwendung der Fachbegriffe dar Jahrgangsstufe 7 und 9 Inhaltsfeld Terra – Kapitel Klasse 7 1. Orientierung und die Welt erforschen (Arbeiten mit dem Gradnetz, Zeitzonen) 2. Unruhige Erde (Vulkanismus, Erdbeben u.a. Naturrisiken) Band 2 3. Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen 3, 4, 5, 6, 7 Klasse 9 1. Globale räumliche Disparitäten als Herausforderung Band 3 2 2. Wachstum und Verteilung der Weltbevölkerung als globales Problem (Bevölkerungs- und Städtewachstum, Migration) 3, 4, 5 3. Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung 6,8 Raumanalyse (China) 9 Kompetenzen* 1 S9, S21 M8, M10 9 S9, S10, S11, S21 M8, M9, M10, M12, M13, M15, M16 U6, U7 S9, S10, S11, S12, S20, S21 M8, M9, M10, M11, M12, M13, M15, M16 U3, U5, U6, U7, U8 H4, H6 S9, S10, S11, S12, S16, S17, S18, S19, S20, S21 M8-16 U3-9 H3-6 S9, S10, S13, S14, S15, S17, S19, S20, S21, M8-M16, U3-U8, H3-H6 S6,S10,S12,S14, S15, S16, S17, S19-S21, M8-M16, U3-U9, H3-H6, Alle Kompetenzen *Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen: Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7-9 Sachkompetenz (S) S9 verfügen über unterschiedliche Orientierungsraster auf allen Maßstabsebenen S10 beschreiben ausgewählte naturgeographische Strukturen und Prozesse (Oberflächenform, Boden, Georisiken, Klima- und Vegetationszonen) und erklären deren Einfluss auf die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen der Menschen S11 erörtern unter Berücksichtigung der jeweiligen idiographischen Gegebenheiten die mit Eingriffen von Menschen in geoökologische Kreisläufe verbundenen Risiken und Möglichkeiten zu deren Vermeidung S12 stellen einen Zusammenhang zwischen den naturgeographischen Bedingungen, unterschiedlichen Produktionsfaktoren und der Wirtschaftspolitik her und zeigen damit verbundene Konsequenzen für die landwirtschaftliche Produktion auf S13 erklären Strukturen und Funktionen von Städten unterschiedlicher Bedeutung in Industrie- und Entwicklungsländern als Ergebnis unterschiedlicher Einflüsse und (Nutzungs-) Interessen S14 stellen den durch demographische Prozesse, Migration und Globalisierung verursachten Wandel in städtischen und ländlichen Räumen dar S15 erörtern Ursachen und Folgen der räumlich unterschiedlichen Entwicklung der Weltbevölkerung und damit verbundene klein- und großräumige Auswirkungen S16 nutzen ihre Kenntnisse über den Bedeutungswandel der Standortfaktoren in den drei Wirtschaftssektoren zur Erklärung des Strukturwandels und der zunehmenden Verflechtung von Wirtschaftsregionen und damit verbundener Abhängigkeiten S17 erörtern die Bedeutung von Dienstleistungen im Prozess des Wandels von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft S18 stellen einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Ferntourismus und den daraus resultierenden ökologischen, physiognomischen und sozioökonomischen Veränderungen in Tourismusregionen von Entwicklungsländern her S19 analysieren Disparitäten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen sowie deren Ursachen und Folgen anhand von Entwicklungsindikatoren und stellen Konzepte zu ihrer Überwindung dar S20 erläutern den durch veränderte politische und sozioökonomische Rahmenbedingungen bedingten Wandel von Raumnutzungsmustern S21 verwenden ein differenziertes Fachbegriffsnetz zu allen Inhaltsfeldern Methodenkompetenz (M) M8 orientieren sich mit Hilfe von Karten und weiteren Hilfsmitteln unmittelbar vor Ort und mittelbar M9 entwickeln raumbezogene Fragestellungen, formulieren begründete Vermutungen dazu und schlagen für deren Beantwortung angemessene fachrelevante Arbeitsweisen vor M10 beherrschen die Arbeitsschritte zur Informations- und Erkenntnisgewinnung mithilfe fachrelevanter Darstellungsund Arbeitsmittel (Karte, Bild, Film, statistische Angaben, Graphiken und Text) zur Erschließung unterschiedlicher Sachzusammenhänge und zur Entwicklung und Beantwortung Raum bezogener Fragestellungen M11 wenden die Arbeitsschritte zur Erstellung von Kartenskizzen und Diagrammen auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme an, um geographische Informationen graphisch darzustellen M12 recherchieren in Bibliotheken und im Internet, um sich Informationen Themen bezogen zu beschaffen M13 gewinnen Informationen aus Multimedia-Angeboten und aus internetbasierten Geoinformationsdiensten (WebGis oder Geodaten-Viewer) M14 unterscheiden zwischen allgemeingeographischem und regionalgeographischem Zugriff M15 entnehmen einfachen Modellen die allgemeingeographischen Kernaussagen und die Zusammenhänge verschiedener räumlicher Elemente M16 stellen geographische Sachverhalte unter Verwendung der Fachbegriffe sachlogisch strukturiert, Adressaten bezogen, anschaulich und im Zusammenhang dar Urteilskompetenz (U) U3 schätzen die Aussagekraft von Darstellungs- und Arbeitsmitteln zur Beantwortung von Fragen kritisch ein und prüfen deren Relevanz zur Erschließung der räumlichen Lebenswirklichkeit U4 erfassen mediale Präsentationen als auch interessengeleitete Interpretationen der Wirklichkeit U5 reflektieren die Ergebnisse eigener Untersuchungen kritisch mit Bezug auf die zugrunde gelegte Fragestellung und den Arbeitsweg U6 sind fähig und bereit, Interessen und Raumansprüche verschiedener Gruppen bei der Nutzung und Gestaltung des Lebensraumes ernst zu nehmen und abzuwägen U7 fällen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven begründete Urteile und vertreten sie argumentativ U8 beurteilen konkrete Maßnahmen der Raumgestaltung im Hinblick auf ihren Beitrag zur Sicherung oder Gefährdung einer nachhaltigen Entwicklung U9 reflektieren ihr raumbezogenes Verhalten hinsichtlich der damit verbundenen Folgen selbstkritisch Handlungskompetenz (H) im engeren Sinne H3 planen themenbezogen eine Befragung oder Kartierung, führen diese durch und präsentieren die Ergebnisse fachspezifisch angemessen und Adressaten bezogen H4 vertreten in simulierten (Pro- und Kontra-) Diskussionen Lösungsansätze zu Raumnutzungskonflikten argumentativ abgesichert H5 nutzen Möglichkeiten der demokratischen Einflussnahme auf Raum bezogene Prozesse H6 sind dazu in der Lage, im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens im eigenen Umfeld ökologisch verantwortungsbewusst zu handeln Sekundarstufe II Die Sekundarstufe II sieht für beide Kursarten (GK und LK) denselben Themenplan für die Halbjahre vor, jedoch werden im Leistungskurs einige Themen vertiefend behandelt. Das Curriculum orientiert sich an den verbindlichen Vorgaben für das Zentralabitur: • • • • Weltweite Verflechtungen in ihrer Bedeutung für regionale Prozesse Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse in der Wechselwirkung von natürlichen Systemen und Eingriffen des Menschen Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse im Spannungsfeld von wirtschaftlichen Disparitäten und Austauschbeziehungen Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse im Spannungsfeld von Aktionen und Konflikten sozialer Gruppen, Staaten und Kulturgemeinschaften Dabei werden in der Stufe 11 thematisch eingebunden Grundlagen der physischen Geographie vermittelt bzw. systematisiert. Sie werden in den folgenden Kurshalbjahren wieder aufgegriffen. Schwerpunkte bilden immer wieder Raumanalysen als Entschlüsselung komplexer natur- und kulturbedingter Gefüge des menschlichen Zusammenlebens. Stärker als in der Sekundarstufe I werden Formen der „sonstigen Mitarbeit“ eingeübt, ein höherer Eigenanteil der Schülerinnen und Schüler am Lernprozess gefordert bis hin zur Anwendung verschiedener Präsentationstechniken in der Darstellung von Arbeitsergebnissen. Die Facharbeit einzelner Kursteilnehmer kann und soll verschiedene geographische Aspekte auf breiterer Basis - allerdings nach formalen Vorgaben eigenständig behandeln. Stoffverteilung Der Stoffverteilungsplan für die Jahrgänge EF und Q1.1 – Q2.2 basiert auf dem Lehrwerk: Diercke – Geographie (Ausgabe 2011) und auf dem Hauslehrplan der Friedrich-Harkort-Schule für das Fach Erdkunde. Einführungsphase: Die Oberthemen der Einführungsphase gelten als obligatorisch und verstehen sich als wiederholender und vertiefender Stoff der Sekundarstufe I. Hier sollten insbesondere alle Kompetenzen (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz im engeren Sinne) vertiefend zur Anwendung kommen. All dies gilt als unabdingbare Voraussetzung für den erfolgreichen Übergang in die Qualifikationsphase der Sek. II. Die Unterthemen sollten so gewählt werden, dass Lücken besonders in Sach- und Methodenkompetenz aus der Sek. I unbedingt geschlossen werden. Obligate Oberthemen: 1. Geofaktoren – Grundlage des Lebens und des Wirtschaftens (Seiten: 6 – 97) 2. Ökozonen – Nutzung und Gefährdung (Seiten: 98 – 161) 3. Wirtschaft – Entwicklung und Konzepte (Seiten: 162 – 233) Qualifikationsphase: In der gesamten Qualifikationsphase sind die Themenvorgaben des Hauslehrplans obligatorisch. Erweiterungen oder Abänderungen, auch Schwerpunktsetzungen genannt, im Bereich der Unterthemen ergeben sich durch die jahrgangspezifischen Vorgaben zu den einzelnen Abiturjahrgängen durch das Kultusministerium des Landes NRW (s.a.a.O.). Auch sollte es in Kursabsprache möglich sein, die Abfolge der Unterthemen und Raumbeispiele abzuändern oder gar zu ergänzen. Auch in dieser Phase der Sek. II gilt es die Kompetenzen des Kernlehrplans auszubauen, bzw. zu festigen. Ziel dieser Phase ist die fachspezifische Abiturbefähigung. Q 1.1: 1. Un-„Eine Welt“ – Problemfelder der Entwicklung (Seiten: 338 – 387) 2. Wege in die Zukunft – Herausforderungen und Perspektiven (Seiten: 388 – 407) Q 1.2: 1. Leben in Städten – Siedlungsgeographische Grundlagen (Seiten: 258 – 307) 2. Raumplanung – Grundlagen der Raumordnung (Seiten: 308 – 337) Q 2.1 und Q 2.2: 1. Globalisierung – Neugestaltung der Weltwirtschaft (Seiten: 234 – 257) 2. Ausgewählte Räume – regionale Entwicklungen und Perspektiven (Seiten: 408 – 517) Leistungsbewertungskonzept Erdkunde Sekundarstufe I Das Fach Erdkunde gehört zum Lernbereich Gesellschaftslehre. Demzufolge sind keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen in der Sekundarstufe I vorgesehen. Eine Leistungsbewertung kann dadurch nur im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ erfolgen. Die im Unterricht erworbenen Kompetenzen sind dabei die Grundlagen. Leistungsüberprüfungen können in mündlichen und schriftlichen Formen stattfinden. Überwiegend – 80 Prozent – wird die Leistung durch mündliche Beiträge bestimmt. Dazu gehören Beiträge zu Unterrichtsgesprächen, Kurzreferate, Zusammenfassungen, Rollenspiele u.ä. Diese Beiträge können bewertet werden zu einen nach der Verstehensleistung und zu anderen nach der sprachlichen Darstellungsleistung. Möglichkeiten, auch längere, zusammenhängende Beiträge abgeben zu können, sollten gegeben sein. Die verbleibenden restlichen 20 Prozent der Leistungen können durch schriftliche Beiträge erbracht werden. Schriftliche Übungen könnten dann z.B. mit 10 Prozent Anteil an der Gesamtleistung berücksichtigt werden; weitere 10 Prozent könnten durch Protokolle, Hefte / Mappen, Portfolios, schriftliche Präsentationen von Ergebnissen etc. Erfolgen. Die genaue Gewichtung kann beeinflusst werden durch jeweils konkret vorherrschende Unterrichtsbedingungen. Die Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiel, Befragung, Erkundung, Präsentation) können sowohl im schriftlichen als auch im mündlichen Leistungsbereich angesiedelt werden und müssen dann dort entsprechend berücksichtigt werden. Sekundarstufe II Rechtliche Grundlagen SchulG vom 15. Febr. 2005, zuletzt geändert durch das Gesetz vom 27. Juni 2006, § 48: Grundsätze der Leistungsbewertung Richtlinien und Lehrpläne für die Sek. II – Gymnasium NRW Erdkunde vom 17. März 1999, Kapitel 4 Lernerfolgsüberprüfungen 1. Leistungsbewertung im Bereich „Klausuren“ In Klasse 11 (G8 = EF) werden im ersten und zweiten Halbjahr jeweils eine Klausur geschrieben. In der Qualifikationsphase (12.1 – 13.1, bzw. Q1 – Q2-1) werden pro Halbjahr je zwei Klausuren geschrieben. Die Halbjahre 13.2 / Q2-2 beinhalten eine Klausur. Bei diesen Klausuren werden den Schülerinnen und Schülern zwei Themen zur Auswahl gestellt. Von der Qualifikationsphase an orientieren sich die Themen an den Standards der Zentralabiturklausuren. Es sollen alle drei Anforderungsbereiche abgedeckt werden. In den Aufgabenstellungen müssen dieselben Operatoren wie in den zentralen Abiturprüfungen verwendet werden. Die Benotung folgt den Vorgaben für die Zentralabitur – Klausuren: Auf die inhaltliche Bearbeitung der Aufgaben fallen 80 – 90% der Gesamtpunkte, auf die Darstellungsleistung (Strukturierung, Fachsprache, korrekte Nachweise, sprachliche Richtigkeit) 10 – 20% der Punkte. Ab 45% der erreichten Punktzahl wird die Note ausreichend vergeben. Der Bewertungsbereich „Klausuren“ macht 50% der Gesamtnote aus. 2. Leistungsbewertung im Bereich „Sonstige Mitarbeit“ Für den Bereich der „Sonstigen Mitarbeit“ ist im Fach Erdkunde eine Vielzahl verschiedener Leistungen relevant, die je nach Unterrichtszusammenhang in unterschiedlichem Maß bedeutsam sind. Dazu gehören mündliche – und schriftliche Leistungen, wie z.B. die mündliche Beteiligung am Unterricht, auch unter dem Aspekt der „Bringschuld“, die Kooperation mit Mitschülern, Präsentationen, Recherchen, Hausaufgaben, Referate, Protokolle, schriftliche Übungen. Die Bewertungen der mündlichen Mitarbeit beziehen sich auf den gesamten Unterricht, die angemessene Verwendung der (Fach-)sprache, sowie auf die Qualität der Beiträge (Reproduktion, Transfer und Beurteilung). All dies ist wiederum Voraussetzung für die adäquate Vermittlung der vier Leitkompetenzen: Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz, welche die Schülerinnen und Schüler in den beiden Bewertungsbereichen nachzuweisen haben. 3. Facharbeit Die Facharbeit ersetzt eine Klausur im Halbjahr Q1.2. Sie dient dem selbständigen, wissenschaftspropädeutischen Lernen. 2.3.10 Erziehungswissenschaften Das Fach Erziehungswissenschaften • • • vermittelt Kenntnisse im Hinblick auf die Aufklärung über den Erziehungsprozess, gesellschaftliche Leitbilder und die Möglichkeiten und Probleme der Konsensbildung in pluralen Gesellschaften mit dem Ziel den Menschen zu einem verantwortungsbewussten Leben in einer sozialen Gemeinschaft zu befähigen. Im Zentrum der Betrachtung aus unterschiedlichen Blickpunkten steht der Mensch als soziales Wesen (Fachkompetenz). fördert die selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Fachinhalten sowohl in wissenschaftspropädeutischer Ausrichtung, indem wissenschaftliche Methoden angewendet und reflektiert werden, als auch mit handlungspropädeutischer Perspektive, indem stets der Bezug zur Praxis im Zentrum der Untersuchung steht (Methodenkompetenz). vermittelt den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten, die es ihnen erlauben, sowohl sich selbst (biografischer Bezugspunkt) als auch andere Menschen als soziale Wesen in einer komplexen sozialen Gemeinschaft wahrzunehmen, Bedingungen und Möglichkeiten zu verstehen und einzuschätzen und auf dieser Basis ein reflektiertes, soziales Verhalten aufzubauen, das schließlich Mündigkeit bedeutet (Sozialkompetenz). Das Fach Erziehungswissenschaften ist ein in der Sekundarstufe II neu einsetzendes Fach im Bereich der Geisteswissenschaften. Es besetzt in diesem Bereich eine Sonderstellung, da die Erziehungswissenschaft dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus verschiedenen Disziplinen Kenntnisse, Methoden und Theorien integriert und auf den speziellen Beobachtungspunkt – den Menschen in seiner Entwicklung bezieht. Fachkompetenz: Die besondere Struktur der Pädagogik als Wissenschaft macht das Fach für Schüler besonders interessant und lehrreich, da sowohl biologische Grundlagen (z.B. der neueren Hirnforschung), als auch historische Kenntnisse (z.B. Erziehung im Nationalsozialismus), kulturelle Perspektiven (z.B. Erziehung auf Samoa), psychologische Theorien (z.B. die Psychoanalyse nach S. Freud) und sozialogische Untersuchungen (z.B. Mertons Anomie-Theorie im Bezug auf deviante Jugendliche) in vielfältiger Hinsicht in die Untersuchungen der jeweiligen Unterrichtsgegenstände einfließen und aufeinander bezogen werden. Dies sorgt in besonderer Weise für eine differenziert vernetzte, fachübergreifende Allgemeinbildung und ein tragfähiges Fundament für eine weiterführende praktische und akademische Ausbildung. Methodenkompetenz: So vielfältig wie die fachwissenschaftliche Basis des Faches ist, so vielfältig sind dementsprechend auch die angewandten Methoden. Kennzeichnend für den Pädagogikunterricht sind zum einen die Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Theoriebildung und deren kritische Reflexion sowohl auf inhaltlicher als auch auf der metatheoretischen Ebene, zum anderen die Auseinandersetzung mit empirischen Studien und Fallbeispielen. Diese methodische Erschließung erfolgt in zunehmendem Komplexitätsgrad. Die Qualität der Selbsttätigkeit der Schüler wird schrittweise erweitert und zu einer echten Selbstständigkeit mit umfassender Transferfähigkeit entwickelt. Diese wissenschaftliche und wissenschaftspropädeutische Ausrichtung wird dadurch unterstützt, dass die Themen eine enge Anbindung an das Erleben und Leben der Schüler beinhalten und so ein erhöhtes Interesse der Schüler erzielen. Ergänzt wird diese Arbeit durch die Perspektive des biografischen Lernens und der handlungspropädeutischen Ausrichtung. Das bedeutet, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse sowohl auf das eigene Erleben hin hinterfragt und im Hinblick auf ihren Praxisbezug untersucht werden. Daran wird deutlich, dass das Fach Erziehungswissenschaften auf vielfältige Art und Weise die methodische Kompetenz der Schüler fördert. Sozialkompetenz: Es ist ein explizites Ziel des Pädagogikunterrichtes ist, „Hilfen zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortlichkeit“ zu bieten (vgl. Lehrplan, S.6), so dass Sozialkompetenz einen inhärenten Schwerpunkt bildet. Die Förderung der Sozialkompetenz geschieht im Fach Erziehungswissenschaften auf zwei unterschiedlichen, einander ergänzenden Ebenen: die fachliche Seite fördert aufgrund der Themen implizit die Sozialkompetenz, während dies auf der methodischen Ebene explizit erreicht wird. Die fachlichen Inhalte beziehen sich mehr oder weniger direkt auf Bereiche der Sozialkompetenz. Es werden z.B. konkret verschiedene Wertesysteme einander gegenübergestellt oder Einflussfaktoren auf eine gelingende Entwicklung dargelegt, so dass der Einfluss des Einzelnen und seine Abhängigkeiten deutlich werden. Darüber hinaus begünstigen und erfordern die Inhalte des Unterrichts eine methodische Gestaltung, die die sozialen Kompetenzen der Schüler fördert. So ist es erforderlich andere Standpunkte vorurteilsfrei nachzuvollziehen, andere Ansätze zu verstehen, die Existenz und die Bedingungen für das Zustandekommen anderer Wert- und Normsysteme zu erkennen und zu erklären. All dies fördert in besonderer Weise Toleranz und Empathiefähigkeit und die Entwicklung eines Werte- und Verantwortungsbewusstseins. Fachcurriculum Vorbemerkung: Für das Fach Erziehungswissenschaften existiert derzeit noch kein Kernlehrplan, der die Kompetenzen konkret zuweist, daher beziehen sich die Angaben auf die Richtlinien des Faches aus dem Jahr 1999. Das Fach Erziehungswissenschaft ist wie alle anderen Fächer von den Vorgaben des Zentralabiturs betroffen, daher werden für die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 exemplarisch nur die Themen der Abiturvorgaben für das Abitur im Jahre 2014 angegeben. Diese bieten Anhaltspunkte für eine erste Orientierung über mögliche Themen in den Jahrgangsstufen. Für die nachfolgenden Jahrgangsstufen verweisen wir an dieser Stelle auf die Homepage der Landesregierung, die jährlich die neuen Abiturvorgaben veröffentlicht. Übersicht über die Inhalte und Themen der Jahrgangsstufe EF: Jahrgangsstufe EF.1. Kursthema: Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse Obligatorische Themen: − Das Individuum im Erziehungsprozess − Erziehungsverhalten und Legitimation von Erziehungspraktiken − Erziehung in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten Jahrgangstufe EF.2. Kursthema: Lernen und Entwicklung Obligatorische Themen: − Beobachtung, Beschreibung und Analyse von Lernvorgängen − Entwicklungsprozesse und Lernprozesse − Beeinflussung von Lernprozessen und Selbststeuerung des Lernens Übersicht über die Qualifikationsphase: Abitur 2014 Jahrgangsstufe Q1.1: Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit - Grundlagen und Interdependenzen von Entwicklung und Sozialisation Anlage - Umwelt - Problematik; Erziehungsbedürftigkeit/Erziehbarkeit des Menschen Modelle der wissenschaftlichen Erfassung von Entwicklung und Sozialisation Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse Vorgaben des Zentralabiturs: Modelle der Beschreibung psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindesalter: Freud, Erikson Modell der Beschreibung der kognitiven Entwicklung des Kindes: Piaget Sozialisation als Rollenlernen: Mead Montessoripädagogik als anthropologisch begründetes elementarpädagogisches Modell Sprachentwicklung und Bedeutung des Spiels u.a. nach Gerd E. Schäfer (nur Leistungskurs) Jahrgangsstufe - Q1.2: Entwicklung, Sozialisation Erwachsenenalter und Identität im Jugend- und Entwicklung, Sozialisation und ihre Risiken in der Pubertät und Jugendalter und ihre wissenschaftliche Erfassung Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund der Erkenntnisse Entwicklung, Sozialisation und Identität im Lebenszyklus Vorgaben des Zentralabiturs: Entwicklungsaufgaben des Jugend- und Erwachsenenalters: Hurrelmann, Erikson sozialpsychologische und psychoanalytische Ansätze der Prävention und Intervention bei Jugendkrisen, insbesondere bei ‚Gewalt’: u.a. Heitmeyer, Rauchfleisch Jugendkrisen aus systemischer Sicht: Stierlin (nur Leistungskurs) Kursthema Q2.1: Normen und Ziele in der Erziehung - Normen und Ziele in verschiedenen Erziehungskontexten Institutionalisierung von Erziehung Vorgaben des Zentralabiturs: Erziehung im Nationalsozialismus als Beispiel für die Interdependenzen von Erziehung, Gesellschaft und Politik Moralische und demokratische Erziehung: Kohlberg Bedeutung von Schule für die demokratische Gesellschaft: Reaktionen auf PISA Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung: Nieke (nur Leistungskurs) Kursthema Q2.2: Identität - Erzieherische Aspekte der Identitätsbildung - Vorgaben des Zentralabiturs: Entwicklung und Konstruktion von Identität, Förderung von Mündigkeit: u.a. Krappmann Leistungsbewertungskonzept Erziehungswissenschaften Die Bewertung der Leistung im Fach Erziehungswissenschaften beruht zu gleichen Teilen auf zwei Säulen: der Mitarbeit im Unterricht und den schriftlichen Klausuren. Im Folgenden werden die Grundsätze zu beiden Säulen konkretisiert: 1. Mitarbeit im Unterricht Gemäß Richtlinien und Lehrplänen1 für das Fach Erziehungswissenschaften kommen für diesen Beurteilungsbereich sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der Leistungsüberprüfung zum Tragen. Zum Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ Sekundarstufen gehören u.a. mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate; Hausaufgaben), schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher; Hausaufgaben), kurze schriftliche Übungen sowie Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiele, Recherchen, Erkundungen, Präsentationen) Alle mündlichen, schriftlichen und praktischen Formen der Mitarbeit im Unterricht besitzen wichtige eigenständige Funktionen und sind somit vielfältig einzusetzen. Neben dem Erwerb fachlicher und allgemein methodischer Kompetenzen werden die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise sukzessive auf die mündliche Abiturprüfung und deren Anforderungen vorbereitet. Der Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“ erfasst sowohl die Qualität und als auch die Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge, die die Schülerinnen und Schüler im 1 MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Erziehungswissenschaften. Frechen: Ritterbach,1999. Unterricht erbringen. Mündliche Leistungen werden dabei in einem fortdauernden Prozess vor allem durch Beobachtungen während des Schuljahres bzw. Bewertungszeitraumes festgestellt, da sich erst so einschätzen lässt, ob sich die Beiträge vorwiegend in reproduktiven und reorganisatorischen oder in transfer- und problembezogenen Anforderungsbereichen bewegen. Generell gilt die Unterscheidung in eine Verstehensleistung und eine vor allem sprachlich repräsentierte Darstellungsleistung für die Bewertung im Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ als hilfreich und auch notwendig. 2. Klausuren Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse in einem Kursabschnitt. Sie sollen zum einen darüber Aufschluss geben, inwieweit gesetzte Lernziele sowohl fachlich als auch methodisch erreicht worden sind und zum anderen auf die komplexen Anforderungen in der Abiturprüfung vorbereiten. Die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren orientiert sich an den geltenden Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Erziehungswissenschaften 2 sowie des Zentralabiturs3. Letztere liefern mit der Festsetzung inhaltlicher Schwerpunkte, den obligatorischen Aufgabentypen, den maßgeblichen Operatoren und den diesen zugeordneten Anforderungsbereichen sowie deren vorgegebene beurteilungsrelevante Gewichtung das Bezugsfeld für die Gestaltung und Beurteilung der Klausuren in der Sekundarstufe II. Die Beurteilung der Klausuren erfolgt orientiert an den für das Zentralabitur verbindlichen Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistung (sog. Erwartungshorizonte). Diese punktegestützten Bewertungsschlüssel dienen der detaillierten Beurteilung der inhaltlichen Leistungen sowie der Darstellungsleistung. Sie schreiben folgende Richtwerte für die Leistungsbewertung in Klausuren vor: • ca. 70% des Erwartungshorizontes erfüllt: 2• ca. 50% des Erwartungshorizontes erfüllt: 4+ • < 20% des Erwartungshorizontes erfüllt: 6 Im Hinblick auf Transparenz und Orientierung bezüglich der Anforderungen bzw. Bewertung in der zentralen Abiturprüfung soll spätestens in einer der Klausuren der Jahrgangsstufe Q2 ein entsprechender punktegestützter Bewertungsschlüssel verwendet und den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden. Zur individuellen Förderung der Lernenden empfiehlt es sich für den Lehrenden, auf die Aussagekraft des ausgefüllten Beurteilungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten hinzuweisen. 2 3 MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Erziehungswissenschaften. Frechen: Ritterbach, 1999.) http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/ 2.3.11 Geschichte Schüler/innen begegnen Geschichte in ihrer Alltagswelt auf vielfältige Weise: in den Medien, in ihren Familien, in ihrer Stadt. Ziel des Geschichtsunterrichtes ist es, durch die Beschäftigung mit historischen Ereignissen, Prozessen und Strukturen ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein aufzubauen, so dass die Schüler/innen Geschichte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft und unseres gegenwärtigen politischen Systems erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Fach Geschichte Kompetenzen in den vom Leitbild der FHS formulierten Bereichen vermitteln. Fachkompetenz Priorität hat die Entwicklung eines fundierten Geschichtsbewusstseins, das im Lauf der Schulzeit zunehmend differenzierter und reflektierter wird. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht der Mensch in seiner Einbindung in politische, wirtschaftliche, soziale, ideelle und kulturelle Beziehungen/ Strukturen. Fachkompetenz beinhaltet grundlegendes Wissen über Datierungssysteme, historische Ereignisse, Ideen, Ordnungsvorstellungen und über das Leben der Menschen in unterschiedlichen Gesellschaften und zu unterschiedlichen Zeiten. (Vgl. Kernlehrplan Geschichte-Gymnasium, Sekundarstufe I) Methodenkompetenz Der Schwerpunkt der Methodenkompetenz liegt auf der Interpretation von unterschiedlichen Quellenarten (z. B. Texte, Fotos, Karikaturen) und der Analyse verschiedener Formen historischer Darstellungen (vom Lehrbuchtext in der Sek. I bis zur wissenschaftlichen Fachliteratur in der Sek. II) und der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Texten. Methodenkompetenz beinhaltet auch, historische Sachverhalte altersgerecht und adressatenbezogen darzustellen, z. B. durch Referate, Plakate. Dazu bietet sich eine Zusammenarbeit mit anderen Fächern an, z. B. Deutsch (Sprachkompetenz) und Latein (Fachkompetenz im Bereich der römischen Geschichte). Urteilskompetenz Im Rahmen des sozialen Lernens ist es von zentraler Bedeutung, historische Ereignisse und Entwicklungen zu verstehen und anhand geeigneter Maßstäbe zu beurteilen. Dazu müssen Maßstäbe entwickelt werden, die sowohl normative Kategorien als auch die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Handelns in der jeweiligen historischen Situation berücksichtigen. Dies ermöglicht es den Schüler/innen, ihre eigenen Urteile zu reflektieren und zwischen Werturteil und Sachurteil zu unterscheiden. Handlungskompetenz Handlungskompetenz erwerben die Schüler/innen durch die Beteiligung an der Planung und Durchführung des Unterrichts und die Möglichkeit, erworbene Sach-, Methoden-, und Urteilskompetenz durch geeignete Darbietungsformen, z. B. Rollenspiele, Referate, Projekte, aktiv umzusetzen. Da Geschichte auch in der Alltagswelt der Schüler/innen präsent ist, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, durch Exkursionen und Museumsbesuche unterschiedliche Geschichtsdeutungen kennenzulernen und kritisch zu hinterfragen. Fächerverbindend gibt es an unserer Schule einen Projekttag zum Thema „Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus“, der in Zusammenarbeit mit den Fächern Religion und Praktische Philosophie in der Jahrgangsstufe 9 geplant und durchgeführt wird. Die Fächer Politik, Erdkunde und Geschichte haben ein Konzept zur Umsetzung der Rahmenvorgabe „Ökonomische Grundbildung“ erarbeitet, durch das den Schüler/innen in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 Einsichten in wirtschaftliche Zusammenhänge vermittelt werden soll, so dass sie in der Lage sind, zukünftige Lebenssituationen zu bewältigen. Jahrgangsstufen 6 – 9 Die für die Sekundarstufe I vorgesehenen drei Jahre Geschichtsunterricht werden an unserer Schule auf die Jahrgangsstufen 6, 7 und 9 verteilt. Dabei ist auf der Grundlage des Kernlehrplans Geschichte für die Sekundarstufe I die Kombination folgender Kompetenzen und verbindlicher Inhaltsfelder vorgesehen: Inhaltsfelder Frühe Kulturen und erste Hochkulturen Thematische Schwerpunkte Jahrgangsstufe 6 Einführung in die Geschichte Älteste Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick Altsteinzeitliche Lebensformen und neolithische Revolution Ägypten — eine frühe Hochkultur Antike Lebenswelten Lebenswelt griechische Polis Was Menschen im Altertum voneinander wussten Europa im Mittelalter Weltvorstellungen und geografische Kenntnisse in Afrika, Was Menschen im Mittelalter voneinander wussten Neue Welten und neue Horizonte Europa wandelt sich Imperialismus und Erster Weltkrieg Neue weltpolitische Koordinaten National- Rom — vom Stadtstaat zum Weltreich Herrschaft, Gesellschaft und Alltag im Imperium Romanum Europa und Asien Interkulturelle Kontakte und Einflüsse Die Grundlagen: Romanisierung, Christentum und Germanen Lebenswelten in der Ständegesellschaft Formen politischer Teilhabe in Frankreich, England und im römisch-deutschen Reich Jahrgangsstufe 7 Weltvorstellungen und geografische Kenntnisse in Asien (u.a. Arabien) und Europa Formen kulturellen Austauschs — weltweit: z. B. christliche Missionierung, Pilgerreisen, Ausbreitung des lsIam Handelsreisen Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes: Christen, Juden und Muslime Geistige, kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Prozesse Stadtgesellschaft Renaissance, Humanismus und Reformation Europäer und Nicht-Europäer — Entdeckungen und Eroberungen Revolutionäre, evolutionäre und restaurative Tendenzen Absolutismus am Beispiel Frankreichs Französische Revolution Revolution in Deutschland 1848/49 und deutsche Einigung 1871 Industrielle Revolution — an einem regionalen Beispiel Triebkräfte imperialistischer Expansion Imperialistische Politik in Afrika und Asien Großmacht-Rivalitäten Merkmale des Ersten Weltkrieges Jahrgangsstufe 9 Russland: Revolution 1917 und Stalinismus USA: Aufstieg zur Weltmacht Die Zerstörung der Weimarer Republik Kompetenzen S:1, 2, 3, 5, 6, 7, 9 M: 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 13, 15 U: 3 H: 2 S: 4, 6, 10 M: 1, 4, 5, 6, 9, 10, 15 U: 1, 2, 3, 5 H: 1 S: 6, 7 M: 6, 9, 15 U: 4 H: 3 S: 6, 8 M: 7, 12, 15 U: 1, 2, 5 S: 2, 7 M: 3, 4, 8, 9 U: 1, 2, 3, 6 H: 3 S: 3, 6, 7 M: 2, 10, 11 U: 4, 5 H: 1 S: 1, 3, 4, 5, 8 M: 2, 3, 5, 6, 9, 10, 11 U: 2, 3, 5 H: 1 S: 2, 3, 6, 7 M: 1, 7, 9 H: 1 S: 3, 5 M: 1, 5, 6, 7 U: 1, 4 H: 2 S: 5, 7 sozialismus und Zweiter Weltkrieg Neuordnung der Welt und Situation in Deutschland Was Menschen früher und heute voneinander wussten / wissen Das nationalsozialistische Herrschaftssystem; Individuen und Gruppen zwischen Anpassung und Widerstand Entrechtung, Verfolgung und Ermordung europäischer Juden, Sinti und Roma, Andersdenkender zwischen 1933 und 1945 Vernichtungskrieg Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext Aufteilung der Welt in „Blöcke“ mit unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen Gründung der Bundesrepublik, Westintegration, deutsche Teilung Zusammenbruch des kommunistischen Systems, deutsche Einheit Transnationale Kooperation: Europäische Einigung und Vereinte Nationen Eines der drei Themen als Projekt: Reisen früher und heute Erfindung des Buchdrucks und digitale Revolution Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive M: 6, 9, 11 U: 4, 5 H: 3 S: 7, 8 M: 1, 2, 5, 9 U: 2, 4 H: 2 S: 4 M: 2, 10, 11 U: 1 H: 1, 3 Im Rahmen des Methodencurriculums unserer Schule sollen im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I folgende Kompetenzen vermittelt werden: komplexe Textverarbeitung – als Vorstufe zur Erstellung eines Referates (Klasse 6), Stationenlernen, Erarbeitung von Kurzportraits, Entwicklung von Mind Maps und Zeitleisten. Sekundarstufe II Für die Sekundarstufe II gelten noch die alten Richtlinien und Lehrpläne für die 9-jährige Gymnasialzeit und die Vorgaben für die schriftlichen Prüfungen im Abitur bis zum Jahre 2011. Aus diesem Grund ergeben sich enge inhaltliche Vorgaben, vor allem für die Qualifikationsphase. Der Unterricht der Sekundarstufe II orientiert sich nicht mehr vornehmlich an historischen Gegenständen, z.B. Französische Revolution, Nationalsozialismus, sondern an Leitproblemen, z. B. Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe. Gegenstände und Leitprobleme werden zu einem Kursthema zusammengefasst, das beide Komponenten verbindet; daneben werden noch die Dimensionen historischer Erfahrung, die Grundformen historischer Untersuchung und die zentralen Zeitfelder und Handlungsräume berücksichtigt. Ziel des Unterrichts ist es, bei den Schüler/-innen der Sekundarstufe II ein differenziertes historisch-politisches Bewusstsein zu entwickeln, das ihnen eine aktive Mitarbeit in der Gesellschaft ermöglicht (Handlungskompetenz). Dieses Ziel soll durch die Vermittlung folgender Kenntnisse und Fähigkeiten erreicht werden: • Einsicht in die Zusammenhänge historischer Entwicklungen, • Bedeutung verschiedener gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Modelle sowie religiöser und kultureller Wertvorstellungen, • Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Geschichte und ihre Bedeutung für die individuelle und gesellschaftliche Identität, • Beherrschung der fachspezifischen Methodik, vor allem im Umgang mit den unterschiedlichen Quellengattungen und der wissenschaftliche Literatur, • Auseinandersetzung mit historischen Fragestellungen und historischen Urteilen, wobei die Abhängigkeit eigener und fremder Deutungen thematisiert werden muss. Folgende Unterrichtsvorhaben sind für die sechs Kurshalbjahre der Sekundarstufe II vorgesehen: Jgst. Themen / Inhalte / Gegenstandsbereiche Leitprobleme EF,1 Das christlicheuropäische Abendland und der Islam: Glaube und Herrschaft in Christentum und Islam Ständegesellschaft im Mittelalter Fallanalyse: der erste Kreuzzug Zusammenleben und Wissenstransfer Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II) Freiheitsverständnis und Partizipationsstreben (III) Gleichheit und Ungleichheit (VI) Das Eigene und das Fremde (VII) EF,2 Menschenrechte- und Menschenbild in historischer Perspektive: Demokratieentwicklung im antiken Griechenland Menschenbild vom Humanismus bis zur Aufklärung Französische Revolution Menschenrechte in der Gegenwart Q1,1 Nationalismus und Liberalismus im „langen“ 19. Jahrhundert.: Bedeutung der napoleonischen Kriege Restauration und Vormärz Revolution von 1848 Reichsgründung 1871 Gesellschaft im Kaiserreich Q1,2 Das Deutsche Kaiserreich im Spannungsfeld Europas: Das Zeitalter Wilhelms II (Zweite) Industrielle Revolution Imperialistische Expansion Der Erste Weltkrieg (Ursachen, Verlauf und Folgen) Dimensionen historischer Erfahrung Politikgeschichte Sozialgeschichte Geschlechtergeschichte Kulturgeschichte Untersuchungsformen Zeitfelder / Handlungsräume synchron perspektivischideologiekritisch Fallanalyse Mittelalter Europäische Geschichte Geschichte außereuropäischer Kulturen Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II), Freiheitsverständnis und Partizipationsstreben (III) Arbeit als existenzielle Sicherung (V) Gleichheit und Ungleichheit (VI) Sozialgeschichte, Geschlechtergeschichte, Politikgeschichte gegenwartsgenetisch diachron perspektivischideologiekritisch Antike Mittelalter und frühe Neuzeit Europäische Geschichte Zeitgeschichte Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II) Freiheit und Partizipationsbestrebungen (III) Gleichheit und Ungleichheit (VI) Konflikte, Kriege und Friedensordnungen (IX) Politikgeschichte Sozialgeschichte Kulturgeschichte synchron perspektivischideologiekritisch Das „lange“ 19. Jahrhundert Deutsche Geschichte Europäische Geschichte Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II) Wirtschaftsformen und ihre Auswirkungen (IV) Arbeit als existenzielle Sicherung (V) Menschliche Entwicklung und Umwelt (VIII) Konflikte, Kriege und Friedensordnungen (IX) Politikgeschichte Sozialgeschichte Umweltgeschichte synchron perspektivischideologiekritisch Das „lange“ 19. Jahrhundert Deutsche Geschichte Europäische Geschichte Q2,1 Deutschland zwischen Demokratie und Diktatur: Politischer Umbruch nach dem Ersten Weltkrieg Das Scheitern der Demokratie (19301933) Nationalsozialistische Herrschaft und Zweiter Weltkrieg Q2,2 Deutschland und Europa 1945 - 1989: Blockbildung Besatzungspolitik Doppelte Staatsgründung Gesellschaftliche und politische Entwicklung in BRD und DDR Epochenjahr 1989 Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II) Freiheitsverständnis und Partizipationsstreben (III) Gleichheit und Ungleichheit (VI) Konflikte, Kriege und Friedensordnungen (IX) Geschehen und dessen mediale Vermittlung (X) Menschenbild und Weltauffassung (I) Herrschaft und politische Ordnungsentwürfe (II) Freiheitsverständnis und Partizipationsstreben (III) Gleichheit und Ungleichheit (VI) Konflikte, Kriege und Friedensordnungen (IX) Geschehen und dessen mediale Vermittlung (X) Politikgeschichte Sozialgeschichte synchron perspektivischideologiekritisch Das „kurze“ 20. Jahrhundert Deutsche Geschichte Europäische Geschichte Politikgeschichte Sozialgeschichte synchron perspektivischideologiekritisch Das „kurze“ 20. Jahrhundert Deutsche Geschichte Europäische Geschichte Leistungsbewertungskonzept Geschichte Sekundarstufe II 1. Klausuren Grundlage für die Ausgestaltung und Bewertung der Klausuren sind die Vorgaben in den Richtlinien und Lehrplänen für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule im Fach Geschichte (Kapitel 4.2). In den Klausuren sollen die Schüler/innen die im Unterricht erworbenen inhalts- und methodenbezogenen Kompetenzen anwenden/ nachweisen. Das impliziert auch, problembezogene historische Wertungen und Schlussfolgerungen zu formulieren. Bei den Klausuren werden sowohl Quellen (Bild,-Textquellen, Statistiken) als auch Texte aus der Sekundärliteratur berücksichtigt, sodass die Schüler/innen sowohl durch die Aufgabenarten als auch die Aufgabenstellung im Verlauf der Qualifikationsphase auf die Abiturprüfung vorbereitet werden. Bei der Gestaltung der Klausuren werden die für das Abitur relevanten Operatoren in der Aufgabenstellung berücksichtigt. Insgesamt orientieren sich die Klausuren an folgenden Bezugsfeldern: • inhaltliche Schwerpunkte für das Zentralabitur, • obligatorische Aufgabentypen, • maßgebliche Operatoren, • die den Operatoren zugeordneten Anforderungsbereiche und deren vorgegebene beurteilungsrelevante Gewichtung. Für die Bewertung der Klausuren soll vor allem in der Qualifikationsphase ein punktegestützter Bewertungsschlüssel, wie er für die Abiturklausuren verbindlich ist, herangezogen werden. Der Benotungsschlüssel soll sich ebenfalls an dem Punktesystem der Abiturklausuren orientieren: - ca. 75% der max. Punktzahl: 2 - ca. 40% der max. Punktzahl: 4 - weniger als 20% der max. Punktzahl: 6. Bei nicht punktgestütztem Bewertungsschlüssel kann die erwartete Leistung als Maßstab angesetzt werden. Zur individuellen Förderung der Schüler/innen empfiehlt es sich für die Lehrenden, auf die Aussagekraft des ausgefüllten Bewertungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten hinzuweisen. 2. Sonstige Mitarbeit In dem Bereich „Sonstige Mitarbeit“ sollen die Schüler/innen auf die Anforderungen einer mündlichen Prüfung vorbereitet werden (Richtlinien und Lehrpläne Sek II, S.86). Als Hauptformen der „Sonstigen Mitarbeit“ gelten: • Beiträge zum Unterricht, • Hausaufgeben, • Referate, • Protokolle, • schriftliche Übungen, • Protokolle, • Mitarbeit an Projekten. Bei der Beurteilung der „Sonstigen Mitarbeit“ ist eine Orientierung an den Operatoren und den ihnen zugeordneten Anforderungsbereichen (Reproduktion – Reorganisation – Beurteilung) sinnvoll. Interpretierende, erläuternde und urteilende Beiträge sind demnach höher zu bewerten als die Zusammenfassung von Sachverhalten. Hausaufgaben stellen ein wesentliches Element der „Sonstigen Mitarbeit“ dar, da sie der Unterrichtsvorbereitung, der Reaktivierung von Wissen und dem Erarbeiten von Zusammenhängen dienen. Sie können sowohl als Einzelvortrag als auch als Teil des Unterrichtsgespräches in den Unterricht integriert werden. Referate dienen der selbständigen Erarbeitung von begrenzten Themenbereichen und sind besonders geeignet, um Studien vorbereitende Arbeitstechniken und Präsentationsformen zu erlernen (Richtlinien und Lehrpläne, S. 58), und erfordern ein hohes Maß an Medienkompetenz. Der Vortrag kann sich auf Notizen stützen, jedoch nicht aus einem vorformulierten Text abgelesen werden. Wichtiger Bestandteil des Referates ist die im Anschluss an das Referat folgende Besprechung, da die Referenten auf die Einwände, Rückfragen ihrer Zuhörer reagieren, Zusammenhänge erläutern und angemessen auf Kritik reagieren müssen. Protokolle dienen vor allem zur Sicherung von Unterrichtsergebnissen und erfüllen in der Regel nur Operatoren des Anforderungsbereiches I (Reproduktion). Die schriftliche Übung umfasst in der Regel 30 Minuten und trägt dazu bei, dass die Schüler/innen „lernen, für ein begrenztes Thema“ (Richtlinien und Lehrpläne, S. 100) Kenntnisse und methodische Fähigkeiten nachzuweisen. Daher ist eine Liste von Einzelfragen nicht zulässig und die Übung muss sich auf einen begrenzten Aspekt der Unterrichts beziehen (Richtlinien und Lehrpläne, S.100 f). Die Beurteilungsbereiche Klausuren und „Sonstige Mitarbeit“ haben bei der Festlegung der Gesamtnote das gleiche Gewicht. Sekundarstufe I Da im Fach Geschichte in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen vorgesehen sind, ist der Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ alleiniges Kriterium der Leistungsbewertung. Alle fachspezifischen Kompetenzen werden in die Beurteilung einbezogen; dabei kommt es darauf an,dass die Abfrage von Daten und Fakten immer in thematisch und methodisch sinnvolle Kontexte eingebunden wird. Zur Beurteilung der „Sonstigen Leistungen im Unterricht“ können sowohl mündliche als auch schriftliche Formen eingesetzt werden: mündliche Beiträge zum Unterricht, z. B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate, schriftliche Beiträge zum Unterricht, z. B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher, kurze schriftliche Übungen, Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns, z. B. Rollenspiele, Befragungen, Erkundungen, Präsentationen (vgl. Kernlehrplan für das Gymnasium – Sekundarstufe I (G8) in NRW, S. 33). Besonderer Wert wird an unserer Schule auf die Leistungen gelegt, die kooperatives und schüleraktivierendes Lernen fördern. Bei der Leistungsbewertung sind Qualität, Kontinuität und die Unterrichtssituation zu berücksichtigen; das gilt besonders für die mündlichen Beiträge zum Unterricht, die in einem kontinuierlichen Prozess während des gesamten Schulhalbjahres festgehalten werden müssen. Die zu erbringende Leistung soll schwerpunktmäßig aus einem längeren, zusammenhängenden Beitrag eines Schülers / einer Schülerin oder einer Schülergruppe bestehen, wobei sowohl die Verstehens- als auch die Darstellungsleistung berücksichtigt werden soll. 2.3.12 Politik/Wirtschaft Im Fach Politik/Wirtschaft geht es nicht in erster Linie um die Anhäufung von Faktenwissen, sondern um das Erreichen bestimmter „Kompetenzen”. Die im Kernlehrplan Politik/Wirtschaft vorgegebenen Qualifikationen zielen darauf ab, bei den Schüler/-innen die Fähigkeiten und Bereitschaft zu entfalten, die aus Bürgern „mündige Bürger” im Sinne unserer Demokratie machen. Hierzu zählen u.a.: • • • • • Interesse an politischen, ökonomischen und sozialen Vorgängen (im weitesten Sinne) Erkennen und kritische Prüfung der gesellschaftlichen Konflikten zu Grunde liegenden Interessen Fähigkeit, die eigenen Interessen kompromissbereit einzubringen Bereitschaft zu verantwortlichem und tolerantem Handeln Bereitschaft zu politischem Engagement (im weitesten Sinne) Die im Kernlehrplan genannten Kompetenzen (Sach-, Methoden-, Urteils-, Handlungskompetenz) werden auf der Grundlage des eingeführten Lehrwerks „Team“ aus dem Schöningh-Verlag vermittelt. Darüber hinaus orientieren sich die zu vermittelnden Methoden an den verschiedenen Arbeitstechniken und Fachmethoden zur Analyse politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich bedeutsamer Sachverhalte sowie den spezifischen Anforderungen des schuleigenen Methodencurriculums. Im nachfolgenden Überblick über die Inhalte des Unterrichts im Fach Politik/Wirtschaft in den Jahrgangsstufen 5, 8 und 9 sind den im Kernlehrplan vorgesehenen 14 Inhaltsfeldern entsprechende zu behandelnde Themen zugeordnet. Daneben werden bei Bedarf aktuelle politische Ereignisse im Unterricht thematisiert. Das Fach Politik/Wirtschaft ist offen für die Kooperation mit anderen Fächern. Die Möglichkeit, fächerverbindendes Lernen systematisch einzuüben, wird z. B. während des ZEUS-Projekts in der 8. Jahrgangsstufe praktiziert. Erprobungsstufe Konzept für Jg. 5 Inhaltsfelder 1. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Themenauswahl: Leben und lernen in der Schule Politik in der Gemeinde – wir reden mit! 2. Grundlagen des Wirtschaftens Themenauswahl: Menschen müssen wirtschaften - aber wie? Freizeit - Geld spielt (k)eine Rolle?! 3. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft Thema: Wie können wir die Umwelt schützen? 4. Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung Thema: Kinder in aller Welt - mein Fußball kommt aus Pakistan und mein Teppich aus Indien 5. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft Themenauswahl: Meine Klasse und ich - wie werden wir ein gutes Team? Welche Bedeutung hat die Familie? Freizeit - da kann ich machen, was ich will Mit Unterschieden leben lernen 6. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Thema: Umgang mit Medien - wir machen uns fit Methodenkompetenz Gruppenarbeit einüben Eine Selbstbefragung durchführen Rollenspiel einüben Informationen selbst suchen Einfache Fachtexte erarbeiten Arbeitsergebnisse vorstellen Einfache Tabellen erstellen und auswerten Mittelstufe Konzept für Jg. 8 Inhaltsfelder 7. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Thema: Grundfragen der Politik und der Demokratie 8. Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens Themenauswahl: Wirtschaft - wie arbeiten Betriebe? Jugend von der Wirtschaft heiß umworben Kaufen auf Pump - was kann daran gefährlich werden? Jugendliche als Verbraucher 10. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft Thema: Skifahren - ein ökologisches Desaster ?! 12. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft Themenauswahl: Suchtgefährdung: sehen, verstehen, richtig handeln Vorurteile und Außenseiter: Von der Schwierigkeit friedlich miteinander umzugehen Jugendliche in der Gesellschaft - auf dem Weg zum Erwachsenenwerden Wenn Jugendliche kriminell werden - Jugend und Recht 13. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Themenauswahl: - ZEUS - Massenmedien zwischen Unterhaltung, Zeitvertreib und Information 14. Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung Thema: Leben in Europa - auf dem Weg zur Einheit Methodenkompetenz Vorbereitung eines Kurzvortrags Einführung in die Interpretation von Karikaturen Diskussionsübungen Durchführung einer Debatte Erstellung einer Mind-Map Statistiken und Schaubilder lesen, verstehen und interpretieren Vorbereitung einer Exkursion Nutzung und kritischer Umgang mit dem Internet als Informationsquelle Fachtexte im Original lesen und verstehen Erstellung von Wandzeitungen Durchführung einer Fallstudie Durchführung und Auswertung einer Befragung Mittelstufe Konzept für Jg. 9 Inhaltsfelder 7. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Themenauswahl: Merkmale der demokratischen Ordnung in der BRD Die Rolle der Parteien 8. Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens Themenauswahl: Aspekte der Wirtschaftspolitik Gewerkschaften und Arbeitgeber im Tarifkonflikt 9. Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft Thema: Jugendliche und Berufswahl - „Wie plane ich meine berufliche Zukunft?" 10. Ökologische Herausforderung für Politik und Wirtschaft Thema: Wirtschaft und Umwelt - Unüberbrückbare Gegensätze oder zwei Seiten derselben Medaille 11. Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit Thema: Soziale Sicherung heute und morgen - Wie viel Schutz soll der Staat den Menschen bieten? 12. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft Thema: Lebenseinstellungen Jugendlicher - "Wofür engagieren wir uns?" 13. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Thema: Massenmedien und Politik 14. Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung Themenauswahl: Zur Situation der Menschenrechte - Welche Bedeutung haben sie für uns? Zum Stand der europäischen Integration - Wie funktioniert das vereinte Europa? Globalisierung - Zusammenleben in der „einen Welt" Friedenssicherung als Aufgabe internationaler Politik Entwicklungspolitik - Brauchen Entwicklungsländer unsere Unterstützung? Methodenkompetenz Vorbereitung eines Kurzvortrags Einführung in die Interpretation von Karikaturen Diskussionsübungen Durchführung einer Debatte Erstellung einer Mind-Map Statistiken und Schaubilder lesen, verstehen und interpretieren Vorbereiten einer Exkursion Nutzung und kritischer Umgang mit dem Internet als Informationsquelle Fachtexte im Original lesen und verstehen Erstellung von Wandzeitungen Durchführung einer Fallstudie Durchführung und Auswertung einer Befragung 2.3.13 Sozialwissenschaften Das Fach Sozialwissenschaften hat es mit gesellschaftlichen Sachverhalten zu tun, die unmittelbar das Leben der Menschen berühren. Gesellschaftliches durchdringt und formt Menschen als „soziale Wesen“ in ihrer Selbstwerdung und in ihrem Zusammenleben. Die Sozialisation, die Verinnerlichung der Gesellschaft als subjektive Wirklichkeit macht Menschen handlungsfähig und gibt ihnen ein Bild von sich selbst. Aber der einzelne Mensch geht nie in der Gesellschaft auf; in der Spannung gegenüber gesellschaftlichen Anforderungen schärft sich das Selbstgefühl des Einzelnen. Sozialwissenschaftlicher Unterricht hat immer zwei Zielrichtungen: Er will die Menschen als gesellschaftliche Produkte und als Gestalter der Gesellschaft zugleich verstehen. Kompetentes Handeln in gegebenen gesellschaftlichen Strukturen, kritisch-selbstreflexives Nachdenken über gesellschaftliche Formungen und engagierte Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme sollen gefördert werden. Sozialwissenschaftliches Lernen ist immer auch handlungsorientiertes bzw. produktorientiertes Lernen, das letztlich auf politisches/gesellschaftliches Engagement der Schüler/innen in eigener Verantwortung zielt. Darauf orientiert z. B. das Angebot der Fachschaft Politik/Sozialwissenschaften an alle wahlberechtigten Schüler/-innen bei anstehenden Wahlen als Wahlhelfer/in ehrenamtlich am öffentlichen Leben teilzunehmen. Das Fach Sozialwissenschaften baut auf die im Fach Politik/Wirtschaft in der Sekundarstufe 1 erreichten Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen. Dabei verbindet bzw. integriert es drei wissenschaftliche Disziplinen: Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft. Erst das Zusammenwirken mehrerer fachlicher Zugriffe macht es möglich, komplexe gesellschaftliche Sachverhalte angemessen zu erfassen und eine verantwortliche politische Urteils- und Handlungskompetenz zu erreichen. Dazu bedarf es keiner enzyklopädischer Kenntnisse; vermittelt werden soll sozialwissenschaftliches Orientierungs-, Erschließungs-, Erklärungs- und Handlungswissen. Dies geschieht in sechs gesellschaftlich relevanten Inhaltsfeldern (vgl. Tabelle), aus denen heraus Thematisierungen erfolgen. Einen geschlossenen verbindlichen Themenkatalog gibt es nicht, da nur so die wichtigen fachdidaktischen Prinzipien Problem- und Schülerorientierung, subjektive Betroffenheit, Aktualität und Zukunftsbedeutsamkeit hinreichend beachtet werden können. Allerdings finden die jeweiligen Vorgaben für das Zentralabitur ihren thematischen Niederschlag. Ein weiteres wichtiges Element des Unterrichts ist die Vermittlung und Weiterentwicklung fachmethodischer Kompetenzen. Der im Folgenden dokumentierte Lehrplan gilt für die Kurse der Jahrgangsstufen EF bis Q2. Die Zusatzkurse der Jahrgangsstufe Q2 orientieren sich an diesem Plan unter Anpassung an den zeitlichen Rahmen. Dabei streben sie ein gesellschaftliches Orientierungswissen an, das eine vertiefte Problemsicht eröffnet. Erreicht werden soll ein fundamentales Verständnis für demokratische Willensbildung, für marktwirtschaftliche Systemzusammenhänge sowie soziale Strukturen und ihre Entwicklung. Die Schüler/-innen sollen so befähigt werden, ihren Weg in der Gesellschaft zu finden und zu gehen. Jgst. Inhaltsfeld Individuum, Gruppen u. Institutionen EF Q1/I Inhaltselemente • Sozialisation des Individuums in sozialen Gruppen u. Institutionen (Grundbegriffe u. Erklärungsansätze) • Rollenhandeln: strukturfunktionalistische und interaktionistische Rollentheorie • Soziale Gruppen und Institutionen: institutions- und organisationssoziologische Grundkenntnisse • Qualifizierung im Rollenhandeln: Wahrnehmungs-, Kommunikations-, Kooperationsübungen Themen (z.T. alternativ) • Emanzipation – heute doch kein Thema mehr? • Jugendkriminalität – Erziehung statt Strafe? • Rechtsextremismus – was geht der uns an? o.a. Marktwirtschaft: • Marktsystem, wesentliche OrdnungsProduktion, elemente und normative GrundKonsum, Verteilung annahmen, Funktion von Preisen und Wettbewerb; optimale Ressourcenallokation • Zusammenhang von Produktion, Einkommen, Konsum • Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, ökologische Fehlsteuerung • Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft • Die Soziale Marktwirtschaft – vor neuen Bewährungsproben! • Eigennutz oder Gemeinwohl – das Marktsystem zwischen Effizienz und (ökologischem, sozialem) Versagen o.a. Politische Strukturen und Prozesse in Deutschland • Grundprinzipien der deutschen Demokratie • Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes • Identitäts- und konkurrenztheoretische Demokratie-Konzepte und demokratietheoretische Grundlagen des Grundgesetzes • Auswirkungen des raschen sozialen Wandels auf das politische System • Kein Interesse an Politik? – Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation • Sicherheit wichtiger als Freiheit? – Problematik der Einschränkung von Grundrechten o.a. Wirtschaftspolitik • Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung • Umwelt- und wohlfahrtsökonomische Bilanzen • Wirtschaftspolitische Konzeptionen • Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik angesichts fortschreitender Globalisierungsprozesse •Massenarbeitslosigkeit: Herausforderung der Wirtschaftspolitik – wirtschaftspolitische Konzeptionen, ihre Ziele und Grenzen Q1/II Q2/I Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel • Sozialer Wandel komplexer Gesellschaften in wichtigen Bereichen • Empirische Daten zur sozialen Ungleichheit und Zusammenhänge zwischen Ressourcen, Lebenschancen, politischer Macht • Soziale Sicherung und Sozialpolitik • Entstrukturierungs- und Neustrukturierungsvorgänge, Konfliktpotentiale und Steuerungschancen • Staatliches Handeln als Reaktion auf Markt- u. Organisationsmacht • Chancengleichheit – Chancengerechtigkeit? – Sozialwissenschaftliche Deutungen gesellschaftlicher Ungleichheit • Lebensgestaltung im 21. Jhdt. – grenzenlose Freiheit im Zeitalter der Individualisierung? Politische Strukturen und Prozesse in Deutschland Wiederaufnahme des in 11/II behandelten Inhaltsfeldes: Auswirkungen sozialen Wandels auf das System der sozialen Sicherung und auf die Möglichkeit und die Chancen, es politisch (mit-) zugestalten • Demontage des Sozialstaates? - kontroverse sozialpolitische Konzeptionen auf dem Hintergrund des Sozialstaatsgebotes des Grundgesetzes Globale politische Strukturen und Prozesse • Erscheinungsformen und Ursachen internationaler Konflikte • Muster politischer Antworten auf globale Prozesse • Ziele und Aufgaben internationaler Politik • Rückwirkungen auf nationale politische Entscheidungen • Quo vadis Europa? – Perspektiven der EU nach der Erweiterung auf 27 Staaten u. d. Scheitern der EU-Verfassung • Friedenssicherung und Menschenrechte – Analyse eines internationalen Konflikts unter besonderer Be-rücksichtigung der Rolle der UNO Vertiefung /Wdhg. Neues Thema Q2/II Nach Wahl Leistungsbewertungskonzept Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften Zur Bewertung von Mitarbeit im Unterricht in den Sekundarstufen I/II und Klausuren in der Sekundarstufe II im Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften Die Leistungsbewertung im Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften erfolgt in der Sekundarstufe I aufgrund ausbleibender Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen lediglich im Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“. In der Sekundarstufe II bezieht sie sich zu gleichen Teilen auf die Bereiche „Mitarbeit im Unterricht“ sowie „Klausuren“. 1. Mitarbeit im Unterricht Gemäß Richtlinien und Lehrplänen4 für das Fach Politik (Wirtschaft) / Sozialwissenschaften kommen für diesen Beurteilungsbereich sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der Leistungsüberprüfung zum Tragen. Zum Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ in beiden Sekundarstufen gehören u.a. • mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate; in der Sek. II auch Hausaufgaben), • schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher; in der Sek. II auch Hausaufgaben), • kurze schriftliche Übungen sowie • Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiele, Befragungen, Erkundungen, Präsentationen) Alle mündlichen, schriftlichen und praktischen Formen der Mitarbeit im Unterricht besitzen wichtige eigenständige Funktionen und sind somit vielfältig einzusetzen. Eine angemessene Vorbereitung in den o.g. Bereichen im Verlauf der Sekundarstufe I soll sicherstellen, dass eine Anschlussfähigkeit für die Überprüfungsformen der gymnasialen Oberstufe gegeben ist.“ 5 In der Sekundarstufe II werden die Schülerinnen und Schüler im Bereich der „Mitarbeit im Unterricht“ auf die mündliche Abiturprüfung und deren Anforderungen vorbereitet. Der Beurteilungsbereich „Mitarbeit im Unterricht“ erfasst die Qualität und Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge, die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht erbringen. Mündliche Leistungen werden dabei in einem fortdauernden Prozess vor allem durch Beobachtungen während des Schuljahres bzw. Bewertungszeitraumes festgestellt, da sich erst so einschätzen lässt, ob sich die Beiträge vorwiegend in reproduktiven und reorganisatorischen oder in transfer- und problembezogenen Anforderungsbereichen bewegen. Generell gilt die Unterscheidung in eine Verstehensleistung und eine vor allem sprachlich repräsentierte Darstellungsleistung für die Bewertung im Bereich „Mitarbeit im Unterricht“ als hilfreich und auch notwendig. 2. Klausuren Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse in einem Kursabschnitt. Sie sollen zum einen darüber Aufschluss geben, inwieweit gesetzte Lernziele erreicht worden sind und 4 MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Sozialwissenschaften. Frechen: Ritterbach, 1999 5 MINISTERIUM FÜR SCHULE, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I – Gymnasium. Politik (Wirtschaft). Frechen: Ritterbach, 2002 zum anderen auf die komplexen Anforderungen in der Abiturprüfung vorbereiten. Die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren orientiert sich an den geltenden Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Sozialwissenschaften 6 sowie des Zentralabiturs7. Letztere liefern mit der Festsetzung inhaltlicher Schwerpunkte, den obligatorischen Aufgabentypen, den maßgeblichen Operatoren und den diesen zugeordneten Anforderungsbereichen sowie deren vorgegebene beurteilungsrelevante Gewichtung das Bezugsfeld für die Gestaltung und Beurteilung der Klausuren in der Sekundarstufe II. Die Beurteilung der Klausuren erfolgt orientiert an den für das Zentralabitur verbindlichen Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistung (sog. Erwartungshorizonte). Diese punktegestützten Bewertungsschlüssel dienen der detaillierten Beurteilung der inhaltlichen Leistungen sowie der Darstellungsleistung. Sie schreiben folgende Richtwerte für die Leistungsbewertung in Klausuren vor: • ca. 70% des Erwartungshorizontes erfüllt: 2• ca. 50% des Erwartungshorizontes erfüllt: 4+ • < 20% des Erwartungshorizontes erfüllt: 6 Im Hinblick auf Transparenz und Orientierung bezüglich der Anforderungen bzw. Bewertung in der zentralen Abiturprüfung soll spätestens in einer der Klausuren der Jahrgangsstufe Q2 ein entsprechender punktegestützter Bewertungsschlüssel verwendet und den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden. Zur individuellen Förderung der Lernenden empfiehlt es sich für den Lehrenden, auf die Aussagekraft des ausgefüllten Beurteilungsschlüssels hinsichtlich vorhandener Stärken und Schwächen aufmerksam zu machen und auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten hinzuweisen. 6 7 MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG DES LANDES NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule. Sozialwissenschaften. Frechen: Ritterbach, 1999, S. 64 ff (Kapitel 4) http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=30 (letzter Zugriff: 1.11.2009) 2.3.14 Praktische Philosophie und 2.3.15 Philosophie Schülerinnen und Schüler hinterfragen mit zunehmendem Alter Erkenntnisse, soziale Ordnungen, Wert- und Glaubensvorstellungen, die sie in ihrer früheren Entwicklung als selbstverständliche Konstanten ihres Lebens anerkannt haben. Der Unterricht in den Fächern Praktische Philosophie (Sek. I) und Philosophie (Sek. II) knüpft an Problemstellungen an, die sich aus solchen biographisch-lebensweltlichen Diskrepanzerfahrungen ergeben, und weitet sie im Hinblick auf die zugrunde liegenden allgemeinen wissenschaftlichen, ethischen und gesellschaftlichen Diskurse und deren Fragestellungen aus. Die Fächer Praktische Philosophie und Philosophie • vermitteln Kenntnisse der verschiedenen Gegenstandsbereiche philosophischen Denkens hinsichtlich ihrer historischen, systematischen und anwendungsbezogenen Dimension. Der enge Zusammenhang verschiedener weltanschaulicher bzw. anthropologischer Grundeinstellungen mit der eigenen Lebenspraxis sowie konkurrierenden erkenntnistheoretischen, ethischen, ästhetischen, geschichts- und staatsphilosophischen Modellen wird erschlossen (Fachkompetenz). • fördern, in ihrem Inhalt und Anspruch genuin schülerorientiert, die zunehmend ihrer selbst und der zunehmend eigenständig gewählten Methoden bewusste Auseinandersetzung der Schüler/-innen mit den Fachinhalten, mündend in einen selbstund verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Lebenswirklichkeit (Methodenkompetenz), • machen den Einzelnen als soziales Wesen unter besonderer Berücksichtigung seines weltanschaulichen, damit verbundenen kulturellen und daraus resultierenden ethischen Kontextes erfahrbar und erlebbar mit dem Anspruch einer zunehmenden Realisierung des in diesen Bezügen sich entwickelnden Werte- und Verantwortungsbewusstseins (Sozialkompetenz). Zu keiner Zeit war die Frage nach dem richtigen Handeln für das Überleben der Gattung und der Ökosysteme von so existenzieller Bedeutung wie angesichts der globalisierten Welt im 21. Jahrhundert. Die Herausforderungen, die sich daraus für moderne Gesellschaften ergeben, sind enorm. Ihre Bewältigung setzt mündige Bürger voraus, die sich selbst und ihre Bedürfnisse und Wünsche als Mensch ebenso einzuschätzen vermögen wie die Rolle der Technik und eines gerechten Staates. Konsistente ethische Positionen sind angesichts eines rasanten wissenschaftlichen Fortschritts immer schwerer zu finden und ein reflektierter Begriff dessen, was überhaupt Wissenschaft ist, sollte nicht der Beliebigkeit subjektiver Vorlieben geopfert werden. Vor diesem Hintergrund fragt das Fach Philosophie nach den Bedingungen der Möglichkeit sachgemäßer Antworten. Die Auseinandersetzung mit traditionellen und aktuellen Denkangeboten bietet die Möglichkeit, die im Fachcurriculum ausgewiesenen Kernkompetenzen in fachlicher, methodischer, sozialer und medienkritischer Hinsicht – und nicht zuletzt auch durch originäre Begegnungen – zu erwerben. Praktische Philosophie Das Fach Praktische Philosophie ist seit seiner Einführung als ordentliches Unterrichtsfach an den Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend, die nicht am Religionsunterricht der Sekundarstufe I teilnehmen. An der Friedrich-Harkort-Schule wird es zurzeit zweijährig in den Jahrgangsstufen 8 und 9 unterrichtet. Das Unterrichtsfach Praktische Philosophie ist als philosophisch fundierte Auseinandersetzung mit Wert- und Sinnfragen des Individuums und der Gesellschaft konzipiert. Der Unterricht basiert auf der Verschränkung von drei Perspektiven: der individuellen, der gesellschaftlichen und der ideengeschichtlichen Perspektive. Diese stellen einerseits die Grundlagen zur Bestimmung der Inhalte des Faches dar, andererseits die didaktischen Prinzipien der konkreten Unterrichtsgestaltung. Die personale Perspektive (Alltagserfahrungen, personale Grunderfahrungen und Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler) intendiert (in ausgewählt originalen Begegnungen) einen schüler-, erfahrungs- und problemorientierten Zugang zu den Themen, die im Kontext der gesellschaftlichen Perspektive (gesellschaftliche Wertvorstellungen und -konflikte) und im Licht der ideengeschichtlichen Perspektive (wirkmächtige weltanschauliche und religiöse Grundlagen, Leitvorstellungen, Entwicklungen und Ideen) religions- und weltanschauungsneutral reflektiert werden.8 Für die Mittelstufenjahrgänge 7 bis 9 definiert der Kernlehrplan des Faches zu erlangende Kompetenzen in den Bereichen personale Kompetenz, soziale Kompetenz, Sachkompetenz und Methodenkompetenz9, die auch vom zurzeit zweijährigen Fachangebot der FHS realisiert werden und den Grundsätzen unseres Schulleitbildes voll entsprechen. Die dem Unterricht zugrunde liegenden Wert-Fragen lassen sich insgesamt sieben konstitutiven Fragenkreisen mit untergeordneten Themenkreisen zuordnen, die die inhaltlichen Zugänge fachlich strukturieren:10 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Die Frage nach dem Selbst Die Frage nach dem Anderen Die Frage nach dem guten Handeln Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft Die Frage nach Natur und Technik Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn Die konkreten unterrichtlichen Themen lassen sich in der Regel schwerpunktmäßig einem der Fragenkreise zuordnen, stellen aber auch Bezüge zwischen ihnen her. Die Berücksichtigung aller sieben Fragenkreise ist verbindlich. Die Unterrichtseinheiten müssen so angelegt sein, dass im Laufe der Mittelstufe alle sieben Fragenkreise bearbeitet werden. Angesichts der vielfältigen Themenkreise in jedem Fragenkreis bleiben der notwendige Gestaltungsfreiraum und die mögliche Themenvielfalt erhalten.11 Entwicklungspsychologische Aspekte (Interesse an / Zugang zu bestimmten Themen in früheren / späteren Jahren der Pubertät), fachsystematische Gründe (Einführung in Arbeitsweisen und Methoden des Faches, inhaltliche Grundfragen und -zugänge) und spezifische schulorganisatorische Zusammenhänge (Abstimmung mit anderen Unterrichtsfächern im Rahmen fächerverbindenden Unterrichts, u.a. in Projekten; terminfixierte Einschnitte in der Schullaufbahn 8 9 10 11 Vgl. zu den didaktischen Perspektiven: Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 11. Vgl. Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 30-32. Vgl. zu den Fragen- und Themenkreisen: Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 11f. Vgl. Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 32. [Schülerbetriebspraktikum]) erfordern im Sinne eines schülerorientierten, systematisch strukturierten und sinnvoll kontextuierten Unterrichts eine Jahrgangsstufenzuordnung bzw. zeitliche Festlegung einzelner, damit obligatorischer Themen. JS 8 JS 9 12 Inhaltliche Schwerpunkte / Fragenkreisschwerpunkte Auf der Suche nach Identität (Fragenkreis 1) Themenkommentierung Kompetenzen12 Das Thema ist als weiter angelegte Einführung in die Fragenkreise des Faches und deren Vernetzungen angelegt. Durch die Auseinandersetzung mit sich selbst sollen die Schüler/-innen Zugang zur Philosophie gewinnen. Das Thema reflektiert – gemeinsam mit dem sich anschließenden Thema – inhaltlich das Menschsein in seinen Selbst- und Fremdbezügen (philosophisch/ psychologisch/biologisch/soziologisch) unter besonderer Berücksichtigung der Themenaspekte Freiheit – Unfreiheit (philosophisch: Willens- und Handlungsfreiheit/juristisch: GG Art. 1-19) und Glück (Glück haben – glücklich sein). Anhand dieses Themas sollen anthropologische, erkenntnistheoretische und ethische Grundfragen diskutiert werden. P1/2/3/4/5/6/7/8; Soz1/2/3/5/7; Sach1/4/5/6/8; M1/2/3/5/6/8 Freundschaft, Liebe und Partnerschaft (Fragenkreis 2) Das Thema reflektiert – gemeinsam mit dem vorausgehenden Thema – inhaltlich das Menschsein in seinen Selbst- und Fremdbezügen (philosophisch/psychologisch/biologisch/soziologisch) unter besonderer Berücksichtigung des Themenaspekts Freundschaft, Liebe und Partnerschaft. Anhand dieses Themas sollen anthropologische, erkenntnistheoretische und ethische Grundfragen diskutiert werden. P1/2/3/4/6/7/8; Soz1/2/3/5/6/7; Sach1/3/4/5/8; M1/2/3/5/6/8 Virtualität und Schein (Fragenkreis 6) Die vielfältige Konfrontation der Schüler/-innen mit den unterschiedlichsten (Massen-)Medien im Alltag bedarf einer kritischen Medienerziehung, die neben grundsätzlichen erkenntnistheoretischen Aspekten hier im Vordergrund stehen soll. Methodisch kann das Thema zugleich in die projektorientierte philosophische Filmanalyse einführen. P4/7; Soz6; Sach1/2/4/5/ 6; M1/2/3/4/5/8 Quellen der Erkenntnis (Fragenkreis 6) Getreu der Auffassung, das Staunen sei der Anfang aller Philosophie, soll die Auseinandersetzung mit der Erkenntnistheorie erfolgen. Ausgehend von dem Zweifel an der Zuverlässigkeit der sinnlichen Wahrnehmung (vgl. optische Täuschungen) sollen grundsätzliche Positionen der Erkenntnistheorie (z.B. Rationalismus vs. Empirismus) kritisch reflektiert werden. P4; Soz3/6; Sach6; M1/2/3/4/5/8 Sterben und Tod (Fragenkreis 7) Die Behandlung dieses Themas soll einem Grundbedürfnis des Menschen gerecht werden: dem Bedürfnis, metaphysische Fragen zu erörtern. Hier sollen u.a. unterschiedliche Religionen (z.B. Christentum, Buddhismus, Hinduismus,) und ihre Antworten auf die Frage nach dem Tod kennen gelernt werden. Vorgesehen ist im Sinne der Öffnung von Schule eine originale Begegnung mit Menschen bzw. Orten, die im Zusammenhang mit dem Thema stehen (Kooperation mit der Kinderhospiz-Initiative Witten e.V., außerdem z.B. Friedhofs- und Trauerkapellenbesuch einschließlich P1/2/4/5/6/7/8; Soz1/2/3/5/7; Sach1/3/4/5/6/ 7/8; M1/2/3/4/5/6 Zuordnung der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen, vgl. auch Aufführung unter folgender Tabelle. (Vgl. Sekundarstufe I. Praktische Philosophie. Kernlehrplan. Schule in NRW Nr. 5017. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2008. S. 30-32.) Pfarrergespräch). Entscheidung und Gewissen (Fragenkreis 3) Eine Einführung in das ethische Argumentieren soll im Kontext der Thematisierung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus erfolgen. Es werden die thematischen Schwerpunkte „Entscheidung und Gewissen“, aber auch „Freiheit und Verantwortung“ fokussiert. Unterschiedliche Positionen zur moralischen Beurteilung einer Handlung sollen kritisch reflektiert werden (z.B. deontologische vs. teleologische Prinzipien). Die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt fächerverbindend als Vor- und Nachbereitung des gegen Ende des ersten Schulhalbjahres stattfindenden Projekttages „Widerstand im Nationalsozialismus“ und arbeitet (unter anderem) mit exemplarischem Bezug zu dieser Zeit. P1/2/3/4/5/6/7/8; Soz1/2/3/5/6/7; Sach1/4/5/7/8; M1/2/3/4/5/6/7/8 Arbeits- und Wirtschaftswelt (Fragenkreis 4) Das Thema steht im Kontext der fächerverbindenden Vor- und Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe. Begleitend zu dem Betriebspraktikum soll die Bedeutung von Arbeit für den Menschen problematisiert werden. In diesem Zusammenhang werden ebenso sowohl die psychologischen Folgen von Arbeitslosigkeit als auch das Bedürfnis, Freizeit lust- und sinnvoll zu gestalten, reflektiert. Kritisch in den Blick genommen werden außerdem zentrale und aktuelle Fragen aus der Wirtschaftswelt. P1/2/3/4/5/6/7/8; Soz1/4/5/6/7; Sach1/4/5/8; M1/2/3/4/5/6/8 Technik – Nutzen und Risiko (Fragenkreis 5) Die Schüler sollen in dieser Unterrichtsreihe ihre eigene Einstellung zur Natur und zur Technik kritisch reflektieren. Die Chancen und Risiken moderner Technik werden an ausgewählten Beispielen diskutiert (z.B. lebensrettende medizinische Maßnahmen, Embryonalforschung). P4/5/6/7/8; Soz1/2/3/5/6/7; Sach1/2/3/4/5/ 7/8; M1/2/3/4/5/6/7/8 Übersicht der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen mit den hier verwendeten Abkürzungen: Personale Kompetenz (P) Die Schüler/-innen P1: reflektieren den Wert der eigenen Persönlichkeit in Beziehung zu anderen und bringen das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten (zum Beispiel in symbolischer Gestaltung) zum Ausdruck, P2: artikulieren die Bewertung von Gefühlen als gesellschaftlich mitbedingt und erörtern Alternativen, P3: erproben in fiktiven Situationen vernunftgemäße Aktionen und Reaktionen, entwickeln bei starken Gefühlen einen rationalen Standpunkt und treffen eine verantwortliche Entscheidung, P4: bewerten komplexe Sachverhalte und Fallbeispiele und diskutieren diese angemessen, P5: diskutieren Beispiele autonomen Handelns und Zivilcourage hinsichtlich ihrer Motive, P6: stellen verschiedene soziale Rollen authentisch dar und antizipieren und reflektieren soziale Rollen, P7: treffen begründet Entscheidungen im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung, P8: erörtern Antworten der Religionen und der Philosophie auf die Frage nach einem sinnerfüllten Leben und finden begründet eigene Antworten. Soziale Kompetenz (Soz) Die Schüler/-innen Soz1: reflektieren den Wert der Meinung anderer und formulieren Anerkennung und Achtung des anderen als notwendige Grundlagen einer pluralen Gesellschaft, Soz2: denken sich an die Stelle von Menschen unterschiedlicher Kulturen und argumentieren aus dieser fremden Perspektive, Soz3: reflektieren und vergleichen individuelle Werthaltungen mit Werthaltungen verschiedener Weltanschauungen und gehen tolerant damit um, Soz4: erkennen und reflektieren Kooperation als ein Prinzip der Arbeits- und Wirtschaftswelt, Soz5: lassen sich auf mögliche Beweggründe und Ziele anderer ein und entwickeln im täglichen Umgang miteinander eine kritische Akzeptanz, Soz6: entwickeln ein konstruktives Konfliktverhältnis und argumentieren in Streitgesprächen vernunftgeleitet, Soz7: lernen Bereiche sozialer Verantwortung kennen, erproben Möglichkeiten der Übernahme eigener Verantwortung und reflektieren die Notwendigkeit verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft. Sachkompetenz (Sach): Die Schüler/-innen Sach1: erfassen gesellschaftliche Probleme immer differenzierter in ihren Ursachen und ihrer geschichtlichen Entwicklung, diskutieren diese unter moralischen und politischen Aspekten und formulieren mögliche Antworten, Sach2: entwickeln Übersicht über unsere Medienwelt, gehen kritisch mit neuen Medien um und reflektieren die Bedeutung der Medien und medialen Kulturtechniken, Sach3: entwickeln verschiedene Menschen- und Weltbilder sowie Vorstellungen von Natur und diskutieren kulturvergleichend Grundfragen menschlicher Existenz, Sach4: erfassen ethische und politische Grundbegriffe und wenden diese kontextbezogen an, Sach5: begründen kriteriengeleitet Werthaltungen, Sach6: beschreiben differenziert Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse und ordnen sie entsprechenden Modellen zu, Sach7: reflektieren kulturelle Phänomene und philosophische Aspekte von Weltreligionen, Sach8: nehmen gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme in ihrer interkulturellen Prägung wahr, bewerten sie moralisch-politisch und entwickeln Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen. Methodenkompetenz (M): Die Schüler/-innen M1: beschreiben Komplexität und Perspektivität von Wahrnehmung, M2: erarbeiten philosophische Gedanken und Texte, M3: erwerben ein angemessenes Verständnis von Fachbegriffen und verwenden diese sachgerecht, M4: erkennen Widersprüche in Argumentationen und ermitteln Voraussetzungen und Konsequenzen dieser Widersprüche, M5: führen Gedankenexperimente zur Lösung philosophischer Probleme durch, M6: analysieren in moralischen Dilemmata konfligierende Werte und beurteilen sie, M7: führen eine Diskussion über ein philosophisches Thema im Sinne des sokratischen Philosophierens, M8: verfassen eine Argumentation zu einem philosophischen Thema und legen ihre Gedanken strukturiert dar. Philosophie Bezugsdisziplin des Philosophieunterrichts ist die Philosophie, die nach den Prinzipien des Denkens, des Handelns und des Seienden fragt. In seinem Selbstverständnis als die Grenzen von Fachgebieten und Fächern überschreitendes Unterrichtsfach thematisiert der Philosophieunterricht „die Grundlagen des menschlichen Wissens und Denkens, die Normen und Werte des Handelns und die Bedingungen der Wirklichkeit in ihren kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen, geschichtlichen und politischen Erscheinungen“ und entspricht damit „dem menschlichen Grundbedürfnis nach der diskursiv-argumentativen Beantwortung von Fragen, die aus dem Zweifel am Selbstverständlichen erwachsen“.13 Jeder Unterrichtsgegenstand wird im Fach Philosophie in insgesamt fünf Dimensionen erörtert: Dimension I: Die erkenntnistheoretisch-wissenschaftstheoretische Dimension Dimension II: Die sittlich-praktische Dimension Dimension III: Die ontologisch-metaphysische Dimension Dimension IV: Die geschichtlich-gesellschaftliche und kulturelle Dimension Dimension V: Die methodische Dimension Die ersten vier Dimensionen bezeichnen unterschiedliche Perspektiven des philosophischen Denkens; die fünfte Dimension umfasst den methodischen Horizont.14 In Anlehnung an die traditionellen Gegenstandsbereiche der Philosophie und unter Berücksichtigung der fünf Dimensionen des Philosophieunterrichts formuliert der Lehrplan des Faches obligatorische Rahmenthemen, die als Problemhorizonte zu verstehen sind. Diese Rahmenthemen einschließlich der mit ihnen gesetzten sachlichen Schwerpunkte werden in den jeweiligen Kurshalbjahresthemen konkretisiert.15 Das schulinterne Curriculum legt die Rahmenthemen und inhaltlichen Schwerpunkte sowie die inhaltlichen und methodischen Kernkompetenzen für die Kurshalbjahre nach Maßgabe der Obligatorik des Lehrplans, nach den Vorgaben für das Zentralabitur und den Leitideen des Schulprogramms fest. Curriculum16 JS EF/I Rahmenthema / Inhaltliche Schwerpunkte17 Einführung in die Philosophie • Philosophie: Begriff und Inhalte, Problemstellungen und Zugänge, Formen und Methoden • 13 14 15 16 17 Einführung in zentrale Teilgebiete der Philosophie, orientiert an Kants Fragen: Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie) Was soll ich tun? (Ethik) Was darf ich hoffen? (Geschichtsphilosophie und Metaphysik) Was ist der Mensch? (Anthropologie) Inhaltliche Intentionalität und Kernkompetenzen Methodische Intentionalität und Kernkompetenzen Die Schüler/-innen sollen Intentionen und Dimensionen philosophischen Fragens erfassen, Grundformen philosophischen Denkens kennen lernen und erproben, Kernfragen der zentralen Teilgebiete des Faches reflektieren und sich mit exemplarischen Zugängen zu deren Beantwortung auseinandersetzen, Überblick über die Teilgebiete des Faches und der schulischen Folgekurse gewinnen. Die Schüler/-innen erüben einen sicheren Umgang mit Texten, indem sie variationsreiche Verfahren der Texterschließung anwenden und methodenkritisch reflektieren (Identifikation von Schlüsselbegriffen und Gelenkwörtern, Kennzeichnung von Sprechakten, Erstellung von Strukturskizzen, Formulierung von Leitfragen etc.). Damit schulen sie exaktes Denken, präzise Argumentation und begriffliches Unterscheidungsvermögen, eignen sich Methoden und Arbeitsformen des Philosophieunterrichts an und üben sich in die Formen schriftlicher und mündlicher Lernzielkontrollen ein. Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen: Philosophie. Hg. vom Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 1999, S. 5. Vgl. ebd., S. 12-15. Vgl. ebd., S. 16f. Vgl. im Folgenden auch ebd., S. 17-20. Die konkrete Auswahl der genannten exemplarischen Ansätze in der Qualifikationsphase erfolgt jahrgangsspezifisch nach den jeweiligen Vorgaben für das Zentralabitur, einsehbar unter www. standardsicherung.nrw.de/abitur. EF/II Q1/I Q1/II Philosophische Anthropologie: Probleme der Bestimmung des Menschen • Der Mensch: Betrachtungsperspektiven zwischen Mythos / Religion und Naturwissenschaft • Der Mensch im Spannungsfeld seiner Bestimmung als Naturwesen und als Kulturwesen • Der Mensch als selbstbestimmtes Wesen Ethik: Probleme des menschlichen Handelns • Ethik: Grundbegriffe und Gegenstandsbereiche • Antike Modelle für ein gelingendes Leben • Positionen des Utilitarismus • Moralität und Freiheit – der kategorische Imperativ im Kontext der kantischen Ethik • Freiheit und Verantwortung: Jonas' ,Prinzip Verantwortung' • Exemplarische Gegenstände angewandter Ethik Rechts- und Staatsphilosophie: Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft • Rechts- und Staatsphilosophie: Grundbegriffe und Gegenstandsbereiche • Der Staat als Organismus: antike und mittelalterliche Staatsphilosophie • Recht, Macht und Gewalt, Recht und Gerechtigkeit, Recht und Frieden: exemplarische Ansätze neuzeitlicher Staatsphilosophie • Exemplarische Gegenstände angewandter Rechts- und Staatstheorie Die Schüler/-innen sollen den Menschen im Spannungsfeld seiner Bestimmung als Naturwesen und als kulturbestimmtes und kulturbestimmendes Wesen reflektieren, den Menschen als erkennendes und denkendes Lebewesen vergegenwärtigen, das metaphysische Fragen stellt. Die Schüler/-innen setzen sich auf fachübergreifender Grundlage kritisch mit philosophischen Weltbildern und Argumentationslinien auseinander, indem sie verschiedene Antworten auf eine Problemstellung miteinander vergleichen, eigene Lösungen vorschlagen oder im Rahmen einer Essaywerkstatt komplexe Stellungnahmen entwickeln. Die Schüler/-innen sollen Grundbegriffe und -kategorien der Ethik kennen lernen und Ansätze der Bestimmung oberster Zwecke, Normen, Werte und Prinzipien des Handelns reflektieren, Positionen der Begründung und Rechtfertigung sittlichpraktischen Handelns überprüfen, das Spannungsfeld von Moralität und Freiheit bzw. Freiheit und Verantwortung ausmessen, sich mit exemplarischen Gebieten der angewandten Ethik auseinandersetzen. Der Philosophieunterricht vermittelt die Fähigkeit, Fachgespräche, Debatten und Diskussionen auf fachübergreifender Grundlage problemorientiert, stringent und methodisch zunehmend fundiert zu führen. Als Gesprächsanlässe kommen beispielsweise tagespolitische oder historische Ereignisse, Dilemmasituationen, Bilder und Skizzen, Aphorismen und differenzierte Hypothesen in Betracht. Die Schüler/-innen sollen Grundbegriffe, -kategorien und Gegenstandsbereiche der Rechts- und Staatstheorie kennen lernen und reflektieren, sich mit dem Verhältnis von Individuum, Gesellschaft und Staat auseinandersetzen, den Zusammenhang und die Bedeutung von Recht, Macht und Gewalt, Recht und Gerechtigkeit sowie Recht und Frieden kritisch hinterfragen, Begründung und Rechtfertigung des Rechts reflektieren und Rechtssysteme kritisch analysieren, Begründung und Rechtfertigung von politischen Ordnungen reflektieren und diese kritisch analysieren, sich mit exemplarischen Gegenständen der ange- Fachübergreifende Aspekte spielen im Rahmen des Philosophieunterrichts eine entscheidende Rolle im Sinne der zu vermittelnden Kulturkompetenz. Hierzu zählt der anhand philosophischer Problemstellungen orientierte Einsatz von Medienanalyse ebenso wie die Verknüpfung mit Fragestellungen anderer Unterrichtsfächer, hier insbesondere Deutsch (Methode) sowie Geschichte, Religion, Sozialund Erziehungswissenschaften (Gegenstand des Halbjahres). wandten Rechts- und Staatstheorie auseinandersetzen. Q2/I Q2/II Erkenntnistheorie: Probleme des Erkennens und Denkens • Wahrnehmung und Wirklichkeit: Vom Naiven Realismus bis zum Radikalen Konstruktivismus • Grundlagen der Erkenntnis: exemplarische Ansätze antiker und neuzeitlicher Erkenntnistheorie • weiterer Themenschwerpunkt zum Aspekt des Denkens nach Interesse der Schüler/-innen: z.B. Gehirn und Bewusstsein, Denken und Sprache Wissenschaftstheorie: Probleme der Wissenschaft • Wissenschaftliche Verfahrensweisen: exemplarische Ansätze neuzeitlicher Wissenschaftstheorie Die Schüler/-innen sollen den Begriff der Wirklichkeit und das Problem der Wahrheit sowie das Verhältnis von Wahrnehmung und Wirklichkeit erarbeiten und reflektieren sich mit den Begriffen und dem Zusammenhang von Subjekt und Objekt auseinandersetzen, das Instrumentarium des Denkens reflektieren. Die Schüler/-innen sollen den Zusammenhang von Wissenschaft und Weltbild vergegenwärtigen, wissenschaftliche Verfahrensweisen kennen lernen und kritisch reflektieren, den Objektivitätsanspruch wissenschaftlicher Erkenntnis hinterfragen. Die in den vorausgegangenen Kurshalbjahren erlangten Kompetenzen werden auf zunehmend komplexer und die Selbstständigkeit der Schüler/-innen fördernder Ebene vertieft. Die Schüler/-innen erlangen die Fähigkeit, zur Erarbeitung gemeinsam entwickelter Fragestellungen eigenständig gegenstandsadäquate Materialien und Methoden auszuwählen, sie zielführend einzusetzen und deren Eignung kritisch zu reflektieren. Leistungsbewertungskonzept Praktische Philosophie/Philosophie Zur Bewertung von Klausuren, mündlicher und sonstiger Mitarbeit im Unterricht Sonstige Mitarbeit Alle fachspezifischen und methodischen Kompetenzbereiche müssen in die Beurteilung einbezogen werden. Hier sind in erster Linie individuelle Beiträge zum Unterrichtsgespräch zu nennen, die vor allem hinsichtlich ihrer Qualität, aber auch hinsichtlich ihrer Quantität (z.B. Regelmäßigkeit, Häufigkeit, Verlässlichkeit ...) angemessen in die Leistungsbewertung einzubeziehen sind. Auch bei der Beurteilung der Qualität der individuellen mündlichen Beiträge zum Unterrichtsgespräch ist die Orientierung an den Operatoren bzw. an den ihnen zugeschriebenen Anforderungsbereichen (I-III) als hilfreich zu empfehlen (z.B.: Besteht die regelmäßige mündliche Beteiligung eines Schülers zumeist aus Zusammenfassungen oder Wiedergaben [Anforderungsbereich I] oder tut er sich oft durch interpretierende, urteilende [III] oder erläuternde Beiträge [II] hervor?). Weitere Formen sonstiger Mitarbeit sind das Protokoll (Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll), das Referat, Produkte (z.B. Plakate), Beiträge im Rahmen selbstständigen schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiele, Umfragen), die schriftliche Übung und die Hausaufgaben. Generell dürfte das Protokoll die am wenigsten anspruchsvolle Form der sonstigen Mitarbeit darstellen, denn hier kommen in der Regel nur Operatoren des Anforderungsbereichs I zur Anwendung (benennen, zusammenfassen, wiedergeben); während das Referat den Einsatz von Operatoren mindestens des Anforderungsbereichs II (einordnen, erläutern, in Beziehung setzen), nicht selten auch des Anforderungsbereichs III (etwa bei der Literaturrecherche [beurteilen] oder beim Interpretieren) verlangt. Dementsprechend gebührt dem Referat ein deutlich höheres Gewicht im Gesamturteil über die sonstige Mitarbeit, zumal noch die Qualität der Präsentation einschließlich der erforderlichen Medienkompetenz in Rechnung zu stellen ist. Hinzu kommt der quantitative Umfang, der denjenigen aller anderen Formen übersteigen dürfte; z.B. den der schriftlichen Übung, die allerdings in der Regel als anspruchsvoller einzustufen ist als das Protokoll. Denn je nach Aufgabenstellung der schriftlichen Übung ist sehr wohl der Einsatz von Operatoren auch des Anforderungsbereichs III erforderlich. Hausaufgaben (s. Lehrplan) „dienen zur (...) Sicherung des im Unterricht Erarbeiteten sowie zur Vorbereitung des Unterrichts“. Sie sollen mit präzisen Arbeitsanweisungen versehen sein, Festlegungen der Präsentationsform enthalten und in der dafür vorgesehenen Unterrichtsstunde behandelt werden. Besonders wichtig ist der Hinweis auf die Notwendigkeit der Koordination (SI: Klassenlehrer), um Überforderungen und Überlastungen zu vermeiden und damit den sinnvollen Einsatz der Hausaufgaben sicherzustellen. Hausaufgaben sind außerdem vor allem sinnvoll, wenn eine zeitnahe Rückmeldung seitens der Lehrenden stattfindet. Auch in Bezug auf Hausaufgaben ist die Gewichtung qualitativer und quantitativer Beurteilungskriterien zu reflektieren. Da im Fach Philosophie in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen vorgesehen sind, ist der Beurteilungsbereich „sonstige Leistungen im Unterricht“ die einzige Grundlage der Leistungsbewertung. Klausuren Für die Ausgestaltung und Handhabung der Aufgabenstellungen von Klausuren gelten selbstverständlich die entsprechenden Vorgaben des Lehrplans Philosophie für die gymnasiale Oberstufe (Kap. 4.2). Klausuren dienen den Schülerinnen und Schülern zur schriftlichen Wiedergabe v.a. der im vorausgegangenen Unterrichtsabschnitt erarbeiteten und/oder vertieften Kompetenzen. Bezugsfelder für die Gestaltung der Klausuren in der SII sind – neben den allgemeinen Vorgaben im Lehrplan Philosophie (Kap. 4) die inhaltlichen Schwerpunkte („Vorgaben“) für das Zentralabitur die obligatorischen Aufgabentypen die maßgeblichen Operatoren die den Operatoren zugeordneten Anforderungsbereiche beurteilungsrelevante Gewichtung. und deren vorgegebene Diese Vorgaben finden sich in einem Erwartungshorizont oder in einem auf den konkreten Schüler bezogenen Kommentar wieder. Im Sinne einer individuellen Förderung empfiehlt es sich, auf Möglichkeiten der Behebung von Defiziten hinzuweisen. Richtwerte – ebenfalls vorgegeben – sind: ca. 70% des Erwartungshorizonts erfüllt: ca. 40% ... 20% und weniger .... 246 Für die Sekundarstufe II gilt: Beide Beurteilungsbereiche, Klausuren und sonstige/mündliche Mitarbeit, haben im Gesamturteil das gleiche Gewicht.