Der Käsekuchen - radioBERLIN 88,8

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Die Expertenrunde / 20.2. 2007
Käsekuchen + Pfannkuchen
Tipps und Rezepte
von Hans-Joachim Grumm
20.
Der Käsekuchen
Die Käsekuchenherstellung bietet viele Variationsmöglichkeiten.
Es beginnt mit der Auswahl der Backformen, den unterschiedlichsten Böden für die
Kuchen oder das Backen eines Kuchens ohne Boden. Die Füllungen, die Gestaltung
der Oberfläche und die vielen Rezepte für die Quarkmassen sind weitere
Kombinationen.
Der Boden:
Hefeteig, Quark-Ölteig, Mürbeteig und Streusel bieten sich als Boden an.
Eine weitere Möglichkeit sind Böden aus fein zerkrümeltem Zwieback, Butterkeksen,
Vollkornkeksen, Löffelbiskuit oder Cornflakes, die mit dem Schneidwerk der
Küchenmaschine fein zerkleinert werden und mit aufgelöster Butter zu einer
formbaren Masse gearbeitet und auf dem Boden der gefetteten Backform verteilt
werden.
Für eine Backform mit 24 cm Durchmesser werden ca. 100 g zerbröselte Kekse und
ca. 60 g flüssige Butter gebraucht.
Mürbeteigböden sollten leicht vorgebacken werden. Mürbeböden mit hohem
seitlichen Mürbeteigrand werden vor dem Einfüllen der Quarkmasse „blind
gebacken“. Die Kuchenform wird mit dem ausgerollten Mürbeteig ausgelegt, der
seitliche Rand gut angedrückt, der Mürbeteigboden mit Backpapier ausgelegt und
mit einer leicht entfernbaren "Ersatzfüllung" aus Hülsenfrüchten (trockene Erbsen,
Linsen usw.) hell vorgebacken.
Für eine Backform mit 26 cm Durchmesser braucht man ca. 1000 g Hülsenfrüchte.
Das "Blindbacken" verhindert das Abrutschen des Mürbeteiges vom Rand der Form.
Wenn eine Fruchtfüllung auf dem Mürbeboden vorgesehen ist, dann muss der
Mürbeboden gegen das Durchfeuchten isoliert werden. Der Boden wird mit Konfitüre
bestrichen, mit Sahnesteif, Zwiebackkrümel, geriebener Semmel, Grieß oder
Biskuitbrösel bestreut.
Der Quark für die Käsemasse:
Der Quark sollte frisch und mild sein und nicht bitter oder sauer schmecken. Sehr
feuchten Quark lässt man auf einem Sieb abtropfen oder drückt ihn in einem
Leinentuch aus. Um eine glatte Käsemasse zu erhalten, wird der Quark vor der
Verarbeitung durch ein feines Sieb gedrückt.
Alternativen zum Mager- oder Sahnequark und Schichtkäse sind der italienische
Doppelrahm-Frischkäse Mascarpone oder der Ricotta-Frischkäse (Schafskäse).
2
Die Herstellung der Quarkmasse:
Für lockere Quarkmassen mit Eischnee die Eier trennen. Den passierten Quark mit
der Hälfte der Zuckermenge, den Eigelben, dem Puddingpulver, Weizenstärke, Mehl
oder Grieß und den Gewürzen mit dem Schneebesen oder mit der Küchenmaschine
glatt arbeiten. Milch, Sahne, Schmand usw. werden nach und nach zugegeben. Vor
der Zugabe das Backpulver mit dem Puddingpulver, Weizenstärke usw. vermischen.
Sind Butter oder Margarine im Rezept vorgesehen, wird das Fett aufgelöst und unter
die Quarkmasse gerührt. Bei einer anderen Methode wird das Fett mit Eigelb und
Zucker schaumig gerührt und anschließend der Quark untergearbeitet. Das Eiweiß
wird mit der restlichen Menge Zucker zu einem sahnigen Eischnee aufgeschlagen
und vorsichtig mit einem Rührlöffel oder Teigschaber unter die Quarkmasse
gehoben.
Die Anzahl der verwendeten Eier und die Art wie die Eier der Quarkmasse zugegeben
werden, ist mitentscheidend, ob wir einen leichten, lockeren oder einen schweren,
festen Käsekuchen backen.
Alternativ zu dieser klassischen Herstellung der Quarkmasse gibt es die Möglichkeit,
Quarkmassen zu kochen. Aus Milch, Fett, Eigelben, Zucker und Puddingpulver wird
ein Pudding gekocht, der passierte Quark untergerührt und zum Schluss der sahnig
aufgeschlagene Eischnee untergehoben. Dieser Käsekuchen wird nicht gebacken!
Nach dem Einfüllen der Quarkmasse in die vorbereitete Backform wird die
Oberfläche mit verrührtem Ei bestrichen und nur mit Oberhitze im Ofen leicht
gebräunt.
Füllungen:
Zum Einstreuen in die Quarkmasse: Rosinen, Korinthen, abgetropfte Dunstkirschen,
Mandarinenscheiben und Johannisbeeren usw.
Zum Bestreuen oder Belegen des Käsekuchenbodens eignen sich abgetropfte
Dunstfrüchte oder frisches Obst.
Zum Bestreichen des Bodens können Konfitüren, Kirschpudding und andere
abgebundene Fruchtfüllungen genutzt werden oder es wird eine Mohnfüllung
aufgestrichen oder mit einem Spritzbeutel diagonal aufdressiert.
Die Oberflächengestaltung:
Vor dem Backen kann die Oberfläche mit Ei bestrichen werden und mit einer Gabel
oder mit einem Dekorkamm gemustert werden. Streusel, gehobelte Mandeln,
Mandarinenscheiben, abgetropfte Dunstkirschen, frische oder gefrostete
Johannisbeeren können aufgestreut werden. Nach dem Backprozess kann die
Oberfläche mit flüssiger Butter eingestrichen und mit Zucker bestreut werden. Der
ausgekühlte Käsekuchen kann mit Tortenguss abgeglänzt werden oder durch
Auflegen von Gittern oder Schablonen und mit Puderzucker besiebt gemustert
werden. Flache Käsekuchen können auch wie eine Obsttorte belegt und mit
Tortenguss überzogen werden. Spezielle Käsekuchen, wie z.B. die "Dresdner
Eierschecke", werden mit einer Oberfläche aus Eiermasse gebacken.
Die Expertenrunde
jeden Sonnabend von 10 bis 13 Uhr
3
Das Backen:
Die Quarkmasse darf nicht zu heiß gebacken werden.
Zu hohe Backtemperaturen lassen den Käsekuchen zu schnell bräunen, die
Oberfläche kann reißen, der Kuchen fällt nach dem Backen zusammen und die
Quarkmasse ist nicht durchgebacken.
Backtemperaturen zwischen 150° C und 200° C im vorgeheizten Backofen sind je
nach Ofentyp ideal.
Bei niederen Backtemperaturen wird das Eiweiß im Kuchen nicht zerstört, es bindet
ab und gibt der Quarkmasse einen guten "Stand", der Kuchen behält seine Form und
ist locker und saftig.
Die Backzeit des Käsekuchens richtet sich nach dem Rezept der Quarkmasse, dem
Eianteil, der Fruchtfüllung und der Größe des Kuchens.
Je nach Art des Käsekuchens liegt sie zwischen ca. 40 und 60 Minuten.
Die Zugabe von Früchten kann die Backzeit verlängern. Während der Anbackphase,
in den ersten 20 Minuten, den Kuchen im Ofen nicht berühren.
Der Käsekuchen ist gebacken, wenn nach der angegebenen Backzeit die Oberfläche
des Kuchens beim leichten Draufdrücken einen gewissen Widerstand zeigt (wie die
Elastizität eines Badeschwamms) und keine weiche Quarkmasse zu fühlen ist.
Dieser Test sollte kurz vor dem Ablauf der Backzeit vorgenommen werden, denn die
Backzeit kann nach Ofentyp variieren.
War der Test erfolgreich, sollte der Kuchen aus dem Ofen genommen werden. Zu
lange Backzeiten machen den Käsekuchen trocken, fest und schwer und er kann
eventuell einfallen.
Nach dem Backen:
Den Käsekuchen aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter zum Auskühlen
absetzen. Den Kuchen anschließend dekorieren.
Um eine gleichmäßige, glatte Oberfläche zu erreichen, kann der warme Kuchen mit
der Oberfläche auf das Kuchengitter gestürzt werden, das ergibt zusätzlich noch
eine gemusterte Oberfläche.
Den ausgekühlten Kuchen mit Alu- oder Frischhaltefolie abdecken und bis zum
nächsten Tag bei Raumtemperatur lagern. Käsekuchen kann gefrostet werden.
Kuchen aus gekochten Quarkmassen eignen sich nicht zum Einfrosten.
Die Expertenrunde
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Käsekuchen auf Mürbeteig (Zutaten für ein Backblech 43 x 33 cm)
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Mürbeteig
125
125
50
500
3
g
g
ml
g
g
Butter
Zucker
Ei, 1 Ei
Weizenmehl
Backpulver
Prise Salz
Zitrone, Vanille
Quarkmasse
1000 g
150 g
80
g
Speisequark
Zucker
Vanillepuddingpulver (zum Kochen)
2 Päckchen
Eigelbe von 4 Eiern
100 g
Butter, auflösen
Zitrone, Vanille
Eischnee
100 g
Zucker
Eiweiß von 4 Eiern
Prise Salz
Dekor:
50 g aufgelöste Butter und 100 g Zucker
Herstellung:
1. Mürbeteig:
Den Mürbeteig 30 Minuten in Folie verpackt kühlen, auf Blechgröße ausrollen, mit
der Gabel mehrfach einstechen ("stippen") und 15 Minuten im vorgeheizten
Backofen bei 180° C vorbacken.
2. Quarkmasse:
Die Eier trennen. Die Butter auflösen. Den Quark durch ein feines Sieb drücken. Den
Quark mit 150 g Zucker, Puddingpulver, Gewürz und Eigelb mit dem Schneebesen
oder der Küchenmaschine glatt rühren, anschließend die flüssige Butter zugeben.
Das Eiweiß mit der Prise Salz und 1oo g Zucker zu einem sahnigen Eischnee
aufschlagen und vorsichtig in kleinen Portionen mit dem Teigschaber oder Holzlöffel
unter die Quarkmasse geben.
Die fertige Quarkmasse auf dem gebackenen Mürbeteigboden verteilen und glatt
streichen.
Den Käsekuchen auf der Mittelschiene in den auf 180° C vorgeheizten Backofen
schieben und ca. 35 Minuten backen. Nach dem Backen den Kuchen mit flüssiger
Butter einpinseln und mit Zucker bestreuen.
Tipp:
Diese Quarkmasse eignet sich für Käsekuchen mit Früchten und mit Streusel.
Die Expertenrunde
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Dresdner Eierschecke (Zutaten für ein Backblech 43 x 33 cm)
Hefeteig:
500
250
30
150
200
g
ml
g
g
g
Quarkmasse:
1000
200
100
150
3
g
g
g
ml
EL
Scheckenmasse:
250
200
100
30
½
ml
g
g
g
5
Weizenmehl
Milch
Hefe
Zucker
Butter / Margarine
Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker
Quark
Zucker
Butter
Eier, ca. 3 Stück
geriebene Mandeln
1Päckchen Vanillepuddingpulver (zum Kochen)
Teelöffel abgeriebene Zitronenschale, 1 Prise Salz
Eier, ca. 5 Stück
Butter
Zucker
Speisestärke,1 Päckchen Vanillezucker
Herstellung:
1. Hefeteig:
Mehl in eine Schüssel sieben, eine Vertiefung hineindrücken. Die Hefe mit etwas
lauwarmer Milch und etwas Zucker zu einem weichen Vorteig verrühren. Diesen
Vorteig 20 Minuten zugedeckt garen lassen. Dann die weiche Butter, Zucker und
Vanillezucker, die restliche Milch und das Salz zugeben und mit der Hand oder mit
der Küchenmaschine den Teig so lange kneten, bis er sich vom Schüsselrand löst.
Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 60 Minuten garen lassen. Anschließend
den Teig durchkneten, ausrollen und auf ein gefettetes oder mit Backpapier belegtes
Backblech geben, mit einer Gabel mehrfach einstechen und 10 Minuten garen lassen.
2. Quarkmasse:
Die Butter schaumig rühren, nach und nach den Zucker und die Eier, den Quark,
Puddingpulver, Salz, Zitronenschale und die geriebenen Mandeln unterrühren.
3. Die fertige Quarkmasse auf dem Kuchenteig verteilen.
4. Die Scheckenmasse herstellen: Die Butter mit dem Zucker, Vanillezucker und mit
einem der Eier mit dem Schneebesen oder der Küchenmaschine schaumig rühren.
Die Speisestärke zugeben, die restlichen vier Eier nach und nach unterrühren und
alles zu einem dickschaumigen Krem aufschlagen.
5. Die Eiermasse auf die Quarkmasse streichen.
Die Eierschecke im vorgeheizten Backofen bei ca. 200° C etwa 35 bis 45 Minuten
backen. Beim Backen darauf achten, dass die Eiermasse nicht zu sehr bräunt.
Tipp: Die Eiermasse kann nach dem Aufstreichen mit 100 g gehobelten Mandeln
bestreut werden.
Die Expertenrunde
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Pfannkuchen (Berliner), Krapfen
Grundteig für die
Fettgebäcke (Siedegebäcke) aus Hefeteig
Zutaten:
ca.
1000
80
450
120
120
10
2
8
g
g
ml
g
g
g
Weizenmehl
Hefe
Milch
Butter
Zucker
Salz
Eier
Eigelbe
Zitrone, Vanille
Marmelade oder Pflaumenmus zum Füllen
Pflanzenfett (Siedefett) zum Backen
Arbeitsablauf:
Die Milch erwärmen. In der lauwarmen Milch die Hefe auflösen, mit einem Teelöffel
vom Zucker und mit einem Teil des Mehls zu einem weichen Vorteig verkneten.
Den Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort 20 Minuten garen lassen.
Die restlichen Zutaten verrühren und den Vorteig anschließend in kleinen
Gaben unterarbeiten und alles zu einem weichen Teig verarbeiten.
Der Teig muss so lange bearbeitet werden, bis er trocken ist, sich also ohne zu
kleben von der Hand bzw. vom Schüsselrand löst. Den Teig mit einer Haushaltsfolie
oder mit einem Tuch zudecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten garen
lassen.
Nachdem er gut aufgegangen ist, den Teig kräftig zusammendrücken, damit die
Gärgase ausgepresst werden.
Den Teig nochmals 20 Minuten zugedeckt garen lassen und anschließend nach den
unterschiedlichsten Methoden zu Pfannkuchen aufarbeiten.
Die Füllung der Pfannkuchen kann schon bei der Herstellung eingearbeitet werden
oder sie wird nach dem Backen mit einer speziellen Tortenspritze eingefüllt.
Die Pfannkuchen zugedeckt bis zum doppelten Volumen garen lassen.
Zum Backen die Teigkugeln vorsichtig mit der Oberseite nach unten in das auf 175°
bis 180° C heiße Siedefett legen. Den Topf mit einem Deckel verschließen und
ca. 3 Minuten backen. Die Pfannkuchen mit einer Gabel oder mit einem Kellenstiel
wenden und ohne Deckel die Unterseite backen. Die Gebäcke abermals drehen und
die Oberseite noch 2 Minuten backen, wieder wenden und nach 2 Minuten aus dem
Fettbad nehmen. Die gebackenen Pfannkuchen auf einem Kuchengitter abtropfen
lassen, mit Fondant oder Puderzucker-Glasur glasieren, in Zucker wälzen oder mit
Puderzucker besieben.
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Die Expertenrunde
jeden Sonnabend von 10 bis 13 Uhr
Fünf Methoden, Pfannkuchen (Berliner), Krapfen zu formen:
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1. Die schnellste Art der Herstellung:
Aus dem Pfannkuchenteig werden Teigstücke mit einem Gewicht von 50 g abgewogen und mit den Händen zu Kugeln geformt. Die Teigkugeln auf ein leicht mit Mehl
bestaubten Küchentuch oder auf ein gefettetes Backblech absetzen, mit einem Tuch
abgedeckt an einem warmen Ort zum Garen abstellen, bis sie auf die doppelte Größe
gegart sind.
Zum Backen in dem 175° bis 180° C heißen Siedefett werden sie vorsichtig mit der
glatten Oberfläche zuerst in das Fettbad gelegt und gebacken. Nach dem Backen
werden die Pfannkuchen mit einer speziellen Spritze mit Konfitüre gefüllt und
anschließend wird die Oberfläche gezuckert.
2. Eine weitere Möglichkeit schöne, gleichmäßige und runde Pfannkuchen zu formen
und sie mit Füllung zu backen:
Der Teig wird ca. 1 cm dick ausgerollt. Mit einem runden Keks-Ausstecher oder
einem Glas werden Teigscheiben mit einem Durchmesser von 7 bis 8 cm hergestellt.
Die Teigränder werden mit Eiweiß oder mit Wasser bestrichen. Auf eine Teigscheibe
wird mit einem Teelöffel mittig die Füllung gegeben. Eine zweite Teigscheibe wird
darüber gelegt. Die Ränder werden gut angedrückt, damit sie haften und beim
Backen keine Füllung ausläuft.
3. Eine alte Methode, die Pfannkuchen zu formen:
Die 50 g großen Teigstücke werden zu Kugeln geformt. Nach einer Reifezeit der
Teigkugeln werden sie breit gedrückt und die Füllung in der Mitte aufgetragen. Der
Rand der Teigflächen wird mit Eiweiß oder Wasser befeuchtet. Die Teigfladen werden
in die hohle Hand genommen. Mit der anderen Hand wird der Rand aufgenommen
und mit den Fingern über der Füllung dicht zusammengedrückt, wie ein "Teigbeutel
mit Füllung". Mit dem Schluss nach unten die Pfannkuchen zum Garen auf ein mit
Mehl bestaubten Tuch absetzen und abdecken.
4. Bei einer ähnlichen Methode wird der Teig daumendick ausgerollt, mit einem
runden Ausstecher oder Glas die Teigscheiben von 8 cm Durchmesser ausgestochen,
die Ränder befeuchtet und die Konfitüre eingefüllt. Mit den Fingern wird der Rand
aufgenommen und über der Füllung dicht zusammengedrückt. Die Teigbälle rund
formen und mit dem Schluss nach unten zum Reifen auf ein mit Mehl bestaubten
Tuch oder auf ein gefettetes Backblech absetzen und abdecken.
5. Bei einer weiteren Methode wird der Teig ausgerollt. Auf der einen Teighälfte
werden mit einem Ausstecher oder mit einem Glas Kreise mit 8 cm Durchmesser
leicht angedeutet. In die Mitte der Kreise wird die Füllung mit einem Teelöffel
aufgetragen. Die andere Teighälfte wird darüber geklappt, anschließend werden rund
um die Füllungs-Häufchen mit dem Ausstecher oder Glas die Teigplätzchen
ausgestochen und die Teigränder der Plätzchen zusammengedrückt. Die Teigreste
werden ebenso verarbeitet. Zum Reifen werden sie auf ein mit Mehl bestaubten Tuch
oder einem gefettetem Backblech abgesetzt und mit einem Tuch abgedeckt.
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Die Expertenrunde
jeden Sonnabend von 10 bis 13 Uhr
Grundrezept für Gebäcke aus
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Brandmasse
500 ml
Wasser oder Milch
oder
250 ml Wasser und 250 ml Milch
125 g
Butter oder Margarine
Prise Salz
ca.
300 g
400 ml
Weizenmehl Type 405 oder 550
Eier, 8 Stück
Zitrone, Vanille
Herstellung:
Wasser oder Milch mit Salz und Fett in einem Topf aufkochen. Das Fett muss völlig
aufgelöst sein. Das Mehl auf einmal zu geben. Alle Zutaten im Topf auf der Herdplatte mit einer Holzkelle oder einem Kochlöffel schnell zu einem Kloß verarbeiten.
Wenn der Teigkloß eine glatte Struktur hat und sich am Topfboden eine weiße Haut
bildet, die am Rand zu bräunen beginnt, dann ist der Teig richtig abgeröstet.
Dieser Arbeitsgang erklärt auch die verschiedenen Namen der Masse: Brühmasse,
Röstmasse und Brandmasse - weil das Mehl gebrüht, der Teigkloß abgeröstet und am
Ende des Abröstens der Teigfilm auf dem Topfboden anbrennt.
Der Teigkloß wird zum schnellen Auskühlen auf einem Küchenbrett breitgedrückt.
Den Bodensatz im Topf zur leichteren Reinigung gleich mit Wasser einweichen.
Den handwarm ausgekühlten Brandteig in eine Schüssel geben und mit dem Kochlöffel oder im langsamen Gang mit dem Knethaken der Küchenmaschine die Eier
einzeln, nach und nach, unter die Masse arbeiten.
Erst wenn das zugegebene Ei mit der Masse vermischt ist, wird das nächste Ei
zugeben.
Die Zahl der Eier richtet sich danach, wie kräftig die Masse abgeröstet wurde. Die
fertige Brandmasse soll spritzfähig sein, sie hängt glänzend als langer Zapfen am
Kochlöffel.
Aus Brandmasse lassen sich viele Gebäck-Varianten herstellen.
Im Ofen gebacken:
Windbeutel, Eclair, Brezeln, Ringe, Tortenböden, Schwäne aus Brandteig, LuccaAugen (Mini-Windbeutel) usw..
In Siedefett gebacken
Spritzkuchen, Früchtekrapfen, Grumbeeren usw.
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Die Expertenrunde
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9
Siedegebäck
Quarkballen
Zutaten:
500
200
200
400
800
40
g
g
ml
ml
g
g
Magerquark
Zucker
Eier, 4 Stück
Milch
Weizenmehl, Type 405 oder 550
Backpulver
Salz, Zitrone
Siedefett zum Backen und Zimtzucker zum Zuckern.
Herstellung:
Quark, Zucker und Eier schaumig rühren.
Die restlichen Zutaten nach und nach unterarbeiten und alles zu einem glatten Teig
verarbeiten. Mit einem Löffel Teigbälle abstechen und in das 175° C heiße Siedefett
gleiten lassen und ca. 8 Minuten backen. Nach dem Backen in Zimtzucker wälzen.
Die Teigmenge reicht für ca. 40 Quarkballen.
Mutzenmandeln
Zutaten:
500
175
200
125
65
20
g
ml
g
g
g
ml
Weizenmehl, Type 405 oder 550
Eier, 3 Stück
Puderzucker
Butter oder Margarine
geriebene Mandeln
Rum
Salz, Zitrone, Vanille
Siedefett zum Backen und Zimtzucker zum Zuckern.
Herstellung:
Das Mehl mit dem Backpulver versieben und mit den anderen Zutaten zu einem
Mürbeteig verarbeiten. Den Teig im Kühlschrank ruhen lassen und anschließend auf
eine Stärke von 10 mm ausrollen. Mit einem Mutzenmandel-Ausstecher ausstechen
oder mit einem Teelöffel kleine mandelförmige Teigstückchen abstechen.
Im 180° C heißem Siedefett unter ständiger Bewegung mit der Schaumkelle, ca. 6
Minuten hellbraun backen, nach dem Backen abtropfen lassen und in Zimtzucker
wälzen oder mit Puderzucker besieben.
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Die Expertenrunde
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Brandmasse
10
Spritzkuchen
Die Brandmasse in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle einfüllen.
Aus Backpapier oder Pergamentpapier Quadrate mit ca. 12 cm Seitenlänge
schneiden, mit einer Grillzange anfassen und in das aufgelöste Siedefett tauchen,
herausnehmen, abtropfen lassen und in den Froster legen.
Auf die so vorbereiteten Fettpapiere mit dem Spritzbeutel zwei Ringe übereinander
aufspritzen, die Mitte des Doppelringes mit dem nassen Finger oder mit einem
feuchten Kellenstiel erweitern.
Das Fettpapier - mit dem Spritzkuchen nach unten - vorsichtig in das 180° C heiße
Siedefett einlegen.
Wenn sich der Spritzkuchen vom Papier gelöst hat, mit der Grillzange das Papier
abheben. In der ersten Backphase der Spritzkuchen das Backgefäß mit einem Deckel
abdecken.
Erst wenn die Unterseite goldbraun ist, das Gebäck wenden und ohne Abdeckung
fertig backen. Goldbraun ausbacken, aus dem Fettbad heben, auf Küchenkrepp oder
einem Kuchengitter abtropfen lassen.
Mit einer Zuckerglasur aus Puderzucker, Wasser und Zitronensaft glasieren.
Früchteballen (Rosinenkrapfen)
200 g Sultaninen (kernlose Rosinen) und 2 EL Rum unter die Brandmasse mischen.
Die Masse mit einem Löffel portionieren und in das 180° C heiße Siedefett geben. In
der ersten Backphase mit Deckel backen. Während des Backens öfter wenden.
Backzeit ca. 10 Minuten. Nach dem Backen in Zimtzucker wälzen.
Grumbeeren (Alter schwäbischer Name für Kartoffeln, abgeleitet von der Bezeichnung für krumme Birnen)
Die Masse mit einem Löffel portionieren und in das 180° C heiße Siedefett geben.
In der ersten Backphase mit Deckel backen. Während des Backens öfter wenden.
Backzeit ca. 10 Minuten.
Nach dem Backen in Zimtzucker wälzen. Mit der Backspritze Vanillepudding, der mit
Marzipan und Amaretto-Likör verfeinert wurde, füllen und leicht mit Kakao besieben.
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