Schlaganfallgefährdete Patienten sollten Blutdruck immer an beiden

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 Schlaganfallgefährdete Patienten sollten Blutdruck immer an beiden Armen messen Schlaganfall‐Patienten und solche, die einen Mini‐Schlaganfall (so genannte transitorische ischämische Attacke bzw. TIA) erlitten haben, sollten ihren Blutdruck immer an beiden Oberarmen messen. „Abweichungen des Blutdrucks von 10 mmHg zwischen beiden Armen stellen bereits ein Alarmzeichen dar“, warnt Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim. „Die betroffenen Patienten haben ein deutlich erhöhtes Sterberisiko und sollten sich an ihren Arzt wenden, um Vorkehrungen treffen zu können. Besonders gefährdet sind einer aktuellen Studie der Universität in Seoul zufolge vor allem Patienten, deren diastolische Blutdruckwerte eine Inter‐Arm‐Differenz von mehr als 10 mmHG aufweisen: Sie haben im Vergleich zu Patienten ohne Druckdifferenzen ein dreieinhalbfach höheres Risiko, an einem kardiovaskulären Ereignis zu sterben.“ Gefäße sind dem diastolischen Basisdruck permanent ausgesetzt Während der systolische Blutdruck durch die Anspannung der Muskulatur der linken Herzkammer erzeugt wird, entsteht der diastolische Blutdruck bei der Erschlaffung des Herzmuskels. In dieser Phase füllen sich die Kammern des Herzens mit Blut aus den Vorhöfen, um dann bei der nächsten Kontraktion (Systole) ins Gefäßsystem ausgestoßen zu werden. „Der diastolische Blutdruckwert repräsentiert damit den niedrigsten Druck im Gefäßsystem, also einen Basisdruck, dem die Gefäße permanent ausgesetzt sind“, erläutert Smetak. „Das erklärt, warum insbesondere diastolische Blutdrückabweichungen einen besonders schädlichen Einfluss auf das koronare Herzsystem haben. Grundsätzlich kommt es aber bei beiden Formen früher oder später zu einer Verhärtung der Arterien (Sklerose). Diese sklerotischen Veränderungen behindern den Blutfluss, was Schäden im peripheren und koronaren Gefäßsystem verursacht. Die Langzeitfolgen eines permanent hohen systolischen Blutdrucks sind u.a. Nierenschäden und Schlaganfälle ‐ und die eines diastolischen Blutdrucks Angina pectoris (Brustenge) und Herzinfarkte.“ Einfache Methode, um Risikopatienten schneller zu erkennen Zeichen für eine vermehrte Arterienverkalkung wurden bei Patienten mit Blutdruckdifferenzen zwischen beiden Oberarmen zwar nicht gefunden. Oft weisen sie aber auffällige Werte des Knöchel‐
Arm‐Indexes auf, was auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit hindeutet. „Druckunterschiede von mehr als 10 mmHg weisen auf eine arterielle Gefäßschädigung auf der Körperseite hin, an der der geringere Blutdruck auftritt“, berichtet Smetak. „Oft ist bei solchen Patienten im Vergleich zu Gesunden auch die Halsschlagader stärker versteift und die linke Herzkammer vergrößert. Eine regelmäßige Blutdruckmessung an beiden Armen ist eine einfach zu praktizierende Methode, um Patienten mit einer schlechten Prognose schneller ermitteln und entsprechend behandeln zu können. Misst man demgegenüber den Blutdruck immer nur an einem Arm – und dann womöglich auch stets nur auf der Seite mit dem geringeren Blutdruck ‐, läuft man zudem Gefahr, Bluthochdruck im Allgemeinen erst mit Verspätung zu entdecken.“ Ausführliche Informationen über die Ursachen von Schlaganfällen, Herzinfarkten und weiteren Herz‐
Kreislauf‐Erkrankungen sowie Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und Behandlung finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_herz‐kreislauf‐
erkrankungen_596.html bzw. www.kardiologen‐im‐netz.de. Als Ansprechpartner für ein evtl. Interview steht Ihnen Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der Telefonnummer: 07021‐861348 oder per Email: [email protected] Quelle: Neurology 2013, Band 80, Seite 1457‐11464 
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