Die Wilde Karde (Foto: Rosa Kugler) Ampertaler Oktober – die Wilde Karde Ein Bericht von Rosa Kugler, Gebietsbetreuung Ampertal bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck e. V. (gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds, den Europäischen Sozialfonds und den Bezirk Oberbayern) Der Ampertaler des Monats ist stachelig und Wasser spendend zugleich – die Wilde Karde. Sie ist eine mediterrane Pflanze, welche von den Kanaren über Europa und bis in die Türkei vorkommt. Die Wilde Karde wächst im Ampertal auf stickstoffhaltigen, kalkreichen, humosen Boden. Am liebsten hat sie jedoch Lehm- oder Tonböden in sonniger Lage und gilt daher auch als Zeigerpflanze für Lehm. Die aufrechte und mehr als mannshohe distelartige Pflanze ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet die Wilde Karde eine Rosette aus, aus welcher im zweiten Jahr eine große Pflanze wächst. Der Stängel besitzt bis zu 5 Millimeter lange Stacheln. Die hell-lila bis weißlichen Blüten sind an einem enteneigroßen Blütenstand verbunden. Die Blüte dauert von Ende Juni bis Ende August. Sie blühen in der Mitte des Blütenkopfes ringartig auf und wandern dann nach oben und unten zugleich über den Blütenstand. Sie ist bei Insekten als Nahrungsquelle sehr beliebt. Im Sommer sind viele Schmetterlinge und Insekten an ihren Blüten zu beobachten. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab und ist bis in das nächste Frühjahr hinein auf den Wiesen als stabile, braune Trockenpflanze zu sehen. Im Winter sind es Vögel, z.B. Distelfinken, welche die Samen der Wilden Karde verzehren. Die Stängelblätter sind am Grund tütenartig verwachsen. Bei Regen sammelt sich in den kleinen Tüten das Regenwasser und kann als Vogeltränke dienen. Volkstümlich wurde die Wilde Karde als Heilpflanze verwendet. Eingesetzt werden die Blüten und Stängel, zubereitet in Salbenform oder als Extrakt. Zubereitungen aus den Pflanzenwurzeln wirken beruhigend auf Magen und Darm, sowie verdauungsfördernd.