2004-12 Dipsacus fullonum.indd

Werbung
Wilde Karde
Dipsacus fullonum
Beschreibung:
Die zweijährige Pflanze besitzt zahlreiche Blüten in einem eiförmigzylindrischen Blütenstand, der 3 -8 cm lang und 2,5-4cm dick werden
kann; durch die lang ausgezogenen, aber etwas biegsamen Spitzen der
vielen Spreublätter erhält er sein stachliges, kardentypisches Aussehen.
Am Grunde des Blütenstands befinden sich einige Hüllblätter; sie sind
sehr schmal lanzettlich bis schmal-lineal, die längsten von ihnen werden länger als der Blütenstand und sind bogig nach oben gekrümmt;
zumindest die längeren von ihnen sind am Rand und am Mittelnerv
etwas bestachelt, die kürzeren besitzen eine stechende Spitze, sind
randlich bewimpert, zuweilen tragen sie einzelne Stacheln. Der Kelch
ist röhrig-4kantig und mit benachbarten Kelchen wabenartig verwachsen. Blütenkrone röhrig, 0,8-1 cm lang, auf etwa 4/5 ihrer Länge
in 4 – etwas ungleiche – Zipfel geteilt, lila, sehr selten weißlich. Stängel
aufrecht, gerillt-kantig, im oberen Teil verzweigt, mit 1-5 mm langen
Stacheln. Grundständige Blätter kurz gestielt, eiförmig bis lanzettlich,
gezähnt, bis 30 cm lang, am Rand kurz bewimpert. Die Stängelblätter
sitzen am Stängel gegenständig und sind am Grund tütenförmig miteinander paarweise verwachsen, lanzettlich, gezähnt oder ganzrandig
kahl. Die Wilde Karde gehört in die Familie der Kardegewächse und
wird 0,5 – 1,8 m hoch.
dekorative Samenstände
Blütezeit:
Juli – August
Vorkommen:
Sie braucht stickstoffzalzreichen, kalkhaltigen Lehm- oder Tonboden.
Man findet sie auf Ödland, Raine, Wege und Waldränder. Sie fehlt im
Tiefland und in den Sandgebieten weitgehend, sonst tritt sie zerstreut,
oft in kleinen Beständen auf. Sie geht bis auf 1000 m Meereshöhe.
Verwendung:
Wir verwenden die Charakterart der Ruderalgesellschaften in unserer
Mischung Lebensraum I. Sie ist eine unserer wichtigsten Gerüst- und
Deckungspflanzen für das Winterhalbjahr. Darüber hinaus sind die zusammen gewachsenen Tüten der Stängelblätter ein wichtiges Regenwasserreservoir, das vor allem in den Trockengebieten Deutschlands,
besonders wertvoll für die Tierwelt ist. Ihr Nektarreichtum zieht Fliegen, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Finken, insbesondere
der Stieglitz, ernähren sich von den Samen. Der Blütenstand ist dekorativ für Trockensträuße.
www.saaten-zeller.de
nektarreicher Blütenstand
Stängelblätter als Regenwasserreservoir
Herunterladen