Schwerpunktthemen Beeinflussung der Filtration geflockter Quarzmehlsuspensionen durch ein elektrisches Feld L. Petersen*, H. Hamm, F. Feser, S. Ripperger, S. Antonyuk* Die Filtration feinster Partikeln aus wässrigen Suspensionen ist in der Regel aufwändig, da sie aufgrund der meist gleichsinnigen Ladung eine geringe Tendenz zu Aggregation aufweisen und Filterkuchen mit einem hohen spezifischen Strömungswiderstand verursachen. Die Sedimentation im Schwerefeld erfordert aufgrund der geringen Sinkgeschwindigkeit lange Verweilzeiten und entsprechend große Klärflächen. Eine Möglichkeit, die Abscheidung zu erleichtern, besteht darin, die Partikeln mittels polymerer Flockungsmitteln zu koagulieren und abschließend zu filtrieren. Bei der Verwendung von mikroporösen Membranen kann eine Überdosierung polymerer Flockungsmittel die Filtration allerdings negativ beeinflussen. Es wurde daher untersucht, in welchem Umfang die Filtration feinster Partikel in Verbindung mit einem polymeren Flockungsmittel mittels eines elektrischen Feldes beeinflusst werden kann. 1. Einführung In vielen technischen Bereichen, wie beispielsweise in der Metall- und der Papierindustrie, der Abwasserbehandlung und der Biotechnologie, müssen feinste Partikeln aus Flüssigkeiten entfernt werden. Zunehmend werden hierzu mikroporöse Membranen verwendet. Feine Partikeln weisen sehr geringe Sedimentationsgeschwindigkeiten auf und bilden Filterkuchen mit sehr hohen Strömungswiderständen aus. Eine Methode zur Verbesserung der Fest-Flüssig-Trennung besteht darin, die Partikeln durch Flockung in größere Verbände zu überführen. Die gebildeten Flocken weisen eine erhöhte Sedimentationsgeschwindigkeit auf. Zudem bilden Flocken in der Regel einen sehr porösen und damit sehr permeablen Filterkuchen aus. Die Flockung kann dabei durch Flockungsmittel oder Flockungshilfsmittel ausgelöst werden. Als Flockungsmitteln werden Stoffe bezeichnet, welche die Ladung der Partikeln so beeinflussen, dass die elektrostatische Abstoßung verringert wird und die Partikeln bei einer Kollision aufgrund anziehender van-derWaals-Kräfte zu Flocken aggregieren. Als Flockungsmittel werden meist Metallsalze verwendet [1]. Flockungshilfsmittel sind Makromoleküle, welche gleichzeitig Bindungen zwischen mehreren Partikeln ausbilden und so für eine Brückenbildung zwischen den Partikeln sorgen. Flockungshilfsmittel sind in der Regel wasserlösliche Polymere. Sie * Dipl.-Wirtsch.-Ing. Lars Petersen Helga Hamm Dipl.-Ing. Frank Feser Prof. Dr.-Ing. Siegfried Ripperger Prof. Dr.-Ing. Sergiy Antonyuk TU Kaiserslautern Tel.: 0631-205-21 www.uni-kl.de/mvt F & S Filtrieren und Separieren lassen sich nach ihrem Ladungscharakter, der chemischen Natur ihrer funktionellen Gruppen sowie nach Ladungsdichte und Molmasse bzw. der Länge der Molekülketten unterteilen [2]. In der Regel werden synthetische Flockungshilfsmittel eingesetzt, weil molekulare Parameter wie Ladungsdichte und Molmasse durch Variation der Synthesebedingungen auf bestimmte Anwendungen angepasst werden können. Häufig werden Polyacrylamide als Homopolymerisate und PolyacrylamideCopolymer eingesetzt. Aufgrund der ungleichförmigen elektrischen Ladungsverteilung an Partikeln in wässrigen Lösungen und dem ionischen Charakter polymerer Flockungsmittel können die Stoffsysteme durch ein elektrisches Feld beeinflusst werden. Entsprechend kann die Kinetik der Fest-Flüssig-Trennung durch Anlegen eines elektrischen Feldes verändert werden. Damit kann z.B. bei einer Sedimentation die Absetzgeschwindigkeit der zumeist negativ geladenen Partikeln erhöht werden. Bei einer Filtration kann ein angelegtes elektrisches Feld die Kuchenbildung am Filtermittel ganz oder teilweise verhindern [3],[4]. Auf diese Weise kann die Filtrationsgeschwindigkeit wesentlich erhöht werden. Beim Einsatz polymerer Flockungshilfsmittel in Verbindung mit einer Filtration wurde in vielen Studien eine optimale Dosiermenge an Flockungshilfsmitteln ermittelt [5]-[9]. Bei einer zu niedrigen Konzentration sind nicht alle Partikeln in Flocken eingebunden. Eine zu hohe Konzentration kann zu einer Stabilisierung der Partikeln führen. Insbesondere bei kationischen Polymeren kann eine Überdosierung dazu führen, dass das Polymer an den Oberflächen der Partikeln absorbiert wird und so die Partikel jeweils einhüllt. Dabei ist es möglich, dass eine ursprünglich negativ geladene Partikel nach außen positiv Jahrgang 30 (2016) Nr. 1 wirkt. Dies kann dazu führen, dass sich die Partikeln wieder abstoßen [2],[10]. Bei einer zu hohen Konzentration an Flockungshilfsmitteln kommt es so auch zu einer Anreicherung von ungebundenem Polymer im Filterkuchen. Beim Einsatz einer mikroporösen Membran können zudem ungebundene Polymere abgetrennt werden und so eine niedrig permeable Gelschicht auf der Membran ausbilden, welche den Durchströmungswiderstand stark erhöht [9]. Im Rahmen dieses Beitrages wurde untersucht, in welchem Umfang sich der negative Effekt einer Überdosierung auf die Filtrationskinetik durch ein elektrisches Feld verringern lässt. Als Flockungshilfsmittel wurde ein kationisches Polymer verwendet. Um die Makromoleküle vom Filtermedium fern zu halten, wurden die Anode unter dem Filtermedium in Form einer Sintermetallplatte und die Kathode in Form eines Lochblechs fern vom Filtermedium darüber angebracht. Durch diese Anordnung ist kein positiver Effekt des elektrischen Feldes auf die eigentliche Filtration zu erwarten, da die Partikeln aufgrund ihrer negativen Ladung verstärkt zum Filtermittel wandern. 2. Messprinzip und Versuchsaufbau Die Filtrationsversuche wurden mittels einer am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik der TU Kaiserslautern konstruierten Filternutsche durchgeführt. Die Nutsche ist Abb. 1 dargestellt. Im Inneren der Nutsche ist das Lochblech mit einem Durchmesser von 50 mm auf einer Gewindestange aus PVC angebracht. Dadurch kann die Höhe des Lochbleches und damit die die Stärke des elektrischen Feldes stufenlos verändert werden. Das Lochblech fungiert dabei als Kathode. Am Boden der Nutsche befindet 17 Schwerpunktthemen Abb. 1: Aufbau der Filternutsche sich eine Sintermetallplatte, die als Anode fungiert. Über der Sintermetallplatte wird das Filtermedium eingespannt. Auf dem oberen Deckel befinden sich ein Anschluss für die Spannungsquelle, ein Füllstutzen für die Suspension und ein Anschluss für die Druckluftzufuhr. An der Unterseite ist ein Trichter befestigt, über den das Filtrat in einen Auffangbehälter fließt. Das Gewicht des Behälters wird bei der Filtration von einer elektronischen Waage aufgenommen und von einem Computer aufgezeichnet. Der Innendurchmesser der Nutsche beträgt 50 mm, die Höhe 300 mm. Zur Temperierung ist die Filternutsche mit einem Doppelmantel versehen. Der Versuchsablauf ist in Abb. 2 schematisch dargestellt. Als Flockungshilfsmittel wurde Fennopol K 4250 T der Fa. Kemira AG verwendet. Es ist ein kationisches polymeres Flockungsmittel auf der Basis von Acrylamid. Die Suspensionen wurden aus destilliertem Wasser und Microsil M 500 der Fa. Euroquarz GmbH hergestellt. Microsil M 500 besteht aus Siliziumdioxid (>99%) und weist eine mittlere Partikelgröße von x50,3 = 3,2 μm auf. Die Partikelgrößenverteilung wurde mit dem Laserbeugungsspektrometer LA-950 der Fa. Horiba bestimmt. Als Filtermittel wurde Nadir MV020 der Fa. Microdyn-Nadir GmbH verwendet. Es handelt sich dabei um eine Membran aus Polyvinylidenfluorid mit einer nominalen Porengröße von 0,2 μm. Es kann von einer nahezu vollständigen Rückhaltung der Feststoffpartikeln ausgegangen werden. Zunächst wurde eine wässrige Lösung mit 0,1 Ma-% Flockungshilfsmittel angesetzt. Dies ist zum Lösen und Quellen 18 Abb. 2: Versuchsanordnung des Flockungshilfsmittels notwendig [7]. Die Quellzeit betrug 20 Minuten. Partikel und Wasser wurden zunächst dispergiert und anschließend wurde Flockungshilfsmittellösung 100 g der Suspension unter langsamem Rühren zugegeben. Das so entstandene Gemisch wurde durch den Füllstutzen in die Nutsche gegeben, die Spannungsquelle angeschaltet und der Druck durch Öffnen des Druckgasanschlusses eingestellt. Alle Versuche wurden bei einer Druckdifferenz von 2 bar durchgeführt. Die Siliziumdioxidkonzentration betrug 5 Ma-%, die Suspensionstemperatur 25,8±0,2 °C. Der Standardabstand der Elektroden betrug 20 mm. Die Spannung betrug entweder 0 oder 60 V, was einer elektrischen Feldstärke von 0 bzw. 3 V·mm-1 entspricht. Die Reproduzierbarkeit der Versuche war hoch. Bei einem Elektrodenabstand von 20 mm befindet sich die Kathode in Form des Lochblechs bis zu einem Filtratvolumen von ca. 63 mL unterhalb des Flüssigkeitspegels. Unterschreitet der Flüssigkeitspegel das Lochblech, ist die Mobilität der Teilchen im elektrischen Feld eingeschränkt. Aus diesem Grund lag der Fokus der Versuchsauswertung auf dem Filtratverlauf bis zum Erreichen von 63 mL bzw. 63 g Filtrat. 3. Ergebnisse Zunächst wurde die Wirkung des elektrischen Feldes auf eine reine Lösung mit Flockungshilfsmittel untersucht. Dabei konnte beobachtet werden, dass das Polymer teilweise von der Membran zurückgehalten wurde. Mit steigender Konzentration an Flockungshilfsmittel (FHM) wurde das Filtrat deutlich viskoser. Nach Versuchsende war auf der Membran eine deutliche Gelschicht zu erkennen, die bei höheren Konzentrationen erwartungsgemäß dicker war. Die zeitlichen Filtratverläufe bei an- und ausgeschaltetem elektrischen Feld sind in Abb. 3 grafisch dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Dauer der Filtration für einen Filtratmasse von 63 g sich mit zunehmender Konzentration verlängert. Wird die Spannungsquelle angeschaltet, reduziert sich die Filtrationsdauer deutlich. Da ein kationisches Flockungshilfsmittel verwendet wurde, wirkt bei der untersuchten Elektrodenanordnung eine elektrische Kraft auf die Moleküle entgegen der Filtrationsrichtung. Dadurch wird dem Aufbau der Gelschicht entgegengewirkt und der Filtratstrom wird erhöht. In Tabelle 1 sind die Filtrationsdauern für unterschiedliche Flockungshilfsmittelkonzentrationen bei an- und ausgeschalteter Spannungsquelle zusammengefasst. Die Dauer zur Filtration von 63 g Filtrat ist bei allen Konfigurationen mit Flockungshilfsmitteln wesentlich größer als die Filtrationsdauer bei Verwendung von reinem Wasser. Der Filtrationswiderstand wird demnach nicht von der Membran, sondern von der sich ausbildenden Gelschicht dominiert. Die Verringerung der Filtrationszeit durch das elektrische Feld erfolgt in allen Fällen im selben Umfang von 51-56%. Da die verringerte Filtrationszeit immer noch wesentlich größer als die von reinem Wasser ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Polymere nur teilweise von der Membran ferngehalten werden. F & S Filtrieren und Separieren Jahrgang 30 (2016) Nr. 1 Schwerpunktthemen In weiteren Versuchen wurden reine Suspensionen ohne Flockungshilfsmittel filtriert. Hier wurde ein geringer negativer Effekt durch das elektrische Feld festgestellt. Dieser kann dadurch erklärt werden, dass die negativ geladenen Partikeln durch ein elektrisches Feld verstärkt in Richtung der Anode und damit der Membran wandern. Der Filterkuchenaufbau wird dadurch beschleunigt, was den Filtrationsprozess verlangsamt. In einer weiteren Versuchsreihe wurden mit Flockungshilfsmitteln versetzte Suspensionen filtriert. In Abb. 4 sind die Filtratverläufe für Flockungshilfsmittelkonzentrationen von 0, 0,002 und 0,004 Ma-% grafisch dargestellt. Ohne elektrisches Feld ist die Filtrationsdauer bei einer Flockungshilfsmittelkonzentration von 0,002 Ma-% am geringsten. Bei 0,004 Ma-% liegt offensichtlich eine Überdosierung vor, da die Filtrationsdauer wesentlich größer ist als ohne Verwendung von Flockungshilfsmitteln. Die Partikeln sind zwar in Flocken gebunden, allerdings liegen überschüssige Polymere vor. Diese werden an einzelnen Partikeln adsorbiert oder bilden eine Gelschicht auf der Membran aus und erhöhen so den Filtrationswiderstand deutlich. Wird das elektrische Feld zugeschaltet, liegen die zeitlichen Verläufe der Filtratmasse bei 0,002 und 0,004 Ma-% F & S Filtrieren und Separieren Tab. 1: Filtrationszeiten, bei der eine Filtratmasse von 63 g erreicht wurde, für reine FHMLösungen Abb. 3: Filtratmasse in Abhängigkeit von der Filtrationszeit für reine FHM-Lösungen ohne (links) und mit (rechts) angelegtem elektrischem Feld über dem von 0 Ma-% Flockungshilfsmitteln. Die nicht gebundenen Polymere und die von Polymeren umhüllten Partikeln werden teilweise von der Membran und dem Filterkuchen ferngehalten und verringern so die Filtrationsdauer deutlich. Die erzielten Filtrationszeiten bei unterschiedlichen Flockungshilfsmittelkonzentrationen sind in Tabelle 2 und in Abb.5 dargestellt. Jahrgang 30 (2016) Nr. 1 Mit steigender Konzentration an Flockungshilfsmittel nimmt die Filtrationszeit zunächst ab und durchläuft bei 0,002 Ma-% ein Minimum. Wird die Konzentration weiter erhöht, steigt die Filtrationszeit an. Ohne elektrisches Feld ist der Anstieg der Filtrationszeit mit zunehmender Konzentration sehr hoch. Bei einer Konzentration von 0,01 19 Schwerpunktthemen Tab. 2: Filtrationszeit, bei der eine Filtratmasse von 63 g erreicht wurde, für Suspensionen mit 5 Ma-% Feststoff bei unterschiedlichen FHM-Konzentrationen mit und ohne angelegtem E-Feld Mit steigender Feldstärke sinkt die Filtrationsdauer, bei der eine Filtratmasse von 63 g erreicht wurde. Es ist zu erkennen, dass die geringste Filtrationszeit bei einem Elektrodenabstand von 10 mm niedriger ist, als das Minimum der vorherigen Versuchsreihe bei einer Konzentration von 0,002 Ma-%. Dies deutet darauf hin, dass bei 0,004 Ma-% bereits eine Überdosierung an Flockungshilfsmittel vorliegt. Durch eine Erhöhung der Feldstärke werden die gebildeten Flocken verstärkt von der Membran ferngehalten und die Filtrationszeit sinkt. 4. Schlussfolgerungen Abb. 4: Filtratmasse in Abhängigkeit von der Filtrationszeit von Suspensionen (5 Ma-% Feststoff) mit und ohne FHM, ohne (links) und mit (rechts) angelegtem elektrischem Feld Ma-% übersteigt die Filtrationsdauer das 13-fache der Filtrationsdauer ohne Zugabe von Flockungshilfsmittel. Mit zugeschaltetem Feld verläuft der Anstieg der Filtrationszeit wesentlich flacher. Bei 0,01 Ma-% ist die Filtrationsdauer ca. 20% größer als ohne Flockungshilfsmittel. Bei Konzentrationen, die geringer als die Optimalkonzentration sind, hat das elektrische Feld einen geringen negativen Einfluss auf die Filtrationsdauer. Da sich die Anode unter dem Filtermedium befindet und nicht alle Partikeln in Flocken gebunden sind, wird der Filterkuchen schneller gebildet. Bei einer Konzentration von polymeren Flockungshilfsmitteln, die über der optimalen Konzentration liegt, besitzt das elektrische Feld einen stark positiven Einfluss auf die Filtrationsdauer. Die elektrostatische Kraftwirkung wirkt auf die mit dem Polymer verbunde- nen Partikeln sowie das ungebundene Polymer in Richtung Kathode, d. h. vom Filtermedium weg. Auf diese Weise werden diese von der Membran ferngehalten. Allerdings ist das elektrische Feld nicht stark genug um alle positiv geladenen Teilchen von der Membran fernzuhalten, da mit steigender Konzentration auch die Filtrationsdauer steigt. In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Stärke des elektrischen Feldes variiert. Dazu wurde die Spannung von 60 V beibehalten und der Abstand des Lochblechs von der Membran, der in den vorigen Versuchen 20 mm betrug, verändert. In Abb. 6 sind die Filtratverläufe für eine Suspension mit 0,004 Ma-% Flockungshilfsmitteln für eine Höhe des elektrischen Feldes von 10, 15 und 20 mm grafisch dargestellt. Dies entspricht einer elektrischen Feldstärke von 6, 4 und 3 V·mm-1. Abb. 5: Filtrationszeit, bei der eine Filtratmasse von 63 g erreicht wurde, für Suspensionen mit 5 Ma-% Feststoff bei unterschiedlichen FHM-Konzentrationen mit und ohne angelegtem E-Feld Abb. 6: Filtratmasse in Abhängigkeit von der Filtrationszeit für Suspensionen mit 5 Ma-% Feststoff und 0,004 Ma-% FHM bei unterschiedlichen elektrischen Feldstärken 20 Das Filtrationsverhalten geflockter Suspensionen wurde unter Einfluss eines elektrischen Feldes untersucht. Zur Flockung wurde ein kationisches polymeres Flockungsmittel verwendet. Sowohl bei an- als auch bei ausgeschaltetem elektrischem Feld wurde eine optimale Konzentration für die Dosierung des Flockungshilfsmittels ermittelt. Die optimale Konzentration war bei an- und ausgeschaltetem elektrischem Feld gleich. Bei einer Konzentration des Polymers unterhalb der optimalen Konzentration hat das elektrische Feld einen schwachen negativen Einfluss auf die Filtration. Liegt eine Überdosierung an Flockungshilfsmitteln vor, hat das elektrische Feld einen stark positiven Einfluss auf die Filtraion. Es kann angenommen werden, dass überschüssiges Polymer in diesem Fall infolge des elektrischen Feldes von der Membran teilweise ferngehalten wird. Der untersuchte Prozess mit einem elektrischen Feld könnte sinnvoll angewendet werden, wenn die Partikelkonzentration stark schwankt und so die optimale Dosierung eines Flockungshilfsmittels erschwert wird. Durch ein elektrisches Feld können dadurch auch bei hohen Überdosierungen verhältnismäßig hohe Filtratströme erzielt werden. Literatur: [1] S. Schwarz et al., Chem. Ing. Tech 2006, 78 (8), 1093. DOI: 10.1002/cite.200500173 [2] I. Anger in Handbuch der mechanischen Fest-FlüssigTrennung (Ed. K. Luckert), Vulkan-Verlag, Essen 2004. [3] S.P. Moulik, Colloid & Polym. Sci. 1976, 254 (1), 39. [4] S.P. Moulik, Environ. Sci. Technol. 1971, 5 (9), 771. [5] D. Dollimore, T.A. Horridge, Water Research 1972, 6, 703. 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