Mikrobiologische Diagnostik - Hinweise für

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Mikrobiologische Diagnostik
Hinweise für niedergelassene Ärzte
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Einleitung
Die analyse BioLab ist Ihr kompetenter Laborpartner für Infektionsmedizin und zählt mit ihrer mehr als 30jährigen Expertise zu den führenden mikrobiologischen Laboratorien in Österreich. Die Einzigartigkeit ihrer
qualitativ hochwertigen klinischen Mikrobiologie vereint patienten-spezifische Diagnostik mit
Befundinterpretation und unterstützt so ihre Einsender in der optimalen Patientenversorgung auf dem Gebiet
der Infektiologie und Mikrobiologie.
Die analyse BioLab ist aus den Laboratorien des Institutes für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
(IHMT) des Krankenhauses der Elisabethinen Linz sowie des IMED Linz der Österreichischen Agentur für
Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hervorgegangen und wird als privatwirtschaftliche GmbH im
Eigentum der Elisabethinen Linz und der AGES geführt.
Dieses Dokument soll Sie als niedergelassene Ärztin/Arzt unterstützen, mikrobiologische Diagnostik so zu
betreiben, dass Sie Ihre PatientInnen auf dem Gebiet der Infektionsmedizin mit hoher Qualität und Sicherheit
betreuen können. Im Folgenden wird daher kurz Grundsätzliches erörtert und dann auf ausgewählte
Untersuchungsmaterialien eingegangen.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag:
Samstag:
Sonntag:
7:30 bis 15:30
8:00 bis 12:00
Rufbereitschaft nach Vereinbarung
Telefonverzeichnis
Probenannahme
analyse BioLab GmbH
Krankenhaus Elisabethinen Linz
+43 (0)732 781991-210
+43 (0)732 7676-3650
Labor
Sekretariat
Bakteriologie
Serologie
Mykobakteriologie (TB)
Virologie
Technische Hygiene
Wasseranalytik
+43 (0)732 781991-412
+43 (0)732 781991-237
+43 (0)732 781991-273
+43 (0)732 781991-242
+43 (0)732 781991-217
+43 (0)732 781991-250
+43 (0)732 781991-267
Ärzte
Univ. Doz. Dr. Petra Apfalter
OA Dr. Lothar Binder
FA Ass. Dr. Rainer Gattringer
Ass. Dr. Rainer Hartl
Ass. Dr. Heidrun Kerschner
OA Dr. Regina Watschinger
+43 (0)664 88541591
+43 (0)664 88541588
+43 (0)664 88541585
+43 (0)664 88541586
+43 (0)664 88541589
+43 (0)664 88541587
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 1 von 13
Grundsätzliches
Die Qualität mikrobiologischer Befunde hängt neben der exakten Analyse im Labor ganz entscheidend von
der Qualität des Untersuchungsmaterials ab. Die einwandfreie Gewinnung des Untersuchungsmaterials und
optimale Bedingungen bei Zwischenlagerung und Transport in das mikrobiologische Labor sind Grundlage
einer exakten Diagnose und einer erfolgreichen Therapie.
Konventionelle mikrobiologische Diagnostik unterscheidet sich von der übrigen Labordiagnostik durch die
Anzucht, Vermehrung, Differenzierung und Testung lebender Mikroorganismen. Hieraus ergibt sich eine
Reihe von Besonderheiten, deren Beachtung wesentlich zur Qualität und Relevanz dieser Befunde beiträgt.
Was – wann – wie abgenommen und verschickt wird (=Präanalytik) ist unabdingbar mit der Zuverlässigkeit
der Resultate und der klinischen Relevanz verbunden, Fehler in der Präanalytik sind die häufigste Ursache
für klinisch unplausible Ergebnisse!
Jeder Mensch ist von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt, vor allem im Bereich des Nasen
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/Rachenraumes (10 Keime/ml Speichel), des Darmes (ca. 40% der Stuhlmasse), der Haut (ca. 10
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Keime/cm ) und des Genitale. Diese Normalflora enthält nicht nur „harmlose“ Bakterien, sondern auch
typische „Krankheitserreger“ wie z. B. Staphylococcus aureus, ohne dass dies zunächst für den Patienten
Bedeutung hätte. Bei einer Kontamination des Untersuchungsmaterials mit Normalflora können somit die
„falschen Erreger“ angezüchtet werden.
Auch bei korrekter Entnahme des Untersuchungsmaterials ist es nicht immer zu vermeiden, dass die Probe
neben dem ursächlichen Erreger auch Mikroorganismen der normalen Standortflora enthält. Daher ist eine
gute Kenntnis der Zusammensetzung physiologischen Haut- und Schleimhautbesiedelung eine wesentliche
Voraussetzung für die sachgerechte Interpretation des erzielten Befundes und die Identifizierung ätiologisch
bedeutsamer Erreger.
Grundsatz für Gewinnung optimalen Untersuchungsmaterials
Abnahme vom „Ort des Geschehens“ – möglichst unter unter Vermeidung einer Kontamination
mit Normalflora
Probentransport und –lagerung
Bakterien können sich sehr schnell vermehren, aber auch sehr schnell absterben. Während des
Probentransports können also
Erreger absterben und
Kontaminanten sich stark vermehren.
Beides beeinträchtigt erheblich die Relevanz mikrobiologischer Befunde.
Einfluss der Transport- und Lagerungstemperatur
Lagerung
Raumtemperatur
Temp.
20°C
Kühlschrank
4°C
Brutschrank
37°C
Was passiert mit den Keimen in der Probe?
gebremste Vermehrung, aber Überleben der meisten
keine Vermehrung, Absterben empfindlicher Keime
optimales Überleben empfindlicher Keime, starke sekundäre Vermehrung
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 2 von 13
Optimale Lager- und Transporttemperaturen
37°C:
20°C:
4°C:
Liquor, Pleura-, Perikard- , Peritoneal-, Synovialflüssigkeit
Blutkulturen, Trachealsekret, Genitalabstriche, sonstige Abstriche
Urin, Stuhl (außer auf vegetative Parasiten), evtl. auch Wundabstriche, Sputum,
Rachenabstriche
Diese optimalen Bedingungen sind in der Praxis im niedergelassenen Bereich oft nicht erreichbar und
werden demnach an die tatsächlich möglichen Bedingungen anzupassen sein. Relevant in der Praxis sind
die fettgedruckten Proben, die bei Raumtemperatur und Kühlschrank ausreichend gut gelagert werden
können.
Checkliste für das Vorgehen in der Praxis
Ist das Material sehr wichtig? > schnellst möglich ins Labor
Besonders empfindlichen Erreger gesucht? >37°C optimal, schnellst möglich ins Labor
Kontamination mit Begleitflora? > nicht bei 37°C
Keimzahlbestimmung erwünscht? > 4°C (Kühlschrank)
Widersprechende Anforderungen nach dieser Liste? > schnellst möglich ins Labor
Kommunikation mit dem Mikrobiologischen Labor
In der Mikrobiologie ist der Umfang der Untersuchung nicht strikt durch die Anforderung vorgegeben. Bei
vielen Materialien wird individuell entschieden, auf welche Nährböden sie aufgebracht werden und ob und
welche Keime ggf. weiter differenziert und Resistenzbestimmungen durchgeführt werden. Der gleiche Keim
(z.B. Staphylococcus epidermidis) kann in einem Material (z.B. Wundabstrich) belanglos sein, in einem
anderen (z.B. Fieber bei künstlicher Herzklappe) jedoch Ursache einer Infektion. Bei abwehrgeschwächten
Patienten kommen viele Keime mit ansonst geringer Virulenz als Erreger in Frage. Um dem Labor hier eine
richtige Einschätzung zu ermöglichen, sollten neben der genauen Identifikation von Patient und Einsender
folgende Informationen am Überweisungsschein vermerkt sein:
Entnahmeort (z.B. Abstrich: Region, oberflächlich vs. tief)
Entnahmezeit (Datum, Uhrzeit)
Klinische Diagnose und ggf. besondere Fragestellung
Hinweis auf eine Immunsuppression
Antibiotische (Vor-)Therapie(n)
Grundsatz
Je spezieller der Fall und die Fragestellung, desto detaillierter die Angaben für das
Mikrobiologische Labor.
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 3 von 13
Verpackung von Proben
Die Verpackung muss aus 3 Komponenten bestehen:
einem Primärgefäß (= Probengefäß; wasser – und staubdicht ) als erste Verpackung
einer Sekundärverpackung (wasser – und staubdicht) und
einer Außenverpackung
Zum Beispiel:
Primär-(Stuhl-)Gefäß mit Sekundärverpackung
Außenverpackung
Die Primärgefäße sind so in die Sekundärverpackung zu verpacken, dass unter normalen
Beförderungsbedingungen ein Zubruchgehen, Durchstoßen oder Austreten von Inhalt in die
Sekundärverpackung verhindert wird.
Wenn mehrere Primärgefäße in einer einzigen Sekundärverpackung eingesetzt werden, müssen diese
entweder einzeln eingewickelt oder so voneinander getrennt werden, dass eine gegenseitige Berührung
verhindert wird. Zwischen dem Primärgefäß/den Primärgefäßen und der Sekundärverpackung muss
ausreichend absorbierendes Material eingesetzt werden, um die gesamte Menge des im Primärgefäß
vorhandenen Inhaltes aufzunehmen.
Die Sekundärverpackungen sind mit geeignetem Polstermaterial in die Außenverpackungen einzusetzen.
Ein Austreten des Materials darf nicht zu einer Beeinträchtigung der Unversehrtheit des Polstermaterials
oder der Außenverpackung führen.
Für die Beförderung ist das abgebildete Kennzeichen auf der Außenverpackung vor einem kontrastierenden
Hintergrund anzubringen – es muss deutlich sichtbar und lesbar sein (Breite der Linie = mind. 2mm,
Buchstaben-/Zeichenhöhe mind. 6mm).
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 4 von 13
Die kleinste äußere Abmessung der Außenverpackung muss mindestens 10 cm betragen, Beispiele:
Material
Primärgefäß
Sekundärverpackung
Außenverpackung
Abstrich
Abstrichtupfer
Plastiksackerl
gepolstertes Kuvert, Karton
Blutkulturen
BlutkulturFlaschen
verschließbares Gefäß (Box)
Karton
Blutröhrchen
Blutröhrchen
verschraubbares
Saugeinlage)
Gefäß
(mit
gepolstertes Kuvert, Karton
Stuhl
Sputum
Harn
Stuhlgefäß
Sputumgefäß
Uricult
verschraubbares
Saugeinlage)
Gefäß
(mit
gepolstertes Kuvert, Karton
Probengefäße, Sekundär- und Außenverpackungen können gerne jederzeit kostenlos unter
+43 (0)732 781991 oder [email protected] angefordert werden.
Probenversand/Transport
Der Transport der entnommenen Proben kann per Post oder per Boten/Kurierdienst erfolgen. Proben
können auch während der Betriebszeiten in der Probenannahme direkt abgegeben oder von Montag bis
Sonntag zwischen 6:00 und 21:00 Uhr in einer dafür vorgesehenen und gekennzeichneten Probenablage
vor dem Labor in 4020 Linz, Eisenhandstraße 4-6, 4. Stock eingeworfen werden.
Postversand: Bei Probenversand per Post sind die Regelungen über den Postversand von
Patientenproben zu beachten (siehe "Gefahrgut"-Broschüre der Post).
Per Boten/Kurierdienst: Haben Sie eine Vereinbarung mit uns hinsichtlich eines
Probenabholdienstes geschlossen, so werden die korrekt verpackten Proben vom
Boten/Kurierdienst am nächsten Tag während Ihrer Ordinationszeiten abgeholt. Bitte geben
Sie uns telefonisch Bescheid, wenn Proben bei Ihnen abzuholen sind. Bis zur Abholung
beachten Sie bitte die für die unterschiedlichen Proben unten angeführten Hinweise zur
Zwischenlagerung.
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 5 von 13
Infektionen der oberen Atemwege
Pharyngotonsillitis – Pharyngitis, Streptokokken Angina
Was?
Untersuchung
RACHENABSTRICH
Abstrich für Kultur und Resistenzbestimmung
Abstrich für Schnelltest
Wie?
Pat. sagt „A“, Herabdrücken der Zunge mit Spatel, Vermeidung der
Berührung von Wange, Zähnen und Gaumen durch den Tupfer. Kräftiges
Abstreichen der entzündeten Zonen unter Drehen des Tupfers.
Transport
Tupfer mit Gel in der
Hülle
Beachte
Bei V.a. Diphtherie: Membranen entfernen und am Rand der Läsion
Material entnehmen
Nicht diagnostisch bei Sinusitis und Otitis!
Zwischenlagerung
Berichtete Erreger
Max. 24h Raumtemperatur, sonst Kühlschrank
Streptokokken Angina:
Streptokokken)
A,
C,
G
Streptokokken (Schnelltest:
A-
Pharyngitis: A, C, G – Streptokokken, S. aureus, Hämophilus, Moraxella;
Untersuchungen auf Gonokokken; C. diphteriae und Mycoplasma
pneumoniae nur auf gesonderte Anforderung
Mikroskopische Untersuchung auf Angina Plaut Vincenti (Fusobakterien
und Spirochäten) nur auf gesonderte Anforderung
Befunddauer
Schnelltest: 1 Tag
Kultur und Resistenzbestimmung: 2-3 Tage
Methode der Wahl ist die Kultur. Bei typischer Klinik und negativem Schnelltest daher jedenfalls einen
Rachenabstrich für die Kultur abnehmen, v.a. bei rezidivierenden Infekten. Schnelltests sind in 10 % falsch
negativ, bzw. in 20% falsch positiv (Sensitivität: 89%; Spezifität: 81%).
Serologische Untersuchung: Anti-Streptolysin-Antikörper (ASLO-Titer): indiziert bei rezidivierenden Infekten
(in der Akutphase nicht verwertbar). 1-3 Wochen nach der Infektion nachweisbar, Höhepunkt nach 3-6
Wochen. Ein negativer Befund schließt einen Streptokokkeninfekt nicht sicher aus. Eine leichte bis mittlere
Erhöhung ist kein sicherer Hinweis auf eine vorhandene oder kürzlich abgelaufene Infektion. Sie könnte
auch durch eine lang zurückliegende Infektion verursacht sein. Kontrolluntersuchungen zur Beobachtung
des Antikörperspiegels sind notwendig: Bei lange zurückliegenden Infektionen sollte sich der ASLO-Titer nur
wenig ändern
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 6 von 13
Staphylokokkenträger
Was?
NASENABSTRICH
Untersuchung
Abstrich für Kultur und Resistenz
Wie?
Beide Nasenlöcher mit demselben Tupfer fest abstreichen
Beachte
Nicht zur Diagnostik bei Sinusitis, Otitis und Pneumonie geeignet!
Transport
Tupfer mit Gel in der
Hülle
Zwischenlagerung
Raumtemperatur
Berichtete Erreger
Staphylococcus aureus, MRSA
Befunddauer
2 -3 Tage
Nasenabstriche sind bei Sinusitis und anderen Infektionen der oberen und unteren Atemwege nicht
diagnostisch!
Chronische Otitis media, Otitis externa
Was?
OHR-ABSTRICH
Untersuchung
Abstrich für Kultur und Resistenz
Wie?
Nach Reinigung mit NaCl äußeren Gehörgang fest abstreichen
Beachte
Eventuell sehr schmerzhaft! Bei der akuten Otitis media sind Abstriche aus
Nase, Rachen und äußerem Gehörgang nicht diagnostisch!
Transport:
Tupfer mit Gel in der
Hülle
Zwischenlagerung
max. 24h Raumtemperatur, sonst Kühlschrank
Berichtete Erreger
Otitis media: Pneumokokken, Hämophilus, Moraxella
cOM und Otitis externa: auch Pseudomonas, Enterobakterien, S. aureus und
andere Eiterreger; ev. Pilze
Befunddauer
2 -3 Tage
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 7 von 13
Sinusitis
Was?
SINUS (Nasennebenhöhlen) PUNKTAT
Untersuchung
Abstrich oder besser NATIV in Transportmedium für Kultur und Resistenz
Wie?
Durch HNO-Arzt
Transport
Tupfer mit Gel in der
Hülle
Steriles Gefäß mit
Schraubverschluss
Beachte
Kann kontaminiert sein.
Bei Sinusitis sind Abstriche aus Nase, Rachen, Mund nicht diagnostisch!
Zwischenlagerung
Max. 24h Raumtemperatur, sonst Kühlschrank
Berichtete Erreger
Otitis media: Pneumokokken, Hämophilus, Moraxella
Chron. Sinusitis: auch Pseudomonas, Enterobakterien, S. aureus und andere
Eiterreger; Anaerobier, ev. Pilze (Aspergillus)
Befunddauer
2 -3 Tage
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 8 von 13
Infektionen der unteren Atemwege
Akute Bronchitis, Exazerbation der COPD (AECB), Pneumonie
Was?
SPUTUM
Untersuchung
NATIV für Kultur und Resistenz
Wie?
>1ml, möglichst Morgensputum, Prothesen entfernen, Reinigung der
Mundhöhle mit Leitungswasser, kein Mundwasser! Keinen Speichel, sondern
aus der Tiefe in ein Gefäß mit Schraubverschluß abhusten.
Transport
Sputumbecher
Beachte
Akute Bronchitis im Regelfall viral bedingt!
Bei Verdacht auf Pertussis: Nasopharynxabstrich – Kultur und PCR
Bei Verdacht auf Legionellose: zusätzlich Harn auf Legionellen-AG (bei
schwerer Pneumonie od. Anamnese z.B. Thermalbad)
Bei Verdacht auf Mycoplasmen-Pneumonitis (z.B. junger Pat.): Serum auf AK
gegen Mycoplasma pneumoniae
Bei der Pneumonie sind Abstriche aus Nase und Rachen nicht diagnostisch!
Zwischenlagerung
Kühlschrank
Berichtete Erreger
AECB und Pneumonie: Pneumokokken, Hämophilus influenzae, Moraxella,
Enterobakterien, Pseudomonas
Befunddauer
Kultur und Resistenzbestimmung: 2-3 Tage
PCR: tgl. nach Vereinbarung
Serologie: 1 Tag/nach Vereinbarung
Harn-AG: 1 Tag
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 9 von 13
Infektionen der Harnwege
Infektionen der Harnwege
Was?
Untersuchung
MITTELSTRAHLHARN (MSH)
Quantitative Kultur und Resistenz
Hemmstofftest
Wie?
Mittelstrahlharn nativ: Reinigen des äußeren Genitales mit Wasser (Spreizen
der Schamlippen bei der Frau, bei Männern Vorhaut zurückziehen),
Erststrahlharn (ca. 3 Sek.) verwerfen, dann 10-20 ml in sterilem Becher
auffangen (mind. 3 ml).
Uricult: Mittelstrahlharn in einem sterilen Gefäß auffangen, dann Agarstreifen
des Uricults vollständig eintauchen, kurz auf einer sterilen Unterlage abtropfen
lassen, verschließen, bei 37 °C bebrüten. Urin nicht mit einer Pipette über den
Agar "tröpfeln" lassen (falsche Keimzahl!), oder den Urin direkt in das
Uricultgefäß gießen und dort den Agarstreifen eintauchen. Es soll kein
Restharn im Transportgefäß bleiben.
Transport
Links: Röhrchen mit
Schraubverschluss
für Harn nativ
Rechts: Uricult
Beachte
Katheterharn nicht empfohlen da Risiko der Keimeinschleppung
Einmalklebebeutel beim Säugling nur zum Infektausschluss!
Zwischenlagerung
Harn nativ -> Kühlschrank
Uricult bebrüten oder kurzfristig bei Raumtemperatur lagern
Berichtete Erreger
In KBE(Koloniebildende Einheiten)/ml:
Escherichia coli, Staphylococcus saprophyticus, Proteus mirabilis, Klebsiella
und andere Enterobakterien und Nonfermenter
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Cut off: 10 /ml bei neg. Hemmstofftest
Der Nachweis mehrerer Erreger kann Ausdruck einer Kontamination durch
Darmflorakeime sein
Befunddauer
Kultur und Resistenzbestimmung: 2-3 Tage
Chlamydia trachomatis, Mycoplasma hominis und Ureaplasma urealyticum können Dysurie
verursachen (Urethritis). Diese Erreger müssen gesondert angefordert werden, da sie auf herkömmlichen
Medien nicht anwachsen! Die Ausbeute ist am höchsten aus Erstrahlharn, der nativ versendet wird. Für den
Nachweis von Chlamydia trachomatis: PCR aus Erstrahlharn oder urogenitalen Sekreten; Mycoplasma
hominis und Ureaplasma urealyticum können auf Spezialmedien angezüchtet werden.
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 10 von 13
Infektiöser Durchfall
Infektiöser Durchfall
Was?
Untersuchung(en)
STUHL
Bakterienkultur
Clostridium difficile (CD) Kultur
Toxinnachweis
von
Clostridium
(enterohämorrhagische Escherichia coli)
difficile
(CD)
oder
EHEC
Nachweis von Wurmeiern, Parasiten, Protozoenzysten
Antigen von Adeno-, Noro- und Rotaviren
Kultur auf Entero – und Adenoviren
Wie?
Kirschgroßes Stück oder 1ml flüssiger Stuhl in Gefäß mit Schauferl
Oxyuren: morgens Anus mit Tixostreifen abklatschen und auf Objektträger
kleben
Transport
Gefäß mit Schauferl
und
Schraubverschluss
Beachte
Bei Auslandsanamnese dies bitte vermerken!
Zwischenlagerung
Raumtemperatur oder besser Kühlschrank
Berichtete Erreger
Bakterien:
Salmonellen,
Shigellen,
Yersinien,
enterohämorrhagische E.coli, Clostridium difficile
Campylobacter,
Bei Auslandsanamese: zusätzlich -> Vibrionen, Plesiomonas, Aeromonas
auf Anforderung: E.coli O157/EHEC, Clostridium difficile
Befunddauer
Kultur und Resistenzbestimmung: 2-3 Tage
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 11 von 13
Infektionen der Haut und Weichteile
Pyodermie; Erysipel/Phlegmone; Folliculitis/Furunkel/Karbunkel; Decubitus, diabetischer Fuß,
Panaritium, Bisswunde
Was?
Abstrich, Geschabsel, wenn möglich: Gewebe, Punktat oder Biopsie
Untersuchung(en)
Kultur und Resistenzbestimmung
Wie?
Läsionen mit z.B. NaCl reinigen, Abstriche möglichst von der Tiefe und/oder
Rand der Läsion FEST abstreichen! Besser sind Aspirate oder Biopsien.
Transport
Flüssigkeiten in steril
verschlossener Spritze
oder Tupfer mit Gel in
der Hülle
Biospie: Transportgefäß
mit Medium oder
steriles Röhrchen mit
ein paar Tropfen NaCl
Beachte
Bitte Körperregion angeben
Zwischenlagerung
Bis zu 24h Raumtemperatur
Berichtete Erreger
Staphylococcus aureus, ß-häm. Streptokokken, Pasteurella, Vibrionen,
Aeromonas,
Corynebakterien,
Mykobakterien
(speziell
anfordern),
Enterobakterien, Pseudomonas, Anaerobier
Bisswunden: auch Pasteurella, Capnocytophaga, Eikenella
Befunddauer
Kultur und Resistenzbestimmung: 2-3 Tage
Anaerobier bis zu 5 Tagen
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 12 von 13
Blutkultur
Bei Fieber oder Schüttelfrost oder bei Auftreten anderer klinischer Symptome, die auf eine Sepsis oder
generalisierte Infektion hinweisen, kann die Abnahme von Blutkulturen (BK) indiziert sein. Bei Verdacht auf
Endokarditis ist die Blutkultur die mikrobiologische Untersuchung der Wahl.
Blutkultur
Was?
1 BK besteht aus 1 aeroben und 1 anaeroben Blutkulturflasche
Untersuchung(en)
Kultur und Resistenzbestimmung
Wie?
Desinfektion von Haut und Flaschenstoppel (Einwirkzeit beachten!), dann 2-3
BK in rascher Folge möglichst von peripheren Venen abnehmen.
Transport
Beachte
Flaschen NICHT belüften!
Zwischenlagerung
Raumtemperatur
Berichtete Erreger
Alle aeroben und anaeroben Bakterien und Pilze
Befunddauer
Generell werden BK für 7 Tage bebrütet. Erst nach Ablauf dieser Fristen kann
ein negativer Befund erwartet werden.
Erste positive Befunde werden meist frühestens nach 24h Bebrütungszeit
mitgeteilt (Gramfärbung; am Folgetag: Identifikation und Resistenztestung).
Die meisten BK werden nach 24 bis 48h Bebrütung positiv.
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
Stand 12. Juli 2010, Seite 13 von 13
mikrobiologie.infektiologie.diagnose+
www.analyse.eu
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